Lance | Cotton Reloaded - 22 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 22, 89 Seiten

Reihe: Cotton Reloaded

Lance Cotton Reloaded - 22

Dollarmord
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7325-0092-5
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Dollarmord

E-Book, Deutsch, Band 22, 89 Seiten

Reihe: Cotton Reloaded

ISBN: 978-3-7325-0092-5
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Digitale Romanserie. Folge 22. An der Wall Street brechen die Aktienkurse plötzlich ein. Der Dow Jones verliert ganze acht Prozent. Noch schlimmer trifft es die Märkte in Asien - ein Zusammenbruch der gesamten Weltwirtschaft droht. Kurz nach Beginn der Krise wird der Direktor eines der größten Geldanleger der Welt ermordet. Hat sein gewaltsamer Tod etwas mit dem Börsencrash zu tun? Jeremiah Cotton und Philippa Decker vom geheim operierenden G-Team des FBI entdecken, dass der Direktor kurz vor seinem Tod mit einem bekannten Kriminellen aus der Hacker-Szene zu tun hatte. Doch der ist nicht mehr in der Lage die Fragen der Agenten zu beantworten. Wer steckt hinter dem Ganzen? Die Zeit rennt, und die Welt droht ins Chaos zu stürzen ... COTTON RELOADED ist das Remake der erfolgreichen Kultserie und erscheint monatlich in abgeschlossenen Folgen als E-Book und Audio-Download. Nächste Folge: 'Die Unsterblichen' von Peter Mennigen.

