Lang | Almost a Fairy Tale - Verwunschen (Almost a Fairy Tale, Bd. 1) | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 1, 400 Seiten

Reihe: Almost a Fairy Tale

Lang Almost a Fairy Tale - Verwunschen (Almost a Fairy Tale, Bd. 1)


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7641-9197-9
Verlag: Ueberreuter Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1, 400 Seiten

Reihe: Almost a Fairy Tale

ISBN: 978-3-7641-9197-9
Verlag: Ueberreuter Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Fantasy mit Spannung, Action und Romantik in einer dystopischen Märchenwelt Die 17-jährige Natalie lebt in einer modernen Märchenwelt, in der Magie festen Regeln unterworfen ist und nach höchstem technischen Standard funktioniert. Dennoch gibt es hier alles, was die Herzen höher schlagen lässt: Schlösser, Einhörner, Riesen - und Prinzen, in die man sich verlieben kann. Doch genau das wird Natalie zum Verhängnis. Denn um dem Prinzen Kilian in einer Gefahrensituation beizustehen, verwendet sie unerlaubterweise Magie und löst damit eine Katastrophe aus. Ein Riese bricht aus dem Zoo aus und verwüstet die halbe Stadt. Und das ist nur Anfang. Bald begehrt das magische Volk überall auf und ehe sich's Natalie versieht, verliert sie alles, was ihr lieb und teuer ist. Sie muss erkennen, dass der Grat zwischen Gut und Böse sehr schmal ist, und sich entscheiden, auf wessen Seite sie sich schlägt ...

Mara Lang, Jahrgang 1970, begann in ihrer Jugend zu schreiben, als ihr der Lesestoff ausging. Die Geschichten von C. S. Lewis und Michael Ende begründeten ihren Faible für Fantastik. Hin- und hergerissen zwischen Buch und Film wollte sie ursprünglich Filmregisseurin werden, um ihrer Fantasie Ausdruck zu verleihen, wählte dann aber das Studium zur Diplompädagogin und erschafft heute Kopfkino für ihre Leser*innen. Mara Lang lebt und arbeitet in Wien.

