E-Book, Deutsch, Band 8, 704 Seiten
Reihe: Skulduggery Pleasant
Landy Skulduggery Pleasant 8 - Die Rückkehr der Toten Männer
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7320-0167-5
Verlag: Loewe
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
E-Book, Deutsch, Band 8, 704 Seiten
Reihe: Skulduggery Pleasant
ISBN: 978-3-7320-0167-5
Verlag: Loewe
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Es herrscht Krieg! Doch diesmal stellen sich die Sanktuarien der Welt gegen das irische Sanktuarium. Denn Irland ist eine Wiege der Magie und das weckt Begehrlichkeiten. Und so kämpfen nun Zauberer gegen Zauberer in einem sinnlosen Bruderkrieg, während im Verborgenen Hexen und Warlocks nur darauf warten, die Zauberergemeinschaft an ihrer verwundbarsten Stelle zu treffen. Aber Irland hat eine Geheimwaffe - die Toten Männer. Jene unerschrockene Truppe von Helden um Skulduggery Pleasant, die schon gegen Mevolent gekämpft haben. Und mitten unter ihnen ein neues Mitglied: Walküre Unruh, Skulduggerys erwachsen gewordene Gefährtin. Niemand ahnt, dass Walküre selbst die größte Zerstörung bringen wird ... Spiegel- Bestseller-AutorDerek Landy mit einem weiteren actiongeladenen Fantasy-Abenteuer über den coolen Skelett-Detektiv Skulduggery Pleasant. Spaß und Spannung garantiert. Mehr Infos und Extras rund um Skulduggery Pleasant unter:skulduggery-pleasant.de
Derek Landy, geboren 1974, arbeitete als Karatelehrer und Drehbuchautor, bevor er die Idee zu seinen erfolgreichen Skulduggery-Pleasant-Büchern hatte. Die Reihe wurde in 35 Sprachen übersetzt, mehrfach mit Preisen ausgezeichnet und stürmte weltweit die Bestsellerlisten. Derek Landy lebt in der Nähe von Dublin in einem Haus, das vollgestopft ist mit Filmrequisiten. Besonders stolz ist er auf sein Original-Supermankostüm.
Hier geht es zum englischsprachigen Blog von Derek Landy
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
DIE HEXEN Der Himmel war klar, die Sterne leuchteten hell, und Gracious war auf der Wiese eingeschlafen. Donegan stupste ihn an, er knurrte und kam zu sich. „Eigentlich solltest du ein Auge auf den Ort hier haben“, rügte Donegan. Gracious gähnte. „Hab ich doch.“ „Du hast geschlafen.“ „Ich habe meine Augen ausgeruht.“ „Du hast geschnarcht.“ „Ich habe Lungenübungen gemacht.“ „Steh auf.“ Ächzend stand Gracious auf und reckte sich. Besonders weit brauchte er sich nicht zu recken. Er war nicht sehr groß. Doch was Gracious O’Callahan an Größe fehlte, machte er durch Muskeln und eine coole Frisur wett. „Hi, Walküre“, grüßte er. „Hi, Gracious.“ „Dann ist das also deine erste Begegnung mit einer Hexe?“ Sie nickte. „Du machst das schon, keine Bange. Hexen haben mehr Angst vor dir als du vor ihnen.“ „Ich dachte, das gilt für Bienen.“ Er blinzelte. „Du könntest recht haben. Ja, du hast recht. Bienen sind okay, Hexen sind schrecklich. Ich verwechsle die beiden immer.“ Er trug weite Jeans und ein verblichenes Star-Wars-T-Shirt. Walküre stellte sich vor, dass er bei sich zu Hause ein Extrazimmer hatte, in dem er alle seine unmöglichen Kleidungsstücke aufbewahrte, die an alte Filme erinnerten. Und sie stellte sich weiter vor, wie er stundenlang in der Mitte dieses Zimmers stand und sich mit einem verstörenden Lächeln auf der Stelle drehte. Im Gegensatz dazu bevorzugte Donegan Bane, ein großer schlanker Engländer, Sportjacketts und schmale Krawatten zu seinen hautengen Jeans. Er blickte Gracious finster an. „Ich kann’s nicht fassen, dass du eingeschlafen bist.“ „Ich bin nicht eingeschlafen.“ „Weißt du dann, ob sie zu Hause ist oder nicht?