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E-Book, Deutsch, 332 Seiten

Lang Mon(k)ey-Business

Geld und Ökonomie - Nichts als Lügen, Schwindel und fauler Zauber
2. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7386-6749-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Geld und Ökonomie - Nichts als Lügen, Schwindel und fauler Zauber

E-Book, Deutsch, 332 Seiten

ISBN: 978-3-7386-6749-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Unser Weltbild, die Frage, wie wir gewisse Dinge sehen und beurteilen, werden, ohne das uns dies wirklich bewusst ist, ganz wesentlich von herrschenden Dogmen und Paradigmen bestimmt. Folge: Vielfach wissen wir gar nicht, wie etwas ist. Wir glauben lediglich, es zu wissen. Tatsächlich werden wir aber unter Umständen mit diesem vermeintlichen Wissen hinters Licht geführt. Und nicht nur das. Durch Verinnerlichung können diese Dogmen und Paradigmen letztlich so stark wirken, dass sie uns förmlich in ein ideologisches Gedankengefängnis einsperren. Um dieses zu durchbrechen, um wirklich vom Glauben ins Wissen zu kommen, ist es unabdingbar, die herrschenden Paradigmen und Dogmen infrage zu stellen. Häufig sind die Dinge nämlich gar nicht so, wie wir glauben. Dies gilt insbesondere für unser gegenwärtiges Geld-, Finanz- und Wirtschaftssystem bzw. der dahinterstehenden ökonomischen Theorie. Gerade hier ist es überaus wichtig, bestehende zentrale Dogmen und Paradigmen zu hinterfragen. Tatsächlich handelt es sich bei dem, was wir über Ökonomie glauben zu wissen, vielfach nur um Märchen. Fauler Zauber, der nichts mit den tatsächlichen ökonomischen Realitäten zu tun hat, aber tiefgreifend unser Denken über Markt und Wirtschaft bestimmt, so dass wir noch nicht einmal ansatzweise bemerken, wie sehr wir in der Masse vom System belogen und betrogen werden. Dies müssen wir in der Breite endlich erkennen, begreifen und verstehen. Nur dann haben wir die Chance, das System tiefgreifend und zum Wohle aller zu ändern.

Holger Lang, Dipl.-Kfm., studierte Betriebswirtschaftslehre an der Johann-Wolfgang-Goethe Universität in Frankfurt am Main und war lange Jahre in der Finanzdienstleistungsbranche beschäftigt. Seit 2007 beschäftigt er sich intensiv mit dem gegenwärtigen Geld-. Finanz- und Wirtschaftssystem und der dahinter stehenden ökonomischen Theorie und hat hierzu mehrere Bücher veröffentlicht.

