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Kommer | Souverän investieren vor und im Ruhestand | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 357 Seiten

Kommer Souverän investieren vor und im Ruhestand

Mit ETFs Ihren Lebensstandard und Ihre Vermögensziele sichern
2. Auflage 2025
ISBN: 978-3-593-46266-0
Verlag: Campus Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Mit ETFs Ihren Lebensstandard und Ihre Vermögensziele sichern

E-Book, Deutsch, 357 Seiten

ISBN: 978-3-593-46266-0
Verlag: Campus Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Rentenlücke schließen mit ETFs Finanzangelegenheiten für den Ruhestand und im Ruhestand optimal zu planen und umzusetzen, ist für alle über 40-Jährigen und noch mehr für Schon-Ruheständler eine wirtschaftlich enorm wichtige Angelegenheit. Suchen Sie Antworten auf die Gretchenfrage, ob Ihr Geld im Alter reichen wird oder welchen Lebensstandard Sie sich leisten können? Sind Sie sich unsicher, ob Bankguthaben und Lebensversicherungen heutzutage noch sinnvolle Vermögensanlagen sind, oder wie Sie Ihr Gesamtvermögen klug und zu niedrigen Kosten langfristig in Immobilien, Aktien, Anleihen, Fonds, ETFs und Gold investieren können? Alles rund um die Finanzplanung für die zweite Lebenshälfte finden Sie hier! Außerdem erhalten Sie Denkanstöße, ob Schenkungen an Kinder oder Enkelkinder sinnvoll sein können und ob Sie die Gründung einer Familienstiftung in Betracht ziehen sollten.

Dr. Gerd Kommer ist Gründer und Geschäftsführer zweier Vermögensverwaltungsunternehmen mit Sitz in München, die Gerd Kommer Invest GmbH und Gerd Kommer Capital GmbH. Er hat Betriebswirtschaftslehre, Steuerrecht, Politikwissenschaft sowie Germanistik studiert und ist Autor mehrerer Bestseller zum Investieren in Kapitalmarktanlagen und in Immobilien.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


2Risiko in der Vermögensanlage richtig verstehen


2.1.Acht Grundkonzepte für ein smartes Risikoverständnis


In diesem Kapitel stelle ich acht fundamentale Konzepte vor, deren Verständnis Sie zu einem besseren Risikomanager Ihres eigenen Vermögens machen wird. Im nachfolgenden Kapitel 3 (»Anlageprodukte, von denen Sie eher die Finger lassen sollten«) werde ich dann über 20 Finanzprodukte vorstellen, die zumeist aus Risikosicht und in einigen Fällen auch aus Renditesicht ganz einfach schlecht sind. Wer sie noch nicht besitzt, hat Glück gehabt und sollte sie vermeiden, wer sie schon besitzt, muss darüber nachdenken, ob und wie er sie loswird und/oder durch Besseres ersetzt.

Die Beschäftigung mit Investmentrisiko ist wirtschaftlich sehr lukrativ. Je besser man über Risiko Bescheid weiß, desto weniger Risiko wird man tendenziell in seinem wirtschaftlichen Dasein erdulden müssen und desto höhere Renditen wird man mit seinem Vermögen erzielen.

Eine universell gültige Definition von Investmentrisiko zu formulieren, ist unmöglich und daher auch seit Begründung der Wirtschaftswissenschaft durch den schottischen Philosophen und Ökonomen Adam Smith (1723–1790) niemandem mehr gelungen. Ganz pragmatisch könnte man Investmentrisiko (oder Finanzrisiko) so definieren: »Das finanzielle Risiko des Investments X ist die Möglichkeit, an einem bestimmten Zeitpunkt in Bezug auf dieses Investment weniger liquide Geldmittel (Kaufkraft) zur Verfügung zu haben, als man es bei seiner ursprünglichen Entscheidung, in X zu investieren, erwartete (plante).« In ähnlicher Weise definierte Warren Buffett Investmentrisiko einmal so: »Investieren ist eine Aktivität, bei der auf Konsum heute zugunsten eines größeren Konsums in der Zukunft verzichtet wird. Risiko ist die Möglichkeit, dass dieses Ziel nicht realisiert wird.« Wer intensiv sucht, wird Schwächen in beiden Risikodefinitionen finden, obwohl sie allgemein und unspezifisch gehalten sind.

Doch kommen wir nun zu den acht allgemeinen Risikogrundkonzepten:

(1) Gute Risiken versus schlechte Risiken


Die Aufteilung von Risiken in gute und schlechte Risiken repräsentiert eine der in der Praxis »kostbarsten« Erkenntnisse der Kapitalmarktforschung der vergangenen 60 Jahre. Gute Risiken sind solche, für die der Kapitalmarkt aus Ex-ante-Sicht (im Voraus) eine Kompensation verspricht, sprich Rendite zahlt. Damit ist gemeint, dass man statistisch (also nach dem Gesetz der großen Zahl) von diesen Risiken im Vorhinein erwarten kann, für das Tragen (für das »Nehmen«) eines solchen guten Risikos durch entsprechende Rendite belohnt (kompensiert) zu werden. Bei schlechten Risiken trifft das nicht zu. Ex ante kann man von ihnen nicht erwarten, eine angemessene Risikokompensation zu erhalten. Bei guten Risiken könnte man metaphorisch von vorherigen Schmerzen und anschließendem Schmerzensgeld (Rendite) sprechen, bei schlechten Risiken nur von Schmerzen ohne Schmerzensgeld.

