Krompák / Krompak / Todisco | Sprache und Raum (E-Book) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 260 Seiten

Krompák / Krompak / Todisco Sprache und Raum (E-Book)

Mehrsprachigkeit in der Bildungsforschung und in der Schule
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-0355-2183-2
Verlag: hep verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Mehrsprachigkeit in der Bildungsforschung und in der Schule

E-Book, Deutsch, 260 Seiten

ISBN: 978-3-0355-2183-2
Verlag: hep verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Dieses E-Book enthält komplexe Grafiken und Tabellen, welche nur auf E-Readern gut lesbar sind, auf denen sich Bilder vergrössern lassen.

Wie zeigt sich Mehrsprachigkeit im öffentlichen Raum? Wie erleben Lernende die Sprachen in verschiedenen schulischen Kontexten? Wie kann die sprachliche Landschaft als pädagogische Ressource in der Förderung der Schul- und Familiensprachen verwendet werden?

Der Band richtet sich an Forschende und Studierende in den Bereichen Mehrsprachigkeit, Bildungswissenschaft und Soziolinguistik. Interessierte Lehrpersonen erweitern ihre Kenntnisse zu den Themen Sprache, Raum und Mehrsprachigkeit und integrieren Linguistic Landscape als pädagogisches Tool in ihren Schulalltag.

