E-Book, Deutsch, Band 7, 592 Seiten
Reihe: Skulduggery Pleasant
Landy Skulduggery Pleasant 7 - Duell der Dimensionen
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7320-0165-1
Verlag: Loewe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Urban-Fantasy-Kultserie mit schwarzem Humor
E-Book, Deutsch, Band 7, 592 Seiten
Reihe: Skulduggery Pleasant
ISBN: 978-3-7320-0165-1
Verlag: Loewe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Warum haben ganz normale Sterbliche plötzlich magische Fähigkeiten? Die wenigsten können damit umgehen. Wie zum Beispiel Jerry, der sich für einen Schmetterling hält. Ausgerechnet Walküre muss ihn ständig aus der Luft holen und das nervt. Schließlich wurde sie zur Weltenretterin ausgebildet und nicht zum Babysitter für durchgeknallte Sterbliche. Aber einige dieser Neu-Magier entwickeln so starke Kräfte, dass sie eine blutige Spur der Verwüstung durch das ganze Land ziehen. Nur ein sehr mächtiger Zauberer kann ihnen diese unglaubliche Macht gegeben haben. Einer, der seinen wahren Namen kennt. So wie Walküre selbst. Und er muss unbedingt gestoppt werden! Mehr Infos rund ums Buch unter: www.skulduggery-pleasant.de Spiegel- Bestseller-Autor Derek Landy mit einem weiteren actiongeladenen Fantasy-Abenteuer über den coolen Skelett-Detektiv Skulduggery Pleasant. Spaß und Spannung garantiert.
Derek Landy, geboren 1974, arbeitete als Karatelehrer und Drehbuchautor, bevor er die Idee zu seinen erfolgreichen Skulduggery-Pleasant-Büchern hatte. Die Reihe wurde in 35 Sprachen übersetzt, mehrfach mit Preisen ausgezeichnet und stürmte weltweit die Bestsellerlisten. Derek Landy lebt in der Nähe von Dublin in einem Haus, das vollgestopft ist mit Filmrequisiten. Besonders stolz ist er auf sein Original-Supermankostüm.
Hier geht es zum englischsprachigen Blog von Derek Landy
Weitere Infos & Material
PROLOG Es war ein wunderschöner Frühlingstag, und sie standen auf dem Dach. „Tu es“, sagte Kitana. Sie sprach leise, aber drängend, und in ihrem Ton schwang Erregung mit, deren Quelle tief in ihr drin lag. Sie biss sich leicht auf die Unterlippe, und man sah, dass sie schöne weiße Zähne hatte. Ihr Gesicht war gerötet. Ihre Augen blitzten. Was gab es Schöneres, als auszuprobieren, wie man Leuten auf eine neue Art und Weise wehtun konnte. Doran drehte sich zum Kamin um und streckte die Hand aus. Er ächzte, sein Gesicht lief rot an, und die Halsmuskeln traten deutlich hervor. Er sah ziemlich lustig aus, bis seine Hand zu leuchten begann. Das Licht unter seiner Haut wurde immer heller, je stärker er sich konzentrierte. „Oh, super“, bemerkte Sean. „Wir können jetzt als Taschenlampen gehen. Nimm dich in Acht, Welt!“ „Still“, schimpfte Kitana. „Er muss sich konzentrieren.“ Es gefiel Sean gar nicht, wenn Kitana so mit ihm umsprang. Elsie sah es ihm an. Er war wütend, verlegen, verletzt. Hätte Elsie in diesem Ton mit ihm gesprochen, wäre es ihm wahrscheinlich nicht mal aufgefallen. Nicht dass sie jemals so mit ihm umgesprungen wäre. Sie war nicht wie Kitana, die sich einen ganzen Tag über ihn lustig machen konnte und ihn am nächsten mit einem Lächeln wieder unter ihrer Fuchtel hatte. Elsie war nicht gemein wie Kitana, aber sie war auch nicht hübsch wie sie oder blond wie sie oder schlank wie sie. Sie war dick und hässlich, und daran änderten auch die gefärbten Haare und ihre schwarzen Klamotten und gepiercten Lippen nichts. Aus Dorans Hand schoss ein Lichtstrahl. Es knisterte und zischte, als er ein Loch in den Kamin sprengte. Kitana stieß einen Freudenschrei aus, und Sean starrte mit offenem Mund auf den Kamin. Doran ließ die Hand sinken und grinste. „Diesmal war es einfacher“, stellte er fest. „Je öfter man es tut, desto einfacher wird es.