Lammers / Ohls | Mit Schuld, Scham und Methode | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 216 Seiten

Reihe: BALANCE Ratgeber

Lammers / Ohls Mit Schuld, Scham und Methode

Ein Selbsthilfebuch
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-86739-912-8
Verlag: BALANCE Buch + Medien Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ein Selbsthilfebuch

E-Book, Deutsch, 216 Seiten

Reihe: BALANCE Ratgeber

ISBN: 978-3-86739-912-8
Verlag: BALANCE Buch + Medien Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die meisten Krisen und psychischen Störungen sind mit Scham- und Schuldgefühlen verknüpft. Wenn quälende Selbstabwertung und soziale Ängste überhand nehmen, hilft dieser aus der therapeutischen Praxis entstandene Ratgeber. Er ermutigt Betroffene, sich wohlwollend mit diesen Gefühlen auseinanderzusetzen und eignet sich sowohl als Begleitbuch für die Therapie als auch als Anleitung zur Selbsthilfe.
Warum fühlen wir uns schuldig, welche Funktionen erfüllen Schuld und Scham, wie sehen die verinnerlichten Regeln aus, und machen diese noch Sinn? Das eigene, individuelle Scham- und Schulderleben zu reflektieren und seine Entstehung zu erforschen heißt auch, die Verbindung zu den eigenen Bedürfnissen herzustellen. Man kann lernen, sie angemessen zu artikulieren und für ihre Befriedigung Sorge zu tragen. Denn: Wer zu Scham- und Schuldempfindungen fähig ist, verfügt über Empathie und kann sie auch für sich selbst nutzen. Zahlreiche Fallbeispiele und Übungen zeigen, wie.

Lammers / Ohls Mit Schuld, Scham und Methode jetzt bestellen!

Zielgruppe


Empfehlenswert für alle Menschen in psychischen Krisen.

