Kosznitzki | Günner Mambrallek: So isset! | Buch | 978-3-9813928-7-6 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 1, 152 Seiten, PB, Format (B × H): 135 mm x 215 mm, Gewicht: 215 g

Reihe: Günner Mambrallek

Kosznitzki

Günner Mambrallek: So isset!

Geschichten aus dem Ruhrpott
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-9813928-7-6
Verlag: Edition Paashaas Verlag (EPV)

Geschichten aus dem Ruhrpott

Buch, Deutsch, Band 1, 152 Seiten, PB, Format (B × H): 135 mm x 215 mm, Gewicht: 215 g

Reihe: Günner Mambrallek

ISBN: 978-3-9813928-7-6
Verlag: Edition Paashaas Verlag (EPV)


"Tach auch, eigentlich bin ich ja en ziemlich ruhigen Typ, so richtich Gemütsmensch, weisse? Immer offen für allet, wat so inne Welt passiert: Sozialet, Kunst, Kultur, Politik und wat die Leute so beweecht. Und et gibt eigentlich kaum wat, wat mich so schnell ausse Ruhe bringt. Aber inne letzte Zeit schaffen et immer wieder irgenswelche fremde Leute, mir irgenswie tierisch aufen Zeiger zu gehen. Und dat hab ich nun aufgeschriebn."

Günner ist ein echter "Rotz aussem Pott" und schreibt, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Dabei nimmt er kein Blatt vor den Mund. In 30 frechen Kurzgeschichten kriegt jeder sein Fett weg. Eben echte Ruhrpott-Mentalität. Aufgelockert mit witzigen Comics des Autors, flapsiger Sprache und dem ganz eigenen Ruhrpott-Humor zeigt Volker Kosznitzki wie es so ist, das Leben im Pott!

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Die Geburt von Günner Mambrallek 7
Albtraum 11
Arme Millionäre 16
Telefonterror I (Call-Research) 22
Autorennen 26
Der letzte Berchmann 30
Drücker 34
Telefonterror II (Umgangsformen) 39
Diäten 41
Europawahl 45
Wahlplakate 49
Telefonterror III (CCCS) 53
Flugratten 55
Grüße aus Alzheim 59
Hokuspokus oder Esoterik 63
Kabelfernseh-Werbung 71
Kassenpatient 78
Telefonterror IV – Hörgerät! 91
Klimawandel 94
Lebensläufe 99
Leergutannahme 104
Mittachsruhe 109
Nackte Schnecken 113
Neuet Kraftwerk 117
Pinkel-Technik 120
Romantischen Weihnachtsmarkt 125
Senioren und Zeiteinteilung 129
Stromanbieter 134
Winkeladvokaten und Rechtsverdreher 137
Telefon-Terror V – Zeit ist Geld 147
Autorenportrait 151


Die Geburt von Günner Mambrallek
Tach auch, eigentlich bin ich ja en ziemlich ruhigen Typ, so richtich Gemütsmensch, weisse? Immer offen für allet, wat so inne Welt passiert: Sozialet, Kunst, Kultur, Politik und wat die Leute so beweecht. Und et gibt eigentlich kaum wat, wat mich so schnell ausse Ruhe bringt.
Aber inne letzte Zeit schaffen et immer wieder irgenswelche fremde Leute, mir irgenswie tierisch aufen Zeiger zu gehen.
Nee, ich mein natürlich nich meine Kunden, mit die ich tachtächlich zu tun hab. Klaa, da sind auch welche bei, die ein schomma bissken aufen Senkel gehn, aber da kannze nich immer böse für sein, sind meistens arme Deubels, die oft nix für ihre Lage könn, auch nich dafür, dat der Herrgott den Ein oder Andern mitten bissken weniger geistige Beweechlichkeit ausgestattet hat.
Vielmehr mein ich die Terroristen, die sich hier in Land immer weiter verbreiten. Nee, nich Al-Kaida oder die Islamisten oder sowat, die ham ja, gez wo der Bundesinnenkrüppel Schäubel oder so in sein krankhaften Verfolgungswahn fast dat ganze Land unter Kontrolle hat, nich ma mehr ne Schangse, en Furz zu lassen, ohne dat die da oben dat mitkriegen.
Nee, ich mein vielmehr diese Leute, die irgswo in große Säle zusammengefercht mit son Dingens aufen Kopp friedliche Mitmenschen mit irgenswelche sinnlose Telefonanrufe aufe Nerven gehn. So wie:

