Buch, Deutsch, 392 Seiten, GB, Format (B × H): 140 mm x 222 mm, Gewicht: 657 g
Psychoanalytisches Verstehen zwischen Philosophie und Klinik
Buch, Deutsch, 392 Seiten, GB, Format (B × H): 140 mm x 222 mm, Gewicht: 657 g
ISBN: 978-3-942393-75-1
Verlag: Velbrück
Die Psychoanalyse ist eine negative Theorie des Subjektes; sie beschreibt, was das Subjekt hindert, sich selbst zu erkennen und mit sich einig zu sein. Die Psychoanalyse schlägt nicht vor, wie die Person, die in die Analyse kommt, letztendlich zu sein habe. Sie befasst sich mit den Behinderungen von Subjektivität, nicht mit deren positiven Ausformungen. Sie hört schließlich auch dort ein Nein, einen Widerstand oder einen Widerspruch, wo alle subjektiven Lebensäußerungen stillgestellt zu sein scheinen.
Aber sie ist auch interessiert an allen drei klassischen Aspekten der Negativität, die Leibnitz als den Mangel, das Leiden und das Böse bezeichnet hat. Sie untersucht das Negative auf seine zerstörerische Kraft hin, aber auch auf sein Entwicklungspotential. Daher sind philosophische Konzeptionen der Negativität für die psychoanalytische Theoriebildung aund die theoretische Fundierung ihrer Praxis besonders wichtig geworden.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Zur Einleitung
TEIL I
GRUNDLAGEN
1. Der Wandel psychoanalytischer Therapiekonzepte. Klinische Herausforderungen und methodischer Fortschritt
2. Transdisziplinäre Erkundungen zwischen Psychoanalyse und Kulturwissenschaften und Philosophie
TEIL II
DAS ANALYTISCHE GESPRÄCH AUF DER SUCHE NACH DEM SINN
3. Mitspieler und Kritiker. Die kritische Hermeneutik des psychotherapeutischen Gesprächs
4. Das psychoanalytische Gespräch als Austausch von Worten oder als Gabe
5. Die Negativität des Symptoms und die Schwierigkeiten, Nein zu hören
6. Perspektiven produktiver und destruktiver Negativität
TEIL III
LIEBE UND TOD IN DER PSYCHOANALYSE
7. Tertium datur: zur dialektischen Vermittlung von Eros und Thanatos in der Anerkennung von Differenz
8. Erotik und die Anerkennung des Andern. Die Liebesbeziehung aus der Sicht der Psychoanalyse – aktuelle und geschichtliche Perspektiven
TEIL IV
VERSTEHEN VON BILDERN, VERSTEHEN DURCH BILDER
9. Über das Verstehen-wollen. Hermeneutische Grundpositionen der Psychoanalyse und die documenta 13
10. Sprachbilder und Bildersprache. Über die Berechtigung, von inneren Bildern zu sprechen – Psychoanalytische Reflexionen.
11. Erinnerungsbilder. Wie werden sie in der therapeutischen Situation erzeugt?
12. Liebeszauber – Bildzauber
TEIL V
NEGATIVE GEFÜHLE UND SINNSUCHE IN TRAUER UND MELANCHOLIE
13. Verlieren, trauern, verzeihen – Psychodynamik der Depression
14. Die Klinik der Melancholie, die Kunstkritik und die Gesellschaftsanalyse: drei Formen der Suche nach der Seele oder eine?
15. Zu den Bedingungen gelingender Trauer
16. Zum Verhältnis von Psychopharmakologie und Psychoanalyse – am Beispiel der Depressionsbehandlung
TEIL VI
GRENZSETZUNGEN UND SINNGRENZEN IN DEN PSYCHOSEN
17. Die Grenzen des Verstehens und die Negativität der Symptome. Zur Psychodynamik der psychotischen Störung
18. Die Grenzen des Durcharbeitens in der Psychosentherapie
19. Erschöpfte Schöpfung: Psychotisches Erleben zwischen Kreativität und Stillstand
TEIL VII
AUSGRENZUNGEN UND FREIRÄUME
20. Wegwerfen, Verwerfen, Ausstoßen? Wie Abfall entsteht und wiederkehrt. Semiotische und soziopsychoanalytische Betrachtungen
21. Zwischen Eröffnung, Vermittlung und Einspruch – Psychotherapie und soziale Verhältnisse
22. Die Konstruktion von Differenz
TEIL VIII
SCHLUSSFOLGERUNGEN:
WAS BEWIRKEN DAS VERSTEHEN UND DIE GABE DES GESPRÄCHS?
23. Was leistet die Psychoanalyse für die Selbstkonstitution?
24. Zum zukünftigen Stellenwert der Psychotherapie in der Psychiatrie
Nachweise
Register