Knopf / Zinn / Wüthrich | Bertolt Brecht | Buch | 978-3-89674-582-8 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 78, 178 Seiten, PB, Format (B × H): 128 mm x 203 mm, Gewicht: 295 g

Reihe: Herrenalber Forum

Knopf / Zinn / Wüthrich

Bertolt Brecht

Vertriebener zwischen den Welten

Buch, Deutsch, Band 78, 178 Seiten, PB, Format (B × H): 128 mm x 203 mm, Gewicht: 295 g

Reihe: Herrenalber Forum

ISBN: 978-3-89674-582-8
Verlag: Evangelische Akademie Baden


Als Bertolt Brecht 1933 in der Nacht des Reichstagsbrands Deutschland verließ, hatte er sich bereits als Weltautor durchgesetzt. Seine Stücke wurden in ganz Europa gespielt; längst hatten seine sozialkritischen Lieder Amerika erreicht und begannen dort anonymes Gut der Pop-Kultur zu werden. Der Band in der Reihe "Herrenalber Forum" dokumentiert eine Brecht-Tagung der Evangelischen Akademie Baden. Neben dem Schaffen Brechts in der Zeit als Vertriebener standen seine Person und sein Religions- und Naturverständnis im Blickpunkt. Es wurde deutlich, dass aus Brechts Werken einerseits aktuelle Bezüge in die heutige Zeit gezogen werden können, die Menschen auch heute noch bewegen. Andererseits wurde mit der Tagung klar, dass Brecht zeit- und kontextgebunden Anschauungen vertrat, die es auch zu befragen gilt.
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Vorwort

Als Bertolt Brecht 1933 in der Nacht des Reichstagsbrands Deutschland verließ, hatte er sich bereits als Weltautor durchgesetzt. Seine Stücke wurden in ganz Europa gespielt; längst hatten seine sozialkritischen Lieder Amerika erreicht und begannen dort anonymes Gut der Pop-Kultur zu werden. Seine Gesellschaftsanalysen in ästhetischer Form, allen voran sein Stück über die Manipulation des Menschen zum austauschbaren Objekt der Politik und des Konsums „Mann ist Mann“ von 1926, riefen schon seit 1930 den offenen Terror der Nazis auf den Plan, die „alles, was Brecht ist“ zu verhindern und zu unterdrücken suchten. Es bedurfte nicht erst des Feuerzeichens des brennenden Reichstags, um Brecht und seine jüdische Frau Helene Weigel mit ihren Kindern Stefan und Barbara zu veranlassen, die Flucht sorgfältig vorzubereiten und aus der Heimat buchstäblich in letzter Minute zu fliehen, ehe sie die physische Auslöschung durch die Nazi-Barbarei hätte erreichen können: Brecht stand seit 1923 an prominenter 5. Stelle der „Schwarzen Liste“ der NSDAP, der Personen, die nach dem „Machtantritt“ zu beseitigen waren. Was folgte, war eine Jagd um den gesamten Globus durch fünf Exilländer, in denen er nur als „gefährlicher Ausländer“ und auch nur auf Zeit geduldet war. Bis 1950 war er staatenlos, und auch seine Wirkungsstätte ab 1949 in Ostberlin war mehr den äußeren Umständen und dem beginnenden Kalten Krieg als den eigenen Wünschen und Möglichkeiten geschuldet. Richtig heimisch wurde er nirgends mehr.

Aber Brecht hatte – egal, wo er sich aufhielt – eine Heimat: seine Dichtung. Im Exil entstanden seine legendären Dramen wie „Mutter Courage und ihre Kinder“, „Der gute Mensch von Sezuan“ oder „Herr Puntila und sein Knecht Matti“. Außerdem schrieb Brecht in seiner Exilzeit die „Svendborger Gedichte“ (1939). Auch die meisten seiner „Kalendergeschichten“ entstanden in diesen Jahren.

Der Band „Bertolt Brecht – Vertriebener zwischen den Welten“ dokumentiert die gleichnamige Tagung der Evangelischen Akademie in Bad Herrenalb. Neben dem Schaffen Brechts in der Zeit als Vertriebener stand seine Person und sein Religions- und Naturverständnis durchaus auch kritisch im Blickpunkt. Es wurde deutlich, dass aus Brechts Werken einerseits aktuelle Bezüge in die heutige Zeit gezogen werden können, die Menschen auch heute noch bewegen. Andererseits wurde in den Diskussionen während der Tagung klar, dass Brecht zeit- und kontextgebunden Anschauungen vertrat, die es auch zu befragen gilt.

Prof. Dr. Jan Knopf
Arbeitsstelle Bertolt Brecht (ABB)

Pfarrer Dr. Gernot Meier
Evangelische Akademie Baden

Karlsruhe, im Juni 2015


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