Buch, Deutsch, 251 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 232 mm, Gewicht: 435 g
Geschichtsdenken heute
Buch, Deutsch, 251 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 232 mm, Gewicht: 435 g
ISBN: 978-3-525-36378-2
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Wer sich eine Vorstellung von der Zukunft machen will, blickt in die Vergangenheit. Sie hält keine Zukunftsprognosen bereit, Geschichte lässt sich nicht hochrechnen. Aber sie ermöglicht es, die Wege in die Gegenwart zu erkennen. Auch die Irrwege und Katastrophen. Geschichtswissen soll helfen, vergangenheitserprobt Zukunft zu gestalten. Deshalb gilt Geschichte als zu wichtig, um sie den Historikern als Experten zu überlassen. Alle deutschen Bundespräsidenten traten als Geschichtsredner vor die Nation, und das Fernsehen ist zum Geschichtslehrer der Deutschen geworden. In demokratischen Gesellschaften kennt der Geschichtsmarkt unübersehbar viele Anbieter. Die Geschichtswissenschaft ist nur einer von ihnen. Wie wirkt sie auf dem Geschichtsmarkt und mit wem konkurriert sie dort? Wie nutzt die Gesellschaft Geschichte, um Zukunft zu gestalten? Danach fragt dieses Buch.
Zielgruppe
Alle, die sich für die Rolle von Geschichte in der Gesellschaft und für Geschichtspolitik interessieren.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtswissenschaft Allgemein Geschichtswissenschaft: Theorie und Methoden
- Sozialwissenschaften Soziologie | Soziale Arbeit Soziologie Allgemein Feminismus, Feministische Theorie
- Interdisziplinäres Wissenschaften Wissenschaft und Gesellschaft | Kulturwissenschaften Feministische Perspektiven in den Wissenschaften
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Weltgeschichte
Weitere Infos & Material
Einführung
Geschichtsschreibung und Geschichtsmarkt in Deutschland
1. Geschichtsdenken
- Erinnerungsgeschichte und Geschichtsnormierung
- »Zeitwende« - eine Grundfigur neuzeitlichen Geschichtsdenkens:
Richard Koebner im Vergleich mit Francis Fukuyama und Eric Hobsbawm
- Über das Umschreiben der Geschichte. Zur Rolle der Sozialgeschichte.
- »Postmoderne« als Ende der »Moderne«?
Überlegungen eines Historikers in einem interdisziplinären Gespräch
- Die Geschichtsschreibung und ihr Publikum.
Zum Verhältnis von Geschichtswissenschaft und Geschichtsmarkt
2. Geschichte als politisches Argument
- Vom Wert historischer Erfahrung in einer Zusammenbruchsgesellschaft:
Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert.
- Vergangenheitsbilder als Gegenwartskritik und Zukunftsprognose:
die Reden der deutschen Bundespräsidenten
- Verfassungsmythen und ihr Ende.
Die Präambeln des Grundgesetzes der alten und neuen Bundesrepublik Deutschland und des Verfassungsentwurfs der Europäischen Union
- »Republik« und »Republikaner«.
Von der historischen Entwertung eines politischen Begriffs
- Der »deutsche Sonderweg«. Defizitgeschichte als geschichtspolitische Zukunftskon-struktion nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg
3. Geschichte und Universität in Gesellschaft und Politik
- Welche Geschichte braucht die Gesellschaft?
- Wozu braucht die Gesellschaft Geisteswissenschaften? Wieviel Geisteswissenschaften braucht die Universität?
- Die Universität als Vordenker?
Universität und Gesellschaft im 19. und frühen 20. Jahrhundert
- Chancen und Perspektiven: Bildung und Ausbildung
- Universität im Umbau. Heutige Universitätspolitik in historischer Sicht
- Meine Universität und die Universität der Zukunft
Anyone wanting to know what the future will bring should look to the past. History cannot be projected forwards, but it allows us to see how we arrived in the present. With all the mistakes and catastrophes that it entails.>