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen, oder Guten Tag, wir machen eine Umfrage und möchten Ihnen gerne einige Fragen stellen, oder Kennen Sie schon unsere neue aufblasbare Gummipuppe und anderen Spielzeuge? Und dat manchma en paa Ma an Tach. Hömma, dat gab Zeiten, da hatt ich schon sone Krawatte, wenn nur dat Telefon rappelte. Und gez stell dir vor, hass Kreislauf oder sowat, kannze ja bald en Herzklabaster von kriegen. Im Anfang hab ich einfach sofort aufgeleecht, wenn da so einer anne Strippe waa. Hat aber nix genützt, dat wurd nur noch schlimmer mitten Terror.
Dann hab ich angefangen, die Anrufer ein aus vier Worte bestehenen Schnellkurs überre Deutsche Dichtung zukommen zu lassen, weisse schon, dat berühmte Goethe-Zitat aussen Götz von Berlichingen – hat aber auch nix geholfen!
Aber dann kricht ich den Geistesblitz: Du kenns doch bestimmt auch so Leute wie den Bodo Bach oder den Paul Panzer mit: „Ja Tach, Bach is mein Name, Bodo Bach, gut dass ich dran bin…“ Oder: „Panzer, ich begrüße Sie! Also es geht sich um Folgendes…“ Oder Elvis Eifel aus unsern Lokalradio? Die ham ja de Leute auch richtich inne Wirklichkeit angerufen und veräppelt. Warum sollte dat nich auch andersrum klappen?
Natürlich ging der Telefonterror immer weiter und irgnswann hab ich tatsächlich ma versucht, ein auf Paul Panzer zu machen – ging natürlich voll inne Buxe! Klar dat die sofort gemerkt ham, dat se da von ein Anfänger veräppelt werden sollten. So einfach ging dat also nich, dat hab ich wohl ganz schnell spitzgekricht. Und dann kam ne Erinnerung an meine berufliche Vergangenheit auf: Da ich ja beruflich immer mit viele Leute zu tun hab, hatte mich mein Brötchengeber vorn paa Jahre ma auf son Seminar geschickt, wie man überzeugend mitte Leute umgeht – so Rhetorik – weisse? Irgnswie fiel dann fast der zweite Groschen:
So viele Leute verdien ordentlich Kohle, indem se lustige und auch hintergründige Vorträge über dat Leben in unsere Heimat machen, und dat in unser oder meine Muttersprache. So Herrschaften wie Jürgen von Manger alias Adolf Tegtmeier fand ich als jungen Spund schon echt stark. Schade, dat der schon paa Jahre tot is, wär bestimmt noch viel Großet von gekomm. Und, Herbert Knebel, bor glaubse, wenn der in Fernsehn is, dat zu kucken is Kult! Oder Elke Heidenreich, wennse Else Stratmann is, hat sogaa höchste Fernseh- und Literaturpreise gekricht, dafür dat se unser Muttersprache salonfähich gemacht hat. Die hat et sogaa geschafft, dat der Marcel Reich-Ranitzki, wat ja der Literaturpapst schlechthin is, Respekt vor se gehabt hat. Und Fritz Eckenga, Hennes Bender, Frank Goosen, Tana Schanzara, Doktor Ludger Stratmann, Atze Schröder, und wie se alle heißen.
