Krüger | Bindungsängste heilen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 184 Seiten

Krüger Bindungsängste heilen

Die Sehnsucht nach Liebe und die Angst vor Nähe
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7534-1024-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die Sehnsucht nach Liebe und die Angst vor Nähe

E-Book, Deutsch, 184 Seiten

ISBN: 978-3-7534-1024-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Immer mehr Menschen leiden unter Bindungsängsten. Meist wünschen sie sich eine Partnerschaft und schrecken doch davor zurück. Oft wird ihnen dann empfohlen, sie müssten sich hingeben und es aushalten, einmal schwach zu sein. Stattdessen plädiert der Psychotherapeut Wolfgang Krüger dafür, die eigenen Stärken zu entwickeln. Dies realisiert er, indem er das von ihm erarbeitete Programm der 'Partnerschaft mit sich selbst' anwendet. Dazu gehört, dass man einen guten Kontakt mit seinem inneren Kind aufnimmt und die Prägungen der eigenen Kindheit versteht, erheblich selbstbewusster und unabhängiger wird, dass man es lernt, sich besser durchzusetzen und unabhängiger zu leben, indem man intensive Freundschaften pflegt. Dann kann man sich sicher sein, dass man in einer Liebesbeziehung tatsächlich sein Lebensglück findet. Es wird eine bewährte Strategie zur Überwindung von Bindungsängsten vermittelt, die bisher in der Therapie und in Kursen dazu geführt hat, dass die meisten Teilnehmer nach einem Jahr in einer längeren Partnerschaft lebten.

