Lang | Almost a Fairy Tale - Vergessen (Almost a Fairy Tale, Bd. 2) | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 2, 416 Seiten

Reihe: Almost a Fairy Tale

Lang Almost a Fairy Tale - Vergessen (Almost a Fairy Tale, Bd. 2)


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7641-9218-1
Verlag: Ueberreuter Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2, 416 Seiten

Reihe: Almost a Fairy Tale

ISBN: 978-3-7641-9218-1
Verlag: Ueberreuter Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das große Finale der »Almost a Fairy Tale«-Dilogie! Wird Natalie es schaffen, ihren Bruder aus den Klauen der machthungrigen Hexe Raikun zu retten und die Welt vor ihrer Schreckensherrschaft zu bewahren? Schon im Frühjahr 2018 geht das nervenaufreibende Abenteuer um Natalie und ihrer großen Liebe Kilian weiter!

Mara Lang, Jahrgang 1970, begann in ihrer Jugend zu schreiben, als ihr der Lesestoff ausging. Die Geschichten von C. S. Lewis und Michael Ende begründeten ihren Faible für Fantastik. Hin- und hergerissen zwischen Buch und Film wollte sie ursprünglich Filmregisseurin werden, um ihrer Fantasie Ausdruck zu verleihen, wählte dann aber das Studium zur Diplompädagogin und erschafft heute Kopfkino für ihre Leser*innen. Mara Lang lebt und arbeitet in Wien.

