Lane | Halt mich jetzt ganz fest | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

Lane Halt mich jetzt ganz fest

Digital Edition
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7337-8712-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Digital Edition

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-8712-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nach einer Bruchlandung irren der Geschäftsmann Jake und die Pilotin Kelly verletzt durch die Wildnis Alaskas. Fast hoffnungslos verloren, finden sie etwas, an das sie beide nicht mehr glaubten: Liebe! Doch würde die auch ihre Rückkehr in die Zivilisation überstehen?



Immer auf der Suche nach neuen Abenteuern und guten Stories, hat Elizabeth Lane schon die ganze Welt bereist: Sie war in Mexiko, Guatemala, Panama, China, Nepal und auch in Deutschland, aber am wohlsten fühlt sie sich im heimatlichen Utah, im Westen der USA. Zurzeit lebt sie mit ihrer 18jährigen Katze namens Powder Puff in einem Vorort von Salt Lake City. Seit 1984 erzieht Elizabeth ihre drei Kinder allein. Eine Tochter ist 1985 bei einem Unfall ums Leben gekommen, doch in Elizabeths Herzen wird sie für immer weiter leben. Ihre beiden anderen Kinder sind mittlerweile erwachsen und haben selbst Kinder. Elizabeth liebt ihre Enkel über alles. Sie sagt von sich selbst, dass sie neuen Herausforderungen nur schwer widerstehen kann. So kam es, dass sie Wale vor der kalifornischen Küste beobachtete, im Himalaja gewandert ist, auf einem Raft durch den Grand Canyon trieb und sogar Flugunterricht genommen hat. Ihre Hobbys sind fotografieren, Bauchtanz, Tiere, indianische Kunst und praktisch jede Art von Musik. Seit 1983 entwickelt sie Lern-Software-Programme. Aber am liebsten schreibt sie lebendige Geschichten voller Leidenschaft, die die Leserin von der ersten Seite an fesseln. Ihre Liebesromane sind in mehr als zehn Sprachen übersetzt und werden in vielen Ländern der Welt mit Begeisterung gelesen. Elizabeths erstes Werk, ein historischer Roman über die spanischen Eroberer in Mexiko, wurde 1980 veröffentlicht. Einige weitere folgten, u.a. zwei Romane, die in China spielten. Doch es dauerte noch einige Jahre, bis Elizabeth für sich das Schreiben von Romances entdeckte. Ihr erster historischer Liebesroman wurde 1989 im Verlag Harlequin veröffentlicht. Neben weiteren historischen hat sie seitdem auch einige zeitgenössische Romances verfasst. 'Alles hat eine Geschichte', antwortet Elizabeth, wenn sie gefragt wird, woher sie ihre Ideen nimmt. 'Die Frau neben einem in der U-Bahn, der Fremde vor einem an Kasse - man muss nur seine Vorstellungskraft benutzen, beobachten und den Menschen zuhören, und schon hat man mehr Einfälle, als man jemals verwerten kann.'
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3. KAPITEL

Kelly zog den Poncho, den Jake im Flugzeug gefunden hatte, über, während er ihren Stiefel aufschnürte.

Die Beaver stand in der feucht-grünen Landschaft da wie ein zerdrücktes Insekt. Sie war vollständig zerstört, dachte Kelly bedrückt. Einige Teile könnten wiederverwendet werden, aber der Rest … Sie hatte in der Beaver Fliegen gelernt, und ihr war, als hätte sie einen Freund verloren. Tränen verschleierten ihren Blick, sie fühlte sich wie gelähmt.

Drummond dagegen handelte überlegen und aktiv. Als er ihr den Stiefel vom Fuß zog, schrie sie vor Schmerz auf.

„Tut mir leid“, murmelte er und hielt inne. „Ich wollte vorsichtig sein, aber …“

„Schon gut. Versuchen Sie es noch einmal.“

Jake probierte es erneut. Seine Hände waren braun gebrannt, die Nägel gepflegt. „Vielleicht sollten Sie den Stiefel anbehalten, sonst richten wir womöglich mehr Schaden an.“ Offensichtlich fürchtete er, ihr noch mehr wehzutun.

Der Mann mit dem Computerherz hatte also auch etwas Menschliches … „Nein, der Stiefel muss runter. Falls der Knöchel verstaucht ist, müssen wir ihn wickeln. Kommen Sie schon, ich werde nicht heulen.“

Millimeter für Millimeter lockerte er den Stiefel.

„So etwas haben Sie wohl noch nie getan, was?“, fragte Kelly.

