Buch, Deutsch, Greek, Modern (1453-), Band 6, 120 Seiten, ENGLBR, Format (B × H): 150 mm x 220 mm
Gedichte. Griechisch - Deutsch
Buch, Deutsch, Greek, Modern (1453-), Band 6, 120 Seiten, ENGLBR, Format (B × H): 150 mm x 220 mm
Reihe: Kleine Griechische Bibliothek
ISBN: 978-3-941184-31-2
Verlag: Elfenbein
Thanassis Lambrou schlägt in seinem „Labyrinth“ einen Bogen durch die Zeiten und die verschiedensten Kulturen: In seinen Gedichten berührt er nicht nur die antike griechische Geisteswelt von Heraklit, Parmenides und Empedokles – über Spinoza und Hölderlin, Yunus Emre, Li Tai Po und Konfuzius zeigt er die Verbindungslinien des Westens mit dem Osten. Lambrous lyrisches Ich wandelt und verwandelt sich dabei von Gedicht zu Gedicht und spricht durch immer wieder andere Masken mit demselben starken Atem, in der grundlegendsten aller Sprechweisen, die an den blinden Seher des Mythos gemahnen. Lambrous Gedichte sind wie vom Quellwasser gewaschen, durchsichtig-klar – unsichtbar, aber doch wie feiner Kristall, das Wesentliche sichtbar machend. In ihnen spricht die Zeit, der Wind über der Ebene, über wetterglatten Steinen oder winterkalten Quellen.
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SPINOZA
Indem ich Linsen schliff, schärfte ich den Blick,
Das innre dritte Auge,
Schneidender als Diamantenstein.
Ich sah die Geometrie Gottes,
Das Unendliche überschreitend
Und deutlicher als die Linien der Hand.
Ich wandre quer durch die Menge
Wie zwischen geschliffenen Messern hindurch.
Eine fremde Macht hat mich an der Hand.
Die Tugend ist der verlässliche Sockel
Und der vollendete Gleichklang.
Auf einer gläsernen Spitze ruht mein Leben.
Wir liegen in den Armen eines gewaltigen Meeres.
Die Luft, die wir atmen, ist göttlicher Atem.