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2
Der Pförtner begutachtete erst ihr Auto mit zusammengekniffenen Augen, dann sie, als fürchtete er, sie könnte eine Bombe ins Krankenhaus schmuggeln. Paige versprach sich nicht allzu viel davon, den Mann zu drängen. Tot war tot, eine Leiche würde ihr nicht davonlaufen. »Mein Name ist Paige Dibensky«, wiederholte sie bemüht gelassen. »Ich möchte zu Frau Dr. Fellner. Sie hat mich in einer dringenden Angelegenheit hergebeten und ich gehe mal davon aus, dass sie Besseres zu tun hat, als auf mich zu warten. Halten Sie Rücksprache mit ihr oder öffnen Sie dieses Tor, aber vergeuden Sie hier nicht kostbare Zeit.« Grummelnd zog sich der Pförtner in sein Haus zurück. Sekunden später ging die Schranke auf. Paige begab sich auf direktem Weg zur Intensivstation. In Mitran gab es zwei Krankenhäuser für Magische, das Zur guten Fee war das größere und trotzdem waren seine Kapazitäten erschöpft. Es war unmöglich, die Augen vor den herrschenden Zuständen zu verschließen. Patientenbetten auf den Gängen, teilweise doppelt belegt, Warteschlangen vor den Schaltern der Notaufnahme, sichtlich übermüdetes Personal, Ärzte, die Dutzende Male ausgerufen wurden. Hier lag einiges im Argen. Eine Schwester zeigte Paige eine kernige Frau im Arztkittel, deren Gesicht von Schlafmangel zeugte. »Frau Dr. Fellner?« Sie bejahte, ohne ihren Schritt zu verlangsamen, und Paige blieb nichts übrig, als neben ihr herzuhasten. »Paige Dibensky, MitranBiotec. Wir hatten telefoniert.« »Ja. Kommen Sie mit – Elise«, sprach sie eine vorbeieilende Schwester an, »wo liegt der Innovatis-Fall?« »Auf der Terrasse, glaube ich.« Fellner nickte, als wäre es gang und gäbe, Leichen auf der Terrasse zwischenzulagern. Im nächsten Moment wurde sie von einem Pfleger aufgehalten. »Sie werden im OP 3 gebraucht! Offene Bauchwunde, eine Fee, etwa zehn Jahre alt, ist auf dem Skateboard durch eine Glasscheibe gedonnert.« »Scheiße. Bin unterwegs.« Fellner wandte sich an Paige: »Tut mir leid. Aber gehen Sie schon mal vor, die Akte sollte beiliegen.« Damit machte sie auf dem Absatz kehrt und war auch schon im Gewühl verschwunden. Paige fragte sich zur Terrasse durch. Gesperrt. Zutritt verboten!, stand auf einem handgeschriebenen Schild. Sie spähte durch die Glastüren und entdeckte draußen drei fahrbare Tragen. Unter grünen Laken, deren Zipfel im Wind flatterten, zeichneten sich Körperumrisse ab. Die Tür war überraschenderweise unversperrt. Die Luft roch nach Regen und feuchtem Laub. Der Herbst hatte in den letzten Tagen viel zu früh und mit unerwartet kühlen Temperaturen in Mitran Einzug gehalten und Paige hatte sich noch nicht daran gewöhnt. War die Terrasse aufgrund von Platzmangel umfunktioniert worden? Sie glich einer großen Loggia. Risse durchzogen die Mauern, die Bodenfliesen waren gesprungen und teilweise rausgebrochen, Spinnennester, weiß und dicht, bauschten sich in den Ecken. Eindeutig ausgedient. Die Patientenakten waren unter die Spanngurte geklemmt. Eine Frau. Todesursache: Lungenembolie. Ein Mann. Todesursache: Multiorganversagen durch Sepsis. Ein Mann. Herzinfarkt. Also Nummer zwei. Thornen Kasje, sechsunddreißig, Tontechniker. Erstaunlich hoher MQ-Wert. Eingeliefert vor zwei Tagen mit Verdacht auf beginnende Sepsis. Behandlung ohne Erfolg. Todeszeitpunkt heute Morgen acht Uhr dreiunddreißig. »Ah, gut, Sie haben ihn gefunden.« Fellner. Ihre barsche Sprechweise war unverkennbar. Paige blickte auf. »Was ist mit der Kleinen?« »Welche Kleine?« »Die Fee. Bauchwunde.« »Verstorben.« Schockiert schnappte sie nach Luft. »Tja, der Transport hierher kommt oft einem Todesurteil gleich. Sie hätte gute Chancen gehabt, hätte man sie ins nächstgelegene Krankenhaus bringen können. Leider war sie eine B.« Die Klasseneinteilung war eines der Übel, unter denen die Magischen seit Einführung der Magiegesetze Ende des 19. Jahrhunderts zu leiden hatten. Bis vor wenigen Monaten waren öffentliche Einrichtungen auch für B-Klassifizierte zugänglich gewesen. Jetzt nicht mehr. Der frischgebackene Bundeskanzler Dothias Mildenweith hatte menschlichen wie magischen Wählern demonstrieren wollen, dass er bereit war hart durchzugreifen. Die Geiselnahme im Greifspalast hatte sich in die Seelen der Menschen gebrannt, Angst beherrschte ihr Denken, und die Politik machte sich das zunutze. Die Rechte der Magischen der Klasse B waren auf jene der Klasse C herabgestuft worden, was bedeutete, dass für sie sämtliche menschliche Institutionen tabu waren. Paige wusste nichts darauf zu sagen. Sie beobachtete die Entwicklung im Land mit Entsetzen und hatte das dumpfe Gefühl, dass dies erst der Anfang war. Fellner räusperte sich. »Die Toxinwerte waren bereits bei Einlieferung alarmierend, die Ursache nicht zu finden. Wir gingen von Gift aus, wussten aber nicht, welches, und mussten langwierige Tests durchführen. Er ist uns praktisch unter den Händen weggestorben.« »Wenden Sie hier denn keine Magie an?« »Doch, natürlich. In diesem Fall war nichts zu machen. Leider gab es eine Schlamperei mit den Papieren, weshalb wir seinen Probandenausweis zu spät sichten konnten.« »Was denn für eine Schlamperei?« »Wir sind unterbesetzt. Der Patient lag lange Zeit auf dem Gang, dabei gingen die Papiere verloren.« »Gut, dass sie wieder aufgetaucht sind.« Paige sah sich den Ausweis an. Der Tote war einer der zweihundert Probanden, die sich für Phase I von Innovatis gemeldet hatten. Er hatte insgesamt drei Injektionen erhalten, die dritte und essenzielle Dosis erst vor wenigen Tagen. »Viel kann ich dem Ausweis nicht entnehmen. Ich muss die Probandenakte einsehen. Wie kommen Sie auf die Idee, dass die Sepsis durch Innovatis ausgelöst wurde?« Fellners Augenbrauen hoben sich. »Ich bitte Sie. Sein Blut war rein. Menschlich. Die Magyära abgestorben. Sagen Sie mir, was sonst hätte diesen Effekt?« »Das mag ja sein, aber …« »Er ist nicht der Einzige.« Ein Schauer durchlief sie. »Wie bitte?« »Ich habe im Doktor Allwissend nachgefragt.« Das zweite Magischen-Krankenhaus. »Sie hatten zwei ähnliche Fälle, kürzlich erst.« »Auch Probanden? Warum wurde das nicht gemeldet?« »Wurde es.« Paige schloss die Akte. »Nicht an mich.« »Sind denn nur Sie dafür zuständig?« »In gewisser Weise.« Nach ihrem Ausfall im Frühjahr letzten Jahres hatte ihr Chef Justus Bahkle sie von Projekt Purgatio, nunmehr Innovatis, abgezogen. Seither koordinierte sie die Leitstelle der klinischen Entwicklung. Sie hatte lange mit sich und dem moralischen Dilemma gerungen. Schließlich war Innovatis eine Keule gegen Magismus, eine Art Insektizid sozusagen, mit dem geringfügigen Unterschied, dass es die Magyära waren, die ausgemerzt wurden und keine Blattläuse. Für Paige kam das einem Völkermord gleich und daran wollte sie nicht beteiligt sein. Doch Natalie und Kilian hatten sie davon überzeugt, dass es von Vorteil wäre, an der Quelle zu sitzen. Paiges große Hoffnung, dass Innovatis aus individualrechtlichen Gründen nicht für den Markt zugelassen werden würde, hatte sich bisher nicht erfüllt. Doch der Tod dieses Magischen, so tragisch er auch war, könnte die Wende herbeiführen, sollte sich der Verdacht auf Toxizität bestätigen. Sie bat, die Akte kopieren zu dürfen, aber Fellner verneinte. »Das ist nicht gestattet. Ich muss allerdings weiter. Sie haben doch sicher ein Handy dabei.« Nach diesem mehr als eindeutigen Wink verließ die Ärztin die Terrasse. Paige fotografierte die Akte. Danach rief sie ihren ehemaligen Kollegen Zaven an, der ihren Job beim Wunderteam übernommen hatte. »Ich brauche deine Hilfe«, sagte sie ohne Umschweife. »Möglicherweise könnte ich Projekt P zum Kippen bringen.« Paiges Büro befand sich im Erdgeschoss des MitranBiotec Firmensitzes. Sie hatte die Leitung des diagnostischen Monitorings inne, sie führte Evaluierungen durch, sie war Ansprechpartnerin für Probanden und Ärzte, ihr oblag die Öffentlichkeitsarbeit. Alles, was Innovatis betraf, ging durch ihre Hände. Sie hasste jede einzelne Minute, die sie vor ihrem Laptop zubringen musste. Als Mikrobiologin sollte sie im Labor stehen, Routinediagnostik durchführen oder Forschung...



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