Knor | Drachenblut - Das Erbe der Samurai | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 306 Seiten

Knor Drachenblut - Das Erbe der Samurai


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-95869-062-2
Verlag: Amrun Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: PC/MAC/eReader/Tablet/DL/kein Kopierschutz

E-Book, Deutsch, 306 Seiten

ISBN: 978-3-95869-062-2
Verlag: Amrun Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: PC/MAC/eReader/Tablet/DL/kein Kopierschutz



Nach dem gewaltsamen Tod seiner Eltern wuchs der junge Takeru in Deutschland auf und kehrt nun als Fremder ins geheimnisvolle Japan zurück. Schon bald bedroht der Feind der Familie sein Leben und bedient sich dabei heimtückischer Geister und Zauberei. Als Takeru den Kampf aufnimmt, lernt er die schöne Schwertkämpferin Ayumi kennen und verliebt sich in sie. Gemeinsam kommen sie dem Rätsel um seine Herkunft näher, doch Ayumi hat ein dunkles Geheimnis. Um sie zu retten, muss Takeru das Drachenblut in seinen Adern wecken und sich seinen übermächtigen Feinden stellen. Spannende Urban-Fantasy für Jugendliche ab 12 Jahren aus der Feder der Bestseller-Autorin Daniela Knor!

Daniela Knor, geboren 1972 in Mainz, lebte bis zum Abitur in der närrischen Stadt am Rhein, bis es sie kurz an die Mosel und danach lange Zeit an die Donau, genauer gesagt nach Regensburg verschlug. Sie studierte zunächst Anglistik, Ethnologie und Vor- und Frühgeschichte, sattelte aber bald auf ein Fernstudium der Geschichte, Neueren deutschen Literaturwissenschaft und Psychologie um. Ihren ersten Fantasy-Roman (eine frühe Version von 'Nachtreiter') verfasste sie bereits während ihrer Schulzeit - manchmal auch in langweiligen Unterrichtsstunden. Zunächst mussten sich die Bücher, Kurzgeschichten und Hörspiele noch ihre Zeit mit einem biologisch bewirtschafteten Bauernhof, Pferden und Hühnern teilen, bevor sie Vollzeitschriftstellerin wurde. Mittlerweile lebt sie mit Mann und Hund wieder in Mainz. Mehr Informationen unter: https://danielaknor.wordpress.com

