E-Book, Deutsch, Band 2, 606 Seiten
Reihe: McLeod-Serie
Kurland Die Sinnlichkeit des Highlanders - Die McLeod-Serie: Band 2
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-95885-628-8
Verlag: venusbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Roman
E-Book, Deutsch, Band 2, 606 Seiten
Reihe: McLeod-Serie
ISBN: 978-3-95885-628-8
Verlag: venusbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Weil Liebe stärker ist als alles andere: der Zeitreiseroman 'Die Sinnlichkeit des Highlanders' von Lynn Kurland jetzt als eBook bei venusbooks. Sunny Phillips größter Traum wird wahr, als sie die USA verlässt und sich ein Cottage in Schottland kauft. Schon vor Jahren haben der Duft und die Magie der Kräuter, die hier wachsen, ihre Leidenschaft für dieses Land geweckt. Nur ihr Liebesleben leidet, denn attraktive Männer scheint es in dem beschaulichen Ort nicht zu geben. Oder doch? In einer dunklen Regennacht steht plötzlich der betörende Cameron vor ihrer Tür und bittet sie um Hilfe. Sunny ahnt nicht, dass er aus einer anderen Zeit kommt und sie in das Jahr 1375 entführen will - und noch viel weniger erwartet sie, ihr Herz an diesen unwiderstehlichen Fremden zu verlieren ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: »Die Sinnlichkeit des Highlanders« von Lynn Kurland ist ein besonderes Romance-Highlight für alle Fans historischer Liebesromane voller Romantik und Gefühl, das in Deutschland erstmals unter dem Titel »Der Schatten des Highlanders« erschien. Lesen ist sexy: venusbooks - der erotische eBook-Verlag.
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Kapitel 2
Cameron Hall, Schottland
1375
Robert Francis Cameron Mac Cameron stand bis zu den Knöcheln in Schlamm und Blut und fluchte.
Der Tag war anders verlaufen als geplant. Um ihn herum wimmelte es von Toten und Sterbenden, was ihn sonst nicht weiter gestört hätte, aber heute gehörten zu viele dieser armen Seelen seinem eigenen Clan an. Diese verfluchten Fergussons sollten zur Hölle fahren.
Er hatte sie nie leiden können. Sogar noch weniger als die MacLeods aus dem Süden. Immerhin zog ein MacLeod stets mit dem Schwert in der Hand und einem Lächeln im Gesicht in die Schlacht. Er war aber noch keinem Fergusson begegnet, der nicht hinter irgendeinem verfluchten Busch auf der Lauer lag, wegen irgendeiner eingebildeten Kränkung eine Schmähung ausstieß und Vergeltung forderte.
Außerdem erstachen sie einen gern von hinten.
Sein jüngster Bruder hatte das am eigenen Leibe erfahren. Sim lag mit dem Gesicht nach unten im Schlamm, und ein tückischer Dolch ragte halb aus seinem Rücken. Sein nächstjüngerer Bruder, Breac, war auf die Knie gesunken und hielt sich den Bauch, in dem eben noch ein Schwert gesteckt hatte.
»Cameron, reite zur MacLeod-Hexe.«
Cameron blickte auf. »Was?«
Sein Cousin Giric stand vor ihm. »Ich sagte, reite zur MacLeod-Hexe. Hier ist unsere Niederlage besiegelt. Ich werde Breac zurück zur Burg bringen. Geh die Heilerin holen, bevor er stirbt.«
Cameron ließ den Blick über das Schlachtfeld schweifen und sah, dass sein Cousin recht hatte. Vor ihm lagen zwar mehr tote Fergussons, als seine Augen je hatten sehen dürfen, aber sein Clan hatte einen hohen Preis dafür bezahlt – obgleich auf ihrer Seite auch weniger Männer ums Leben gekommen waren.
Wenn er jedoch den Verlust des Bruders in Betracht zog, der bereits tot war, und den des anderen Bruders, der noch vor Mitternacht tot sein würde, dann war der Preis sogar außerordentlich hoch. Und wofür? Für eine weitere eingebildete Demütigung.
Er stand im Regen und blickte fassungslos auf Sim hinunter, den schönen, furchtlosen Jungen, der nur 20 Winter gesehen hatte. Wo blieb da die Gerechtigkeit, wenn er an diesem nasskalten Frühlingstag seinem Tod begegnete? Ein Mädchen wartete auf ihn in der Burg, ein Mädchen, das er im Sommer heiraten wollte und dessen eigenes Leben nun der Verzweiflung anheimfiel.
