E-Book, Deutsch, Band 10, 512 Seiten
Reihe: Skulduggery Pleasant
Landy Skulduggery Pleasant - Auferstehung
2. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7320-1127-8
Verlag: Loewe
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
E-Book, Deutsch, Band 10, 512 Seiten
Reihe: Skulduggery Pleasant
ISBN: 978-3-7320-1127-8
Verlag: Loewe
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Die Kultserie geht weiter! Denn eine Kleinigkeit wie das große Finale seiner Reihe um den zaubernden Skelett-Detektiv konnte Bestsellerautor Derek Landy nicht aufhalten, sich weitere Geschichten über Skulduggery Pleasant und Walküre Unruh auszudenken. Alle Neueinsteiger können problemlos auch mit diesem Band starten! Omen Darkly ist nur ein mittelmäßiger Schüler an der Corrival-Akademie in Roarhaven. Anders als sein Zwillingsbruder Auger, der Auserwählte, der schon fast genauso viele spannende Abenteuer erlebt hat wie einst die Toten Männer. Dennoch ist es Omen, der von Skulduggery Pleasant einen Auftrag erhält. Einer seiner Lehrer hat einen Geheimbund gegründet. Und da soll Omen sich mal umhören. Nur kurz! Und ganz unauffällig, versteht sich. Und anschließend soll er schön brav weiter zu Schule gehen. Na, wenn Skulduggery seinen neuen Schüler da mal nicht unterschätzt hat! Mehr Infos rund um Skulduggery Pleasant unter: skulduggery-pleasant.de
Derek Landy, geboren 1974, arbeitete als Karatelehrer und Drehbuchautor, bevor er die Idee zu seinen erfolgreichen Skulduggery-Pleasant-Büchern hatte. Die Reihe wurde in 35 Sprachen übersetzt, mehrfach mit Preisen ausgezeichnet und stürmte weltweit die Bestsellerlisten. Derek Landy lebt in der Nähe von Dublin in einem Haus, das vollgestopft ist mit Filmrequisiten. Besonders stolz ist er auf sein Original-Supermankostüm.
Hier geht es zum englischsprachigen Blog von Derek Landy
Weitere Infos & Material
EIN NEUER ANFANG.
Genau das war es: ein Neubeginn. Er würde diese eine Information liefern und dann verschwinden. Er konnte nach Hause gehen, zurück nach New York, oder vielleicht nach Chicago oder Philly. Irland war nicht mehr sein Ding. Damit war er fertig – und Irland war offensichtlich fertig mit ihm. Für ihn war das in Ordnung. Er hatte gute Zeiten dort erlebt, hatte Spaß gehabt, Freundschaften geschlossen. Doch bald brach eine neue Zeit an. Temper Fray musste nur noch die Nacht überleben. Die Wand weiter vorn bekam Risse. Im Licht der Straßenlaternen sah er, wie die Risse sich spinnennetzartig ausbreiteten. Jegliche Hoffnung, dass er einfach so davonspazieren konnte, schwand mit diesen Rissen. Temper kannte den Trick. Ein prolliger Psycho namens Billy-Ray Sanguin hatte die Angewohnheit, aus Mauern zu springen und Vorübergehende umzubringen, bevor sie auch nur Piep sagen konnten. Temper hatte Sanguin ein Mal getroffen. Für einen primitiven Berufskiller war er in Ordnung. Wer immer das jetzt war, ein Billy-Ray Sanguin war er nicht. Die Wand spuckte einen dürren kleinen Wicht aus, der mit einem breiten Messer und einem noch breiteren Grinsen auf Temper losging. Das Grinsen ignorierte Temper fürs Erste. Er konzentrierte sich auf das Messer, schlug es zur Seite und rammte dem Wicht einen Ellenbogen in den Mund, womit automatisch auch das Grinsen erledigt war. Der Wicht ging, mit Armen und Beinen fuchtelnd, aber zahnlos zu Boden und Temper eilte weiter. Ja, es lief schlecht. Natürlich lief es schlecht. Für Temper Fray lief es nie gut. Weiter vorn kam ein Motorrad um die Ecke. Sein Scheinwerfer strich über die Ladenzeile und es wurde fast sofort langsamer. Temper ging mit gesenktem Kopf weiter, die Arme schwangen locker rechts und links des Körpers. Der Typ auf dem Motorrad trug keinen Helm und blickte