Knoblauch | Homerun for love | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 300 Seiten

Reihe: Read! Sport! Love!

Knoblauch Homerun for love

Roman
19001. Auflage 2019
ISBN: 978-3-492-98622-9
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, 300 Seiten

Reihe: Read! Sport! Love!

ISBN: 978-3-492-98622-9
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sie tut es für Geld, er für den guten Ruf. Die Beziehung zwischen Baseballstar Desmond und Studentin Imogen sollte eigentlich nur für die Presse sein - bis daraus mehr wird.Ein Jahr lang sind die Studentin Imogen und der aufstrebende Baseballstar Desmond vertraglich dazu verpflichtet, ein Paar zu spielen. Die beiden kommen sich schnell näher. Doch Desmonds zügellose Vergangenheit holt das junge Paar ein und Imogen muss sich fragen, ob sie mit einem Mann leben will, der sie offensichtlich belügt. Und auch Desmond steht vor einer schweren Entscheidung: Schweigt er weiter, verliert er die Frau, die er liebt. Bricht er sein Schweigen, könnte das ungeahnte Folgen für ihn und seine Familie haben.»Homerun for Love« ist der vierte Band der Sports-Romance Serie Read! Sport! Love! von Piper Gefühlvoll. Die Bände der Serie stammen von verschiedenen Autorinnen und hängen inhaltlich nicht zusammen, aber in jeder Geschichte stehen Sport und große Gefühle im Zentrum.
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4. Der Vertrag


Holdens Anwesen lag im wunderschönen Stadtteil Madison Park, in der Nähe des japanischen Gartens. Imogen hielt an einer kleinen Säule vor dem gusseisernen Tor und betätigte den Klingelknopf. Kurz darauf öffnete es sich langsam.

Staunend durchfuhr sie den weitläufigen Vorgarten. Mit den hohen Kiefern und gepflegten Rasenflächen entsprach er genau ihrer Vorstellung einer Millionärsvilla. Auch das Gebäude, mit seinen hellbraunen Backsteinen und dem vielen dunklen Holz, erfüllte dieses Klischee.

Kaum hatte sie geparkt, öffnete sich die große Flügeltür und Mrs White trat heraus. Sie trug wieder ein Businesskostüm und lächelte Imogen unverbindlich an. Neben ihr stand ein Mann im Anzug. Er war etwa im gleichen Alter wie Mrs White und lächelte ebenfalls ein wenig unterkühlt.

Auch Imogen hatte sich für ein Kostüm entschieden, obwohl sie sich darin nicht wohlfühlte. Aber es erschien ihr angemessen. Ein geschäftlicher Anlass verlangte formelle Kleidung.

Mrs White schüttelte ihr die Hand, stellte den Mann als Desmonds Coach, Mr Miller, vor und führte sie in einen hellen Raum mit Blick auf den Pool. Imogen fragte sich, wofür man in Seattle einen Pool brauchte. Wenn man Glück hatte, konnte man den im Sommer für ein paar Wochen nutzen. In den anderen Monaten war es dafür nicht warm genug.

Der Raum selbst war offensichtlich eine Art Wohnküche. Auf einem großen, gläsernen Tisch standen Tassen und eine dampfende Kanne. Daneben lagen zwei dicke Ordner. Die ebenfalls durchsichtigen Plastikstühlen zierten Felle, die dem klaren Stil ein wenig die Kälte nahmen.

»Möchten Sie einen Kaffee?«, unterbrach Mrs White Imogens Gedanken. »Desmond wird gleich zu uns stoßen. Er hat gestern … Oh, da ist er ja schon.«

Imogen brauchte den Satz nicht zu Ende zu hören, um zu wissen, was Holden gestern angestellt hatte. Er sah aus, als hätte er wenig Schlaf abbekommen. Das Haar hing ihm feucht ins Gesicht, er trug Jogginghose und T-Shirt und gähnte herzhaft. Ihm folgten zwei Katzen, die in der Tür innehielten und die vielen Menschen musterten. Dann drehten sie sich um und verschwanden in den Tiefen des Hauses. Ohne Imogen eines Blickes zu würdigen, ließ sich Holden auf einen der Stühle fallen und schenkte sich Kaffee ein.