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2
Er trat in den großen zentralen Raum des G-Team-Hauptquartiers. Decker winkte ihm. »Wir warten schon auf Sie.« Ein wenig belämmert folgte Cotton ihr. In dem verglasten Besprechungsraum saßen schon Zeerookah, Sarah Hunter, Steve Dillagio und Mr High. Decker ergriff das Wort. »Zur Einführung für diejenigen, die die Nachrichten nicht gehört haben, weil sie Wichtigeres zu tun hatten …« Sie warf Cotton einen scharfen Blick zu. »An der Wall Street sind die Kurse gestern Abend ganz plötzlich abgestürzt. Der Dow Jones hat um acht Prozent tiefer geschlossen. Zur gleichen Zeit sind auch die Kurse in Asien in den Keller gegangen. Ein regelrechtes Blutbad.« Cotton erinnerte sich an die Breaking News vom Mittag im Fernsehen. Erneut fragte er sich, was daran so bemerkenswert war. Noch nie war ein Kurssturz an der Wall Street ein Fall für das G-Team gewesen. »Was haben wir damit zu tun?« Deckers Blick blieb an ihm hängen. »Normalerweise nichts. Aber heute ist etwas geschehen, was wir bislang noch aus den Nachrichten heraushalten konnten. Kurz nach Mittag ist ein Top-Mann von Silberman, einer der Direktoren, ermordet worden.« Silberman war der größte Geldanleger der Wall Street, wahrscheinlich der ganzen Welt. »Das Opfer heißt Mark Green, vierundfünfzig Jahre alt«, berichtete Decker. »Um Viertel vor eins war er in der West 37th Street. Als er sein Auto anließ, löste er damit eine Explosion aus. Die Bombe steckte vermutlich unter der Motorhaube.« Decker drückte auf die Tastatur vor ihr, und auf dem Beamer erschien das Bild eines distinguierten Herrn. Er hatte graue Schläfen, aber noch volles, dichtes Haar. Das kantige Kinn vermittelte Entschlossenheit, und das Lächeln strahlte Vertrauen aus. Mark Green hatte die Statur, die man von einem erfolgreichen Geschäftsmann oder Bankier erwartete. »Das NYPD hat erste Untersuchungen angestellt, aber es gibt noch keine konkrete Spur. Man hat uns den Fall übertragen«, sagte Decker. John D. High, der am Kopf des Tisches saß, ergriff das Wort. »Seit heute Mittag lösen sich weltweit an den Börsen jede Minute Millionen in Luft auf«, erklärte er mit seiner vertrauten dunklen, ruhigen und zugleich befehlsgewohnten Stimme. »Wie Agent Decker schon gesagt hat, beträgt der Verlust an der Wall Street über acht Prozent. In Tokio liegt er bereits doppelt so hoch. Um sechs Uhr öffnen die Börsen in Europa. Wenn dort die Kurse auch einbrechen – und das wird geschehen, wenn die Panik weiter um sich greift –, kann das Folgen für die gesamte europäische Wirtschaft haben. Und nach Europa schwappt die Flutwelle wieder zu uns herüber. Experten befürchten bereits, dass es zu einer Wiederholung des Schwarzen Donnerstags von 1929 kommen könnte.« Mr High hielt inne und sah jeden im Raum einzeln an. Sarah Hunter beugte den Oberkörper zur Seite, und Cotton, der neben ihr saß, fiel auf, dass sie nach Blumen roch. Er dachte wieder an Tami. »Die Frage, die wir uns in diesem Moment stellen müssen und auf die ich heute Abend noch eine Antwort haben will«, fuhr High fort, »ist, ob der Mord an Mark Green mit der Krise an der Börse in Verbindung steht – und wenn ja, auf welche Art.« Decker übernahm wieder das Wort. »Über den Anschlag sind noch wenige Fakten bekannt. Die Spurenuntersuchung vor Ort hat nichts ergeben. Das Auto, ein Chevrolet, ist völlig ausgebrannt. Die Zeugenaussagen, die uns vorliegen, sind wenig brauchbar. In der Wohnung des Opfers hat man auch keine Hinweise gefunden. Er war verheiratet und hatte eine kleine Tochter von vier Jahren. Man hat mit der Witwe gesprochen, aber sie war außerstande, etwas zur Aufklärung beizutragen.« »Und was sagen seine Kollegen?«, fragte Cotton. »So viel wir bis jetzt wissen, hat er niemandem auch nur das Geringste erzählt, was er gegen Mittag vorhatte. Heute Morgen war er anscheinend sogar noch im Büro.« »Auf jeden Fall hatte er Feinde, das ist wohl klar«, warf Cotton ein. »Wo war er, bevor er in die Luft gejagt wurde? Und wohin wollte er?« »Das wissen wir nicht«, erwiderte Decker. Cotton schob seinen Stuhl zurück und stand auf. »Okay«, sagte er zu Decker. »Irgendwo müssen wir anfangen. Schauen wir uns den Laden von Silberman mal an.« *