nicht in Tempers Richtung. Er schaute konzentriert vor sich auf die Straße und war nichts weiter als ein Typ auf seinem Motorrad, der nichts Böses im Schilde führte. Als sie auf gleicher Höhe waren, schob der Typ die rechte Hand in seine Jacke. Temper machte einen Satz und versetzte ihm einen Stoß, sodass das Motorrad zur Seite kippte. Der Fahrer stieß im Fallen einen Schrei aus, Temper kickte ihn bewusstlos und der Typ rührte sich nicht mehr. Temper beugte sich über ihn. In der rechten Jackentasche fand er die Pistole und zog sie heraus. Er vergewisserte sich, dass sie geladen war, und entsicherte sie. Seine eigene Pistole lag in dem Haus, in dem er gewohnt hatte, neben seinem Handy auf dem Küchentisch. Im Moment hätte er sämtliche Pistolen der Welt gegen sein Handy eingetauscht. Was hätte er nicht alles gegeben für eine Möglichkeit, Verstärkung anzufordern. Was hätte er nicht alles dafür gegeben, Skulduggery Pleasant um Unterstützung bitten zu können. Er eilte eine Seitenstraße hinunter. Eine Frau kam auf ihn zu. Im Licht der Straßenlaternen war sie nur als Silhouette zu erkennen. Ihr Schatten fiel lang und schmal aufs Pflaster. Er konnte ihr Gesicht nicht sehen. Es hätte Quibbel sein können oder, noch schlimmer, Razzia oder auch einfach eine Einwohnerin von Roarhaven, die noch einen Nachtspaziergang durch die Stadt machte. Temper legte die Hand mit der Pistole auf den Rücken und ging weiter. Der Abstand zwischen ihnen verringerte sich. Die Pistole fühlte sich glitschig an in seiner Hand. Er wich zur linken Seite hin aus und sie ebenfalls, und erst als sie direkt aneinander vorbeigingen, sah er ein ihm unbekanntes Gesicht. Die Frau nickte ihm höflich zu, er nickte zurück und sie gingen weiter. Erleichtert atmete er auf. „Entschuldigung“, sagte die Frau hinter ihm und er drehte sich im selben Moment um, als sich ein Schatten aus der Dunkelheit löste und der Frau das Genick brach. Sie sackte in sich zusammen und Razzia stieg über ihre Leiche. „Dreizehn“, verkündete Razzia in ihrem breiten australischen Dialekt. „Dreizehn unschuldige Unbeteiligte. Ich behaupte ja nicht, dass ich irgendwelche Rekorde breche, aber du musst zugeben, dass die Zahl einigermaßen beeindruckend ist.“ Mit einem strahlenden Lächeln schaute sie auf. Razzia war schön und blond und trug ausschließlich Smokings. Und sie war ganz und gar verrückt. „Du warst ein ungezogener Junge.“ Sie riss die Hand nach oben, Temper duckte sich und hörte dicht an seinem Ohr winzige Zähne zuschnappen. Aus dem Augenwinkel sah er den schwarzen Tentakel, der sich wie ein schauerliches Maßband in Razzias Handfläche zurückzog. Er feuerte einen Schuss auf sie ab, doch sie glitt bereits wieder in die Dunkelheit zurück. Dafür erschien hinter ihr jemand anderes, eine Frau mit Glatze und einer Pistole. Quibbel. Sie eröffnete das Feuer, er trat eine Tür ein und stolperte ins Haus, als sich die Kugeln in den Türrahmen bohrten. Im Zimmer sprang ein Mann von einer Couch und eine Frau stand mit zwei Bechern Kaffee in den Händen da und blickte Temper erschrocken nach, als er an ihr vorbeilief. Er rannte ins angrenzende Zimmer, sah zwei Männer vor dem Fenster, kehrte um und stürmte die Treppe hinauf. Das Paar schrie und lief ihm nach und jetzt hörte er ein Baby weinen. Er ignorierte es, eilte ins Elternschlafzimmer und sah durch die zurückgezogenen Vorhänge einen jungen Mann auf dem Dach gegenüber. Schlank und mit unerhört platinblondem Haar. Nero. Temper blinzelte und der junge Mann war verschwunden. „Verdammt“, murmelte Temper. Er lief zum Fenster und plötzlich war Nero neben ihm und stellte ihm ein Bein. Temper stolperte und fiel gegen die Wand. Er drehte sich um und hob die Pistole, doch Nero war schon wieder an seiner Seite, entriss ihm die Waffe und verschwand erneut. Temper hatte eine volle Sekunde Zeit, auf die Knie zu sinken, bevor Nero wieder ins Zimmer teleportierte und die Pistole direkt auf Tempers Brust richtete. Er hatte einen Freund mitgebracht, der ganz in schwarzes Leder und Gummi gekleidet war. Eine Maske bedeckte den gesamten Kopf. Hinter den getönten Linsen waren nicht einmal seine Augen zu erkennen. „Hey, Lethe.