“ „Keine Ahnung“, gab Gracious zu. „Ich bin eingeschlafen.“ Walküre hatte sie erst vor wenigen Monaten kennengelernt, glaubte jedoch, sie inzwischen gut genug zu kennen, um zu wissen, dass sie sich, wenn niemand einschritt, auf diesem Hügel stundenlang in den Haaren liegen konnten. Also drehte sie sich um und ging zum Cottage hinunter. Einen Augenblick später folgten sie ihr. Unten angekommen, klopfte Donegan an die Haustür. Nach kurzem Warten öffnete ein Mädchen stirnrunzelnd die Tür. „Hallo“, grüßte Donegan. Sie erwiderte sein Lächeln nicht. „Wisst ihr, wie spät es ist?“, fragte das Mädchen. Walküre schätzte sie in ihrem Alter, ungefähr siebzehn oder achtzehn. Sie hatte helle Haut und volle Lippen, und eine üppige rote Mähne rahmte ihr Gesicht ein. „Keineswegs“, erwiderte Donegan, als sei es ein Spiel. „Wie spät ist es denn?“ Sie machte ein finsteres Gesicht. „Was wollt ihr?“ „Ich heiße Donegan Bane, und das ist mein Kollege Gracious O’Callahan. Wir sind Monsterjäger. Wir sind mit unserer Partnerin Walküre Unruh hier und wüssten gern, ob deine Großmutter zu Hause ist.“ „Ihr seid Monsterjäger?“ „So ist es. Du hast wahrscheinlich von uns gehört. Wir sind die Autoren von Monsterjagd für Anfänger, Die ultimative Studie über Werwesen und Die Leidenschaften der Greta Grey, unser erster Liebesroman.“ „Und ihr wollt zu meiner Großmutter?“ „Wenn deine Großmutter Dubhóg Ni Broin ist, ja.“ „Werdet ihr sie umbringen?“ „Bitte? Natürlich nicht! Nichts dergleichen! Wir wollen nur mit ihr reden.“ „Dann werdet ihr sie also nicht umbringen?“ „Nein“, antwortete Donegan und lachte. „Ich versichere dir, sie hat nichts zu befürchten.“ Das Mädchen kniff die Augen zusammen. „Wer sagt mir, dass ich euch trauen kann?“ „Wir sind unbewaffnet“, erwiderte Donegan vergnügt. Gracious schaute ihn an. „Du bist unbewaffnet?“, fragte er überrascht. „Ja“, antwortete Donegan. „Du etwa nicht?“ „Wahrscheinlich schon. Wenn man mein Gewehr nicht mitrechnet.“ Donegan blickte ihn finster an. „Was? Warum hast du ein Gewehr dabei? Ich hab dir doch gesagt, dass du unbewaffnet kommen sollst.“ „Ich dachte, du machst einen Witz.“ „Wieso sollte ich einen Witz machen?“ „Keine Ahnung. Ich dachte, das wäre das Lustige daran.“ Donegan sah aus, als wollte er seinen Partner erwürgen, zwang dann aber wieder ein Lächeln auf sein Gesicht und wandte sich erneut dem Mädchen zu. „Tut mir leid, aber wie war noch mal dein Name?“ Das Mädchen schaute ihn misstrauisch an. „Misery.“ „Schön, dich kennenzulernen, Misery. Mein Freund hier hat jede Menge Probleme. Auf seine Art ist er ziemlich clever, nimmt aber gern Gewehre mit an Orte, an denen sie nichts verloren haben. Ich kann dir versichern, dass wir deiner Großmutter nichts zuleide tun. Wir wollen nur mit ihr reden.“ „Weshalb?“ Walküre trat vor, ehe einer der Monsterjäger die Situation noch schlimmer machen konnte. „Wir sind auf der Suche nach einem Freund von uns. Vielleicht hast du ihn ja gesehen? Groß? Dürr? Trägt elegante Anzüge? Und ist dazu noch ein Skelett? Er heißt Skulduggery Pleasant und hat sich aus dem Staub gemacht, und wir glauben, deine Großmutter könnte wissen, wo er ist.“ „Warum sollte meine Großmutter das wissen?“ „Weil er sie besucht hat. Und das ist das Letzte, was wir von ihm gehört haben.“ „Mit Zauberern haben wir nicht viel am Hut“, erwiderte Misery. „Sie mögen uns nicht, und wir mögen sie nicht. Ich erinnere mich auch nicht, euren Freund gesehen zu haben. Was soll er noch mal sein? Ein Zombie? Eine Mumie?“ „Ein Skelett.“ „Ein Skelett, genau. So was hab ich seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen.“ „Ich glaube, du lügst“, sagte Walküre. Misery lächelte kühl. „Und wenn? Was willst du dagegen tun?“ „Was immer ich tun muss.“ „Ah, da ist sie ja, die Arroganz, von der meine Großmutter immer spricht. Welche Art Zauberer bist du eigentlich? Lass mich raten. So wie du da stehst, ganz in Schwarz … Sind deine Klamotten gepanzert? Bestimmt, oder? Und der große hässliche Ring an deinem Finger … der hat doch was mit diesem Totenmagiezeug zu tun, nicht wahr? Mit Totenbeschwörung. Aber du … du bist in meinem Alter. Du bist zu jung, du kannst das Aufwallen deiner Kräfte noch nicht hinter dir haben. Wahrscheinlich experimentierst du noch mit deinen ulkigen Zaubererdisziplinen herum, wie jedes brave Mädchen. Dann würde ich mal annehmen, du bist eine Elementezauberin. Stimmt doch, oder? Hexen kennen keine Disziplinen, weißt du. Bei echter Magie geht es nicht darum, eine Sache unter anderen auszuwählen. Bei echter Magie geht es darum, dich allem zu öffnen.“ „Klar doch“, meinte Walküre. „Das ist wirklich interessant. Ist deine Großmutter zu Hause? Können wir sie sprechen?“ „Sie ist zu Hause. Aber sie ist beschäftigt.“ „Womit?“ „Hexenangelegenheiten.“ „Können wir reinkommen?“ „Nö.“ „Wir kommen rein, ob ohne oder mit deiner Erlaubnis.“ „Das würde ich gern sehen.“ „Nein, ganz bestimmt nicht.“ „Ich glaube“, mischte sich Gracious rasch ein, „wir hatten einen schlechten Start. Misery, ich finde, du bist ein wunderbares Mädchen, und ich sehe eine Art von Sanftmut in deinen Augen, die mich an ein neugeborenes Rehkitz erinnert oder an einen edelmütigen Igel. Wir suchen jetzt schon ein paar Tage nach deiner Großmutter, und gestern war dann unser lieber Freund Skulduggery plötzlich verschwunden. Wir machen uns große Sorgen, wie du dir vorstellen kannst, und einige von uns – ich will jetzt keine Namen nennen – könnten etwas unbeherrschter reagieren als sonst.“ „Ich bin nicht unbeherrscht“, widersprach Walküre. „Woher weißt du dann, dass ich dich gemeint habe?“ „Weil du auf mich gedeutet hast.“ „Um wieder auf unser eigentliches Anliegen zurückzukommen, Misery: Wir wären dir wirklich dankbar, wenn du uns einlassen würdest. Bitte?“ Misery schaute ihn an, sagte aber nichts. „Hm“, räusperte sich Gracious. „Hallo?“ „Still“, sagte sie. „Ich denke nach.“ Sie kaute auf ihrer vollen Unterlippe herum und seufzte dann. „Ich verstehe mich nicht wirklich gut mit meiner Großmutter. Sie ist so verbohrt und … Ich schau sie an, und sie ist total verrunzelt und so, und ich will nicht so enden. Versteht ihr? Ich will nicht für den Rest meines Lebens in einem Cottage mitten in der Pampa leben. Ich will in die Stadt. Ich will gelegentlich High Heels tragen und Dinge tun, die sich nicht immer nur ums Hexe-Sein drehen.“ Gracious nickte. „Ich verstehe dich und kann dir bei allem, was du gesagt hast, nachfühlen – die High Heels ausgenommen, damit kenne ich mich nicht aus.“ „Könnt ihr mir versprechen, dass keiner von euch ihr etwas tut?“, fragte Misery. Walküre runzelte die Stirn. „Warum sollten wir ihr etwas tun?“ „Weil sie euren Freund im Keller eingesperrt hat.“ Walküre betrat das Haus. „Wehe, sie hat ihn auch nur angerührt!“ Misery hob die Hände. „Er ist okay, er ist okay. Soviel ich gehört habe, reden sie nur miteinander. Wenn ihr mir versprecht, ihr nichts zu tun, zeige ich euch, wie ihr zu ihnen hinunterkommt. Abgemacht?“ „Ich werde mich verteidigen“, erwiderte Walküre. „Falls sie mich angreift, werde ich mich verteidigen. Aber … wir versprechen, sie nicht zu hart ranzunehmen, falls das möglich ist.“ „Mehr kannst du wirklich nicht erwarten“, fügte Gracious fast entschuldigend hinzu. „Okay“,...