Krauthausen / Kammer | Make it Real | Buch | 978-3-03734-984-7 | sack.de

Buch, Deutsch, 384 Seiten, Format (B × H): 135 mm x 210 mm, Gewicht: 504 g

Krauthausen / Kammer

Make it Real

Für einen strukturalen Realismus
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-03734-984-7
Verlag: diaphanes

Für einen strukturalen Realismus

Buch, Deutsch, 384 Seiten, Format (B × H): 135 mm x 210 mm, Gewicht: 504 g

ISBN: 978-3-03734-984-7
Verlag: diaphanes


Das Verhältnis von Strukturalismus und Realismus ist in den Literaturwissenschaften eigentümlich unbeobachtet geblieben. Die literarische Verfertigung von Wirklichkeit blieb fein säuberlich getrennt vom formalen Impetus, der auf die Erkenntnis ›elementarer Strukturen‹ (Claude Lévi-Strauss) zielt. Aus dem Strukturalismus des 20. Jahrhunderts ist dies nicht zu erklären, da dieser vielmehr von einer ›strukturalen Aktivität‹ (Roland Barthes) ausging, die ebenso in den Wissenschaften und der Philosophie wie in den Künsten anzutreffen war. Im Blick der Strukturalisten ist die Literatur selbst – und zwar schon vor der expliziten Theoriebildung, also bereits in früheren Jahrhunderten – ein Archiv der Adressierung von Strukturen.
Im 20. Jahrhundert werden Schriftsteller zudem zu Mitstreitern des strukturalistischen Unterfangens, insofern sie die entsprechenden Diskurse erstens inspirieren, zweitens rezipieren und drittens durch eigene Formen des ›Strukturen-Schreibens‹ (Hubert Fichte) erweitern. Die literarischen Realismen des 19. bis 21. Jahrhunderts müssen – ebenso wie der Strukturalismus selbst – über ein Spannungsverhältnis begriffen werden, das sich nicht nur zwischen der formal-abstrakten Struktur und der Vielfalt der Empirie bzw. der Kontingenz der Historie abspielt, sondern das auch das Konzept der Struktur selbst erfasst und dynamisiert.

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Weitere Infos & Material


7 - 80Für einen strukturalen Realismus (Stephan Kammer, Karin Krauthausen)
81 - 114Zwiefalt. Struktur und Referenz in Gottfried Kellers Erzählung »Das verlorene Lachen« (Stephan Kammer)
115 - 138»Wie machen wir’s nun«. Worldmaking in Wilhelm Raabes »Vom alten Proteus« (Cornelia Pierstorff)
139 - 162Make it real: Make a scene (Elisabeth Strowick)
163 - 200(Nicht) Ins Gebüsch kotzen, oder: Die Anstrengung des Realismus. Interview mit Thomas Meinecke (Stephan Kammer, Karin Krauthausen, Thomas Meinecke)
201 - 228Das Buch existiert ja gar nicht. Interview mit Ulrich Peltzer (Stephan Kammer, Karin Krauthausen, Ulrich Peltzer)
229 - 242Deckerzählung (Kathrin Röggla)
243 - 276Realismus ist keine Geisterbahn. Interview mit Milo Rau (Stephan Kammer, Karin Krauthausen, Milo Rau)
277 - 326Struktur und Wirklichkeit in der Avantgarde (Barthes, Lasker-Schüler, Ball, Schwitters) (Andrea Krauß)
327 - 354Brechts Bühnenbau (Hendrik Blumentrath)
355 - 378Detail- und Strukturrealismus im Dorfroman des 21. Jahrhunderts (Natalie Moser)


Krauthausen, Karin
Karin Krauthausen ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin und seit 2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Weaving des Exzellenzclusters Matters of Activity an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Wirklichkeitsproduktion in der Literatur, die unruhigen Konstellationen zwischen Künsten und Wissenschaften und die Medien und Materialien des Entwurfs.

Kammer, Stephan
Stephan Kammer Stephan Kammer ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach einem Studium der Germanistik, Neueren allgemeinen Geschichte, Soziologie und Kunstgeschichte an der Universität Basel wurde er mit einer Arbeit zu Robert Walser promoviert (2000); die Habilitation an der Goethe-Universität Frankfurt am Main erfolgte mit einer Arbeit zum philologischen Wissen im frühen 18. Jahrhundert (2011). Er war Stipendiat des DFG-Graduiertenkollegs 'Textkritik als Grundlage und Methode historischer Wissenschaften' (LMU München), Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Gastwissenschaftler am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (Berlin) und am Zentrum Geschichte des Wissens (ETH/Universität Zürich) und hatte Gast- und Vertretungsprofessuren in Düsseldorf, München, Wien, Davis/CA und Tübingen inne. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den deutschsprachigen Literaturen des 17. bis 21. Jahrhunderts im medialen Kontext, der Theorie und Geschichte des Künstlichen sowie der Literatur- und Wissensgeschichte der Schrift, des Schreibens und der Philologie.

Karin Krauthausen ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin. Sie forscht zu Realismen des 19.–21. Jahrhunderts, zu Notationspraktiken und Entwurfstechniken in Künsten und Wissenschaften sowie zur Geschichtspoetik bei Hans Blumenberg und Paul Valéry. Nach Stationen an der Bauhaus-Universität Weimar, dem Kunsthistorischen Institut in Florenz, dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin und dem PhD-Net Das Wissen der Literatur (Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin) arbeitet sie im Interdisziplinären Labor Bild Wissen Gestaltung der Humboldt-Universität zu Berlin.

Stephan Kammer hat nach einem Studium der Germanistik, Neueren allgemeinen Geschichte und Soziologie an der Universität Basel promoviert (im Jahr 2000) und von 2001 bis 2007 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsche Sprache und Literatur II der Goethe-Universität Frankfurt am Main gearbeitet, wo er 2011 in Neuerer deutscher Literaturwissenschaft habilitierte. Von 2008 bis 2010 war er Visiting Fellow am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin. Seit 2008 hat er Vertretungs- und Gastprofessuren an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der Ludwig-Maximilian-Universität München und der Universität Wien wahrgenommen. Seine Forschungsschwerpunkte sind Literatur- und Wissensgeschichte des Schreibens, Literaturtheorie und Medialität der Literatur, (deutsche) Literatur des 18. bis 21. Jahrhunderts.



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