E-Book, Deutsch, Band 2, 400 Seiten
Reihe: Room for Love
Labas Room for Love 2. Three with a Key
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-96981-043-9
Verlag: Moon Notes
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Herzerwärmende romantische Komödie in den amerikanischen Südstaaten
E-Book, Deutsch, Band 2, 400 Seiten
Reihe: Room for Love
ISBN: 978-3-96981-043-9
Verlag: Moon Notes
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Bronwyn und Nick, die sich von Kindheit an kennen, ziehen gemeinsam mit ihrer Freundin Claire aus den beengten Verhältnissen in Louisiana nach New York. Schon lange schlägt Bronwyns Herz für den attraktiven Stuntman Nick, doch ein vor Jahren geleisteter Pakt macht ihre Liebe unmöglich. Mit vierzehn Jahren schwören sich Bronwyn, Nick und Claire, für immer Freunde zu bleiben, ohne dass ihnen andere Gefühle dazwischenfunken.
Claire ist inzwischen wieder nach Louisiana zurückgekehrt. Als sie unerwartet Bronwyn und Nick zu ihrer Hochzeit einlädt, müssen sich die beiden ihren Gefühlen stellen – in der Kleinstadt, in der alles begann. Wagen sie den gefährlichen Sprung von der Freundschaft in die Liebe?
Autoren/Hrsg.
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• KAPITEL 2 •
home run Zwei Wochen später hatte sich Nick einen schwarzen Jeep von seiner Filmagentur ausgeliehen. Er würde während unseres Aufenthalts in unserer Heimatstadt zu einem kurzen Dreh aufbrechen müssen. Deshalb war ihm der Luxus eines eigenen Autos bewilligt worden. Ich war ziemlich glücklich darüber, nicht mit dem Zug oder schlimmer noch einem Fernreisebus fahren zu müssen. Schließlich besaß der Jeep den größtmöglichen Komfort samt Neuwagengeruch. Schwarze Ledersitze, leise Klimaanlage und ein ansprechendes Interieur. Ich hatte auf dem Beifahrersitz sogar genug Platz, um meine Beine zum Schneidersitz zu falten. Wir befanden uns schon inmitten des zweitägigen Roadtrips von New York nach St. Mercy in Louisiana. Unsere Heimatstadt, der wir damals zu dritt den Rücken gekehrt hatten und der wir nun zu zweit wieder entgegentraten. Claire war uns einen Schritt voraus. Obwohl Nick und ich während der Vorbereitung für den Trip normal miteinander kommuniziert hatten, fühlte sich die Stimmung zwischen uns gedrückt an. Ich konnte nicht ganz bestimmen, woran es lag, aber die Leichtigkeit, die ich normalerweise vorspielte, wollte sich nicht einstellen. Immerhin waren Shiloh und Miles in den letzten Tagen öfter in der WG gewesen, um mehr Zeit mit uns zu verbringen. Oder mit mir. Ich vermutete, dass Shiloh ziemlich genau wusste, was in meinem Herzen vorging. Auch wenn sie es bislang nicht angesprochen hatte. Ich war ihr dankbar, dass sie es für sich behielt und mich nicht dazu drängte, darüber zu reden. Das würde ohnehin nichts an der Realität ändern. Nick würde meine Gefühle nie erwidern, und ich durfte dieses Fass niemals aufmachen. Immerhin hatte ich es geschworen. Was Claire betraf … Ich hatte in den letzten zwei Wochen Zeit gehabt, um über ihre plötzliche Heirat nachzudenken. Dabei hatte sich fast mein Gehirn verknotet, weil ich jede Erinnerung an damals nach ihrem Verlobten George Rosewood durchforstet hatte. Ich wusste, dass er der Sohn des Bürgermeisters von St. Mercy war und ein paar Jahre älter war als wir. Ein Bild hatte ich erst vor Augen, als ich ihn mitten in der Nacht gegoogelt hatte. Er war durchaus attraktiv. Starke Kinnpartie und breite Schultern. Ein Lächeln, das zwei Reihen perfekter Zähne in einem goldschimmernden Gesicht offenbarte. »Weißt du, wie sich George und Claire kennengelernt haben?