»Dann können wir ja anfangen.« Der Tonfall seiner Mutter machte klar, dass ihr sein Verhalten missfiel. »Setzen wir uns.« Sie wartete, bis alle Platz genommen hatten, und sprach dann weiter: »Zuerst sollte ich erklären, warum wir hier sind. Oder willst du das übernehmen, Des?«

Er schüttelte den Kopf und wedelte mit der Hand in Richtung seiner Mutter.

»Also, Imogen. Wie Sie sicher wissen, hat der Ruf meines Sohnes in den letzten Monaten ein wenig gelitten.«

Imogen nickte.

»Das war kein Problem, so lange er relativ unbekannt war, aber jetzt …«, sie zuckte mit den Schultern, »… ist es wichtig, dass er Verantwortung zeigt. Keine durchzechten Nächte, keine Partys, keine ständig wechselnden Damenbekanntschaften.« Sie sah zu Mr Miller.

»Dieses Verhalten wird langsam zum Problem.« Der Coach warf Desmond einen tadelnden Blick zu. »Deshalb haben wir zusammen mit Desmond beschlossen, dass er eine solide Beziehung mit einem bodenständigen Mädchen beginnt. Das wären dann Sie. Eure Verbindung wird dafür sorgen, dass man seine Eskapaden bald vergisst. Wir sehen uns als Verein für Familien, Werte und Traditionen.«

Holden schnaubte, hielt den Kopf aber weiterhin gesenkt und vertiefte sich in den Anblick seines Kaffees. Der Coach warf ihm einen warnenden Blick zu, doch Desmond ignorierte ihn weiter.

»Ich verstehe«, antwortete Imogen schnell. Die aufgeladene Atmosphäre zwischen Desmond, seiner Mutter und dem Coach bereitete ihr Unbehagen. Bevor sich die Situation zuspitzte, wollte sie ihren Standpunkt deutlich machen. »Es gäbe da allerdings noch diverse Details zu klären.«

»Natürlich. Unsere Bedingungen.« Jetzt sprach wieder Mrs White. »Am besten nehmen Sie sich einen der Ordner, die enthalten den Vertag mit dem genauen Wortlaut. Wir gehen das Seite für Seite durch.« Sie wartete, bis Imogen einen der Ordner vor sich ausgebreitet hatte und sprach dann weiter: »Zuerst wäre da absolutes Stillschweigen über all das hier. Für die Öffentlichkeit muss es nach einer echten Liebesbeziehung aussehen. Das heißt, keiner von euch hat andere Affären oder dergleichen.« Ihr Blick wanderte zu Holden. Der sah jetzt doch auf, stellte den Kaffee ab und hob unschuldig die Hände. Dabei zuckte er leicht mit den Schultern, als wollte er sagen: Hey, sieh nicht mich so an.

Seine Mutter überging die Geste und sprach weiter: »Wir beginnen mit einem Abendessen heute Abend nach dem Spiel und …«

»Äh, das geht nicht.« Imogen zeigte ein kurzes Lächeln. »Da arbeite ich.«

»Wenn du diesem Deal zustimmst, wirst du nicht mehr arbeiten.« Holdens dunkle Stimme ließ einen kleinen Schauer über Imogens Rücken laufen.

Trotzdem wollte sie sich nicht von ihm einschüchtern lassen. »Doch, das werde ich. Es soll doch echt wirken, oder?«

Er richtete sich in seinem Stuhl auf und blickte sie mit leicht gehobenen Brauen an. »Meine Freundin muss nicht arbeiten.«

Für einen kurzen Moment verschlug es Imogen die Sprache. »Ach, und wovon soll sie dann leben?«

»Ich finanziere ihr Leben.«

Imogen konnte nicht an sich halten und prustete: »Das ist ein Scherz, oder?« Ihr Blick huschte von Holden zu seiner Mutter, dann zum Trainer.

»Da muss ich Imogen zustimmen, Des«, stellte Mrs White fest. »Wenn sie auf einmal ihren Job kündigt und ihren Lebensstil ändert, glaubt niemand, dass ihr euch gerade erst verliebt habt. Vielleicht später, wenn …«

Nickend unterbrach er sie: »Dann wird sie in drei Monaten aufhören zu arbeiten.«

»Aber meinen Doktor darf ich machen?« Es gelang Imogen nicht, den Sarkasmus aus ihrer Stimme zu verbannen. »Wenn ich nämlich das Heimchen am Herd spielen soll, dann …«

»Darum geht es nicht.« Er schenkte sich neuen Kaffee ein und deutete mit der Tasse auf sie. »Es geht darum, dass meine Freundin sich Zeit für ihre Ausbildung nehmen kann. In was promovierst du?«