Und dann Breac. 24 Jahre hatte er erlebt, Jahre voller Lachen und Jungfern, die sich um ihn zankten. Er hatte eine Frau, einen kleinen Sohn, und im Herbst würde ein weiteres Kind geboren. Wie würde Gilly reagieren, wenn man Breac zurückbrachte, blutend aus einer Wunde, die keine Macht der Welt heilen konnte?
Zumindest auf ihn wartete niemand in der Burg. Er war zu mürrisch, zu fordernd, zu barsch. Hin und wieder fand sich ein junges Ding bereit, mit ihm das Lager zu teilen, aber keine hatte die Absicht, sein Herz zu erobern. Vielleicht war es ein Unglück, dass von all seinen Brüdern ausgerechnet er unverletzt aus der Schlacht zurückkehrte.
»Cam!«
Er richtete den Blick auf seinen Cousin. »Nenn mich nicht so«, knurrte er. »So nennt mich nur Sim.«
»Also gut, Cameron«, schnarrte Giric, »Jetzt hol endlich diese verdammte MacLeod-Hexe, bevor du einen weiteren deiner Brüder umbringst.« Er spuckte auf den blutgetränkten Boden. »Du hättest dieser Herausforderung nicht in einem offenen Kampf begegnen sollen.«
»Ich bin kein Fergusson«, erwiderte Cameron eisig. »Ich krieche nicht hinter denen her, die ich töten möchte.«
»Ja, und wegen deiner kostbaren Ehre sind deine Brüder nun tot, oder etwa nicht?«
Cameron wusste, er sollte das blutbefleckte Schwert, das er in seinen Händen hielt, ein letztes Mal benutzen, um den Hurensohn zu töten, der vor ihm stand. Aber da Giric sein Cousin ersten Grades war – und der einzige, den er noch hatte –, gab es wohl Grund genug, ihn noch ein wenig länger leben zu lassen. »Bring Breac in meine Kammer«, befahl er.
»Das werde ich. Nun geh!« •
Cameron nickte, dann gewahrte er einen Priester, der durch den Schlamm watete und sich hin und wieder bückte, um Augenlider zu schließen oder nach einem Herzschlag zu fühlen.
Er wandte sich ab, denn er brachte es nicht über sich, zuzusehen, wie der Mann seinen Brüdern die Augen schloss – nicht, solange es in seiner Macht stand, noch einen von ihnen zu retten.
Er wandte sich in fieberhafter Eile um, steckte sein Schwert in die Scheide zurück, die über seinen Rücken geschnallt war, schwang sich auf sein Pferd, riss es herum und galoppierte Richtung Süden davon.
Er würde die Hexe holen und hoffen.
Etwas anderes konnte er nicht tun.
Fast zwei Stunden galoppierte er, als sei ihm der leibhaftige Teufel auf den Fersen. Er verlangsamte seinen Ritt erst, als er das Land der MacLeods erreichte, und auch dann nur, weil es hier angebracht war, vorsichtig zu sein. Vielleicht wäre es klug gewesen, ihnen kundzutun, warum er ihre Heilerin entleihen wollte; aber dem stand entgegen, dass sie ihn vielleicht getötet und sich später erst gefragt hätten, was er wohl gewollt hatte. Das war das Einzige, was er an ihnen mochte: Er selbst war auch keiner, der lange fackelte.
Aber er brauchte ihre Heilerin, und daher war er vorsichtig.
Er kannte den Weg ungefähr. Gerüchten zufolge befand sich das Haus der Heilerin nördlich der Burg, ein Stück nach Osten versetzt. Sicher konnte er an den Spähern vorbeischleichen, die Frau schnappen, während sie gerade in ihrem Topf rührte und sich mit ihr davonmachen, bevor sie einen Alarm auslösen konnte. Mit etwas Glück hatten die MacLeods genauso viel Furcht vor ihr wie er selbst und würden sie nicht bewachen. Sie wäre also allein und es wäre leicht, sie zu entführen.
Er band sein Pferd an einen Baum am Waldrand an, dann verschmolz er mit den Schatten der Bäume. Er hörte nichts, aber das war keine Gewähr. Späher waren von Natur aus sehr leise Zeitgenossen. Wenn nicht, dann waren sie so gut wie tot.