„Eine Sturzlandung in der Wildnis von Alaska mit einer hübschen Pilotin?“ Er grinste. „Nein, wirklich nicht.“

Wieder war Kelly zutiefst verlegen. Drummond scherzte natürlich, sie war ja nicht hübsch, mit Stupsnase und Sommersprossen. „Ich meinte Erste Hilfe leisten.“

Er lachte. „Nun ja, wenn das hier in Seattle passiert wäre, würde ich Sie zur Notaufnahme ins Krankenhaus fahren. Geht es so?“

„Ja.“ Kelly schwieg. Small Talk wie in der Glitzerwelt, die Jake Drummond sicher gewohnt war, beherrschte sie nicht.

„Wer ist Ann?“, fragte sie unvermittelt, bereute das aber sogleich.

„Ich verstehe nicht …“

„Als Sie nach dem Absturz zu sich kamen, sagten Sie so etwas wie Ann.“

„Ann, ja. Das war meine Frau. Sie ist gestorben.“ Seine Stimme drückte aus, wie sehr er darunter noch litt.

„Das tut mir leid. Wann ist das passiert?“ Kelly hätte sich ohrfeigen können. Wieso ließ sie den armen Mann nicht zufrieden?

„Vor neunzehn Monaten. Sie war noch jung, erst dreißig.“ Er hatte Kelly den Stiefel ausgezogen und rollte nun die Socke herunter. Sein Gesicht blieb ausdruckslos. „Uh, der Knöchel sieht nicht gut aus. Die Farben hätten Rembrandt gefallen.“

Kelly sah auf den geschwollenen Fuß. „Ich denke eher Picasso, in der blauen Periode. Übrigens …“ Sie verzog schmerzvoll das Gesicht. „Es tut mir leid, ich meine wegen Ihrer geschäftlichen Versäumnisse. Aber wir stecken hier nicht ewig fest. In zwei bis drei Tagen könnten wir es bis zur Küste schaffen und dort ein Boot finden oder sogar ein Flugzeug.“

Jake untersuchte behutsam den Fuß. „Ich bin kein Experte, aber er scheint nicht gebrochen zu sein. Es ist wohl eine Verstauchung.“

„Hören Sie, ich bin auf Admiralty aufgewachsen, kenne mich also in der Gegend gut aus und habe einen Kompass. Vielleicht kann ich uns trotz des Nebels zum Haus meiner Großeltern führen oder nach Angoon, falls das näher ist.“

Er schüttelte den Kopf. „Mit dem Fuß können Sie nicht laufen. Ich meine, wir bleiben hier und versuchen, das Funkgerät zu reparieren. Oder ein Signalfeuer zu entfachen. Irgendjemand wird uns schon finden.“

Kelly seufzte. „Bei dem Wetter fliegt niemand. Und selbst wenn, würde uns in dem Nebel niemand finden.“

„Wenn ich mit dem Funkgerät jemanden alarmieren könnte …“

„Ich kann es ja noch einmal probieren, aber hängen Sie nicht zu viel Hoffnung daran. Das Funkgerät ist alt, und Ersatzteile habe ich nicht.“ Kelly versuchte, mit dem Fuß aufzutreten.

„Nein, lassen Sie das!“ Er hielt sie an den Schultern fest. „Keine Bewegung, bis der Fuß gewickelt ist.“

Drummond schien sie nicht zu mögen. Oder er hatte Schwierigkeiten damit, Entscheidungen von einer Frau zu akzeptieren. Sein Problem. Aber hier war nicht Seattle. „Der Erste-Hilfe-Kasten befindet sich unter dem Pilotensitz.“

„Ich bin gleich zurück.“ Er eilte davon.

Kelly hockte sich stöhnend hin. Der Fuß schmerzte höllisch. Das mit dem Funkgerät würde nicht klappen. Das alte Ding hatte schon vor dem Absturz kaum funktioniert.

Es war kurz vor halb zwei. Wenn sie sich sogleich auf den Weg machten, könnten sie bis zum Dunkelwerden zehn Meilen schaffen. Mit dem Fuß würde es mühsam werden, aber mit einem Verband und einem Stock als Krücke könnte es gehen.

Aber noch etwas anderes machte ihr Sorgen. Als sie sich vor sieben Jahren die Seele aus dem Leib geweint hatte, hatte sie sich geschworen, sich nie wieder auf einen Mann zu verlassen. Und es war auch ganz gut allein gegangen. Nun auf einmal war die Gefahr wieder da. Jake Drummond war äußerst attraktiv, und die nächsten Tage würden sie allein sein und zusammen zelten …

Sie bedeutete ihm nichts, das war klar. Aber wenn ein Paar isoliert war, wenn sie nicht auf der Hut war, würde sie verwundbar sein. Das Risiko durfte sie nicht eingehen. Sich von der ersten Enttäuschung zu erholen hatte lange gedauert.

Kelly nahm sich vor, kühl und sachlich zu bleiben. Jake Drummond durfte kein Oberwasser bekommen.