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Kapitel 2 »Nach Japan? Ausgerechnet jetzt?« Sie saßen sich am Frühstückstisch gegenüber, und es dauerte einen Moment, bis Takeru begriff, warum seine Adoptivmutter so entsetzt die Augen aufriss. »Na ja, wann denn sonst? Ich will ja nicht nach Fukushima, sondern in den Süden, wo meine Familie ... also die andere Familie ... gelebt hat.« Fahrig strich sich seine Mutter über das blond gefärbte Haar, das sie zu einem strengen Pferdeschwanz gebunden hatte. »Ich weiß nicht. Haben sie diese Anlage wirklich im Griff? Angeblich verschweigen sie immer noch die Hälfte, damit die Bevölkerung still hält.« Nun wurde auch Takeru ein bisschen mulmig. War seine Idee wirklich so gut? Um radioaktive Strahlung auf die leichte Schulter zu nehmen, hatte er im Fernsehen zu viel über die Auswirkungen von Tschernobyl gesehen. Und seine Eltern waren schließlich Mediziner. Die mussten es wissen. Hilfesuchend sah er zu seinem Vater, der sich nachdenklich am bärtigen Kinn kratzte. »Nozaki-san ...« – Nozaki war ein japanischer Arzt, der nach dem Studium in Deutschland geblieben war – »... sagt, dass sie im Fernsehen täglich über die Strahlungswerte informieren. Ich glaube nicht, dass im Süden ein großes Risiko besteht. Es ist deine Entscheidung, Takeru.« Seine Mutter schoss ihrem Mann einen gereizten Blick zu. »Was denn? Es gibt dort angeblich keine Radioaktivität.« Sie starrte ihn immer noch an, und allmählich hatte Takeru den Eindruck, dass ihm zwischen den beiden etwas entging. Plötzlich schien seinem Vater ein Licht aufzugehen. »Ach so! Nein, Astrid, das wäre nicht fair.« Aha. Hier lief also tatsächlich etwas Merkwürdiges. »Was wäre nicht fair?«, hakte er nach. »Dich mit dem Argument Fukushima von dieser Reise abzuhalten«, erklärte sein Vater. Seine Mutter biss sich auf die Unterlippe. Das tat sie immer, wenn sie etwas ungesagt machen wollte. »Warum denn auch? Es ist mein Geld. Ihr habt gesagt, dass ich es frei verwenden kann.« »Japan ist auch in anderer Hinsicht gefährlich«, behauptete seine Mutter mit einem Unterton, den er nicht einordnen konnte. »Japan ist eines der sichersten Länder der Welt!«, protestierte er. »Okay, es gibt viele Erdbeben, aber die gibt’s in Kalifornien auch. Genauso gut könnte ich irgendwo in einen Terroranschlag geraten oder nachts in L. A. überfallen werden.« Wollte seine Mutter ihn davon abhalten, nach seiner Familie zu forschen? Sie seufzte nur. Vielleicht hätte er die vielen Gefahren, die aus Sicht einer Mutter nur auf ihn lauerten, besser nicht aufzählen sollen. »Es gibt da etwas, das du nicht weißt«, gestand sein Vater. »Wir ... haben vor vielen Jahren beschlossen, es dir erst zu sagen, wenn du eines Tages deine Heimat sehen willst. Offenbar ist es jetzt so weit«, fügte er mit einem Seitenblick auf seine Frau hinzu. »Ach, und anstatt mir dieses Geheimnis endlich zu verraten, wolltest du mich lieber von der Reise abbringen?« Er konnte kaum glauben, dass sie zu einer solchen List fähig war. »Du weißt ja nicht, worum es geht«, rechtfertigte sie sich empört. »Dein Leben könnte auf dem Spiel stehen!« »Warum? Hab ich eine tödliche Sake-Allergie oder was?« »Das ist nicht der richtige Moment für Scherze, Takeru«, rügte sein Vater. »Für unsere Sorgen gibt es einen guten Grund. Deine ... leiblichen Eltern sind nicht bei einem Autounfall ums Leben gekommen.« »Was? Warum habt ihr mir das dann erzählt?« »Weil wir froh waren, dass du dich nicht mehr an die Wahrheit erinnern konntest. Kein Kind sollte mit ansehen müssen, wie seine Eltern ermordet werden.« »Er...« Das Wort erstarb ihm in der Kehle. Mit offenem Mund starrte er seinen Vater an. »Du wurdest traumatisiert. In der Psychiatrischen haben sie gesagt, dass es nicht ungewöhnlich ist, wenn Kinder solche Erlebnisse verdrängen. Das ist ein Schutzmechanismus, weil sie sie nicht verarbeiten können.« »Ja, aber ...« Ganz tief in einem Winkel seines Herzens hatte er immer geahnt, dass an der Geschichte mit dem Unfall etwas nicht stimmte. In den Träumen, die ihn manchmal quälten, war nie ein Auto vorgekommen. Stattdessen ... Aber das konnte nicht wahr sein. »Wie sind sie gestorben?« »Es war ein Überfall. Uns wurde nur gesagt, dass die Mörder nachts ins Haus eingedrungen sind und ...« »Sie hatten Schwerter«, fiel Takeru ihm ins Wort. In seinen Albträumen sah er immer blitzende Klingen. Verblüfft hob sein Vater die Augenbrauen. »Davon weiß ich nichts. Dieser ... Besuch damals, als du uns gebracht wurdest, das ging alles sehr schnell. Wir hatten kaum Gelegenheit, nachzufragen. Deiner Familie war wichtiger, uns zu warnen.« »Meiner Familie? Aber ich dachte ...« »Es tut uns leid«, beteuerte seine Mutter. »Wenn wir dir gesagt hätten, dass du noch Angehörige hast, hättest du bestimmt versucht, Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Wir wollten dich nicht belügen, aber sie haben gesagt, dass es dich in Gefahr bringen würde, falls jemals eine Spur von ihnen zu dir führt.« »Ihr hättet mir sagen können, wie es ist!