Wolfgang Krüger ist ein psychologischer Psychotherapeut mit eigener Praxis. Partnerschaftsprobleme sind ein Schwerpunkt seiner Arbeit. Er publizierte daher erfolgreiche Bücher über die Schwierigkeiten und das Gelingen der Liebe. Aber auch über Treue, Sexualität, Eifersucht, Freundschaften, Humor und Großeltern.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Alleinsein ist schön,
wenn man allein sein will,
nicht, wenn man es muss.
Annette Kolb Die einsame Gesellschaft
Ich habe bisher psychologisch argumentiert, aber häufig wird die These vertreten, dieser Ansatz sei einseitig. Schließlich würde es sich um ein gesellschaftliches Problem handeln, da wir inzwischen auf eine einsame Gesellschaft zusteuern würden. Wir alle seien heutzutage narzisstisch, bindungsgestört, ego-gesteuert. So meinte auch der Schweizer Analytiker Jürg Willi, die Angst vor Bindung sei in den letzten Generationen stärker geworden. Abwehr, Rückzug und Vereinzelung präge das Beziehungsverhalten unserer Zeit. Tatsächlich gibt es eine große Veränderung, denn Ehen waren noch vor Jahrzehnten durch eine große Symbiose gekennzeichnet, durch die Erwartung, einander alles sein zu müssen. Doch heute gibt es das Ideal der emanzipierten Partnerschaft, jeder entwickelt sich für sich und so wird es auch viel leichter, sich zu trennen. Zugleich wurde der alte Familienpakt gekündigt, der früher darin bestand, dass man immer zusammen blieb und sich gegenseitig versorgen musste, auch wenn man sich nicht verstand. Insofern hat tatsächlich eine zunehmende Vereinzelung stattgefunden. Das persönliche Glück ist uns wichtig und diese an sich erfreuliche Tatsache bestärkt mitunter Autoren in der Einschätzung, das Ergebnis sei eine beziehungslose Gesellschaft. Michael Nast schreibt sogar in seinem Buch ‚Generation Beziehungsunfähig‘, wir würden in einer narzisstischen Gesellschaft leben. Durch ein überhöhtes Selbstbild, in dem man alle Schwächen ausblendet, tritt vermehrt eine tiefe Unsicherheit auf. Und er stellt die Frage, wer mit seinen Vorzügen und Fehlern im Reinen sei? Er würde niemanden kennen. Der Kapitalismus habe die großen Gefühle zerstört. Dies ergäbe eine mangelnde Bindung, die offenbar zum Grundgefühl der jungen Generation geführt hat. Gesellschaftliche Unsicherheit
Der Soziologe Jan Eckert hat dafür eine bodenständige Erklärung. Die Generation zwischen 20 und 30 Jahren habe keine Planungssicherheit: Unklare Jobaussichten, häufige Arbeitsplatzwechsel und Zeitverträge würden bewirken, dass man keine wirkliche Stabilität findet. Viele Experten bezweifeln daher, ob man in einer immer unsicheren Gesellschaft überhaupt eine verlässliche Partnerschaft führen könne. Und schließlich stellt auch der deutsche Paarberater Hans Jellouschek fest, den jungen Leuten fehle der Mut zur Verbindlichkeit. Nun ist es immer entscheidend, welche Antworten wir auf die zunehmende Unsicherheit in unserer Gesellschaft finden. Vorherrschend ist die Sehnsucht nach eigener Stärke, die den Verfall sozialer Werte verstärkt. Tatsächlich leben wir in einer Gesellschaft, die von einer beängstigenden Rücksichtslosigkeit geprägt ist. Mir ist schon vor über 20 Jahren aufgefallen, dass es immer mehr Autofahrer gab, die bewusst über eine rote Ampel fuhren. Heute sind illegale Autorennen zum Imponiergehabe mancher junger Männer geworden. Und alarmierend ist auch die Tatsache, dass es bei vielen keine Tabus bei körperlicher Gewalt mehr gibt. Früher hörten Männer auf, den Gegner zu verletzen, wenn er hilflos auf dem Boden lag. Heute wird erst richtig zugetreten. Die gestiegene Ehezufriedenheit
Eine Gesellschaft mit narzisstischen Zügen führt zwangsläufig zu einer Entsolidarisierung. Aber hindert uns das, eine Partnerschaft einzugehen? Oder wächst nicht gerade in einer so schwierigen Gesellschaft der Wunsch, das Glück in der Liebe zu finden? Ist nicht eine Liebesbeziehung der Rückzugsort, in dem man Offenheit, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit erlebt? Wir sind doch geradezu bindungsfreudig, immerhin ist die Ehedauer in den letzten 10 Jahren von 13,7 auf 14,9 Jahren gestiegen. Das ist nach meiner Überzeugung vor allem darauf zurückzuführen, dass die Ehezufriedenheit kontinuierlich gestiegen ist. Insofern ist es waghalsig, hier von einer absolut partnerschaftsgestörten Gesellschaft zu sprechen. Das taugt zwar gut als Entschuldigung und entlastet uns, wenn wir als Single leben. Nicht wir sind schuld, nicht wir haben ‚versagt‘, vielmehr liegt es am gesellschaftlichen Trend. Das mag uns also erleichtern, doch gleichzeitig ist eine solche undifferenzierte Erklärung hochproblematisch, weil sie uns den Weg zur Überwindung solcher Schwierigkeiten versperrt. Denn Tatsache ist, dass wir in einer bindungsstarken Zeit leben. Das zeigt auch die 13. Shell-Studie. 94% der Jugendlichen gaben dort an, sie würden an die große Liebe glauben und 73% wollten in einer Wohnung zusammenleben und vielleicht sogar heiraten. Nur 25% wollten zwar eine Partnerschaft eingehen, aber nicht zusammenziehen. Der Verlust alter Bindungsfaktoren