“ Kitana lief zu ihm. „Zeig es mir! Oh mein Gott, zeig mir sofort, wie das geht!“ Doran lachte und stellte sich hinter sie. Mit einer Hand führte er ihren Arm, die andere hatte er auf ihre Hüfte gelegt. Er redete leise, direkt in ihr Ohr, und sie lauschte und nickte. Elsie schaute zu Sean hinüber. Von Begeisterung keine Spur mehr. Jetzt schien er nur noch eifersüchtig zu sein. Elsie war enttäuscht. Doran war doch nur ein Angeber und Idiot, der wie fast alle siebzehnjährigen Jungs an ihrer Schule hinter Kitana herhechelte. Eigentlich hatte Elsie gedacht, Sean sei anders. Sie ging zu ihm hinüber. Kitanas Hand leuchtete auf, und der Kamin explodierte. Sie schrie erneut vor Freude und fiel Doran um den Hals. „Das war cool“, sagte Elsie zu Sean. Er murmelte etwas. Sie lächelte. „Vielleicht sollten wir es auch mal probieren.“ „Tu dir keinen Zwang an“, erwiderte er und machte ein paar Schritte zur Seite. Ihr Herz ging wieder auf Sinkflug. Manchmal hatte Elsie den Eindruck, dass es nur kurz leichter wurde, um danach wieder bleischwer absacken zu können. Sie folgte Sean und hörte mit halbem Ohr zu, was Doran ihnen erklärte. Doch er verlor bald die Geduld mit ihr und beschimpfte sie, und Kitana lachte und stachelte ihn weiter an. Sean hingegen war ganz mit dem neuen Trick beschäftigt. Wahrscheinlich bekam er nicht mal mit, dass die beiden sich schon wieder über sie lustig machten. Vielleicht war es auch das Beste so. Würde er es mitbekommen und nichts dagegen unternehmen, wäre es doch noch schlimmer, oder? Nach vielen Flüchen und Beleidigungen merkte Elsie schließlich die Energie in ihrer Hand, fühlte, wie sie heiß wurde. Sean stand neben ihr. Sein Arm zitterte. „Spürt ihr die Hitze?“, fragte Doran. „Lasst es noch heißer werden. So heiß, dass es fast wehtut.“ Sie standen sich zwei und zwei gegenüber, die Arme zum Himmel gereckt. Kitana hatte es bereits zwei Mal geschafft. „Spürt ihr es?“, fragte Doran noch einmal. „Ja“, antwortete Sean ungeduldig. „Und jetzt?“ „Jetzt drückst du sie einfach aus dir raus“, meinte Doran. „Die ganze Energie einfach rausdrücken. So.“ Ein knisternder Strahl reiner Energie schoss aus seiner Hand. Einen Augenblick später kam Kitanas Strahl dazu. Er war eine Schattierung dunkler und vermischte sich mit seinem. „Das ist so cool“, flüsterte sie. Sean biss die Zähne zusammen. Der Schweiß rann ihm von der Stirn. Doch dann blitzte das Licht in seiner Hand heller als alle anderen auf, sein Energiestrahl schoss in den Himmel, und er lachte zittrig. Elsie spürte Kitanas Blick auf sich. „Jetzt du, Elsie. Du schaffst das.“ Elsie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Ich versuch’s.“ „Streng dich ein bisschen an.“ Der neckische Unterton, der in Kitanas Stimme lag, wenn sie mit den Jungs redete, fehlte jetzt. Wenn sie mit Elsie sprach, hatte ihre Stimme immer einen härteren Beiklang. „Du kannst nicht die Einzige sein, die das nicht hinkriegt. Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied – schon mal gehört?“ Natürlich kannte Elsie den Spruch. Wer kannte ihn nicht? Aber Kitana behandelte sie wie eine Schwachsinnige, und dazu gehörten eben auch solche Sachen. Elsie erwiderte nichts darauf. Stattdessen packte sie ihren Frust auf die Hitze in ihrer Hand. Es brannte jetzt richtig, und sie hatte das Gefühl, als explodierte ihre Hand gleich. „Beeil dich“, drängte Doran. Er klang nicht mehr ganz so locker. „Ich kann das nicht ewig so halten.