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KAPITEL II: GELD
1. GELD UND GELDSCHÖPFUNG
1.1 Schöpfen Banken wirklich Geld aus dem Nichts?
Gerade im Bereich der Geldsystemkritik ist häufig zu hören und zu lesen, dass Banken Geld aus dem Nichts erzeugen könnten. Wenn das stimmen würde, dann wäre das, angesichts der Tatsache, dass im Rahmen der Finanzkrise so manche Bank mit Millionen und Milliarden vom Steuerzahler gerettet werden musste, in der Tat ein Skandal sondergleichen. Ist das aber tatsächlich der Fall? Können Banken wirklich Geld aus dem Nichts erzeugen? Grundsätzlich muss man hier zunächst einmal definieren, was Geld ist bzw. über welches Geld wir hier reden. Zentralbankgeld, also gesetzliche Zahlungsmittel oder Giral-bzw. Buch-Geld der Geschäftsbanken? Geld aus dem Nichts schöpfen, indem man Geld einfach erzeugt bzw. Geldscheine druckt, das kann nur die Zentralbank. Nur sie kann und darf Geldscheine drucken, also gesetzliche Zahlungsmittel erzeugen. Banken können und dürfen das nicht. Dies würde selbst für Banken den Straftatbestand der Geldfälschung erfüllen. Geschäftsbanken können aber per Kreditvergabe so etwas Ähnliches wie Geld erzeugen: Giral- bzw. Buchgeld (Quasi-Geld). Dieses per Bilanzverlängerung erzeugte Giralgeld (Sichtforderung bzw. Sichtguthaben), welches dem Kreditnehmer nach erfolgter Kreditvergabe auf sein Girokonto gebucht wird, ist aber i.e.S. kein Geld (Zentralbankgeld/gesetzliches Zahlungsmittel), sondern lediglich ein Anspruch auf Geld, den die Bank im Falle der Barauszahlung (Lieferversprechen) bzw. Überweisung an eine andere Bank (Zahlungsversprechen), in bestimmten Maße mit Zentralbankgeld decken bzw. erfüllen können muss. Eine Bank erzeugt bei der Kreditvergabe an einen Bankkunden in der Tat zunächst einfach nur eine Zahl, ein Guthaben auf dem Girokonto (Anspruch auf Zentralbankgeld) des Kreditnehmers. Diesen Anspruch auf Zentralbankgeld muss sie dann aber auch erfüllen können. Also über entsprechend Zentralbankgeld verfügen oder sich dieses relativ schnell und unproblematisch leihen können. Und die Bank benötigt zu dieser „Geldschöpfung“ (korrekter: Sichtguthabenerzeugung) einen kreditfähigen Kreditnehmer, der sich Geld leihen möchte. Zudem sind bei der Kreditvergabe auch einige rechtliche Vorgaben einzuhalten. Schauen wir uns im Folgenden kurz an, was die Deutsche Bundesbank hinsichtlich des in Umlaufbringens von Bargeld auf ihrer Webseite ausführt:5 Wenn eine Privatperson Bargeld benötigt, hebt sie dieses typischerweise am Bankschalter oder Geldautomaten ab. Aber wie kommen die Banken an das benötigte Bargeld? Prinzipiell gilt, dass im Euroraum nur die Zentralbanken des Eurosystems Banknoten und Münzen in Umlauf bringen dürfen. Abgewickelt wird dieses „In-Umlauf-Bringen“ im Euroraum normalerweise so: Wenn eine Geschäftsbank Bedarf an Bargeld hat, nimmt sie bei der Zentralbank einen Kredit auf. Die Zentralbank prüft, ob die Voraussetzungen für eine Kreditvergabe erfüllt sind. Ist dies der Fall, schreibt die Zentralbank der Geschäftsbank den aufgenommenen Betrag auf dem Konto der Geschäftsbank bei der Zentralbank als Sichteinlage gut. Die Zentralbank gewährt nur dann Kredit, wenn die Geschäftsbank den Kredit durch Hinterlegung von Pfändern besichert. Ganz allgemein handelt es sich bei solch einem Vorgang – Kreditgewährung und entsprechende Gutschrift als Sichteinlage (Guthaben) auf einem Konto – um die Schöpfung von Zentralbankgiralgeld. Die Geschäftsbank kann sich dieses Guthaben auch in bar auszahlen lassen. Üblicherweise holen dann spezialisierte Transportunternehmen das Bargeld bei einer Filiale der Zentralbank ab und bringen es zur Geschäftsbank. Der in bar ausgezahlte Betrag vermindert die Sichteinlage bzw. das Guthaben der Geschäftsbank bei der Zentralbank. Dafür hat die Geschäftsbank nun aber den entsprechenden Betrag an Bargeld in der Kasse. Zahlt sie Banknoten und Münzen schließlich an ihre Kunden aus, kommt Bargeld in Umlauf. Hat eine Geschäftsbank mehr Bargeld in der Kasse, als sie absehbar benötigt, kann sie die Banknoten und Münzen wieder zur Filiale der Zentralbank bringen und sich diese Bareinzahlung auf ihrem Konto bei der Zentralbank als Einlage gutschreiben lassen. Nutzt sie diese Einlage, um einen zuvor bei der Zentralbank aufgenommenen Kredit zu tilgen, kommt es zur „Vernichtung“ von Zentralbankgeld: Sowohl der Kredit als auch die entsprechende Sichteinlage werden ausgebucht. Neben „Kreditgewährung und Gutschrift“ gibt es einen zweiten Weg, wie die Zentralbank den Geschäftsbanken zu