Weitere Infos & Material


Vorwort 10
Unliebsame Zeitgenossen kennen- und schätzen lernen 13
Scham und Schuld machen Sinn 15
Die guten Seiten von Scham und Schuld 17
Wann sind Scham und Schuld ein Problem? 18
Unterschiede zwischen Scham und Schuld 20
Den wichtigen Unterschied zwischen Person und Verhalten machen 20
Denken kann helfen, muss aber nicht hilfreich sein 22
Scham blockiert, Schuld aktiviert 27
Der Körper sendet Signale 28
Unser Gegenüber fühlt mit 30
Der kleine Unterschied und seine Folgen 32
Soziale Prägungen von Scham und Schuld 32
Die Familie 33
Mögliche Veränderungen durch ein neues soziales Umfeld 33
Können Eltern Emotionen? 37
Kulturelle und gesellschaftliche Einflüsse 37
Kulturelle Aspekte von Scham 39
Kulturelle Aspekte von Schuld 40
Religiöse Aspekte 43
Schuld, Sünde und Vergebung 44
Scham, Reue und Ehre 48
Verzeihen und Loslassen lernen 49
Der Beitrag der Weltreligionen 49
Normen und Werte 50
Was sein soll 51
Was man tun soll 52
Ein Gewissen ist kein Ruhekissen 54
Die verinnerlichten Erwartungen 55
Scham- und Schulderleben 60
In den Lebensthemen verborgen 61
Durch Krankheit plötzlich scham- und schuldlos 62
Veränderungen sind möglich 65
Wie Scham- und Schuldempfinden sich entwickeln 70
Ohne Empathie geht nichts 70
Der Einfluss von frühkindlichen Erfahrungen 73
Wie Grundbedürfnisse und frühes Scham- und Schulderleben zusammenhängen 75
Die Grundbedürfnisse 75
Bindung und Kontakt 75
Lustgewinn oder Unlustvermeidung 76
Selbstwertschutz, Selbstwerterhöhung und Selbstwertbehauptung 77
Grenzen, Kontrolle, Orientierung 78
Autonomie 78
Mangelnde Selbst(für)sorge 79
Bedürfnisse und Emotionen bilden ein Team 81
Auswirkungen auf das Selbstwerterleben 84
Überlebensstrategien und ihre Kosten 85
Die Gegenspieler zu Scham und Schuld 93
Selbstfürsorge, Selbstliebe und Selbstakzeptanz 94
Das eigene Scham- und Schulderleben kennen- und verstehen lernen 98
Informationen aus der Zeit rund um die Geburt sammeln und ordnen 100
Die familiären Werte und das eigene Verhalten 104
Welche Neigung mit Scham oder Schuld zu reagieren, hat sich entwickelt? 109
Die Selbsteinschätzung 109
Hören Sie sich zu 110
Was Sie selbst wahrnehmen und wie Sie darüber denken 113
Ein regelmäßiger Check-up der Fehlerfreundlichkeit 115
Meine individuellen Muster der Scham- und Schuldreaktion aufdecken 118
Meine typischen Scham- und Schuldthemen 123
Über Umwege zu Scham und Schuld 128
Neid, Hass und Rachegefühle 129
Primäre und sekundäre Emotionen 131
Überlebensstrategien und Kompensationsmechanismen 133
Erdulden 134
Bekämpfen 135
Vermeiden 135
Ich denke, wie ich fühle 136
Die Grundbedürfnisse hinter Scham und Schuld 139
Neue Wege für altes Scham- und Schulderleben finden 143
Scham- und Schuldempfinden von den alten Verletzungen trennen lernen 144
Stellvertreter finden 145
Den Körper und die Mimik nutzen 147
Die Intensität der Gefühle einordnen 154
Individuelle Scham- und Schuldreaktionen verändern lernen 158
Keine Veränderung ohne Veränderung 161
Unterstützen Sie sich 162
Probieren Sie sich aus 165
Empathie regulieren lernen 167
Zuhören 167
Abstand schaffen 168
Den Auftrag abwarten 171
Nähe tut gut, aber zu nahe macht uns manchmal handlungsunfähig 171
Selbstempathie entwickeln 174
Wertfreies Wahrnehmen 176
Sich selbst anders beschreiben 179
Sich verzeihen und wertschätzen lernen 183
Selbstliebe, Selbstfürsorge und Selbstakzeptanz lernen 185
Scham- und Schuldempfinden nutzen, um sich anderen Menschen zuzuwenden 191
Kontakte zu anderen Menschen besser gestalten 192
Gehen Sie raus 192
Menschen sind positiv 193
Nein und Stopp sagen mit Mitgefühl 193
Gemeinsamkeiten beachten 194
Bedürfnisse und Emotionen kommunizieren 196
Sich ohne Scham- und Schulderleben abgrenzen 202
Den alten emotionalen 'Heimatfilm' unterbrechen 204
Nebenwirkungen 207
Einen eigenen Umgang mit den familiären, kulturellen und religiösen Voraussetzungen finden 207
Anhang 211
Emotionsliste 211
Wo Sie Informationen und Hilfe finden 212
Literatur 214


