Buch, Deutsch, 240 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 301 g
Reihe: Schriftenreihe Boethiana
Hans Albert gegen Karl-Otto Apel und gegen Hans Küng
Buch, Deutsch, 240 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 301 g
Reihe: Schriftenreihe Boethiana
ISBN: 978-3-339-12286-5
Verlag: Verlag Dr. Kovac
Mein Interesse an der Auseinandersetzung zwischen Hans Albert und Hans Küng, die zwar auch in den 1970er Jahren begann, hat sich erst seit 2019 so richtig entfaltet, als ich das Heft 5 der Pädagogischen Rundschau organisierte mit dem Thema: Vernünftige Selbstbestimmung und religiöser Glaube? Küng war völlig überzeugt, den christlichen Glauben als die einzig verantwortbare Alternative im Bereich des religiösen Glaubens rational begründet zu haben. Nur wenn man die Existenz der Dreieinigkeit voraussetze, könne man die Wirklichkeit im Ganzen begründen und so einen atheistischen Nihilismus überwinden. Apel und Küng beanspruchten somit, ihre Auffassungen nicht nur als vernünftig ausweisen, sondern sie quasi auch als Letztbegründung ausgeben zu können, und zwar einmal der Vernunft im Sinne transzendentaler Bedingungen des sinnvollen Redens (Apel), zum anderen des biblischen Gottes in christlicher Auslegung (Küng).
Albert kann dem jedoch nicht zustimmen. Er hat mehrmals versucht, beide Kontrahenten in ein diskursives Streitgespräch zu verwickeln, was jedoch weder mit Apel noch mit Küng zufriedenstellend gelungen ist. Von daher stehen nach Klärung der Begriffe (Vernunft, Glaube etc.) diese kontroversen Auffassungen ausführlich zur Debatte. Sie werden von einer aktuellen Bestandsaufnahme der Möglichkeiten und Probleme der Vernunft eingerahmt. Das Buch ist Hans Albert zum 100. Geburtstag gewidmet, weil er mich für Begründungsprobleme der Vernunft mit seinen Schriften sensibilisiert hat. Jedoch kann ich weder seinem Entschluss zum Atheismus noch jenem von Küng zum Theismus zustimmen. Vielmehr wird für einen deistischen Agnostizismus plädiert. Und auch Apels Bestimmung der transzendentalen Bedingungen des sinnvollen Redens (Diskursprinzipien) ist auch aus meiner Sicht keine Letztbegründung, denn der Diskurs ist bloß notwendige Bedingung jeder Vernunftauslegung, aber keine hinreichende. Wir kommen am Diskurs nicht vorbei, jedoch keineswegs immer zum Ziel.