einer Sichteinlage – also Zentralbankgeld – verschaffen kann: Sie kauft einer Bank einen Vermögenswert ab. Zum Beispiel Gold, Devisen oder Wertpapiere und schreibt ihr den Verkaufserlös gut. Auch dadurch entsteht Zentralbankgeld. Die Geschäftsbanken können ihr Guthaben bei der Zentralbank jederzeit in bar abheben. Außerdem können sie umgekehrt Bargeld jederzeit wieder einzahlen und sich gutschreiben lassen. Wegen dieser Austauschbarkeit zählt auch das Bargeld, das die Banken in ihrer Kasse halten oder an ihre Kunden ausgezahlt haben, also das gesamte von der Zentralbank ausgegebene Bargeld, zum Zentralbankgeld. Zu M1 zählt hingegen nur das außerhalb des Bankensektors zirkulierende Bargeld. Im engeren Sinne gibt es hier also keinen Skandal. Höchstens den, dass wir in der Masse offenbar nur wenig darüber wissen, was Geld eigentlich ist, wie es entsteht und in Umlauf kommt und was es mit „dem auf einer Bank befindlichen Geld“ wirklich auf sich hat. Daraus resultiert dann auch das große Missverständnis, dass Banken nur vorhandene Kundenersparnisse verleihen würden/könnten. Das ist nicht der Fall. Banken arbeiten mit dem Geld der Kunden, ja, sie benötigen aber zur Kreditvergabe nicht vorher eingesammelte Kundeneinlagen. Sie erzeugen die Kreditsumme per Bilanzverlängerung selbst. Als Zahl bzw. Sichtforderung (sog. Giral- bzw. Buchgeld) auf dem Girokonto des Kreditnehmers. Dieses per Kreditvergabe erzeugte Sichtguthaben mag man aus Sicht des Bankkunden/Kreditnehmers als „Geld“ betrachten und bezeichnen. Schließlich wird es von ihm – unterstellt die Bank kann und kommt dem damit verbundenen Zahlungs- bzw. Lieferversprechen jederzeit problemlos nach – wie Geld, wie Zahlungsmittel verwendet. Aus Sicht der Bank ist aber es kein Geld (Zahlungsmittel), sondern eine eingegangene Schuld, die zu erfüllen ist. Und den Erfüllungsgegenstand dieser Schuld, also das Zentralbankgeld, kann die Bank eben nicht selber erzeugen, sondern dieses muss sich die Bank i.d.R. gegen Kredit und Verpfändung von Sicherheiten bei der Zentralbank oder einer anderen Geschäftsbank leihen. Also alles in bester Ordnung? Das will ich gar nicht behaupten. Die sog. Giralgeldschöpfung bzw. Sichtguthabenerzeugung per Bilanzverlängerung der Banken bei der Kreditvergabe ist aber zumindest so lange kein Problem, wie der Kredit entsprechend besichert und werthaltig gedeckt ist. Dass diesbezüglich nun alles in bester Ordnung ist will ich ebenfalls nicht behaupten, denn vielfach sind Kredite nicht mehr durch reale Vermögenswerte, durch reale Wertschöpfung gesichert, sondern durch Schulden. Durch Schuldpapiere. Durch Schuld- bzw. Kreditverhältnisse, die man in Form eines WERTPAPIERS (insb. Anleihen) verbrieft hat. Das heißt, die Giralgeldschöpfung der Banken ist, da zunehmend Schulden mit Schulden besichert bzw. zwangsläufig zunehmend sog. Subprime-Kredite vergeben werden müssen, eventuell eben doch ein Problem. Sie ist aber nicht das Hauptproblem. Dieses ist, unter anderem, vielmehr darin zu sehen, dass wir, der Sektor der privaten Haushalte, in Summe zu viel und vor allem falsch sparen. Wie man nämlich den 5 Konten der volkswirtschaftlichen Gesamt- bzw. Finanzierungsrechnung entnehmen kann, häuft der Sektor der privaten Haushalte immer höhere Geldvermögen an, was aber an anderer Stelle der Volkswirtschaft eine entsprechende Verschuldung bedingt. Mehr als es solvente Unternehmer gibt, die sich entsprechend verschulden wollen und verschulden können, um produktiv/realwirtschaftlich zu investieren. Folglich müssen andere Sektoren die notwendige Verschuldung übernehmen. Und dies sind im Falle der BRD zum einen das Ausland (=> Exportüberschüsse) sowie insbesondere der Staat (=> inländische Staatsverschuldung). Wäre dem nicht so, dann würde sich auf Grund von Deflation6, die Geld- bzw. Kreditmenge so stark reduzieren, das wir zwangsläufig in eine schwere wirtschaftliche Depression geraten würden. Daraus folgt, wenn wir nicht weiterhin den Staat (also letztlich uns selbst) und/oder das Ausland immer tiefer in die Verschuldung treiben wollen, dann müssen wir entweder die ständige Erhöhung der Geldvermögen stoppen und/oder Anreize dafür schaffen, dass die privaten Haushalte statt in Geldvermögen (insb. Bank- und Versicherungsprodukte) entweder in Sachwerte sparen oder ihre Ersparnisse in der Wirtschaft ausgeben. Durch Konsumverzicht gebildete Ersparnisse bzw. Geldvermögen bedeuten nun einmal, dass in Summe weniger Geld an die Unternehmen zurückfließt...



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