Dat waase dann, die Geburtsstunde vonnen Günner Mambrallek, Jahrgang Fuffzich, Berchbaurentner aus Gelsenkirchen-Hessler, en typischen Ruhrpottkumpel, die Sorte Mensch, wie ich se in meine Kindheit und Jugendzeit inne Nachbarschaft kennen und lieben gelernt hab, womit ich praktisch groß geworden bin. Über drei Generationen, alle aufen Pütt malocht und auch inne freie Zeit immer irgnswie 'ne tolle Gemeinschaft, egal ob Steiger, Hauer oder Gedingeschlepper: Offen, ehrlich, ma herzlich, ma bollerich, aber immer die Art, sein Gegenüber frei raus innet Gesicht zu sagen, wat er denkt – kurz und bündich. Und mit so bestimmte Höflichkeitsformen nimmtert auch nich so genau, kommt immer drauf an, mit wemert zu tun hat. Unternander ham Umgangsformen bei uns im Revier sowieso ihre eigene Regeln: rauh, aber herzlich!
Und, kumma an, auf eima klappte dat dann auch mitte Telefonveräppelei aufen umgekehrten Weech. Und gez, wo die Terrorfonate langsam auf Kabarett-Niveau komm, hab ich angefangen, se in Namen von mein imaginern Kumpel Günner aufzupinnen. Natürlich hab ich dabei auch noch andere Hintergedanken: Wenn schon die Betreiber vonne Callcenters so richtich dicke Knete mit ihrn Telefonterror machen, vielleicht fällt ja dadurch auchen Groschen auch für mich oder fürn Günner ab. Tja, und wenn nich, dann eben nich, aber wenn alle Beteilichten en bissken Spässken beie ganze Sache ham, is dat doch auch schon wat wert. Oder?
Kann ja auch sein, dat irgnswer domma irgnswie Kenntnis davon kricht, wat ich hier aufschreib und sich vielleicht auch ma dran versucht, den Terrorfonist am andern Ende vonne Strippe son bissken hochzunehm, anstatt sich über den ewigen Telefonterror zu ärgern. Dat wär domma wat, meinze nich? Und gez ma ganz ehrlich: Mittlerweile hab ich richtich Spässken am Telefoniern gekricht und freu mich schon auf den nächsten Terrorfonist – echt gez!
Und noch wat: Irgnswie bin ich inne Zwischenzeit drauf gekommen, dat se ein ja nich nur am Telefon nerven tun, nee, auch innet sonstige Leben hasse dauernd irgnswelche Zeitgenossen, die dich irgnswelchen Scheiß andrehn wollen – von billich Telefon, Strom, Putzlappen, bis inne Politik, ewig wirsse von irgnswelche Leute mit irgnswat genervt. Oder krichs ma wat mit, wat irgnswie nich so ganz richtich is in unsere Welt, wobeie dann doch nich einfach so die Schnauze halten kanns. Wo et einfach ma raus muss, wat dich aufen Zeiger geht.
So, und mittlerweile hab ich angefangen, auch davon ma dat eine oder andere aufzupinnen. Vielleicht gibtet ja doch ma en ganzet Buch, falls sich ein Verlach findet, der Interesse hat, so Gedanken vonnen Normalbürger aussen Ruhrpott inne Welt zu verbreiten.
Glückauf!


Volker Kosznitzki ist Jahrgang 1955, geboren und aufgewachsen in Gelsenkirchen in einer typischen Zechensiedlung aus den 50er Jahren unter fast ausschließlich Bergmannsfamilien.
Nach dem Abitur lernte er Industriekaufmann, machte Strassenmusik, verwaltete Wohnungen oder verkaufte Schuhe, bevor er 1980 in der öffentlichen Verwaltung beruflich "sesshaft" wurde. Er hatte also immer mit Menschen zu tun. Er lebt schon immer im Ruhrgebiet, seit 1980 in Oer-Erkenschwick.

Zu seinen Hobbys gehören Malen und Zeichnen, Gitarre spielen, Heimatkunde rund ums Ruhrgebiet und alles, was mit Musik zu tun hat.



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