Koopmann / Perraudin | Formen der Wirklichkeitserfassung nach 1848 | Buch | 978-3-89528-302-4 | sack.de

Buch, Englisch, Deutsch, 276 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 210 mm, Gewicht: 350 g

Koopmann / Perraudin

Formen der Wirklichkeitserfassung nach 1848

Deutsche Literatur und Kultur vom Nachmärz bis zur Gründerzeit in europäischer Perspektive I

Buch, Englisch, Deutsch, 276 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 210 mm, Gewicht: 350 g

ISBN: 978-3-89528-302-4
Verlag: Aisthesis


War das Revolutionsjahr 1848 ein Wendepunkt in der Kulturgeschichte Deutschlands und Europas – oder war es das nicht? Im vorliegenden Band, dem ersten von zweien, die aus einem internationalen Forschungsprojekt resultieren, wird eine Vielzahl spezifischer Manifestationen des literarischen und kulturellen Lebens der nachrevolutionären (‚nachmärzlichen‘) Zeit – vornehmlich in den deutschsprachigen Ländern, aber auch in Großbritannien und in Frankreich – untersucht. Die Studien zeigen auf, wo Kontinuitäten bewahrt wurden, wo sich soziale, intellektuelle und ästhetische Konventionen und Erwartungen graduell bzw. abrupt wandelten und in welchem Maße etwaige Veränderungen die Konsequenz des Revolutionserlebnisses waren. Die Ergebnisse zeigen ein komplexes Bild: gravierende Zäsuren im persönlichen Lebensweg vieler Schriftsteller und Intellektueller; eine mit der Revolution verbundene tiefgreifende Veränderung des geistigen Klimas in vielen Bereichen und in verschiedenen Ländern (auch in solchen, die keine eigentliche Revolution erlebt hatten); bedeutende neue Ansätze, inner- und außerhalb der Literatur auf die Welt zu reagieren und sie darzustellen, die bewußt oder unbewußt von der Erfahrung und dem Ausgang der Revolution geprägt waren; aber auch die vielen konkreten Beziehungen, in denen die Ereignisse des Jahres 1848 – „the turning-point at which modern history failed to turn“ – bestehende Zustände und Prozesse nicht maßgeblich unterbrachen oder sonstwie beeinflußten. Die Besonderheit bzw. das Paradox des Nachmärz ergibt sich, wie die Beiträge des Bandes zeigen, in vielerlei Hinsicht aus der Kollision zwischen Menschen, die geistig anders geworden waren, und einer Welt, die sich nicht oder nicht genug verwandelt hatte.
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Weitere Infos & Material


Einleitung
Michael Perraudin: Sinn und Sinnlichkeit im deutschen Vor- und Nachmärz
Hubert Lengauer: Der Dichter, der Revolutionär und das Soziale im Übergang vom Vormärz zum Nachmärz. Zu Sigmund Engländer
Jan Hilton: Reaction to 1848 in England
John Rignall: From Revolutionary Enthusiasm to Realism. A.H. Clough's and George Eliot's Responses to the Revolutions of 1848
Brigitte Anton: Jane Francesca Elgee – 'Speranza' – Lady Wilde – 'Mother of Oscar': Before and After the Revolution
Wendy Mercer: The Failure of French Feminism in 1848 and its Reflections in Women's Writing 1848-1860
Lothar Schneider: Symbol eines Volkes oder Darstellung einer Pathologie? Friedrich Theodor Vischer und Robert Zimmermann zu Shakespeares Hamlet
Andreas Wirsching: Liberale Historiker im Nachmärz: Georg Gottfried Gervinus und Heinrich von Sybel
Wulf Wülfing: "Luft ist kein leerer Wahn". Theodor Fontane und die Berliner Luft als Metapher für das politisch-gesellschaftliche Klima im nachmärzlichen Preußen; unter besonderer Berücksichtigung des Briefwechsels mit Theodor Storm im Jahre 1853
Christine Haug: "Populäres auch populär vertreiben […]" – Karl Gutzkows Vorschläge zur Reform des Buchhandels und zur Beschleunigung des Buchabsatzes. Ein Beitrag zur Geschichte der Buchdistribution und Buchwerbung im 19.Jahrhundert
Hugh Ridley: 'Der Halbbruder des Vormärz': Friedrich Spielhagen. Reflexionen zu den Kontinuitäten seines Werkes
Lothar Schneider: Die Verabschiedung des idealistischen Realismus. Friedrich Spielhagens Romanpoetik und ihre Kritiker
Hubert Lengauer: Spielplatz für Helden. Thomas Carlyle in der deutschen Literatur
Personenregister


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