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1.5 Aufbau des Herausgeberbandes
Die Beiträge des Sammelbandes sind zwei Themenkomplexen zugeordnet: Sprache im öffentlichen Raum und in der Schule (Teil 1) sowie Sprachenlernen im Bildungsraum (Teil 2). Während der erste Teil empirische Studien zur Erforschung der Linguistic Landscape beinhaltet, fokussiert der zweite Teil auf die empirische Untersuchung von Sprachenlernen in verschiedenen Lebensräumen sowie auf Mehrsprachigkeitsdidaktik, darunter auf die Verwendung von LL als pädagogische Ressource. Durch internationale Beiträge aus Belgien, aus der Schweiz, Deutschland, Polen und den USA bieten die Studien eine inhaltliche und geografische Vielfalt in der Erforschung von Sprache im öffentlichen Raum und in der Schule sowie beim Sprachenlernen. Teil 1: Sprache im öffentlichen Raum und in der Schule Den ersten Teil des Herausgeberbandes eröffnet ein historisch und gesellschaftlich hoch aktuelles Thema, nämlich die Covid-19-Pandemie und ihre visuelle Erscheinung im öffentlichen Raum. Mit dieser bis jetzt wenig erforschten Thematik befasst sich der Beitrag von Claudio Scarvaglieri am Beispiel der sprachlichen Landschaft während der Covid-19-Pandemie in Gent (Belgien). Der Autor untersucht, welche Texte in welchen Sprachen im Kontext der Pandemie entstanden sind und welche Akteurinnen und Akteure dadurch mobilisiert wurden. Basierend auf dem handlungstheoretischen Ansatz wurde das Datenkorpus, bestehend aus 121 Texten, qualitativ-handlungstheoretisch sowie quantifizierend analysiert. Obwohl während des Lockdowns das Betreten des öffentlichen Raumes stark eingeschränkt war, stellte der öffentliche Raum auch während der Pandemie einen wichtigen Kommunikationsraum dar. Gleichzeitig stellte der Autor anhand seiner Analyse eine sprachlich-soziale Homogenität in der untersuchten Covid-LL fest, die die gesellschaftliche und sprachliche Diversität nicht widerspiegelte. Ebenfalls der öffentliche Raum steht im Mittelpunkt der Studie von Thomas Meier und Edina Krompák, die die künstlerische Darstellung der semiotischen Landschaft untersucht und eine neue transdisziplinäre Perspektive in der Erforschung der Linguistic Landscape anstrebt. Meier und Krompák stellen dabei die Frage, wie Kunstschaffende Elemente der semiotischen Landschaft wahrnehmen und wie diese in den Kunstfotografien repräsentiert werden. Ebenso waren die Forschenden daran interessiert, wie die künstlerische Perspektive die Erforschung von LL bereichert. Gestützt auf einen Datensatz von zwei Kunstschaffenden zu Schaufenstern und öffentlichen Räumen, analysieren der Autor und die Autorin ausgewählte Kunstfotografien innerhalb des Theorierahmens der Sozialsemiotik. Das explorative Vorgehen beinhaltete ethnografische Kurzgespräche mit den Kunstschaffenden sowie ein Leitfadeninterview. Vier Schlüsselbilder wurden nach den Dimensionen des semiotischen Ansatzes – Diskurs, Genre, Stil und Modalität – analysiert und mit Leitfadeninterviews trianguliert. Auf Basis der Analyse stellten die Forschenden fest, dass die Kunstschaffenden eine bewusste und unbewusste Kontrastierung von unterschiedlichen Diskursen in den Kunstfotografien wiedergaben. Durch die Analyse traten Aspekte wie Körperlichkeit, die Repräsentation von (oft kontroversen) Diskursen im Raum und Emotionen hervor, die in der Erforschung der semiotischen Landschaft an Bedeutung gewinnen können. Der nächste Beitrag befasst sich mit dem semiöffentlichen Raum, der Schoolscape, der im deutschsprachigen Raum kaum erforscht ist. In ihrer Fallstudie rücken Jannis Androutsopoulos und Franziska Kuhlee die räumliche Dimension eines Hamburger Gymnasiums in den Fokus und untersuchen, wie die visuelle Sprachlandschaft den sozialen Raum Schule herstellt und mit welchen semiotischen Mitteln die schulischen Akteurinnen und Akteure ihre Sprachlandschaft ausgestalten. Theoretisch stützen sie sich auf die Erkenntnisse der Schoolscape-Forschung und die Raumsemiotik und entwickeln eine schulspezifische Schildtypologie, die bei der Analyse der visuellen Daten eingesetzt wurde. Der aus 536 Fotos bestehende Datensatz wurde nach den Kriterien Sprache, Multimodalität, Akteurinnen und Akteure, Schildfunktionen, Diskurstypen und Räume analysiert. Vertieft gehen der Autor und die Autorin auf vier schulische Räume, den Außenbereich, den Flurbereich, das Klassenzimmer und die Sanitäranlagen ein und erläutern durch die Analyse nach Funktion, Diskurstyp und raumtypischer Textsorte den Zusammenhang zwischen den schulischen Räumen und den der Schule institutionell zugeschriebenen Anforderungen. Mit ihrer Analyse bereiten die Forschenden einen Weg für einen Mehrebenenansatz für die Schoolscape-Forschung. Zum