Buch, Deutsch, Band 2, 264 Seiten, Format (B × H): 141 mm x 211 mm, Gewicht: 366 g
Reihe: Social Rating
Vanuatu Thriller
Buch, Deutsch, Band 2, 264 Seiten, Format (B × H): 141 mm x 211 mm, Gewicht: 366 g
Reihe: Social Rating
ISBN: 978-3-95667-297-2
Verlag: Verlag 3.0
Himmel oder Hölle? Rettung oder Alptraum? Ein Schuss aus Mikes Waffe wirft mehr Fragen auf, als es Antworten gibt. „Social Hideaway“ folgt der Spur der vom Schicksal gezeichneten Familie Rodgers. Wird das, was als atemlose Flucht vor den Peinigern beginnt, irgendwo auf der Welt als friedliches Leben enden können? Wird sich der verzweifelte Wunsch nach einem normalen Familienleben mit Shania, der verschleppten Tochter, je erfüllen? Ein packender Thriller über den Kampf einer verschworenen Gemeinschaft, die alles zu verlieren droht im Kampf um Moral und persönliche Integrität. Ein kritisches Bild über Chancen und Risiken neuer Technologien, über Skrupellosigkeit und menschliche Abgründe im Kampf um Macht und Marktanteile.
Mit Social Hideaway erwartet Sie die spannende Fortsetzung von Social Rating. Lassen Sie sich an ein Sehnsuchtsziel in der Südsee entführen!
Zielgruppe
Ein Thriller über selbstfahrende Autos und gechippte Menschen: Stell dir vor, du verlierst eine Welt und findest dein Leben – weil die Wahrheit kein Hindernis kennt.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Ihr erster Weg führte sie zu Liam. Er schlief im Erdgeschoss bei geöffnetem Fenster. Es war einfach für sie gewesen, dort einzusteigen.
„Liam, Liam wach auf! Ich muss gehen!“
„Was? Guten Morgen Schatz, was machst du hier? Seit wann lässt dich dein Wachhund von Vater nachts raus? Was heißt das du musst gehen, Viola? Wann? Wohin? Wie lange? Was ist los mit dir? Wo kommst du her? Du riechst irgendwie… seltsam.“
Er streichelte ihr über die Wange und spürte die blutige Pampe an seinen Fingern. Er konnte nicht sehen was er da in der Hand hatte. „Was ist das, Schatz?“
Shania küsste ihn innig. „Ich heiße Shania. Und Mike ist nicht mein Vater, sondern ein Widerling und zwar ein toter Widerling! Sie werden mich bald jagen wie ein Tier. Aber das alles ist jetzt weder wichtig, noch habe ich die Zeit dir das zu erklären. Ich muss zu meiner echten Familie und wir müssen verschwinden. Ich wollte dir noch Adieu sagen. Ich hoffe sehr, dass ich dich eines Tages wiedersehen kann. Wenn es sicher für mich ist, werde ich mich bei dir melden.“
„Was? Nein! Bist du verrückt… Erklär‘ mir das, du kannst doch nicht mitten in der Nacht hier auftauchen und so eine Bombe platzen lassen. Ich begleite dich.“
Liam stand auf und begann sich anzukleiden, ohne vorher Licht zu machen.
„Nein! Zu zweit sind wir leichter zu finden und du hast gerade mal so etwas wie ein Leben hier. Ich weiß, wie sehr du es hasst, dass deine Mum alle paar Jahre irgendwo neu anfängt. Mit mir hättest du ein noch schlimmeres Los gezogen, ich werde mich den Rest meines Lebens verstecken müssen. Hier hat deine Mum jetzt einen Job, den sie zu lieben scheint und sogar einen festen Freund mit dem sie inzwischen verlobt ist.“
„Du bist mein Leben hier!“
„Lass mich einfach gehen, bitte!“
Bevor die Tränen sie erneut übermannten, küsste sie Liam ein letztes Mal und kletterte so leise aus dem Fenster, wie sie gekommen war. Als sie Liam aus dem Fenster rufen hörte „Bitte verlass‘ mich nicht!“, hatte sie das Gefühl ihr Herz würde zerbrechen.
Liam schaltete das Licht an und starrte ihr eine Weile in die Dunkelheit nach. Dann fiel sein Blick auf seine blutverschmierten Hände und er wusste, dass seine Freundin in Not war. Er stieg aus dem Fenster, um in die Richtung zu rennen, in die sie fortgelaufen war. Aber er konnte sie nicht mehr finden. Er hatte zu lange gezögert. Shania war bereits in der Dunkelheit verschwunden.
Die Dunkelheit der Nacht, die seine Freundin verschlungen hatte, schien ihm symbolhaft für die Dunkelheit, die sich ohne Shania über sein Leben legen würde und für die Dunkelheit, die ihr Leben offensichtlich zu beherrschen schien. Was um alles in der Welt war nur los? Was hatte dieses Mädchen – der erste Mensch, von seiner Mutter einmal abgesehen, der ihm wirklich viel bedeutete, nur durchmachen müssen? Wovor hatte sie solche Angst? Was konnte er tun? Würde er sie je wiedersehen?
Liam trottete entmutigt zum Haus zurück. Wohin mochte sie gelaufen sein? Würde sie sich von noch jemandem verabschieden? Würde sie zum Flughafen fliehen? Wohin würde sie überhaupt verschwinden wollen? Was konnte er tun?
Er konnte nur inständig hoffen, dass sie sich wirklich bei ihm melden würde. Selten hatte er sich so hilflos und verloren gefühlt wie in diesem Moment.