Wie Scham- und Schuldempfinden sich entwickeln
Die Fähigkeit, Scham und Schuld empfinden zu können, wird uns als wichtige biologische Anlage mit auf den Weg gegeben. Bereits im Mutterleib entwickelt sich eine individuell ausgeprägte Verletzlichkeit und die Art und Weise, wie wir später auf Stress reagieren. Mit der Geburt kommt es zur Aktivierung der biologischen Anlagen. Diese ermöglichen uns beispielsweise sehr früh, in den Kontakt mit der Mutter oder anderen nahen Bezugspersonen zu gehen. Später wird daraus das Scham- und Schuldempfinden geformt. Wir lernen, wann es angemessen ist, welche Werte und Normen zum Beispiel in der Familie dazugehören. Diese Anlagen prägen aber auch das individuelle Empathieempfinden und -erleben. Ohne Empathie geht nichts
Empathie als die Fähigkeit und die Bereitschaft, sich in andere Menschen, deren Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse einzufühlen und Verständnis zu zeigen, ist eine wichtige Voraussetzung im täglichen Miteinander. Empathie brauchen wir, um uns einzufühlen, Verständnis für den anderen zu erlangen, Hypothesen über Absichten zu bilden und Verhalten vorherzusagen. Menschen in helfenden Berufen haben beispielsweise meistens ein ausgeprägtes Scham- und Schuldempfinden. Das lässt sie grundsätzlich eher takt- und würdevoll mit Mitmenschen umgehen. Sie spüren schneller, wann eine Grenze erreicht ist und können diese wahren. Wir Therapeuten wären ohne Scham- und Schuldempfinden vermutlich arbeitslos. Empathie, Scham- und Schuldempfinden sind eng miteinander verwoben. Eines geht ohne das andere nicht. Je besser die Selbstwahrnehmung, je stärker wir eigene Emotionen spüren und erleben können, desto empathischer können wir sein, wenn wir dazu bereit sind. Empathie sowie Scham- und Schuldempfinden gehören also wirklich zusammen und sind eng miteinander verwoben.   Wenn Sie mehr über sich und die eigene Empathie erfahren wollen, beantworten Sie die folgenden vier Fragen. Woran erkennen Sie Ihre Bereitschaft zur Empathie? Bei welchen Menschen fällt es Ihnen leicht, empathisch zu sein? Welche Voraussetzungen brauchen Sie selbst, um empathisch sein zu können? Welche Gefühle, Gedanken, Verhaltensweisen anderer Menschen können Sie leicht nachvollziehen und mitempfinden?   Der Einfluss von frühkindlichen Erfahrungen
Die Entwicklung von Scham- und Schuldempfinden wie von Empathie braucht einen sicheren Rahmen. Die möglichst liebevolle und verlässliche Versorgung durch die Eltern oder andere nahe Bezugspersonen führt dazu, dass wir uns auch später im Leben angenommen und geborgen fühlen können. Verlässlichkeit meint neben der emotionalen Sicherheit, dass sich die Eltern wirklich kümmern. Damit ist nicht nur die Versorgung mit Nahrung und Kleidung gemeint, sondern auch emotionale Wärme durch liebevolle Blicke und warmherziges Sprechen. So entsteht Sicherheit und Urvertrauen im Leben eines Menschen. Scham- und Schuldempfinden, Empathie haben einen sicheren Rahmen, in dem sie sich entfalten können. Wir können diesem Rahmen vertrauen und lernen, unsere individuellen Reaktionen, Emotionen wie Scham und Schuld gut kennen.   Was wissen Sie über die Zeit rund um Ihre Geburt? Schreiben Sie hier die Besonderheiten auf. Vielleicht können Sie Ihre Eltern oder andere Angehörige (Geschwister) noch befragen? Wie sind damals Ihre Eltern groß geworden?   Wie Grundbedürfnisse und frühes Scham- und Schulderleben zusammenhängen
Eltern unterstützen anfangs die Befriedigung der Grundbedürfnisse und können die Selbstverständlichkeit dieses Tuns vermitteln. Kommt es jedoch zu häufigen oder traumatischen Frustrationen von Grundbedürfnissen, kann es für Menschen auch später im Leben mühsam sein, sich zum einen die eigenen Bedürfnisse einzugestehen und zum anderen dafür zu sorgen, dass sie erfüllt werden. Es fehlt schlicht ein wichtiges Programm im Leben. Sich jedoch um seine Grundbedürfnisse kümmern zu können, ist bedeutsam für die eigene Selbstfürsorge und Gesundheit. Die Grundbedürfnisse