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1
Eine Drachenlady? Sie sah sich schon auf ihrem Drachen zwischen den Wolkenkratzern in die Lüfte aufsteigen, die Hände in die schimmernde Schuppenhaut gekrallt, mit wallendem Haar, flatterndem Kleid … Interessante Vorstellung. Natalie lächelte gezwungen. »Das kann nicht dein Ernst sein, Jolly. Ich habe eine Verabredung und gehe nicht auf eine Faschingsparty.« Ungerührt zuckte Jolly mit den Schultern. »Vielleicht gefällt dir ja was anderes. Ich nehme Vorschläge entgegen.« Natalie betrachtete die großformatigen Hochglanzplakate an den Wänden, alles magisch gestylte Models. Bei den Kreationen blieb einem die Spucke weg, das musste sie zugeben, doch keine davon konnte sie sich für ihr eigenes Styling vorstellen. Überhaupt war sie nur hier, weil sie eine Wette verloren hatte. »Pastelltöne vielleicht?«, schlug Olga, die Inhaberin des Studios, vor. Sie hatte einen typischen Schlafzimmerblick und genauso sprach sie: leise, weich, langsam. Niemand hätte in ihr eine Hexe vermutet. Dass sie eine war, stand außer Frage. Natalie spürte das Aufwallen der Magie ganz deutlich, als Olga etwas Pulver in die Luft stäubte und einen Zauberspruch murmelte. Unmittelbar darauf erglühte ihr blonder Bubikopf in Puderrosa. »Oder gespenstisches Weiß? Ein leuchtender Regenbogenlook?« Irritiert verfolgte Natalie, wie Olga erneut die Magie anzapfte. Ein winziger, silbriger Funken sprang von der magischen Ader, die sich quer durch den Raum erstreckte, auf das Pulver über und aktivierte den Zauber. Olgas Haar färbte sich weiß, danach präsentierte sie einen schillernden Farbmix. Jolly klatschte begeistert in die Hände. Natalie konzentrierte sich wieder auf die Glasröhrchen mit dem Haarpulver. Gut fünfzig befanden sich in der Metallkassette, und dazu gab es die jeweils gefärbte Haarsträhne zur Ansicht. Mitternachtsblau, schimmerndes Perlmutt, Orange … Wie die Farben wohl an ihr aussähen? Ihr Haar war schneewittchenschwarz, wie es Jolly, mit ihrem Faible für magische Geschichte, so gern formulierte. Sie trug es schulterlang gestuft und meistens nervte es sie, weil es ihr ins Gesicht hing, aber es gehörte zu ihr, genau wie das Muttermal über ihrem Mundwinkel und das Grübchen am Kinn. »Für den Drachenladylook wäre Grün ideal«, meinte Olga und führte die Farbe auch gleich vor. Oh Hölle! Nein, als Eidechse oder Nymphe verkleidet würde sie Kilian keinesfalls unter die Augen treten. »Lass uns die Wette ein anderes Mal einlösen«, versuchte sie ihre Freundin umzustimmen. Unbarmherzig schüttelte Jolly den Kopf. »Gewonnen ist gewonnen.« Hätte sie sich bloß nicht darauf eingelassen. Zu wetten, dass der Junge, in den sie sich Hals über Kopf verliebt hatte, sie nie im Leben innerhalb einer Woche einladen würde, war der erste Fehler gewesen. Jolly hingegen hatte Kilians Interesse an Natalie richtig eingeschätzt. Das wirklich Schlimme war der Wetteinsatz – das Hexenstyling. »Warum dann ich? Lass du dich stylen, Jolly!« »Natalie Amalia Windersom, du weißt, dass ich das nicht darf. Meine Eltern bekämen die Krise. Du kennst meinen Vater doch. Außerdem«, sie senkte die Stimme, »ist das eine gute Gelegenheit, um auf euer Problem zu sprechen zu kommen.« »Wir haben absolut kein Problem«, entrüstete sich Natalie. Schön, sie hatte Kilian vorenthalten, dass sie kein Mensch war, aber Jolly übertrieb maßlos. »Okay. Wann willst du das Thema anschneiden? Vor oder nach dem ersten Kuss? Ich kann dich schon hören: ›Du küsst wahnsinnig toll, Kilian! Ach, übrigens, ich bin eine Hexe.‹« »Na und? Was ist schon dabei?« »Kilian arbeitet für die Organisation, wie dir kaum entgangen sein dürfte. Nebenbei ist er ein Prinz. Das könnte ihn in einen klitzekleinen Interessenskonflikt stürzen.« Olga pfiff leise durch die Zähne. »Etwa der Prinz Kilian? Du willst den Nachfahren der ältesten Königsdynastie Europas aufreißen?« »Prinz Kilian von Nauders, genau der«, bestätigte Jolly mit einem Nicken. »Sie muss ihn nicht aufreißen, sie hat ihn längst an der Angel. Die zwei schreiben sich in einem fort Herzchen- und Küsschennachrichten. Das Einzige, was dem jungen Glück im Wege steht, ist die Tatsache, dass sie …« »Also echt, Jolly!