Kühne | Rügenträume und Bernsteinfunkeln | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 368 Seiten

Reihe: Inselträume

Kühne Rügenträume und Bernsteinfunkeln

Ostsee-Roman
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-96714-188-7
Verlag: Zeilenfluss
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Ostsee-Roman

E-Book, Deutsch, Band 3, 368 Seiten

Reihe: Inselträume

ISBN: 978-3-96714-188-7
Verlag: Zeilenfluss
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Harmonische Zeiten in der Familienpension Strandkieker auf Rügen – bis sich plötzlich alle Zukunftspläne in Luft auflösen und beide Schwestern schwerwiegende Entscheidungen treffen müssen … 
In Emmas und Hannas Leben ist Ruhe eingekehrt. Sie kümmern sich liebevoll um die Familienpension in Glowe, und alles scheint in bester Ordnung – bis sich Sascha von Hanna trennt. Als dann auch noch ihr Vater stirbt, scheint das Glück sie verlassen zu haben. Doch so leicht lassen sich die beiden nicht unterkriegen. 
Mit dem Hotelier Ole Gunders taucht der erste Silberstreif am Horizont auf und ein Mann, der sich langsam in Hannas Herz schleicht. Eine zweite große Überraschung erwartet die Schwestern bei der Testamentseröffnung. Vielleicht besteht doch die Chance, die Segel auf Rügen noch einmal vollkommen neu zu setzen …
 
