Buch, Deutsch, 216 Seiten, GB, Format (B × H): 200 mm x 260 mm, Gewicht: 925 g
Geschichten von kleinen und großen Unternehmen
Buch, Deutsch, 216 Seiten, GB, Format (B × H): 200 mm x 260 mm, Gewicht: 925 g
ISBN: 978-3-943866-42-1
Verlag: Schiermeier, Franz
Bonbons und Fliesen, Elektronik und Software – Ismaninger Unternehmen wussten stets, was sich verkaufen lässt. Seit der Ansiedlung der Papierfabrik im Jahr 1859 entwickelte sich Ismaning langsam, aber stetig zu einem der gefragtesten Gewerbestandorte in der Umgebung von München.
Die überregionale Bedeutung des Dorfes hatte mit der Versorgung der Landeshauptstadt mit landwirtschaftlichen Produkten wie Torf, Milch oder Sauerkraut begonnen. Zu Zeiten des Wirtschaftswunders suchten produzierende Unternehmen vor den Toren Münchens günstige Baugrundstücke. Seit dem Bau des Flughafens im Erdinger Moos kommen verstärkt internationale Unternehmen, die sich in dörflicher Atmosphäre zwischen Airport und Stadt wohlfühlen. Heute bietet das 16.000-Seelen-Dorf Ismaning 14.000 Arbeitsplätze bei mehr als 2.000 Unternehmen.
Im Buch ist die gewerbliche Entwicklung von Ismaning mit einer Vielzahl von Dokumenten, Fotos und Zeitzeugenberichten anschaulich aufbereitet.
Weitere Infos & Material
Vorwort
9 Ismaninger Gewerbefleiß ? im Wandel
?13 Mühlen
14 Räder im Bach
18 Die Seidlmühle
23 Gasthaus und Hotel Mühle
?31 Bodenschätze
32 Von Torfstechern, Kalk- und Ziegelbrennern
38 Kalkwerk Brennermühle
42 Ziegelei Poschinger
?45 Versorgung
48 Milchhandel
54 Käserei Zetterer
59 Die genossenschaftliche Krautfabrik
62 Sauerkrautfabrik Eduard Durach
69 Baugeschäfte
74 Schreinerei Prohaska? Eine Ismaninger Institution
79 Das Schuhgeschäft Pizzato
82 Schranner lehrt, wie man Auto fährt!
87 Gänzlich unrentabel? Die Ismaninger Fähre
89 Es werde Licht!? Das erste Elektrizitätswerk von Ismaning
?93 122 Jahre Papierfabrik Ismaning
?111 AGROB ?Aktiengesellschaft für Grob- und Feinkeramik
125 Wirtschaftswunder in Ismaning
126 Hennig GmbH
130 Technik höchster Präzision? Steinheil-Lear Siegler
136 Emil Hohberger? Fabrik feinster Bonbons
139 Max Hueber Verlag? Max-Hueber-Straße 1
143 ASA? Apparate- und Sanitärbau Josef Zettl
145 Aus Schaden wird man klug? Das Allianz Zentrum für Technik
148 Paillard-Bolex? Kameras für höchste Ansprüche
150 Prüftechnik Dieter Busch,
Ein Familienunternehmen am Weltmarkt
?155 Medienbetriebe
156 Der Sender im Ismaninger Moos
162 KirchMedia
164 Wie Phönix aus der Asche? Der AGROB Medien- und Gewerbepark
?169 Immer noch da!
