Landy | Tanith Low - Die ruchlosen Sieben | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

Reihe: Skulduggery Pleasant

Landy Tanith Low - Die ruchlosen Sieben


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7320-0359-4
Verlag: Loewe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

Reihe: Skulduggery Pleasant

ISBN: 978-3-7320-0359-4
Verlag: Loewe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sie ist cool, sexy und schlagfertig. Und sie war Walküre Unruhs beste Freundin.Aber in Band 5 der Reihe um den zaubernden Skelett-Detektiv Skulduggery Pleasant hat sie die Seiten gewechselt und seither fragen Fans weltweit: Was macht eigentlich Tanith Low?Selbstverständlich weiß Kult-Autor Derek Landy eine Antwort darauf.Denn Tanith ist natürlich nicht einfach verschwunden: Sie hat eine Gruppe verwegener Halunken um sich geschart, mit deren Hilfe sie die vier Göttermörder entwenden will.Die einzigen Waffen auf der Welt, die einer so mächtigen Zauberin wie Darquise schaden könnten!Mehr Infos rund ums Buch unter:skulduggery-pleasant.de

Derek Landy, geboren 1974, arbeitete als Karatelehrer und Drehbuchautor, bevor er die Idee zu seinen erfolgreichen Skulduggery-Pleasant-Büchern hatte. Die Reihe wurde in 35 Sprachen übersetzt, mehrfach mit Preisen ausgezeichnet und stürmte weltweit die Bestsellerlisten. Derek Landy lebt in der Nähe von Dublin in einem Haus, das vollgestopft ist mit Filmrequisiten. Besonders stolz ist er auf sein Original-Supermankostüm. Hier geht es zum englischsprachigen Blog von Derek Landy