Es gibt viele Konzepte zu den Grundbedürfnissen (zur psychologischen Forschung vgl. LAMMERS 2016, S. 18 ff.). Diese unterscheiden sich hauptsächlich in der Anzahl der Bedürfnisse. Einigkeit gibt es bei den Bedürfnissen: nach Bindung und Kontakt Lustgewinn oder Unlustvermeidung Selbstwertschutz, Selbstwerterhöhung Selbstwertbehauptung Grenzen, Kontrolle, Orientierung Autonomie Zum besseren Verständnis gehen wir hier ein wenig ausführlicher (nach EPSTEIN 1990 und GRAWE 2004) auf die Grundbedürfnisse ein. Bindung und Kontakt Wir sind soziale Wesen, deshalb braucht jeder Mensch Kontakt und enge Bindungen zu anderen Menschen. Bereits als Neugeborenes ist die liebevolle körpernahe Versorgung durch die Mutter die erste Erfahrung von Bindung. Mit guten Bindungserfahrungen und Urvertrauen ausgerüstet, bewältigen wir auch anstrengende Lebensphasen besser. Was es braucht, um das Bedürfnis zu sättigen? Emotionale Nähe zu Menschen, die sich in einer Umarmung, einem Telefonat, einem kleinen Gruß zeigen kann. Interesse von anderen Menschen, Interesse für andere Menschen und vieles mehr.   Was fällt Ihnen zum Thema Bindung und Kontakt ein? Ergänzen Sie ein paar Stichworte:   Lustgewinn oder Unlustvermeidung Die Lust zu spielen, zu genießen, spontan etwas zu unternehmen, ist uns angeboren. Wir brauchen Freude im Leben. Genauso versuchen wir gern, Dinge zu vermeiden, die uns keine Freude machen. Das erkennen wir im Alltag daran, dass so manche Pflicht, wie den Geschirrspüler ausräumen, die Steuererklärung machen, gern aufgeschoben wird.   Was fällt Ihnen zum Thema Lustgewinn ein? Ergänzen Sie spontane Stichworte:   Selbstwertschutz, Selbstwerterhöhung und Selbstwertbehauptung Der Selbstwert eines Menschen zeigt sich im Grundverständnis seiner selbst. Ein guter Selbstwert zeigt sich darin, dass Personen wissen und fühlen können, dass sie »gut sind, wie sie sind« und wissen: »Ich werde geliebt, wie ich bin«. Sie haben Lob und Unterstützung sowie konstruktive Kritik erfahren und können damit gut umgehen. Ihnen fällt es leicht, den eigenen Selbstwert bei unangebrachter Kritik zu schützen. Sie können unterscheiden, wie und weshalb jemand etwas sagt und tut – nehmen Dinge einfach nicht persönlicher als es sein muss. Genauso elementar sind die wohlwollenden Erfahrungen durch eine warmherzige und respektvolle Umwelt. Sie stellen die Grundlage für den Schutz und Erhalt des Selbstwertes dar.   Was ist für Sie beim Thema Selbstwert wichtig? Schreiben Sie sich gern Stichworte dazu auf.   Grenzen, Kontrolle, Orientierung Dieses Grundbedürfnis zeigt sich darin, dass schon Kinder sich selbst erleben wollen. Etwas »alleine zu machen«, es zumindest zu probieren, ist für Menschen wichtig. Die Umwelt muss dabei zu einem gewissen Maß kontrollierbar sein und klare Grenzen haben. Eigene Grenzen sollten geschützt und respektiert werden. Erwachsene, die Orientierung, Unterstützung und Schutz bei der Bewältigung von Herausforderungen geben, helfen. Klar kommunizierte Grenzen und Regeln auch.   Was hilft Ihnen dabei, das Bedürfnis nach Grenzen und Orientierung zu befriedigen? Machen Sie sich gern Notizen:   Autonomie Dieses Grundbedürfnis wird am häufigsten falsch verstanden, denn damit ist keineswegs gemeint, dass man in völliger Freiheit und Unabhängigkeit von Bindungen und anderen Menschen lebt. Nein, vielmehr geht es genau um das, was uns Kinder vermitteln, wenn sie sagen: »alleine machen«. Sie wollen etwas üben und können, denn dann können sie entscheiden, ob sie es selbst machen oder ob Erwachsene helfen dürfen. Erst dann entsteht wirkliche Freiheit: Man kann sich auf Kontakte, Hilfe und Unterstützung einlassen und man kann entscheiden, ob man lieber die eigenen Fähigkeiten nutzen möchte.   ...


Ohls, Isgard
PD Dr. med. Dr. theol. Dipl.-mus. Isgard Ohls ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie (VT + TP), Theologin sowie A-Kirchenmusikerin und Cembalistin. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Psychosozialen Zentrum des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie.

Lammers, Maren
Maren Lammers ist Dipl.-Psychologin und psychologische Psychotherapeutin mit eigener Praxis in Hamburg, Dozentin, Selbsterfahrungsanleiterin und Supervisorin für die psychotherapeutische und fachärztliche Aus- und Weiterbildung sowohl in Verhaltenstherapie als auch Hypnotherapie.

Maren Lammers ist Dipl.-Psychologin und psychologische Psychotherapeutin mit eigener Praxis in Hamburg, Dozentin, Selbsterfahrungsanleiterin und Supervisorin für die psychotherapeutische und fachärztliche Aus- und Weiterbildung sowohl in Verhaltenstherapie als auch Hypnotherapie.
PD Dr. med. Dr. theol. Dipl.-mus. Isgard Ohls ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie (VT + TP), Theologin sowie A-Kirchenmusikerin und Cembalistin. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Psychosozialen Zentrum des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie.



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