“ Elsie spürte die Hitze und drückte. Sie spannte jeden Muskel an und drückte sie nach oben, durch die Haut, weg von sich. Und dann brach er sich Bahn, ein Strahl orangefarbener Energie, der hoch aufloderte und sich mit den anderen verband. Elsie konnte nicht anders, sie lachte. Es war alles so hübsch. So wunderschön. Doran kappte seinen Strahl als Erster. Keuchend senkte er die Hand. Kitana folgte seinem Beispiel kurz darauf, dann Sean und schließlich Elsie. Sie war müde, so als hätte sie ihre gesamte Kraft in den Strahl gelenkt. Doch ihr ganzer Körper prickelte. Auch Sean und Doran lächelten. Nur Kitana hatte die Augen zusammengekniffen, als wäre es ihr lieber gewesen, wenn Elsie es nicht geschafft hätte. Unten auf der Straße hielt ein Wagen, aus dem ein Mann stieg. Er sah wütend aus. „Kommt da runter!“, brüllte er. „Wir dürfen hier oben sein“, rief Kitana. „Wir haben die Erlaubnis des Eigentümers. Es sei denn, du bist der Eigentümer. Wenn das so ist, verpiss dich, oder wir bringen dich um.“ „Wir könnten ihn doch als Zielscheibe benutzen“, flüsterte Doran. Bevor Elsie widersprechen konnte, wedelte der Mann mit den Armen. Plötzlich kam ein starker Wind auf, und der Fremde erhob sich in die Luft, als würde er fliegen. Sean fluchte, sie machten alle einen Satz nach hinten, und der Mann landete vor ihnen. „Habt ihr eigentlich eine Vorstellung davon, wie riskant das ist?“, tobte er. „Alle Welt kann euch sehen. Wie blöd kann man eigentlich sein? Ich fasse es nicht!“ „Sie … Sie sind wie wir?“, fragte Kitana. „Ich hab eure verdammte Lightshow aus etlichen Meilen Entfernung gesehen. Was wolltet ihr damit bezwecken? Wolltet ihr, dass man auf euch aufmerksam wird?“ „Wir wussten nicht, dass es noch jemanden gibt“, erwiderte Kitana. Der Mann blickte sie irritiert an. „Noch jemanden? Was soll das? Was meinst du damit?“ „Ich meine andere Leute so wie wir, mit Superkräften.“ „Was? Was redest du da? Jetzt hört mir mal zu, ja? Ihr seid keine Superhelden, ihr seid Zauberer, und Zauberer setzen ihre Kräfte nicht dort ein, wo gewöhnliche Leute es sehen können. Ihr müsst sehr vorsichtig sein. Von jetzt an muss Geheimhaltung euer oberstes Gebot sein.“ „Es tut uns sehr leid, Herr …“, entschuldigte sich Kitana. Er seufzte. „Ich heiße Patrick Xebec.“ „Das ist ein dämlicher Name“, meldete sich Doran. „Doran“, schalt Kitana. „Wir haben keine Zeit, um näher auf die Sache einzugehen“, sagte Xebec, „aber ihr müsst neue Namen annehmen, sonst können andere Zauberer euch kontrollieren.“ „Im Ernst?“ „Ich bin immer ernst. Viel Humor hatte ich noch nie, und mit Kindern konnte ich auch noch nie besonders gut umgehen.“ „Wir sind keine Kinder“, widersprach Doran und zog seine Kapuze über den Kopf. „Wir sind siebzehn.“ „Alle unter neunzig sind für mich Kinder“, erwiderte Xebec. „Zauberer leben länger als Sterbliche.“ „Cool“, meldete sich Sean. „Dann haben Sie nicht immer Xebec geheißen?“, fragte Kitana. „Den Namen habe ich angenommen. Er hat sich richtig angefühlt, also hab ich ihn genommen, und seither ist es mein Name.“ „Wenn ich mich statt Kitana Kellaway, sagen wir, Kitana Killherway nennen würde, könnte mich niemand kontrollieren?“ „Wenn das dein angenommener Name sein soll, sicher.“ Doran grinste. „Ich bin von jetzt an Doran Kickass.“ „Der Name ist so bescheuert, dämlicher geht es gar nicht.“ Kitana kicherte. „Sean, wie steht es mit dir?“ „Ich weiß nicht. Vielleicht Sean Chill? Oder Sean Destiny oder etwas in der Richtung?“ Er lachte. „Nö, von jetzt ab bin ich King Sean.“ Alle drei lachten. Kitana fragte nicht, wie Elsie sich nennen wollte. „Sucht euch einfach irgendwelche Namen aus, die euch gefallen“, meinte Xebec. „Mir ist das egal. Ich bin nicht berechtigt, euch auszubilden. Mit diesem ganzen Sanktuariumskram will ich nichts zu tun haben. Ich lebe mein Leben und sehe zu, dass ich klarkomme.“ „Was ist das...