« »Takeru, sei vernünftig!«, mahnte sein Vater. »Du warst ein Kind und hättest kein Geheimnis für dich behalten können.« »Ich bin schon eine Weile kein Kind mehr, falls ihr das noch nicht gemerkt habt!« Wenn sie ihm so wichtige Dinge verschwiegen und ihn belogen hatten, was konnte er ihnen dann überhaupt noch glauben? »Du warst ein Teenager.« »In ein paar Monaten werde ich zwanzig!« Sein Vater seufzte. »Ich sage ja nicht, dass es moralisch richtig war, die Wahrheit zu verbiegen. Aber es war zu deinem Schutz. Ich gehe jede Wette ein, dass du die Gefahr ignoriert und im Internet nach ihnen gesucht hättest. Erzähl mir nicht, dass das nicht stimmt.« »Was sollte denn auch so schlimm daran sein?« »Uns wurde eingeschärft, dass der Überfall auf deine Eltern kein Zufall war. Sie scheinen mit einem ... Verbrecherboss aneinandergeraten zu sein. Takashi, dein Vater, hat zwar nie erwähnt, dass er Feinde hatte, aber vielleicht hielt er es für unangebracht, solche Angelegenheiten mit einem Ausländer zu besprechen - selbst wenn er mit ihm befreundet war.« Täuschte er sich, oder war sein Vater nach so vielen Jahren immer noch ein wenig gekränkt? »Auf jeden Fall wurde uns aufgetragen, dafür zu sorgen, dass diese Leute dich niemals finden würden«, mischte sich seine Mutter wieder ein. »Sogar der Name in deinen Papieren war gefälscht, um dich nicht durch ihn verfolgen zu können. Wie hätten wir da erlauben sollen, dass du den richtigen Namen im Internet herumposaunst, um deine Angehörigen zu finden?« »Wow, du meinst, ich bin in einer Art Zeugenschutzprogramm?« Kurz hob sie die Hände und den Blick gen Himmel. »Alles, was dir dazu einfällt, ist wow?« »Es ist kein offizielles Schutzprogramm«, sagte sein Vater. »Ich weiß nicht, wie deine Familie es bewerkstelligt hat, aber sie waren so in Sorge, dass sie nicht abwarten wollten, bis die Angelegenheit auf bürokratischem Weg zu regeln war. Bis sie die zuständigen Richter und Ämter davon überzeugt gehabt hätten, dich unter falschem Namen von Ausländern adoptieren zu lassen ... Weißt du, Japan hat es nicht nötig, Waisenkinder in den Westen zu geben. Es ist schließlich eine reiche Industrienation. Und ziemlich stolz. Die Behörden hätten darauf gedrängt, dich in Japan zu behalten. Vor allem, weil es sich offiziell um einen gewöhnlichen Raubüberfall handelte. Verstehst du? Deine Papiere, die japanischen Adoptionspapiere, die wir hier in Deutschland vorlegen mussten, sind gefälscht. Wenn das auffliegt, kann deine Familie vielleicht immer noch Ärger bekommen.« Ich bin quasi illegal hier? Weil meine Eltern Ärger mit der Yakuza hatten? Aber warum? »Waren ... waren meine Eltern etwa auch Verbrecher?« »Das kann ich mir nicht vorstellen«, erklärte sein Vater. »Du weißt, dass Takashi und ich in Tübingen zusammen studiert haben. Er war ein ehrlicher, pflichtbewusster Mann, fleißig, freundlich ... Natürlich auch zurückhaltend mit seinen Gefühlen, so sind die Japaner nun einmal. Und dein Vater hielt viel von den alten Umgangsformen. Als wir ihn zu seiner Hochzeit besucht haben, war ich verblüfft, wie traditionell das Familienanwesen eingerichtet war.« »Um nicht zu sagen, etwas rückständig«, warf seine Mutter ein. »Ich glaube, jedes andere Haus hatte Glasfenster.« »Hast du damals nicht gesagt, es sei romantisch?« »Natürlich war es romantisch, aber ich konnte mir nicht vorstellen, wie man im Winter ...« »Hallo? Könnt ihr das vielleicht ein andermal ausdiskutieren? Es ging gerade darum, ob ich aus einem Yakuza-Clan stamme.« Mit schuldbewussten Mienen wandten sie sich ihm wieder zu. »Takashi hätte es sicher nicht gern gesehen, in einem Atemzug mit der Mafia genannt zu werden«, mahnte sein Vater. »Was auch immer damals vorgegangen ist, ich bin sicher, dass er nie ein Verbrechen begangen hätte.« Die hörbar feste Überzeugung hinter den Worten beruhigte Takeru. Es war daneben, aber einen Moment lang hatte ihn die Vorstellung fasziniert. Bilder aus Gangsterfilmen waren ihm durch den Kopf geschossen, in denen Kriminelle immer coole Sprüche von sich gaben und ihren eigenen Gesetzen folgten. Aber es gefiel ihm sehr viel...


Daniela Knor, geboren 1972 in Mainz, lebte bis zum Abitur in der närrischen Stadt am Rhein, bis es sie kurz an die Mosel und danach lange Zeit an die Donau, genauer gesagt nach Regensburg verschlug. Sie studierte zunächst Anglistik, Ethnologie und Vor- und Frühgeschichte, sattelte aber bald auf ein Fernstudium der Geschichte, Neueren deutschen Literaturwissenschaft und Psychologie um. Ihren ersten Fantasy-Roman (eine frühe Version von "Nachtreiter") verfasste sie bereits während ihrer Schulzeit - manchmal auch in langweiligen Unterrichtsstunden. Zunächst mussten sich die Bücher, Kurzgeschichten und Hörspiele noch ihre Zeit mit einem biologisch bewirtschafteten Bauernhof, Pferden und Hühnern teilen, bevor sie Vollzeitschriftstellerin wurde. Mittlerweile lebt sie mit Mann und Hund wieder in Mainz.



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