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Weitere Infos & Material


EINS Sie hatte es für eine geniale Idee gehalten, sich in ihrer alten Wohnung in London zu verstecken. Nur ein Idiot würde zu einer bekannten Adresse zurückkehren, hatte sie überlegt. Und da sie kein Idiot war, konnte man logischerweise daraus folgern, dass es ihnen nie in den Sinn käme, dort nach ihr zu suchen. Die Tatsache, dass sie dennoch auf der Lauer gelegen hatten, empfand sie als massive Beleidigung. Tanith sprintete übers Dach, rannte durch eine Pfütze, so groß wie ein See, und stieß sich von der Dachkante ab. Die Gasse flog unter ihr vorbei, und die Nachtluft trieb ihr das Wasser in die Augen. Sie krachte gegen das Gebäude auf der anderen Straßenseite und hing dort erst einmal einen Moment lang. Dann stemmte sie die Füße gegen die Backsteinmauer und rannte an der Seitenwand weiter. Als eine Reihe Fenster im Weg war, übersprang sie eines nach dem anderen, flitzte noch um die Ecke und kauerte sich dort zum Atemholen hin. Sie hatte nicht gesehen, wie Sanguin entkommen war, aber wahrscheinlich war er einfach im Fußboden versunken und hatte sich davongegraben. Es war allerdings auch gut möglich, dass sie ihn geschnappt hatten, bevor er sich wegstehlen konnte. Dann war er jetzt tot. Jemanden wie Billy-Ray Sanguin sperrte man nicht ein, das war klar. Schließlich konnte er aus jeder Zelle fliehen und sich aus jeder Art von Fesselung befreien. So jemanden brachte man um, wenn sich einem die Gelegenheit bot. Tanith hoffte, dass er noch lebte. Sie hatte noch Verwendung für ihn. Sie kroch wieder ein Stück zurück und spähte um die Ecke. Auf den Dächern war niemand mehr zu sehen. Ihre Verfolger hatte sie abgehängt. Sie lockerte den Griff um ihr Schwert und spürte wieder das vertraute und beruhigende Gewicht der Klinge auf ihrem Rücken. Sie ging aus der Hocke und hing jetzt wieder waagerecht an der Wand. Das blonde Haar fiel ihr vor das Gesicht, als sie auf die unten vorbeifahrenden Autos schaute. Das Sicherste wäre, hinunterzugehen auf die Straße, ein Taxi anzuhalten oder die U-Bahn zu nehmen. Doch in beiden Fällen müsste sie ihr Schwert zurücklassen. Ihr Mantel lag immer noch in ihrem Apartment. Sie liebte diesen Mantel. Er verdeckte das Schwert. Sie liebte ihren Mantel, aber noch mehr liebte sie ihr Schwert. Und das konnte sie so wenig zurücklassen wie jede andere Frau ihren Arm. Also drehte sie sich um, ging an der Wand nach oben, vergewisserte sich, dass auf dem Dach niemand auf sie wartete, und kletterte hinauf. Falls der arme Billy-Ray tot war, musste sie sich nach einem Ersatz umsehen. Das würde nicht einfach werden. Er war ein voll funktionsfähiger Soziopath und somit für alle möglichen Späße zu gebrauchen. Und sie hatte einen Plan. Um diesen Plan erfolgreich in die Tat umsetzen zu können, brauchte sie ihn. Der Plan war gut. Raffiniert. Sie war stolz darauf und freute sich auf die Umsetzung. Hoffentlich war Sanguin nicht tot. Tanith hielt inne. Auf dem Haus gegenüber stand ein Mann. Er war ganz in Grau gekleidet, trug einen Helm mit Visier und hielt eine Sense in den Händen. Noch hatte er sie nicht gesehen. Sie machte einen Schritt nach hinten, begann zu laufen und nahm aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr. Noch ein Sensenträger. Die Klinge seiner Sense war über dem Feuer geschwärzt worden, damit sie im Licht der Straßenlaternen nicht aufblitzte. Tanith warf sich nach hinten und spürte den Luftzug, als die Klinge an ihrem Hals vorbeizischte. Der Sensenträger landete und griff erneut an. Sie machte eine Rolle rückwärts, stand wieder auf und zog ihr Schwert. Den nächsten Hieb parierend trat sie nach ihm, doch er wich aus und drehte dabei die Sense um. Der lange Griff traf sie am Kopf. Tanith stolperte, fluchte und schwang wild ihr Schwert, um den Angreifer auf Abstand zu halten. Jetzt donnerte der Sensengriff auf ihr Knie, sie heulte auf und schaffte es gerade noch, den nächsten Hieb abzuwehren, der sonst ihren hübschen Kopf von ihrem hübschen Körper getrennt hätte. Der andere Sensenträger setzte mit angezogenen Beinen zum Sprung über die Lücke zwischen den Gebäuden an. In diesem Moment wäre Tanith gern eine Elementezauberin gewesen. Dann hätte sie ihn mit einem Windstoß zurücktreiben können, und er wäre in den Tod gestürzt. Aber sie war nun mal keine, und er landete, und prompt hatte sie es mit zwei Sensenträgern zu tun. Früher einmal hatten sie auf derselben Seite gekämpft, aber das war noch zu einer Zeit gewesen, als noch kein Restant sich in ihre Seele geschlängelt hatte. Das kleine dunkle Wesen hatte ihr das Gewissen gestohlen, es einfach herausgerissen, aber im Gegenzug hatte Tanith jede Menge ganz und gar ungewöhnliche Gaben erhalten, allesamt so abgedreht wie schrecklich. Eine dieser Gaben war ein nagelneues Lebensziel, und dieses Ziel erlaubte es nicht, dass die Sensenträger sie fertigmachen durften, hier, heute Abend, auf diesem Dach. Darquise brauchte sie. Sie kamen näher. Tanith konnte sich in ihren Visieren wie in einem Spiegel sehen. Ihre Lippen waren schwarz, und schwarze Adern überzogen ihr Gesicht, die einzigen sichtbaren Zeichen, dass sie einen Restanten in sich trug. Sie fletschte die Zähne zu einem irren Lächeln. „Kommt und versucht es, wenn ihr euch für stark genug haltet.