«, fragte ich über Carrie Underwoods Stimme hinweg, die aus den Neuwagenlautsprechern drang. Leider gehörte sie zusammen mit Taylor Swift zu Nicks absoluten Lieblingskünstlerinnen. Ich war eher der K-Pop-Typ, aber damit wollte Nick absolut nichts zu tun haben. Spielverderber. Schließlich sah ich mir auch seine Horrorfilme an, obwohl ich viel lieber romantische Weihnachtskomödien auf Netflix suchtete. »Ich nehme an, irgendwo und irgendwann in St. Mercy.« Er zuckte mit den Schultern. Ich hatte die Frage aus einem Impuls heraus gestellt. Eigentlich wollte ich es strengstens vermeiden, mit ihm über Claire zu sprechen. Doch jetzt, da ein Aufeinandertreffen unmittelbar bevorstand, konnte ich mich nicht länger zurückhalten. Nicks nüchterne Antwort überraschte mich nicht. Eigentlich war er ein humorvoller Typ, mit dem ich über alles und jeden reden konnte. Wenn es aber um Claire ging, verlor er diese Eigenschaft im Handumdrehen. Frustrierend. »Es kommt für mich bloß etwas überraschend«, murmelte ich und lehnte mich zurück. Die Sonne ging allmählich unter. Nick setzte seine schwarze Sonnenbrille auf, um den Verkehr weiterhin im Blick zu behalten. Bless my soul, warum musste er dabei aussehen wie ein heißes Supermodel, das drauf und dran war, für Gucci einen Werbespot zu drehen? Das Leben war so unfair. Ich verschränkte – wütend auf mich selbst und das Leben – die Arme. Wenn das Navi richtiglag, würden wir in einer halben Stunde unsere Unterkunft für die Nacht erreichen. Wir hätten zwar auch weiterfahren können, aber da ich keinen Führerschein besaß, hätte Nick ohnehin früher oder später eine Pause einlegen müssen. Also hatten wir ein Zimmer in einem soliden Motel gebucht und dadurch weniger Stress. »Du machst dir zu viele Gedanken.« Er warf mir einen kurzen Seitenblick zu und lächelte sanft. Mein Herz machte bei dieser Art von Lächeln, gleichzeitig unschuldig und verheißungsvoll, stets einen Satz. »Wie könnte ich nicht? Vor einem Jahr hat sie nicht ein einziges Mal von ihm gesprochen, und jetzt will sie ihn heiraten?« »Sie ist alt genug.« Trotz seiner neutralen Worte bemerkte ich, wie die Haut um seine Handknöchel weiß wurde. Er hielt das Lenkrad fest umklammert. »Du kennst sie. Wenn sie nicht sicher wäre, würde sie ihn nicht heiraten.« Ich nahm ihm seine Gleichgültigkeit nicht ab. Ihn störte diese überstürzte Hochzeit auch. Aber im Gegensatz zu mir ging es bei ihm um eine vertane Chance. Um den Schwur. Um die Liebe zwischen ihm und Claire, die es bloß meinetwegen nicht vor den Altar geschafft hatte. Oder? Manchmal meldete sich doch ein zweifelndes Stimmchen in mir, dem ich zwar nicht glaubte, das sich aber auch nicht vertreiben ließ. Was, wenn ich mir eine Realität eingeredet hatte, die es gar nicht gab? Wenn Nick und Claire sich doch nicht liebten? Gosh. Ich war manchmal mit meinen eigenen Gedanken überfordert. »Sie hat nie davon gesprochen, so früh heiraten zu wollen.« »Menschen ändern sich.« »Aber so sehr?« »Bronwyn …« Er warf mir einen weiteren Seitenblick zu. »Willst du mir sagen, was zwischen euch vorgefallen ist? Bevor wir uns in die Höhle des Löwen begeben?« Ich erstarrte. Es ergab Sinn, dass er nachfragte, weil wir kurz davor waren, auf unsere ehemals beste Freundin zu treffen. Trotzdem traf es mich unvorbereitet. »Ich will nicht darüber reden.« »Okay.