Kotowski / Schoeps | Magnus Hirschfeld | Buch | 978-3-937233-09-3 | www2.sack.de

Buch, Deutsch, Band 8, 400 Seiten, PB, Format (B × H): 149 mm x 208 mm, Gewicht: 574 g

Reihe: Sifria - Wissenschaftliche Bibliothek

Kotowski / Schoeps

Magnus Hirschfeld

Ein Leben im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft
1. Auflage 2003
ISBN: 978-3-937233-09-3
Verlag: Bebra Verlag

Ein Leben im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft

Buch, Deutsch, Band 8, 400 Seiten, PB, Format (B × H): 149 mm x 208 mm, Gewicht: 574 g

Reihe: Sifria - Wissenschaftliche Bibliothek

ISBN: 978-3-937233-09-3
Verlag: Bebra Verlag


Als Sohn eines jüdischen Sanitätsarztes wurde Magnus Hirschfeld am 14.05.1868 in Kolberg /Pommern geboren. Nach seinem Studium der Philosophie, Philologie und Medizin liess er sich 1893 als Arzt in Magdeburg nieder. Ab 1895 lebte er in Berlin und gründete dort zwei Jahre später das „Wissenschaftlich-humanitäre Komitee“ (WhK). Hirschfeld trat seither massiv für eine Reform des Paragraphen 175 (StGB) ein. In Anlehnung an die Theorien von Karl Heinrich Ulrich vertrat Hirschfeld die Auffassung, dass Homosexualität weder als Krankheit noch als Laster, sondern als „natürlich angeborene Variante sexueller Neigungen“ zu werten sei und setzte sich fortan wissenschaftlich mit dieser Thematik auseinander. Ab 1908 gab er die „Zeitschrift für Sexualwissenschaft“ heraus und gründete zwei Jahre später die „Ärztliche Gesellschaft für Sexualwissenschaft und Eugenik“. 1919 erfolgte schliesslich die Gründung des Berliner „Instituts für Sexualwissenschaft“, das Hirschfeld bis zur Zwangsschliessung 1933 leitete. Im Französischen Exil gründete Hirschfeld die „Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft“. Gemeinsam mit dem Arzt Edmond Zammert erwog er in Paris ein neues „Institut des sciences sexologiques“ zu eröffnen. Dieses Unternehmen scheiterte, da Hirschfeld am 14. Mai 1935, es war sein 67. Geburtstag, starb.
Hirschfeld, der ein massgeblicher Vorreiter der Sexualreform war, ist heute weitestgehend aus dem Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit verschunden. Neben Homosexuellenvereinigungen, die die Verdienste des Sexualwissenschaftlers für die Schwulen- und Lesbenbewegung hervorheben und sich für eine Revitalisierung des Instituts für Sexualwissenschaften in Berlin einsetzen, gibt es nur einen kleinen Kreis von Wissenschaftlern, der sich in unterschiedlichen Fachbereichen mit dem Wirken des durch die Nazis doppelt Verfemten auseinandersetzen.

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