“ Sie hielten sich ganz eindeutig für stark genug und griffen schnell und mit viel Druck an. Tanith hatte nicht einmal Zeit zu fluchen, als sie sich abrollte und auswich und verteidigte. Während die Klinge ihres Schwertes auf die Sensenblätter traf, überlegte sie, ob sie vielleicht einen neuen Schlachtruf brauchte, etwas weniger Provozierendes, vielleicht Deine Schuhe gefallen mir. Sie tauchte zur Seite hin ab und zog ihr Schwert über den Arm des ersten Sensenträgers. Er blutete, aber nicht stark. Ihre Uniformen schützten sie weitgehend sowohl vor körperlichen wie auch vor magischen Angriffen. Im Gegensatz zu dem, was sie trug – Stiefel, braune Lederhose und eine modisch knappe Weste. Sie wich zurück, verteidigte sich, ohne nachzudenken, überließ ihrem Instinkt die Kontrolle über ihre Arme, ließ ihre Beine gehen, wohin sie wollten. Ihr Körper war ihre Lebensversicherung. Er machte auch ohne ihr Zutun seinen Job und erlaubte es ihrem Kopf, derweil zu planen und Strategien zu entwickeln und Ränke zu schmieden. An diesem Abend jedoch hatte sie den zunehmenden Mond irgendwo hinter sich, konnte vor lauter Lichtverschmutzung die Sterne nicht sehen und hatte nur noch den einen Gedanken: Wenn du das nicht bald zu Ende bringst, stirbst du. Tanith wartete auf eine Lücke in der Abwehr des ersten Sensenträgers. Sie ließ ihr Schwert fallen, machte einen Satz nach vorn, umklammerte ihn, drückte ihren Kopf in seine Schulter, damit er ihr keinen Kopfstoß versetzen konnte, und drängte ihn zurück. Er versuchte ihren eigenen Schwung gegen sie zu verwenden, indem er sie über seine Hüfte segeln und aufs Dach krachen ließ. Doch sie klammerte sich an ihm fest, landete auf den Füßen und wandte dieselbe Wurftechnik nun bei ihm an. Die Sense fiel ihm aus der Hand, als er über ihre Hüfte flog. Dann war wieder er an der Reihe. Mit jedem Wurf kamen sie dem Rand des Daches näher. Beide kämpften sie verbissen darum, die Oberhand zu gewinnen. Vielleicht erwartete der Sensenträger, dass sie ihn ein letztes Mal zu Boden werfen und dann sofort versuchen würde, sich von ihm zu lösen, damit er sie nicht mit vom Dach ziehen konnte. Doch stattdessen klammerte sie sich fester an ihn, stieß sich ab, und sie fielen beide in die Tiefe. In dem Moment, in dem der Sensenträger erkannte, was sie vorhatte, ließ er sie los, wedelte mit den Armen und versuchte nach etwas zu greifen, wo es nichts zu greifen gab. Tanith zog bereits die Knie an und stemmte die Füße gegen seinen Bauch. Dann ließ sie ihn los und stieß sich von ihm ab. Sie drehte sich, bekam die Dachrinne zu fassen, schwang sich hinauf und überließ ihn seinem Schicksal. Er schrie nicht auf dem Weg nach unten, und sie hörte kein Aufklatschen und keinen Aufprall, dafür Reifenquietschen und Gehupe. Einer weniger. Sie schlug ein Rad, um dem Angriff des zweiten Sensenträgers auszuweichen. Die gebogene Klinge kam erneut auf sie zu, sie rutschte aus, fing sich aber rasch wieder, wich stolpernd zurück und suchte nach ihrem Schwert, ihrem herrlichen Schwert. Sein Stiefel krachte seitlich gegen ihre Wade, es riss ihr beide Beine weg, und sie landete hart und unelegant auf dem Boden. Hastig drehte sie sich auf den Rücken und erstarrte. Der Sensenträger stand über ihr, die Sense nur Zentimeter von ihrem Hals entfernt. Ihr Brustkorb hob und senkte sich rasch. Der Sensenträger atmete nicht einmal besonders schwer. Ihr Körper saugte die schwarzen Venen ein und das Schwarze aus ihren Lippen. Sie blickte zu ihm auf, das Gesicht gerötet, aber makellos. „Okay“, sagte sie, „ich ergebe mich.“ Der Sensenträger antwortete nicht. Das hatte sie auch nicht erwartet. Er umfasste die Sense fester. Gleich würde sie ihren Hals durchtrennen. Blitzschnell hob sie die Hände, packte den Stiel gleich oberhalb der Klinge und hielt sie von sich weg. Er drückte nach unten, sie nach oben. Ihre Muskeln wölbten sich: Bizeps und Trizeps und auch die dünnen Kabel ihrer Adern, die unter der Haut ihrer Unterarme arbeiteten. Sie war stark gewesen, als sie noch Tanith Low war, Magierin mit Spezialausbildung und ein rundum nettes Mädchen. Jetzt war sie Tanith Low, Magierin mit Spezialausbildung und Wirtsperson eines Restanten und noch stärker. Doch das schien nicht viel zu nützen gegen die Klinge, die ihrer Halsschlagader immer näher kam. Um ihm einen Tritt versetzen zu können, müsste sie mit den Hüften ein Stück wegrutschen, wodurch sie nicht mehr mit derselben Kraft gegen die Sense...


Derek Landy, geboren 1974, arbeitete als Karatelehrer und Drehbuchautor, bevor er die Idee zu seinen erfolgreichen Skulduggery-Pleasant-Büchern hatte. Die Reihe wurde in 35 Sprachen übersetzt, mehrfach mit Preisen ausgezeichnet und stürmte weltweit die Bestsellerlisten. Derek Landy lebt in der Nähe von Dublin in einem Haus, das vollgestopft ist mit Filmrequisiten. Besonders stolz ist er auf sein Original-Supermankostüm.
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