170 Kleiderfabrik Lorenz Ganter? Die Trachten-Manufaktur
178 Wattelinfabrik Ganzert
182 Die Dampf-Tüftler? Krapf Bügeltechnik GmbH
?185 Die Gewerbegebiete
188 Gespräch mit Altbürgermeister Michael Sedlmair
192 Das verhinderte Industriegebiet im Süden
196 Am Lenzenfleck
202 Boom im Osterfeld
?208 Anmerkungen?211 Literatur und Quellen?211 Abkürzungen?212 Register?215 Bildnachweis?216 Dank?216 Impressum
Vorwort
Erster Bürgermeister Dr. Alexander Greulich
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ismaning, weithin bekannt als „Krautdorf“, war bis weit ins 19. Jahrhundert hinein ein fast reines Bauerndorf, das ganz wesentlich vom Krautanbau geprägt war. Landwirtschaft und zuarbeitendes Handwerk bildeten die Erwerbsgrundlage der Bevölkerung. Um 1850 setzte ein dynamischer Prozess ein, der die Entwicklung Ismanings in eine neue Richtung lenkte. War es zunächst allein die Nähe zur wachsenden Großstadt München, welche die Entstehung von Gewerbebetrieben und Industrie begünstigte, kam in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Bau des Großflughafens als weiterer Impulsgeber hinzu.
Die bestimmenden Faktoren lagen zwar nicht in Ismaninger Hand, im Ort aber wurden sie aktiv adaptiert. Viele Bürger prägten das Gewerbeleben mit in Form von Familienbetrieben, als Unternehmer und Mitarbeiter sowie als Konsumenten. Letztere halten den örtlichen Geschäften bis heute die Treue. Eine kluge und weitsichtige Gemeindepolitik förderte zudem eine nachhaltige, zukunftsträchtige und zugleich maßvolle Entwicklung der Gewerbegebiete.
In der Geschichte vieler Betriebe spiegelt sich ein Stück Gemeindegeschichte wider. Von der kleinen innovativen „Tüftlerwerkstatt“ über die großen Fabriken, die jede für sich ihre eigene Betriebskultur pflegten, bis hin zu den heu-tigen „Global Playern“, IT- und Medienfirmen: Ein tiefschürfender Blick auf das Ismaninger Gewerbe wirft ein neues und ungewohntes Licht auf diesen wichtigen Bereich unserer Lokalgeschichte.
Mehr als zwei Jahre hat Anita Kuisle, Büro für Technikgeschichte, die Entwicklung des Ismaninger Gewerbes für den Zeitraum von ca. 1850 bis heute systematisch erforscht. Am Beispiel kleiner und großer Unternehmen behandelt die Autorin das Schicksal einzelner Betriebe ebenso wie den Strukturwandel der Gemeinde und die Auswirkungen der wirtschaftlichen Veränderungen auf das Lebensumfeld im Ort.
Die ausgewählten Betriebe sind ein Ausschnitt dessen, was in diesen rund 150 Jahren tatsächlich passiert ist. Die Auswahl selbst ist vielfältig und zugleich repräsentativ. Sie zeigt deutlich den Wandel Ismanings vom Handwerker- und Mühlendorf hin zum international gefragten Unternehmensstandort auf. Auch wenn das Gütesiegel „Made in Ismaning“ nicht oder noch nicht existieren mag, so lassen sich weltweit Produkte, Ideen und Medien-erzeugnisse aus Ismaning finden.
Der Erfolg Ismaninger Betriebe lässt sich gut anhand aktueller Zahlen belegen: Über 2.200 Gewerbebetriebe sind gemeldet und mehr als 14.000 Beschäftigte gehen in Ismaning ihrer Arbeit nach. Unsere Firmen tragen mit ihren Gewerbesteuerzahlungen wesentlich dazu bei, dass die Gemeinde die örtliche Infrastruktur stets erweitern und verbessern kann. Von der gut ausgebauten Infrastruktur profitieren wiederum alle: Gewerbebetriebe und Beschäftigte ebenso wie Einwohner. Ismaning ist eine lebens- und liebenswerte Gemeinde, in der es sich sowohl gut leben als auch arbeiten lässt.
Zahlen und Fakten sind jedoch nicht alles: Jedes Buch lebt von individuellen Erinnerungen, kleinen Geschichten und lebendigen Abbildungen. Namens der Gemeinde Ismaning und auch persönlich danke ich allen, die unserer Autorin Frau Anita Kuisle mit Rat und Tat geholfen haben, damit dieses Werk und die begleitende Ausstellung realisiert werden konnten.
Ich wünsche Ihnen viel Freude und neue Erkenntnisse beim Lesen!
Dr. Alexander Greulich
Erster Bürgermeister der Gemeinde Ismaning