Der Autor, Ragnar Helgi Ólafsson, muss die Bibliothek seines Vaters, einst Verleger und selbst Autor, ausräumen und nimmt sich dafu¨r ein Wochenende vor. Sehr schnell wird klar, dass diese Zeitplanung eine Schnapsidee ist. Also entscheidet er sich dafu¨r, zufällig Bu¨cher aufzuschlagen. Er gleitet so in Gedanken und Zitaten nicht nur von Titel zu Titel, sondern jede aufgeklappte Seite bringt ihn zu anderen Fragestellungen:
Hat jedes Buch einen eigenen, einzigartigen Geruch?
Können wir jemals u¨ber den Verlust der verbrannten Bibliothek in Alexandria hinwegkommen?
Was haben seltsame regionale Geschichten u¨ber Geister, Feen und arme Bauern in Island im 19. Jahrhundert mit dem 21. zu tun?
Wann genau wird die Sonne voraussichtlich ausbrennen?
Und wie können diese Fragen dazu beitragen, unserem Leben und unserer Existenz heute einen Sinn zu geben?
Überraschend, melancholisch, poetisch, persönlich, allgemein, aber auch komisch ist eine Erzählung u¨ber den Umgang mit Erbe, privatem und literarischem, und der Frage, was wir eigentlich in eine nächste Generation hinu¨berretten wollen und können. Und wie das u¨berhaupt geht, wenn unsere traditionellen Wurzeln immer mehr von einer globalen Kultur verschluckt zu werden drohen. Dieses Buch ist im besten Sinne des Wortes sinnstiftend.
Ólafsson
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Schiffer, Wolfgang
Das Übersetzer-Duo Gíslason / Schiffer besteht aus dem Maler Jón Thor Gíslason (geboren 1957 in Hafnarfjörður / Island) und dem Schriftsteller und Herausgeber Wolfgang Schiffer (geboren 1946 in Nettetal/Lobberich). Sie arbeiten seit gut zehn Jahren zusammen und haben neben Publikationen in Literaturzeitschriften und Anthologien bereits mehr als zehn Übertragungen vornehmlich von Bänden isländischer Lyrik veröffentlicht. Außerdem betreiben sie in der Online-Literaturzeitschrift Signaturen-Magazin eine Reihe mit dem Titel Wortlaut Island, in der regelmäßig isländische Lyrikerinnen und Lyriker mit der Übertragung einiger ihrer Gedichte vorgestellt werden.
Ólafsson, Ragnar Helgi
Ragnar Helgi Ólafsson, wurde 1971 in Reykjavík geboren. Er ist ein bekannter isländischer Schriftsteller und zugleich als Bildender Ku¨nstler, Verleger, Musiker, Grafiker und Vogelretter tätig. Bereits fu¨r seinen ersten Gedichtband Denen zum Trost, die sich in ihrer Gegenwart nicht finden können (2015 / ELIF Verlag 2017) wurde er mit dem Tómas-Guðmundsson-Poesie-Preis ausgezeichnet; fu¨r seine Story-Sammlung Handbuch des Erinnerns und Vergessens (2017 / ELIF Verlag 2020) war er fu¨r den Isländischen Literaturpreis in der Kategorie Belletristik nominiert. Die Bibliothek meines Vaters, im Original 2018 erschienen, wurde in der Kategorie Sachbuch nominiert. Seine Gedichtsammlung Lose Blätter (2021 / ELIF Verlag 2023) erhielt eine Nominierung fu¨r den Nordischen Literaturpreis 2023. Ragnar Helgi Ólafsson lebt und arbeitet in Reykjavík.