Jake zog sich mühsam auf der abgestorbenen Tanne einen Ast weiter hinauf. Seit seinem vierzehnten Lebensjahr war er nicht mehr auf einen Baum geklettert, und es war viel schwieriger, als er in Erinnerung hatte. Wie schaffte Tarzan das nur, dachte er, als die Rinde sich schmerzhaft in seine Handflächen grub.

„Können Sie etwas sehen?“, rief Kelly, die unten auf einem moosbedeckten Felsen saß. Sie brauchten einen landschaftlichen Anhaltspunkt für den alten Kompass.

Jake hatte Zweifel, ob das Hochklettern sinnvoll war. „Einen Moment, ich muss noch etwas höher!“ Jake murmelte ein Gebet und kletterte weiter, ohne nach unten zu schauen.

„Das reicht!“, rief sie. „Was können Sie sehen?“

„Nur Bäume und Nebel!“

„Keine Berge? Kein Wasser?“

„Wenn das Zeug noch dichter wird, sehe ich nicht einmal mehr mich selbst! Ich komme lieber herunter.“

Kelly war enttäuscht. „Also gut, gehen wir Richtung Osten und hoffen das Beste.“

Der Abstieg war fast noch schwieriger als der Aufstieg.

„Die Insel verläuft von Norden nach Süden. Der Bootsverkehr ist auf der Ostseite. Das bietet die beste Möglichkeit …“

„Verdammt, das weiß ich …“ Jake rutschte ab. Seine Handflächen brannten wie Feuer, und er war verschwitzt. Als er endlich unten war, hätte er am liebsten den Boden geküsst.

Kelly schnitzte an einem Ast, den sie als Krücke benutzte.

„So, Sie werden hierbleiben, während ich Hilfe hole“, sagte Jake. „Mit dem Fuß können Sie keine Meile weit laufen. Ohne Sie bin ich dreimal so schnell. Nur so wird es gehen.“

„Hören Sie, Mr Drummond, ich muss Ihnen etwas erklären.“

Zögernd ließ Jake sich neben ihr nieder. Aus der Nähe war sie noch viel hübscher, als er anfangs gemerkt hatte. Ihre Haut war rosig und der Kontrast zu ihrem dunklen Haar sehr reizvoll. „Also gut, ich höre.“

Kelly atmete scharf ein. „Ich verstehe ja, dass auf Sie ein großes Geschäft wartet und Sie dringend nach Juneau wollen. Und es stimmt, ohne mich sind Sie schneller zu Fuß. Aber Sie können hier nicht allein herumlaufen. Sie kennen das Land nicht und würden sich verirren.“

„Ich könnte ja Ihren Kompass nehmen.“

„Sie könnten giftige Beeren essen.“

„Wenn ich schnell genug vorankomme, muss ich gar nichts essen.“

„Es gibt hier Bären.“

Natürlich, sie waren ja in Alaska. Da gab es Bären.

„Admiralty ist Naturschutzgebiet, da gibt es mehr Bären auf einem Quadratkilometer als sonst wo in Alaska.“

Jake spürte es im Nacken prickeln, tat aber gleichgültig. „So, es gibt also Bären. Im Flugzeug habe ich eine Pistole gesehen.“

„Das ist nur eine Signalpistole.“ Sie schnitzte ungerührt weiter. „Die meisten Bären bleiben außer Reichweite, besonders wenn man Krach macht. Aber selbst ein Bär, der von Natur aus aggressiv ist, greift eher eine Person als zwei an. Sie haben doch gesagt, dass wir zusammenarbeiten müssen. Ich kann Sie nicht allein losgehen lassen. Und Sie können mich nicht schutzlos zurücklassen.“

Jake fluchte im Stillen. Das Mädchen hätte einen guten Anwalt abgegeben. Und hatte leider recht. Selbst wenn die Zukunft seiner Firma auf dem Spiel stand, würde er sie nicht allein lassen, verletzt und ohne Waffe. Nicht einmal das Flugzeug würde ihr Zuflucht vor einem angriffslustigen Bären bieten.

Selbst zusammen gab es eine Gefahr. Ein Blick in ihre schönen Augen sagte ihm genug … Aber darüber musste er jetzt nicht sprechen. Alles zu seiner Zeit.

„Je eher wir loskommen, desto besser“, sagte sie. „Im Flugzeug ist ein Seesack, darin können wir das Nötigste mitnehmen.“

„Und was ist damit?“ Er wies auf ihren Fuß, den sie mit Pflaster umwickelt und ohne Socke in den Stiefel bekommen hatte. Vielleicht war das Gelenk angeknackst oder Bänder gezerrt.

Kelly klappte das Messer zu und steckte es in die Hosentasche. „Keine Sorge, das schaffe ich schon.“

Sie hatte den Ast gekonnt zu einer passablen Krücke...



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