Studien zu den Briefsammlungen des Anselm von Canterbury
Buch, Englisch, Band 22, 270 Seiten
Reihe: Spolia Berolinensia
ISBN: 978-3-615-00261-4
Verlag: Weidmannsche
Die nicht unumstrittene epochale Bedeutung der Investituturkonflikte des 11. und frühen 12. Jahrhunderts wird aus einer mentalitätsgeschichtlichen Forschungsperspektive heraus neu bekräftigt. Der herausragende Intellektuelle und einflußreiche Kirchenpolitiker Anselm von Canterbury führte damals mit unterschiedlichen Persönlichkeiten aus ganz Europa hochinteressante Korrespondenzen, die in Form von Briefsammlungen großenteils überliefert sind. Durch neue Handschriftenanalysen wird erklärt, wann und weshalb die wichtigsten dieser Briefsammlungen entstanden, um sie dann als Quelle für Persönlichkeitsausdruck und Persönlichkeitswahrnehmung zu nutzen. Zur Diskussion stehen vor allem die Artikulation von Rollenverhältnissen, Freundschaft, Kritik, Gewissensreflexion und das Bewußtsein von Subjektivität. Die Untersuchungen führen zu neuen Erkenntnissen über den Menschen Anselm von Canterbury und seien Korrespondenzpartner, aber auch zu grundsätzlichen historischen Einsichten. Insbesondere wird herausgearbeitet, daß von den Investiturstreitigkeiten im Zeitalter Anselms eine katalysatorische Wirkung für den Individualisierungsprozeß im abendländischen Mittelalter ausging.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Kultur- und Ideengeschichte
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Mentalitäts- und Sozialgeschichte
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Europäische Geschichte
- Geisteswissenschaften Philosophie Geschichte der Westlichen Philosophie Mittelalterliche & Scholastische Philosophie