Buch, Deutsch, 96 Seiten, ENGLBR, Format (B × H): 142 mm x 188 mm, Gewicht: 178 g
Buch, Deutsch, 96 Seiten, ENGLBR, Format (B × H): 142 mm x 188 mm, Gewicht: 178 g
ISBN: 978-3-902951-28-1
Verlag: Edition Korrespondenzen
Im Sommer 2016 zog Barbara Köhler für 2 Monate nach Castrop-Rauxel, als eine Art Schmuckeremit: in die bewohnbare Skulptur »Warten auf den Fluss« der Rotterdamer Künstlergruppe »Observatorium«, um dort auf die seit Jahren nicht mehr vorbeifließende Emscher zu warten.
Aus ihrem Warten, Beobachten und Betrachten sind 43 Neunzeiler entstanden, ein Buch, das von Deindustrialisierung und ›Renaturierung‹ spricht, von der örtlichen Brache und einem toten Fluss, dessen Geschichte und Geschichten, von Realitäten und Utopien, von Landschaften und Technik, einer von Menschen immer wieder neu gemodelten Geografie.
Gespräche mit anderen Besuchern und den Machern der Skulptur hinterließen fremdsprachige Spuren im Text, lassen ihn zu einer Bewegung zwischen Sprachen geraten, zwischen falschen Freunden und richtig hilfreichen Missverständnissen, zwischen kruder Beschreibung und poetischer Reflexion werden Grenzen fließend, dass Unerwartetes eintreten kann.
»42 Ansichten zu Warten auf den Fluss« ist ein leichtfüßig dichter Text über das Warten, das Fließen, die Zeit, den Tod – und natürlich auch über das Ruhrgebiet, über den möglichen, unmöglichen Umgang der Menschen mit Natur.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Ließe sich von RUHRGEBIET reden, ohne dass da Schwarzweißbilder
mit den Vorstellungen eines vergangenen Jahrhunderts entstehen?
Fast blickdichte Rußfilter, durch die die Gegend trüb erscheint
– und das nicht nur von außen; von innen wären es Bilder heroi-
scher Zeiten, die auch längst passé sind, verflossen. Sätze, in
denen Subjekt und Objekt unzweifelhafte Plätze einnehmen, Namen
und Rollen bestimmte waren, sind gesagt: die Vorstellungen, die
Feststellungen. Für hier aber und gegenwärtig gelten noch keine
fertigen Sätze, nicht mehr; gäb es eine Sprache für die Brache?