Buch, Deutsch, 336 Seiten, Kt, Format (B × H): 148 mm x 225 mm, Gewicht: 519 g
Reihe: Kultur und soziale Praxis
Praktiken der Förderung der deutschen Sprache im französischen Bildungssystem
Buch, Deutsch, 336 Seiten, Kt, Format (B × H): 148 mm x 225 mm, Gewicht: 519 g
Reihe: Kultur und soziale Praxis
ISBN: 978-3-8376-2017-7
Verlag: transcript
. mit Matthias Lahr-Kurten
1. 'Bücher, die die Welt nicht braucht.' Warum trifft das auf Ihr Buch nicht zu?
Zum einen wurde das Thema auswärtiger Sprachpolitik bislang von der Wissenschaft vernachlässigt. Zum anderen liegt Untersuchungen geopolitischer Thematiken oft eine Diskurs-Perspektive zugrunde. In meinem Buch arbeite ich mit einer Theorie sozialer Praktiken, um der Wirklichkeit der Akteure vor Ort näherzukommen. Diese Theorie ist im kulturtheoretischen Feld nach dem Cultural Turn zu verorten, sodass mein Buch eine Brücke zwischen Neuer Kulturgeographie und Politischer Geographie schlägt – und zwar aus der bislang deutlich unterrepräsentierten praxistheoretischen Perspektive.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Jenseits schöner Reden und Texte gibt es sehr komplexe Realitäten. Wenn gesagt wird: ›Das Deutsche müssen wir fördern‹, dann bedeutet das in einem sich zunehmend dezentralisierenden (eigtl. dekonzentrierenden) Staat wie Frankreich noch lange nicht, dass dies auch geschieht. Nicht zuletzt wegen einer verschiedentlich besonderen Situation des Deutschen in Frankreich. Und schließlich wird auch klar, dass die schönen Reden und Texte Teil dieser komplexen Realitäten sind. War leider nichts mit der Trennung von Wort und Tat.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Wenn ich nur für das Thema (Sprachpolitik) antworte: Wenig. Aus Forschungssicht ist eher die Theorie ein Thema: Die Theorie sozialer Praktiken liegt mitten im Trend zu mehr Materialität, Emotionalität, Performanz etc. Und in meinen Augen ist die Stärke der Theorie, die zwischen individualistischen und holistischen Theorien vermittelt, ganz eindeutig ihre Ausbalanciertheit, d.h. dass keines der Elemente des Sozialen überbetont wird.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Die Akteure in Frankreich interessieren sich für die ›Fakten‹ – ich würde hier eher von unterschiedlichen individuellen Perspektiven/Wirklichkeiten sprechen –, die ich zusammengetragen und somit einen Überblick über das große Ganze zu bieten habe. Und mich interessiert natürlich, inwieweit meine Transformation dieser Wirklichkeiten in einen Text im Endeffekt diesen Perspektiven dann auch entspricht – ich hoffe doch sehr! Von einem analytischen Standpunkt aus interessiert mich die Einschätzung zahlreicher Kollegen, die Praktiken gegenwärtig als spannendes Feld ausgemacht haben.
5. Ihr Buch in einem Satz:
Wie funktioniert die Förderung des Deutschen in Frankreich ›wirklich‹?
Zielgruppe
Geographie, Politikwissenschaften, Soziologie, Deutsch als Fremdsprache, Interkulturelle Germanistik, Frankreich- und Europastudien, Sprachpädagogik
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Sprachwissenschaft Sprachpolitik
- Geisteswissenschaften Sprachwissenschaft Fremdsprachenerwerb und -didaktik
- Sozialwissenschaften Pädagogik Lehrerausbildung, Unterricht & Didaktik Allgemeine Didaktik Literatur, Deutsch, Fremdsprachen (Unterricht & Didaktik)
- Geisteswissenschaften Sprachwissenschaft Einzelne Sprachen & Sprachfamilien
- Geisteswissenschaften Sprachwissenschaft Deutsch als Fremdsprache (DaF)