Das Hauptquartier von Silberman lag an der Broad Street in Lower Manhattan. Das Glasgebäude zählte fünfundachtzig Stockwerke. Cotton hatte das Hochhaus oft gesehen, aber war noch nie drinnen gewesen. Er hielt nichts von den Mammutkonzernen der Finanzwelt, und es spielten wohl noch ein paar andere Dinge eine Rolle, weshalb er in der Regel einen Bogen um sie machte. Seit dem 11. September 2001 mied er generell größere Handelsgebäude, wenn dies möglich war. »Green war Direktor«, sagte Cotton. »Wie hoch in der Hackordnung stand er?« »Er war zwar nicht im Vorstand, aber nur eine Ebene tiefer«, erklärte Decker. »Und das in einem Unternehmen mit vierunddreißigeinhalbtausend Mitarbeitern. Das ist ziemlich hoch.« Mark Greens Arbeitsplatz hatte im sechundvierzigsten Stock gelegen. In der großen zentralen Halle starrten Dutzende von Mitarbeitern, Schweißflecken unter den Achseln und Krawatten auf Halbmast, auf Bildschirme, die ein Zahlengewirr und steil fallende Kurse zeigten. Cotton und Decker waren vermutlich die Einzigen im Gebäude, die in diesem Augenblick kein Interesse an sich verflüchtigenden Millionen hatten. Die Agents wurden durch Greens Sekretärin in Empfang genommen, eine Blondine um die dreißig mit etwas fülliger Figur. Sie hieß Susie und war noch im Büro gewesen, als ihr Chef ermordet wurde. »Was kann ich für Sie tun?«, fragte sie. Es war schon lange Abend, etwa zwanzig nach neun; dennoch war das Gebäude von Silberman noch gut besetzt. Das lag eher an der Finanzkrise, die immer weitere Kreise zog, als an dem Schock über den gewaltsamen Tod eines Direktors der Wall-Street-Firma. In den Medien war darüber noch immer nichts zu hören. Das NYPD hatte die Identität des Opfers vor der Presse bislang geheim halten können. Cotton wusste zu schätzen, dass längst nicht allen bei Silberman bekannt war, dass Green am Mittag in seinem Auto in die Luft gesprengt worden war und dass diejenigen, die davon Kenntnis hatten, es schafften, den Mund zu halten. »Mr Green war heute Morgen noch im Büro, habe ich gehört«, sagte Cotton zu Susie. »Ja.« Sie sah blass aus und hatte rote Augen. Wahrscheinlich erlebte sie gerade einen der schwersten Tage ihres Lebens. »Schon ziemlich früh. Als ich kam, saß er bereits hinter seinem Schreibtisch. Ich war auch früh dran. Eigentlich brauche ich erst um acht anzufangen, aber ich war heute eine Viertelstunde eher da. Er hatte da schon eine Tasse Kaffee getrunken.« »War er häufiger früh im Büro?«, fragte Decker. »Nein«, antwortete Susie. »Nur wenn es etwas Dringendes zu erledigen gab. Mr Green arbeitete lieber abends etwas länger, er war kein Morgenmensch. Nicht, dass er dann schlecht gelaunt gewesen wäre, aber er arbeitete einfach lieber abends als morgens früh.« »Woran hat er heute Morgen gearbeitet?«, hakte Decker nach. »Das haben die anderen Polizeibeamten heute Mittag auch schon gefragt«, erwiderte sie. »Ich weiß es nicht.« »Sie führen doch sicher seinen Terminkalender. Was stand da für heute drin?« »Das ist ja das Merkwürdige«, meinte Susie. »Heute hatte er keinen einzigen Termin. Gestern Abend hatte er alle Termine und Besprechungen für heute abgesagt. Er hat einen ziemlich vollen Terminkalender, und das hat er vorher noch nie getan. Außer das eine Mal – ich glaube vor zwei Jahren – als er sich den Magen verdorben hatte.« »Wirkte er irgendwie krank, als er heute Morgen hier war?« »Nein.« Susie schüttelte mit Bestimmtheit den Kopf. »Sie haben ihn doch sicher gefragt, warum er all seine Termine abgesagt hat«, vermutete Cotton. Susie nickte. »Er sagte nur, er hätte heute keine Zeit. Er schien ziemlich im Stress zu sein. Das konnte man deutlich sehen. Er war nervös, ganz anders als sonst.« »Warum hatte er keine Zeit?«, wollte Cotton wissen. Suzie zog die Schultern hoch. »Und war er gestern auch schon so? Oder vorgestern?« »Nein«, antwortete Susie. »Bis heute Morgen habe ich nichts Besonderes an ihm gemerkt. Darüber habe ich heute Nachmittag schon nachgedacht. Er war wie immer.« »Dann gibt es auch nichts, was er in der letzten Zeit oder heute Morgen zu ihnen gesagt hat, was Ihnen aufgefallen ist.« Susie blinzelte eine Träne weg. »Nur dass er keine Zeit hatte. Mr Green hatte ansonsten eigentlich immer Zeit. Er war ein freundlicher Mann und wurde von allen geschätzt. Nicht wie einige der anderen Direktoren hier. Ich arbeite seit drei Jahren für ihn – ich meine, ich habe für ihn gearbeitet –, und Mr Green hat immer an meinen Geburtstag gedacht und an den Sekretärinnentag; an dem brachte er mir immer ein Blümchen mit. Er war der Einzige, der so etwas machte!« Susie wurde von ihren Gefühlen überwältigt. Sie zog ein Taschentuch hervor und schnäuzte sich. »War er wirklich so ein großartiger Mensch?« Decker hatte die Frage gestellt, und sie klang etwas ungläubig. Greens Sekretärin nickte voller Überzeugung. »Ja. Ich habe mich oft gefragt, ob er hier wohl richtig am Platz war. Er war nicht so ein typischer, harter Geschäftsmann.« »Wahrscheinlich hat er heute Morgen noch telefoniert oder Mails geschrieben«, sagte Cotton. »Können wir eine Auflistung der eingehenden und ausgehenden Anrufe sehen und seinen E-Mail-Wechsel?« »Auch danach haben Ihre Kollegen heute Mittag schon gefragt. Mr Green hat keine...



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