Die Aufgabe eines klugen, rationalen Anlegers ist es, bewusst gute, also voraussichtlich kompensierte Risiken in der für ihn passenden Menge in sein Portfolio zu holen und dafür zu sorgen, dass schlechte, voraussichtlich nicht bezahlte Risiken draußen bleiben. Es wäre also dumm und kontraproduktiv, das Ziel zu haben, Risiken allgemein zu vermeiden oder minimieren zu wollen. Das Ziel eines rationalen Anlegers muss vielmehr lauten, sich bestimmte gute Risiken in der gewünschten Menge in sein Portfolio zu nehmen und dafür zu sorgen, dass schlechte Risiken darin vermieden oder abgebaut werden.

Beispiele für schlechte Risiken, die in die Zukunft gerichtet voraussichtlich nicht kompensiert (vergütet) werden, sind die folgenden. (Mit den hier genannten sieben »Wetten« sind , also nicht systematisch breit diversifizierte Investments gemeint.)

  • Wetten (spekulieren) auf einzelne Aktien oder Unternehmensanleihen (mehr dazu in Abschnitt 3.4);

  • Wetten auf einzelne Banken. Das geschieht immer dann, wenn Sie Bankguthaben oberhalb der gesetzlichen Einlagensicherungsgrenze mehr als nur ein paar Wochen auf einem Bankkonto belassen (siehe Abschnitt 4.5);

  • Bei Aktieninvestments: Wetten auf einzelne Branchen, einschließlich des »Tech Sektors«, von dem die Mehrheit aller Privatanleger irrtümlich glaubt, sie habe langfristig höhere Renditen als der allgemeine Aktienmarkt – siehe Kommer/Kanzler 2020j;

  • Wetten auf einzelne Fondsmanager (siehe Abschnitte 1.4 und 3.3);

  • Wetten auf einzelne Zeitabschnitte, also auf Market Timing im Sinne von Rein-Raus, Hin und Her (siehe Abschnitt 1.4);

  • Wetten auf die Geldpolitik von Zentralbanken oder auf andere volkswirtschaftliche Kennzahlen (warum volkswirtschaftliche Kennzahlen, darunter auch Zinsen, Inflation und Staatsverschulden keine Richtschnur für Investmententscheidungen sein sollten, siehe Kommer/Schweizer 2023c);

  • Verpackungsrisiken (siehe Abschnitt 1.6).

Das Risiko eines Investments in eine ganze Anlageklasse ist nahezu ausnahmslos gutes Risiko (mit ETFs kann man bequem in ganze Anlageklassen investieren). Definitionsgemäß kann man Anlagenklassenrisiko durch Diversifikation (Streuung) der Anlageklasse nicht weiter reduzieren (auf Diversifikation als Risikomanagementtechnik gehe ich in diesem Kapitel noch vielfach ein.)

Ferner kann man davon ausgehen, dass der Kapitalmarkt das Risiko einer Anlageklasse jederzeit (also auch in dem Moment, wenn Sie kaufen oder verkaufen wollen) »richtig« (»fair«) bepreist. Richtig bepreist ist gleichbedeutend mit »die beste Schätzung der angemessenen Bewertung« der Anlageklasse. Jede andere Schätzung ist mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit korrekt. Bei nicht börsennotierten Investments – z.B. Immobilien (bebaute oder unbebaute Grundstücke), Luxusautomobile, Sammlerobjekte und die aus diesen Anlageklassen aufbauenden Finanzprodukte – besteht dieser geniale Anlegerschutzmechanismus nicht. Wenn Sie eine Immobilie kaufen möchten, wissen Sie ohne aufwendige Überprüfung und/oder großen Sachverstand zumeist nicht, ob der Angebotspreis ein fairer Preis ist; wenn Sie die Aktie von SAP oder einen ETF-Anteil kaufen wollen11, wissen Sie das – ohne aufwendige Überprüfung und auch ohne Sachverstand. Mit ETFs kann man ganze Anlageklassen zu geringstmöglichen laufenden Kosten und zum fairen Preis in sein Portfolio holen.

(2) Buchverluste versus realisierte Verluste


Diese Unterscheidung mag manchem Leser trivial erscheinen, anderen dagegen als eine ganz essenzielle Einsicht: Für einen disziplinierten global diversifizierten Buy-and-Hold-Anleger sind vermutlich der allergrößte Teil der Verluste, die er in seinem Anlegerleben ertragen muss, und der allergrößte Teil der Zeit, in der solche Verluste auftreten, nur vorübergehende Buchverluste. Buchverluste sind – anders als realisierte Verluste – »nur« Verluste auf dem Papier und eben nicht endgültig. Die in der Finanzbranche am meisten verwendete Risikokennzahl Volatilität (Erläuterung in Abschnitt 2.2) misst lediglich Buchverluste und Buchgewinne, solange man die entsprechende Anlage nicht verkauft. Warren Buffett hat in seinem großen Unternehmensportfolio immer irgendwo Buchverluste; jeder Unternehmer, ob Apple Inc.12 oder Schulzes...



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