« Die Stimmung fühlte sich daraufhin gedrückt an und erschwerte mir das Atmen. Umso glücklicher war ich, als wir endlich das Motel erreichten. Unsere Unterbringung lag direkt an der Interstate fünfundachtzig kurz vor Atlanta. Etwas mehr als die Hälfte unserer Strecke war geschafft. Morgen würden wir bei guter Verkehrslage noch sechs oder sieben Stunden unterwegs sein. Die blaue Neonleuchtschrift bezeichnete das Motel mit dem Namen Bluebird. Online hatte gestanden, dass es lediglich sechs Zimmer anbot, diese aber in einem hervorragenden Zustand wären. Nick hatte sofort für uns gebucht, obwohl ich lediglich mit den Schultern gezuckt hatte. Prinzipiell war es mir einerlei, wo wir übernachteten. Als er jedoch mit Stolz verkündet hatte, dass er noch ein Zimmer hatte ergattern können, war mir die Tragweite meines Desinteresses bewusst geworden. Er und ich in einem Zimmer. Holy shit. Seine Augen hatten regelrecht geleuchtet, als er von dem preisgekrönten Frühstück geschwärmt hatte, und ich hatte ihm die Freude daran nicht verderben wollen. Das war das erste Mal seit der Hochzeitseinladung gewesen, dass sich seine Stimmung aufgehellt hatte. Wer war ich, ihm die Laune zu vermiesen, nur weil ich fürchtete, neben ihm im Bett kein Auge zumachen zu können? »Sieht genauso aus wie auf den Bildern«, kommentierte Nick zufrieden und lenkte den Jeep mit knirschenden Reifen auf einen der sieben Parkplätze, auf dem er stehen blieb. Bis auf zwei waren nun alle besetzt. Er duckte sich, um durch die Frontscheibe nach oben zu schauen. Das Gebäude war rechteckig und besaß ein flaches Dach. Es gab zwei Etagen mit jeweils drei Zimmertüren. Die Rezeption befand sich links und damit der Interstate zugewandt, deren Verkehr man von hier jedoch wegen der hohen Lärmschutzwand nicht mehr hören konnte. Auch ich besah die unscheinbare, weiße Fassade und setzte mich schließlich in Bewegung. »Kümmerst du dich um den Check-in? Dann schau ich mal nach, was die Automaten so an Snacks zu bieten haben«, schlug ich nach dem Aussteigen vor. Nick reichte mir meinen braunen Lederrucksack mit den goldenen Schnallen aus dem Kofferraum. Den großen Koffer, den ich für die Reise gepackt hatte, würde ich für eine Nacht nicht brauchen. Resigniert sah ich von Fenster zu Fenster. Wie viel schlimmer konnte es schon sein als die Ankunft in unseren Elternhäusern morgen? »Abgemacht.« Grinsend nahm er die Sonnenbrille ab und steckte sie in seine Jackentasche. In New York war es kühl geworden. Der Herbst hatte bereits einen Großteil der Blätter golden gefärbt, weshalb wir beide Pullis, lange Jeans und Jacken trugen. Je weiter wir uns in Richtung Süden bewegten, desto weniger würden wir diese herbstliche Kleidung noch benötigen. Ich hatte vorhin das Wetter in St. Mercy gecheckt, und tagsüber waren es immer noch siebenundzwanzig Grad. Auch hier in Atlanta fühlte sich der Wind angenehm warm an. Ich blickte Nick für einen Moment hinterher. Sein Lächeln fehlte mir jetzt schon, und ich öffnete bereits den Mund, um seinen Namen zu rufen. Damit er sich zu mir umdrehte. Damit er für eine Sekunde nur an mich dachte. Erbärmlich. Es dauerte knapp zehn Minuten, ehe Nick mit einem Schlüssel zurückkam. Ich hatte drei der sechs Automaten geplündert. In Zimmer drei fanden wir, wenig überraschend, ein Queensize-Bett vor sowie eine Kommode mit Fernseher obendrauf. Der Boden war mit grauem Teppich ausgelegt, die Wände in geblümte Tapete gekleidet. Das Badezimmer war klein und sauber. Ich entdeckte nicht mal auf den beiden Nachtschränkchen Staub und musste Nick zugestehen, eine gute Wahl getroffen zu haben. »Der Typ am Empfang hat gesagt, wir können uns hier Pizza bestellen. Sie liefern ziemlich schnell.« Nick reichte...