Begleitet von diesen angenehmen Gedanken kroch er weiter durch den Wald. Er würde die alte Frau finden, sie zum Mitkommen überreden, indem er ihr irgendeine Belohnung versprach, die sie nicht ablehnen konnte, und sie damit zu seinem Pferd locken. Man sagte, sie könne Wunder wirken, daher wäre sie vielleicht auch in der Lage, Breac wiederherzustellen. Von seinem Wesen her war Cameron, wenn auch griesgrämig, so doch keineswegs pessimistisch; dennoch hätte es ihn doch sehr überrascht, wenn sein Bruder lange genug überleben würde, dass ihn sich die Hexe überhaupt noch ansehen konnte.
Er verdrängte den Gedanken, dass er dann also der letzte Sohn seines Vaters war, teils, um seine Brüder nicht zu vermissen und teils, weil sich für ihn dadurch nichts ändern würde: Er wäre weiterhin der Anführer eines widerspenstigen und zerstrittenen Clans. Giric würde ihn nach wie vor belauern und nur auf eine Gelegenheit warten, ihm ein Messer zwischen die Rippen zu stoßen. Er würde auch in Zukunft durch schiere Willensstärke seine Macht behaupten. Hatte sein Vater nicht dasselbe getan, hatte er nicht mit eisernem Willen und harter Hand weiterregiert, nachdem Camerons Mutter vor lauter Gram ein frühes Grab gefunden hatte?
Cameron hatte immer gewusst, dass er einmal den Platz seines Vaters einnehmen würde – und das nicht nur, weil er der Älteste war. Sein Vater hatte ihm den Namen seines Clans verliehen, um ihn daran zu erinnern, wer er war und worin seine Aufgabe bestand.
Seine Mutter hingegen hatte ihm auch noch einen anderen, zuvor gänzlich unbekannten Namen gegeben, um ihn daran zu erinnern, dass er auch ihr Sohn war und einer Linie edler, kluger Männer entstammte. Sein Vater hingegen hatte ihn stets nur Cameron gerufen, vermutlich aus reiner Bosheit. Die Ehe seiner Eltern war keine glückliche gewesen.
Vermutlich war das der Grund, warum er immer noch unverheiratet war.
Vielleicht lag es aber auch daran, dass er noch keine verständige Frau gefunden hatte. Er wollte keine neunmalkluge wie Gilly, Breacs Frau, die ihren Gatten für alles, was in ihrem Leben nicht glatt lief, verantwortlich machte, und er wollte auch kein unreifes, überempfindliches Mädchen wie Heather, Sims junge Frau, die sich über Sims leblosem Körper wohl die Seele aus dem Leib weinen würde. Er wollte eine Frau, die ihm ebenbürtig war, ihn aber trotzdem nicht ankeifen würde, die ihn respektieren, aber sich nicht vor ihm ducken würde, die ihn lieben und ihm die Treue halten würde. Offensichtlich war es sein Schicksal, ohne einen Nachkommen zu sterben.
Er ging leise weiter durch den Wald, bis er eine Lichtung sah. Ein kleines Haus stand dort, mit leichter Schlagseite nach Westen; aus den gerundeten Fenstern fiel ein seltsam fahler Lichtschein. Die Luft um das Haus herum schien erfüllt von einem magischen Leuchten, das er nicht wirklich sehen, wohl aber spüren konnte.
Er schien am richtigen Ort angelangt zu sein.
Er fuhr sich mit dem Ärmel über seine plötzlich schweißbedeckte Stirn und hastete vorwärts. Es war schließlich nur eine Frau, noch dazu eine alte. Er war müde, und das hatte ihn dazu verleitet, sich unwirkliche Dinge einzubilden. Er hatte nichts zu befürchten.
Er zögerte weit länger vor ihrer Tür, als es geboten war, aber dann richtete er sich auf, nahm die Schultern zurück, und erinnerte sich daran, dass er schon verdammte 27 Lenze gesehen hatte. Er würde sicher nicht auf dem Herd dieser Alten sein Leben lassen, die – trotz wilder Gerüchte – nichts weiter als Tinkturen gegen Warzen zusammenbraute.
Er holte tief Luft und klopfte forsch an die Tür.
Einen Wimpernschlag lang hoffte er, das Glück zu haben, dass sie ihm...