“ Temper hockte sich hin und winkte schwach. „Was soll das?“ Lethe betrachtete ihn eine gefühlte Minute lang. Als er sprach, kamen seine Worte in diesem vertraut hohlen Flüsterton heraus. Er kostete jedes Wort mit offensichtlichem Genuss aus. „Ich wusste, dass du nie wirklich einer von uns warst.“ Temper zuckte mit den Schultern. „Im Nachhinein sagt sich das leicht …“ „Ich hab’s in deinen Augen gesehen“, fuhr Lethe fort. „Trotz deiner Schwüre und deiner hitzigen Beteuerungen verabscheust du die Sterblichen nicht annähernd genug.“ Temper lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und schlug die Beine an den Knöcheln übereinander. „Weißt du, es ist mir schon immer schwergefallen, Leute zu hassen, nur weil sie anders sind als ich. Das hat was mit meiner Hautfarbe zu tun, das verstehst du nicht. Oder vielleicht doch. Verbirgt sich unter dieser freakigen Maske möglicherweise ein Bruder?“ Auf dem Gang draußen tat sich etwas und Lethe trat beiseite, als Razzia hereintänzelte. Memphis und Quibbel stießen das junge Paar hinter ihr in den Raum. „Schaut her, wen wir unten gefunden haben“, sagte Razzia. „Noch zwei Unbeteiligte.“ „Bitte, ich … ich weiß nicht, was hier abgeht“, stammelte der junge Mann, „aber wir stellen keine Bedrohung für euch dar, ich schwör’s. Ich bin – hören Sie, wir sind beide Arborkinetiker. Im Zimmer nebenan liegt unser Kind …“ „Was sind Arborkinetiker?“, wollte Memphis wissen. Er verzog den Mund, als er der jungen Frau seine Pistole an den Kopf hielt. „Pflanzen“, erklärte Quibbel. „Er spricht mit Pflanzen. Damit sie besser wachsen.“ Memphis lachte. „Das ist vielleicht bescheuert, Mann.“ Eine recht geistreiche Bemerkung von einem, der sich wie Elvis kleidete. „Pflanzen, genau“, bestätigte der junge Mann. „Wir können euch nichts tun. Wenn ihr uns gehen lasst, werden wir …“ Quibbel richtete ihre Pistole auf seinen Kopf, doch Lethe hob die Hand. „Aber, aber. Selbst wenn sie mit Pflanzen reden, sind sie immer noch Zauberer. Sie gehören immer noch zur Familie. Wir töten keine Familienmitglieder, wenn es nicht unbedingt sein muss.“ „Danke“, sagte der Mann. „Vielen Dank.“ „Hey, wir stehen doch alle auf derselben Seite“, fuhr Lethe fort. Das Baby begann wieder zu schreien und Lethe schaute Quibbel an. „Töte das Kind.“ Das junge Paar versuchte sofort, sich zu befreien, doch Razzia versetzte dem Mann einen solchen Schlag, dass seine Beine einknickten, und nahm dann die junge Frau in den Schwitzkasten. Lethe ließ Quibbel nicht aus den Augen. „Du stehst ja immer noch da. Das Kind nervt. Töte es.“ Quibbel war ganz blass geworden. „Ich mach’s“, erbot sich Razzia vergnügt, doch Lethe schüttelte den Kopf. „Nein. Ich hab gesagt, Quibbel soll es machen, also wird Quibbel es auch machen.“ Quibbel wollte es nicht machen. „Bitte“, flehte sie leise. „Es ist doch noch ein Baby.“ Lethe beobachtete sie durch die getönten Linsen seiner Maske. „Verstehe.“ In ihren Augen standen Tränen. „Lethe … bitte …“ „Verweigerst du … hm, verweigerst du mir den Gehorsam, Quibbel?“ Memphis wandte den Blick ab, um Quibbel nicht ansehen zu müssen. Nero machte einen gelangweilten Eindruck, während Razzia die Szene mit wachsendem Vergnügen verfolgte. Sie hatte noch gar nicht gemerkt, dass die junge Frau, die...