Kunsthandel Widder / Widder | Gottfried Salzmann | Buch | 978-3-99028-059-1 | sack.de

Buch, Deutsch, 40 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 270 mm

Kunsthandel Widder / Widder

Gottfried Salzmann


Erscheinungsjahr 2012
ISBN: 978-3-99028-059-1
Verlag: Bibliothek der Provinz

Buch, Deutsch, 40 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 270 mm

ISBN: 978-3-99028-059-1
Verlag: Bibliothek der Provinz


Die Frage der Gegenständlichkeit in der Kunst hat in der jüngeren Vergangenheit, konkret im 20. Jahrhundert, häufig die Gemüter bewegt. Die Richtungskämpfe jener Zeit sind mittlerweile zwar Geschichte, die grundsätzliche Frage nach der Bezugnahme der Kunst auf die reale Welt stellt sich jedoch immer wieder neu. In den Augen von Gottfried Salzmann fehlt der nichtgegenständlichen Kunst eine ganz entscheidende Eigenschaft. Er nennt diese „das Schwingen einer inneren Präsenz“. Salzmann zeigt eine Welt, die wir kennen oder zu kennen glauben, indem er sich mit den Spiegelungen von Schiffen und Gebäuden im Wasser beschäftigt oder Stadtlandschaften von Metropolen auf die Leinwand bringt, die von einem erheblichen Teil der Betrachter auf Anhieb erkannt werden dürften, da sie sie entweder selbst bereist oder vermittels fotografischer oder filmischer Reproduktion etliche Male erfahren haben. Salzmann lenkt dabei die Aufmerksamkeit nicht etwa auf Details oder Teilaspekte, von denen er seinem Publikum unterstellte, es habe diese bisher übersehen, sondern er forscht unter der Oberfläche an der Sichtbarmachbarkeit dessen, was man als den Wesenskern des Abgebildeten bezeichnen könnte. Die topografische Identifikation sollte dabei nicht unbedingt als Einschränkung verstanden werden. „Le profondeur“, die Tiefe, ist das, was Salzmann in seinen Arbeiten zum Schwingen und zum Leuchten bringt. Denn die Liebe zum warmen, tiefgründigen Licht, das das Ephemere wie das scheinbar Dauerhafte gleichermaßen umfängt und durchglänzt und dadurch ästhetisch in Erscheinung treten lässt, verbindet ihn mit seinen Lieblingskünstlern, mit Pierre Bonnard und Joseph Mallord William Turner.

Oftmals arbeitet Salzmann mit Fotografien, die er teilweise über malt. Interessanterweise nimmt der Betrachter diese Übermalungen nicht als Verdecken wahr, sondern ganz im Gegenteil öffnet der Künstler durch seine Setzungen tiefe Vorstellungsräume, die allerdings niemals leugnen, dass sie im Zusammenspiel mit der äußeren Wirklichkeit schwingen, die stets von der inneren Präsenz dieser äußeren Wirklichkeit durchdrungen sind.

Die großartigen Stadtlandschaften, Hochhausschluchten und Straßentäler, die Salzmann vor dem Betrachter ausbreitet, stehen in der Tradition der arkadischen Landschaften der Vormoderne. Sie sind gleichsam deren legitime und logische Nachfolger in unserer heutigen, urbanisierten und globalisierten Welt, die vorgibt, aufgeklärt, rational, bürgerlich und demokratisch zu sein. Und in Salzmanns Wasserspiegelungen der Achtziger- und Neunzigerjahre trifft ohnehin beides aufeinander. Wer Salzmanns Bilder sieht, bekommt mehr als eine bloße Ahnung von dem Mysterium der so offenkundig sicht- und erfahrbaren Welt.

Die Weitung des Blicks erreicht Salzmann auch mit der Erhöhung des Beobachtungspunkts. Wer durch Salzmanns Augen auf die Welt blickt, verliert oft den vermeintlich sicheren Boden unter den Füßen, der Betrachter entschwebt mit dem Künstler der gewöhnlichen Straßenperspektive und lässt die Bindewirkung der Schwerkraft hinter sich, die zwar etwas Einengendes, aber doch durchaus auch etwas Beruhigendes hat. Dennoch verflüchtigen sich niemals die Wahrnehmungsbilder, man ist nie geneigt, in das unkontrollierbare Gelände seelischer Innenschau hinüberzuwechseln. Salzmann betreibt keine Stimmungsmalerei, sondern forscht mit seinen Arbeiten in der Differenz zwischen Sehen und Erkennen.

Es ist nahezu unmöglich, von Gottfried Salzmanns Arbeiten unberührt zu bleiben, angesichts der immensen Sogwirkung, die sie entfalten. Gottfried Salzmanns Arbeiten faszinieren und begeistern. Ein stetig wachsendes Publikum fühlt sich von Salzmanns Sicht der Welt direkt angesprochen. In diesem Katalog laden wir auch Sie ein, Ihren Blick für seinen Kosmos zu öffnen und sich davon begeistern zu lassen.

(, , in der Einleitung)
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Weitere Infos & Material


Salzmann, Gottfried
Gottfried Salzmann wird am 26. Februar 1943 in Saalfelden geboren. Von 1963 bis 1965 studiert er an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Sergius Pauser und Maximilian Melcher. Ein Stipendium des österreichischen Bundesministeriums für Unterricht ermöglicht ihm 1965 die Fortsetzung seines Studiums an der École nationale supérieure des beaux-arts in Paris. Er zieht in die französische Metropole, wo er auch seine Frau, die französische Malerin Nicole Bottet, kennenlernt. 1968 präsentieren erste Ausstellungen in Wien, Linz und Paris das Werk von Gottfried Salzmann, das in seinem unverkennbaren Aquarellstil von Beginn an auf große Zustimmung sowohl in Österreich als auch in Frankreich stößt. 1969 übersiedelt der Künstler, fasziniert von der französischen Landschaft, dauerhaft in seine Wahlheimat. 1972 erhält er den Ersten Preis für Zeichnung Pierre David-Weill des Institut de France sowie den Theodor-Körner-Preis in Wien. 1982 erscheint die erste Monographie des Künstlers, herausgegeben von Walter Koschatzky, dem damaligen Direktor der Graphischen Sammlung Albertina.
Heute lebt und arbeitet Gottfried Salzmann abwechselnd in Paris und Vence, einer kleinen Ortschaft in der Provence. Über 200 internationale Einzelausstellungen Gottfried Salzmanns und unzählige Publikationen zum Künstler zeugen von seinem weltweiten Erfolg. Von dieser großen Wertschätzung bekunden auch mehrer Museumsretrospektiven, wie jene im Salzburger Museum Carolino Augusteum 2006. Das Salzburg Museum benennt sogar einen Saal in der Neuen Residenz nach dem Künstler.

Widder, Roland
Roland Widder: geboren 1976 in Linz, studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Publizistik in Wien und leitet seit dem Jahr 2000 den Kunsthandel Widder.



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