Der dritte Teil der berührenden Romance-Reihe "Inselträume" von Bestseller-Autorin Evelyn Kühne lädt erneut zum Träumen an die Ostsee ein und weckt Urlaubsgefühle.
Die Vorgänger "Rügenträume und Meeresrauschen" sowie "Rügenträume und Strandgeflüster" sind überall als eBook, Taschenbuch und Hörbuch erhältlich.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1
    Dezentes Gedudel romantischer Geigenklänge erfüllte den Raum. Überall lagen dicke Teppiche, die jeden Schritt dämpften. Die Wände waren in zarten Rosétönen gehalten, und wo immer man hinschaute, sorgten Blumenarrangements für bunte Farbtupfer. Dazu kamen pinke Sitzgruppen und Sesselchen, goldene Bilderrahmen und der Duft eines sehr teuren Parfüms, das wohldosiert über die Klimaanlage versprüht wurde. In diesen Räumen herrschte genau die Atmosphäre, die das Herz der meisten Frauen höherschlagen ließ. Wer hier einkaufen wollte, hatte nur ein Ziel – das absolut perfekte Stück zu finden. Das Stück, was man nur ein einziges Mal im ganzen Leben trug. Zumindest dann, wenn alles nach Plan verlief. Hier erfüllten sich Wunschträume und zerplatzten Wunschballons. Mit angehaltenem Atem verließ Hanna die Umkleidekabine. Ihr Herz klopfte bis zum Hals, und sie hatte beinahe schon Angst vor dem Blick in den Spiegel. Das Kleid, welches sie jetzt trug, war das letzte der Auswahl. Es fühlte sich an wie die eine verbleibende Chance, bevor irgendwas Schreckliches geschah. Obwohl dies natürlich Unsinn war. Immerhin gab es noch mehr Brautmodengeschäfte und eine schier unendliche Auswahl an Modellen. Trotzdem hatte sie auf die Punktlandung beim ersten Mal gehofft, um als glückliche Braut heimfahren zu dürfen. Das wäre immerhin ein Punkt weniger gewesen auf der langen Liste von Dingen, die noch vor der Hochzeit erledigt werden mussten. Aber keines der vorherigen Stücke hatte ihr zugesagt. Sie hatte sich verkleidet gefühlt, unwohl. Natürlich war ihr nicht entgangen, dass die Verkäuferin sie in eine ganz bestimmte Richtung hatte schieben wollen. Doch diese Richtung hatte einfach nicht auf Hannas Kurs gelegen. Sie war keine Prinzessin, sie wollte keine endlosen Tülllagen oder glitzernde Korsagen, die einem in den Augen schmerzten. Sie wollte sie selbst sein, am schönsten Tag in ihrem Leben. Und nun also Brautkleid Nummer sechs. Schon in der Kabine war ein seltsames Gefühl in ihr aufgestiegen, die Gewissheit, diesmal richtigzuliegen. Aber halt, noch fehlte der Blick in den Spiegel, denn der war in der Kabine verhängt, was sie reichlich albern fand. Doch alles war hier auf diesen einen Moment ausgerichtet, und den sollte jede Braut im Beisein ihrer Lieben erleben. Freu dich nicht zu früh, Hanna, sagte sie sich und passierte den Vorhang. Bei jedem Schritt schwang das Kleid um ihre Beine, leicht, federleicht, fließend irgendwie. Sie schwebte über den pinkfarbenen Teppich zur kleinen Sitzgruppe, auf der ihre Begleiter Platz genommen hatten. Erwartungsvolle Blicke streiften ihren Körper. Hannas Augen bohrten sich in die ihrer Schwester Emma. Wenn sie irgendwo die Antwort auf ihre Frage sehen konnte, dann dort. Emma wusste, was ihr stand und was nicht. Aber sie wusste vor allem, was Hanna wollte und was nicht. Und Emma lächelte und ließ ihre Blicke über sie schweifen. Dabei wiegte sie sanft ihren Sohn auf dem Schoß hin und her. Max ballte seine Fäuste im Schlaf. Gerade eben noch hatte er ein Fläschchen trinken können, und nun war seine kleine Welt in Ordnung. Vier Monate war Max nun alt und wusste noch nichts von der turbulenten Geschichte rund um seine Entstehung. Denn Hannas Zwillingsschwester Emma, die seit ihrem Umzug nach Hamburg die Pension Strandkieker und das dazu gehörende Café führte, hatte mit zwei Männern geschlafen. Da war zum einen ihr Ex David gewesen, der nach ihrer Trennung eine letzte Aussprache mit ihr hatte führen wollen. Erinnerungen an längst vergangene schöne Zeiten hatten beide zu einer Liebesnacht verleitet. Danach war klar gewesen, dass ihre Beziehung endgültig vorbei war und es keine Chance für einen Neuanfang geben würde. Und zum anderen Arne, der Kapitän, der sich um das pensionseigene Segelboot Trude kümmerte und dem Emmas Herz schon lange Zeit heimlich gehört hatte. Nur hatte sie dies selbst nicht so recht gewusst. Nach Max' Geburt war ein Vaterschaftstest überflüssig geworden. Denn der Kleine war Arne dermaßen ähnlich, dass selbst ein Unbekannter sofort die direkte Verwandtschaft erkannte. David hatte von der Ferne gratuliert und der kleinen Familie alles Gute gewünscht. Er war längst weitergezogen und brachte einen neuen Hotelkomplex in einem anderen Land zum Laufen. Seine Passion, bei der er und Emma sich damals in Australien kennen und lieben gelernt hatten. Ein Lebenskapitel hatte sich geschlossen und ein neues begonnen. Emma und Arne waren nun Eltern und dermaßen glücklich, dass ihr Umfeld manchmal heimlich die Augen verdrehte. Immer wieder sah man sie Hand in Hand oder sich küssend in irgendeiner Ecke stehen. Gefühlsausbrüche, die man Emma früher so gar nicht zugetraut hatte. Also lief alles wunderbar in der kleinen Pension und dem Café am Meer. Jeden Tag aufs Neue rannten die Gäste dem Strandkieker die Bude ein. Und das, wo vorher schon regelmäßig Besucher hatten abgewiesen werden müssen. Doch seit Emma im letzten Jahr überraschend den Backwettbewerb Der Norden backt gewonnen und dadurch eine Titelstory in der Zeitschrift Backträume bekommen hatte, wurden es monatlich mehr und mehr. Die Kasse klingelte, der Laden