Offenbar haben sich Liebesbeziehungen in den letzten Jahrzehnten sehr verbessert, weil wir selbständiger geworden sind. Früher waren sie Versorgungsgemeinschaften, es ging um Absicherung und nicht primär um Liebe. Insofern waren Ehen bis zur Studentenbewegung sehr von einer gegenseitigen Abhängigkeit geprägt sowie von einer starken Abschottung nach außen. Man blieb zusammen – auch wenn man sich emotional längst voneinander entfernt hatte - weil vor allem Frauen finanziell sehr schlecht allein überleben konnten. Doch heute sind über 2/3 aller Frauen berufstätig, Trennungen sind viel mehr akzeptiert als früher und man kann insbesondere in einer Großstadt sehr gut als Single leben. Deshalb gilt inzwischen eine ganz einfache Liebes-Formel: Es muss uns mit dem Partner besser gehen als allein. Da man sich heute leichter trennen und ohne Partnerschaft glücklich sein kann, entstand eine ausgeprägte Single-Bewegung. Inzwischen gibt es in Deutschland mehr als 10 Millionen Singles und nach Aussagen des Heidelberger Soziologen Jan Eckhard ist ihre Zahl in den vergangenen 20 Jahren um 50 Prozent gestiegen. Doch gleichzeitig müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass weit über 70% der Erwachsenen in einer festen Partnerschaft oder Ehe leben. Im Übrigen sind alle Zahlen über Singles mit großer Vorsicht zu verwenden. Meist wird in den amtlichen Statistiken mit der Definition des Soziologen Stefan Hradil gearbeitet. Für ihn ist Single, wer allein in einer Wohnung lebt. Unerheblich dabei ist, ob man eine feste Partnerschaft hat. Insofern geben viele Statistiken ein völlig falsches Bild wieder. So wird immer wieder betont, jede zweite Wohnung in Großstädten sei ein Single-Haushalt. Aber in vielen Partnerschaften lebt man nicht zusammen, sondern pflegt eine sog. LAT-Beziehung (Living Apart Together). Deshalb sollten wir von der Zahl der statistischen Singles alle abziehen, die eine Liebesbeziehung haben, womit wir auf nur 30% aller Erwachsenen kommen. Es gab immer Singles
Zudem müssen wir berücksichtigen, dass es auch in früheren Jahrhunderten immer Singles gab. Schon 1868 beklagten sich Zeitschriften über den zunehmenden Single-Trend. "Warum wird es immer üblicher, allein zu leben?" fragte sich damals ‚The Nation‘ und warf den sich emanzipierenden Frauen vor, sie seien an dieser verhängnisvollen Entwicklung schuld. Denn sie hätten vergessen, dass es einen Fortschritt nur an der Seite der Männer geben könne. Seit dieser Zeit enthielten Frauenzeitschriften Hinweise, wie man sich einen Mann angeln kann. Frauen müssten lernen, die Männer ausgiebig zu loben, sie müssten die eigenen sexuellen Erfahrungen untertreiben, sich Kochkünste aneignen und das Reden den Männer überlassen – dann kämen sie unter die Haube. Eine Single-Entwicklung gibt es also schon lange und immer gab es in der Bevölkerung einen großen Anteil Alleinlebender. Allerdings waren dies früher eher mutig-eigensinnige Menschen, Kranke, Verwitwete und Arme. Und nicht zu vergessen: Schwule und Lesben, die ihre sexuelle Orientierung nicht offen ausleben konnten. Insofern wurde das Singleleben eher als Lebensunglück angesehen. Doch inzwischen gibt es die glücklichen Singles und wer heute ungebunden lebt, wird mitunter sogar bewundert. Glückliche Singles
Wenn Sie selbst Single sind, sollten Sie diese positive Bewertung regelrecht genießen. Dann stehen Sie weniger unter Druck und können sich – sofern Sie das überhaupt wollen in Ruhe einen geeigneten Partner suchen. Schließlich hat das Singledasein zahlreiche Vorteile. Man kann ungestört den eigenen Interessen nachgehen und es gibt keine Streitigkeiten und Machtkämpfe. Vor einiger Zeit haben vor allem Servan Schreiber und Eva Jaeggi betont, dass das Single-Dasein durchaus eine gleichberechtigte Alternative zur Partnerschaft sei. Ja – man hat bei ihnen sogar den Eindruck, dass das Single-Dasein die bessere Lebensform ist. Als Single ist man oft eigenständiger und muss sein soziales Leben selbst organisieren. Man muss sich mehr vornehmen, muss aktiver sein, um sein seelisches Gerüst stabil zu halten. In gewisser Weise gleicht das Leben eines Singles einer Traglufthalle, wie wir sie vom Tennisspielen her kennen. Dort muss immer Luft reingeblasen werden, damit auf diese Weise ein Überdruck entsteht. Deshalb ist das...



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