«, unterbrach Natalie ihre Freundin. Manchmal könnte ich sie auf den Mond schießen! »… dass sie eine Magische ist und er ein verdammter Agent«, beendete Olga den Satz, wobei sie die Hologramme auf ihren Nägeln durch einen Zauber aktivierte. Zehn 3D-Feen stiegen empor und bekundeten ihre Empörung mit einem Aufschrei. Jolly begutachtete sie entzückt. »Sind die niedlich! So was brauchst du, Nat. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.« Blödsinn! Jeder konnte sich ein solches Styling verpassen lassen, es sagte absolut nichts aus. Gut, sie war eine Angehörige des Magischen Volkes, eine Magische. Zwar zählte sie zu den menschlichen Magischen und besaß sogar die A-Klassifikation, doch es gab einen wesentlichen Unterschied zu reinen Menschen: In ihrem Blut ließen sich Magyära nachweisen, Symbionten, die ihr die Fähigkeit verliehen, Magie zu nutzen. Theoretisch. Denn mit einem A galt sie als Mensch, sie lebte wie ein Mensch, sie fühlte sich auch so. Und da die meisten Menschen nun mal mit Magie nichts anfangen konnten, verzichtete man mit einem A grundsätzlich aufs Zaubern. Sinnlos jedenfalls, weiter darüber zu diskutieren. Wenn Jolly sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, war sie vernünftigen Argumenten gegenüber uneinsichtig. Um ihrer Freundschaft willen würde Natalie zu ihrer Verabredung also mit einer neuen Haarfarbe, magischem Make-up und Holonägeln erscheinen. Sie konnte nur hoffen, dass Kilian nicht sofort Reißaus nahm. »Na schön. Jolly, such was aus.« »Echt? Egal, was?« »Egal, was. Bloß kein Grün, ja?« Jolly jauchzte. »Die Drachenlady also. Dann nehmen wir eine Kombination aus Türkis und Violett für die Haare und dazu Gold, das Gold aber nur an den Spitzen. Außerdem ein Kunst-Make-up auf Augen und Lippen. Die Nägel unbedingt mit Hololack, vielleicht animierte Drachen, die Feuer speien …« An diesem Punkt stieg Natalie aus. Ihr Blick schweifte über die fliederfarbenen Stühle des Studios und aus dem Schaufenster. Die Fußgängerzone war belebt, aber keiner der Passanten fand den Weg in den Laden, ungeachtet des spiegelverkehrten Schriftzugs auf der Scheibe: MagicStyleIn by Olga – Mitrans erste Adresse in Sachen Styling. Ob Olga ihre Lizenz erst kürzlich erworben hatte? Es dauerte Monate, bis der Antrag von der OMB, der Organisation für magische Belange, geprüft und bewilligt wurde, und sie wirkte kaum älter als Natalie. »Nat? Natalie!« Jolly wedelte mit beiden Händen vor ihrem Gesicht herum. »Bist du bereit?« Natalie warfeinen Blick aufden Bildschirm, wo ein computeranimiertes Foto ihren magischen Look präsentierte. »Wow!« Sie erkannte sich kaum wieder. Was sie sah, war kein siebzehnjähriges Mädchen, sondern ein Gesamtkunstwerk, das die Models auf den Plakaten noch übertraf. Sehr farbig zwar, mit den Drachenschuppen über ihren Augen und den Flammen, die aus dem aufgerissenen Maul des Ungeheuers züngelten, aber traumhaft schön. Wenn sie schon magisch gestylt herumlaufen musste, dann so. »Jolly, du bist der Hit! Einverstanden. So machen wir es.« Ein wenig Herzklopfen bekam Natalie schon, als Olga sie in eine Wolke aus magischem Pulver hüllte. Es war lange her, dass sie mit Magie in Berührung gekommen war. Viel zu lange. Die Umgebung verschwamm vor ihr, flirrende Lichter explodierten vor ihren Augen, Jolly ließ ein ehrfürchtiges »Oh« hören. Natalie spürte, wie die Magie an ihr zupfte, sachte anfangs, dann mit mehr Intensität. Sie kannte das Gefühl, das Prickeln unter der Haut, wenn die Magyära in ihrem Blut angefeuert wurden, und ja, sie liebte es … doch langsam wurde es unangenehm. Wie Millionen Nadeln, die sie unaufhörlich piksten, tiefer und tiefer stachen, als wollten sie Säure in sie hineinpumpen. Sie verkrampfte sich. »Komisch. Da stimmt was nicht.« Olga schob eine Ladung Magiepulver nach und sprach ihren Zauber erneut. Natalie unterdrückte einen Hustenanfall. Besser, wenn sie stillhielt. Ihre Wangen brannten, ein Kreischen ertönte, so durchdringend, dass sie meinte, ihr würde das Trommelfell platzen. Nur sie konnte es hören, das war ihr durchaus klar. Allerdings...



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