brummte. Auch ohne Emma, die sich viel Zeit für ihren kleinen Sohn genommen hatte. Denn zum Glück war da Lara, deren Einstand nicht ganz einfach gewesen war. Inzwischen gehörte die Berliner Backkünstlerin aus vollem Herzen zum Strandkieker-Team. Ihre Kreationen standen denen von Emma in nichts nach. Im Gegenteil, durch viele neue Ideen und ungewöhnliche Zutaten hatte Lara so manchem alten Familienrezept den letzten Schliff verpasst. Und das sprach sich rum. Auch in der Pension selbst ging es immer weiter aufwärts. Dank eines rigorosen Sparkurses und der steigenden Einnahmen aus dem Café hatte Emma erste Zimmer modernisieren und endlich auch die altersschwache Heizung austauschen können. Noch immer umgab den Strandkieker der Charme vergangener Tage. Von den exklusiven Einrichtungen anderer Häuser im Ort konnten sie nur träumen. Doch dank einer geschickten Vermarktungsstrategie zogen sie inzwischen genau die Gäste an, die auf Urigkeit und Herzlichkeit, statt Moderne standen. Alle Zimmer waren im Sommer ausgebucht, und selbst im Herbst gab es nur noch wenige Lücken im Kalender. Das verschaffte Emma die nötige Luft, um ein wenig durchzuatmen und sich reichlich Zeit für den kleinen Max zu nehmen. Natürlich auch dank Fine, Emmas engster Mitarbeiterin und bester Freundin, die alles tat, um ihrer Chefin so viel Freiraum wie möglich für sich selbst und ihre Familie zu bieten. Und Hanna war ja auch noch da. Gerade weilte sie für einige Wochen auf Rügen, um ihrer Schwester im Strandkieker zu helfen. Aber bald schon kam sie für immer zurück. Denn deren Partner Sascha hatte auf der Insel einen lukrativen Auftrag in Aussicht, der über mehrere Monate, vielleicht sogar Jahre gehen würde. Die Unterschriften waren so gut wie im Sack. Und die Chancen auf weitere Jobs standen nicht schlecht. Warum also nicht ganz nach Rügen ziehen. Somit wären beide Schwestern bald wieder vereint. Arbeit gab es genug, vor allem da auf dem Nachbargrundstück, das einst dem alten Hinrichsen gehört hatte, seit einigen Wochen ein neues Hotel mit dazugehörendem Café entstand. Dessen Besitzer Bernd Rodendorf hatte Emma ursprünglich die Leitung des neuen Cafés übertragen wollen. Doch diese hatte dankend abgelehnt und sich lieber weiter um ihren Familienbetrieb gekümmert. Um den Strandkieker, das Traditionshaus, welches schon seit so vielen Jahren im Besitz der Familie war. Und das die Eltern Anita und Wilhelm sogar durch harte DDR-Zeiten gerettet hatten. Dieses neue Haus machte beiden Schwestern oft Sorgen, denn wie würde es werden mit einer unmittelbaren Konkurrenz in der Nachbarschaft? Würden alle per Handschlag getroffenen Vereinbarungen eingehalten werden? Noch schien Bernd Rodendorf, dessen Tochter Janett auch am Backwettbewerb teilgenommen und trotz unlauterer Mittel nur den zweiten Platz belegt hatte, ein fairer Geschäftsmann zu sein. Er gab sich umgänglich, schaute, wann immer er in Glowe war, auf einen Schwatz vorbei und legte Wert auf ein gutes Miteinander. Aber wer konnte schon sagen, was die Zukunft bringen würde?     Doch am heutigen Tag waren andere Dinge wichtiger als der Strandkieker, besonders für Hanna. Emma lächelte leicht und verbarg ihr Gesicht dann am Körper ihres Sohnes. Ganz so als wollte sie, dass Hanna ihre Entscheidung selbst traf. Deren Blicke wanderten weiter zu Mama Anita, die sich mit einem Taschentuch über die Augen wischte und leise schluchzte. Dieser Gefühlsausbruch war für ihre Entscheidung allerdings kein ausschlaggebendes Kriterium. Hatte doch ihre Mama bei jedem einzelnen Stück, mit dem sie aus der Kabine gekommen war, geschluchzt und sich die Tränen vom Kinn getupft. Ihre Tochter in einem weißen Kleid zu sehen – das war wohl für jede Mutter etwas ganz Besonderes, und Anita ging es wie allen anderen Müttern dieser Welt. Papa Wilhelm hatte dies lockerer genommen. Zum Glück hatten sie heute einen Tag erwischt, an dem er sich besser fühlte. Hanna hatte schon befürchtet, ihn bei diesem Kauf nicht bei sich haben zu können. Denn Wilhelm, der seit Jahren an Alzheimer litt und immer mehr in diesem unbekannten Land lebte, welches nur er selbst betreten konnte, ging es nicht gut. Der Schlaganfall, der Emma aus Australien zurück nach Rügen hatte kommen lassen, hatte ihren Vater schwer gezeichnet. Der Mann, der einst Hannas Fels in der Brandung gewesen war und einfach alles hatte reparieren, klären und lösen können, war nur noch ein Schatten seiner selbst. Und es schien, als wären mit der Ankunft des kleinen Max Wilhelms...


Schokolade in Buchform - so lassen sich am besten die Romane von Evelyn Kühne beschreiben. Sie verzaubern, berühren und entführen für eine Buchlänge, ohne dass dabei ein Gramm mehr auf den Hüften landet. Und so rauschen in ihren Ostseeromanen die Wellen, man spürt das Salz auf der Haut und hat das Gefühl am Meer zu sein. Kein Wunder, das ihre Bücher regelmäßig auf den vordersten Plätzen der Bestsellerlisten landen. Weckt sie doch damit Sehnsuchtsgefühle und stillt ihre eigenen. Denn Evelyn Kühne lebt nicht am Meer, sondern in der Nähe von Dresden.

Doch irgendwann verspürte Evelyn Kühne den Wunsch, etwas anderes zu schreiben. Und deswegen wird in ihrer Krimireihe rund um die Ermittler Winter und Stier gemordet und zwar im schönen Meißen an der Elbe. Doch keine Angst, auch in ihren Krimis steckt ganz viel Evelyn Kühne drin. Alles ist ein wenig beschaulicher, ganz in der Tradition guter Cosy-Crime. Spannung ist dennoch garantiert.



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