Schluss weisen sie auf die Bedeutung der Schoolscape-Forschung für die pädagogische Praxis hin und formulieren offene Fragen für die weiterführende Forschung. In ihrem Beitrag geht Edina Krompák der Frage nach, wie mehrsprachige Kinder im Rahmen des LL-Projekts «Sprachland – Förderung der Mehrsprachigkeit durch Linguistic Landscape» die semiotische Landschaft wahrnehmen und die raumgebundene Sprache erschließen. Dabei lag der Fokus auf der Entwicklung der visuellen Literalität der Schülerinnen und Schüler durch den Einsatz des multimodalen LL-Klassenprojekts. Vor dem theoretischen Hintergrund der visuellen Literalität, der Sozialsemiotik und der Geosemiotik wurden visuelle Narrative in Gestalt von Zeichnungen vor und nach dem LL-Klassenprojekt erhoben und qualitativ sowie quantitativ analysiert. Zusätzlich berichteten die Kinder in einem Fokusgruppeninterview über ihre Wahrnehmung und Reproduktion der semiotischen Landschaft. Auf Basis der Analyse der visuellen Narrative folgert die Autorin, dass die Kinder den semiotischen Raum in Relation zu ihren sozialen Lebensräumen reproduzieren. Durch das LL-Klassenprojekt entwickelte sich bei den teilnehmenden Kindern eine bewusste und differenzierte Wahrnehmung der Zeichen. Nicht zuletzt trug das LL-Projekt dazu bei, dass die Schülerinnen und Schüler für die visuelle und multimodale Kommunikation sowie für die gesellschaftliche Mehrsprachigkeit im öffentlichen Raum sensibilisiert wurden. Der erste Teil des Herausgeberbandes schließt mit einem Beitrag, in dessen Mittelpunkt die Methode der LL-Feldforschung steht. Xinyue Lu und Bethany Martens thematisieren in ihrem englischsprachigen Beitrag die bis jetzt wenig beachteten methodologischen Herausforderungen der LL-Feldforschung mit Fokus auf die Datenerhebung. Dabei geben die Autorinnen einen Überblick über die Entwicklung der Linguistic-Landscape-Forschung und gehen auf die methodologischen Überlegungen der verschiedenen Studien in der LL-Feldforschung vertieft ein. Im Mittelpunkt des Beitrags steht die narrative Beschreibung der LL-Studie der Autorinnen, durchgeführt im Rahmen eines Forschungsprojekts im Mittleren Westen der USA. Aufgrund ihrer Erfahrung mit der LL-Feldforschung diskutieren die Autorinnen drei methodologische Herausforderungen. Erstens erläutern sie die Schwierigkeiten in Bezug auf den Feldzugang und heben die Vulnerabilität der Forschenden hervor. Zweitens weisen die Autorinnen auf die oft unterschätzte Rolle der Forschenden als Fotografinnen und Fotografen hin. Wie die dokumentierten Sprachen bzw. Lehnwörter in Bezug auf ihre Etymologie kategorisiert und Taxonomien gebildet werden, stellt die dritte Herausforderung dar. Zusammenfassend formulieren die Autorinnen ihre Erkenntnisse, die LL-Forschende sowie Lehrpersonen, die LL-Feldforschung mit ihren Klassen durchführen, mit konkreten methodologischen Hinweisen unterstützen. Teil 2: Sprachenlernen im Bildungsraum Der zweite Teil beginnt mit dem Beitrag von Flurina Kaufmann-Henkel, der die schulischen Übergänge, den sogenannten Schulerfahrungsraum von jungen romanischsprachigen Erwachsenen in den Fokus nimmt. Diese werden oft als sprachbiografisch relevante Momente, als spartavias/Scheidewege erinnert und wahrgenommen, insbesondere weil sie mit der Verwendung und der Wahrnehmung einer Minderheitensprache zusammenhängen. Um ihre Einsichten zu gewinnen, bedient sich Kaufmann-Henkel des narrativen Interviews, einer offenen Interviewform, die keine vorgegebenen Antwortkategorien vorsieht. Kaufmann-Henkel zeigt auf, wie sich aus der Perspektive von jungen Erwachsenen der Übergang von einem Schulerfahrungsraum zum anderen die Bedeutung, Wahrnehmung und Wertung des Rätoromanischen verändern kann. Insbesondere der Übergang von der Primarschule in die Oberstufe wird von den Jugendlichen emotional beschrieben. Interessant ist auch zu sehen, welche Einstellungen diese Jugendlichen gegenüber Sprache(n) im Allgemeinen und insbesondere gegenüber dem Rätoromanischen haben. Interessant ist dieser Beitrag auch, weil er das Rätoromanische, eine minoritäre und kleinräumige Sprache, in den Fokus nimmt. Ebenfalls mit dem schulischen Übergang befasst sich der Beitrag von Vincenzo Todisco, Andreas Imhof und Valeria Manna, und zwar ausgehend von Sprachlernbiografien von Studierenden der Pädagogischen Hochschule Graubünden. Zahlreiche Studien zeigen, dass der Übergang von einer Schulstufe in die andere eine wichtige Rolle für einen erfolgreichen Unterricht spielt. Dies gilt auch für den Fremdsprachenunterricht. Der Beitrag beschäftigt sich mit den Beschreibungen von Stufenübergängen in schriftlich verfassten Sprachlernbiografien von...



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