»Kunststofftechnik.«

»Also sind wir uns einig? Du gibst in drei Monaten deinen Job auf und konzentrierst dich voll auf deine Doktorarbeit.«

Alles in Imogen schrie nach Widerspruch. Aber er hatte Recht. Sie wünschte sich schon so lange, nicht mehr nebenher arbeiten zu müssen. Andererseits … »Ich kann meinen Job nicht aufgeben. Ich brauche das Geld zum Leben.«

»Wir zahlen die Studiengebühren und die Raten, oder?« Er lehnte sich lässig in seinem Stuhl zurück und kippte ihn auf die Hinterbeine.

»Von irgendetwas muss ich leben. Nicht jeder bekommt ein Sportstipendium, auf dem er sich ausruhen kann.«

Seine Brauen zuckten in die Höhe. »Wie viel verdienst du in deinem Job?«

»Um die tausend Dollar im Monat. Je nach Trinkgeld.«

»Die können wir drauflegen, sobald du nicht mehr arbeitest. Würde das reichen?«

Langsam, fast gegen ihren Willen nickte Imogen. Keine Doppelschichten mehr im Diner. Endlich freie Wochenenden. Das würde sie um Meilen voranbringen.

Mrs White klopfte mit dem Stift auf den Tisch. »Gut. Dann also Abendessen morgen Abend? Das passt sowieso besser, Des. Da hast du spielfrei.« Sie sah zu Holden, der mit den Schultern zuckte und dann zu Imogen, die nickte. »Perfekt!«

»Was erwarten Sie von mir bei diesem Abendessen?« Imogen wandte sich direkt an Holdens Mutter. Sie schien diejenige zu sein, die das Sagen hatte.

»Es muss authentisch wirken«, antwortete Mrs White. »Sie sollten viel lächeln. Es soll aussehen, als hättet ihr Spaß miteinander. Vielleicht eine leichte Berührung hier und da. Was man eben bei einem ersten Date so macht.«

Es gelang Imogen, sich einen Kommentar zu verkneifen. Sie hatte keine Ahnung, was man bei einem ersten Date so machte. Ihr letztes Date war sechs Jahre her und hatte aus einem Besuch im Kino mit anschließendem Milchshakeschlürfen bestanden. Sie nahm an, das Holden und seine Mutter sich etwas anderes vorstellten.

»Was denkst du, Jason?«, wandte sich Holdens Mutter an den Coach. »Gibt es noch etwas zu beachten?«

Der Coach schüttelte den Kopf. »Das Ganze muss vor allem echt wirken. Es muss deutlich werden, dass Desmond sich ändert.«

»Muss ich ihn küssen?« Die Frage war Imogen herausgerutscht und sie spürte, wie ihre Ohren rot wurden.

»Müssen?« Das war Desmond. Wieder wanderten seine Augenbrauen nach oben. »Du musst gar nichts, was du nicht willst. Aber wenn wir eine Beziehung vortäuschen, wäre es hilfreich.«

»Nicht beim ersten Date!« Imogen wusste selbst nicht, warum ihr das so wichtig war. Wahrscheinlich war das ihre Art, einen letzten Rest Würde zu bewahren. Sie fing Holdens Blick ein und hielt ihn fest. Er sollte merken, dass sie in diesem Punkt nicht nachgeben würde.

Tatsächlich war er es, der zuerst wegschaute, wenn auch mit einem leichten Lächeln um die Lippen. »Kein Knutschen beim ersten Date. Versprochen.«

»Gut. Und keinen Sex!« Jetzt glühten nicht nur Imogens Ohren, sondern auch ihr Gesicht.

»Okay.«

Lachte er sie etwa aus?

»Kein Sex, kein Küssen. Vorerst.« Holden blickte ihr direkt in die Augen und seine Schultern zuckten verräterisch. Er lachte tatsächlich.

»Nie! Wenn jemals rauskommt, dass ich mich für das hier bezahlen lasse, bin ich nicht besser als eine Escort-Dame!« Imogens Stimme überschlug sich fast. »Also: keinen Sex. Sonst bin ich raus.« Sie stand auf und strich ihr Kostüm glatt.

»Bleiben Sie, bitte.« Mrs White, die dem Gespräch schweigend gefolgt war,...


Knoblauch, Nicole
Nicole Knoblauch, Jahrgang 1974, lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen im Rhein-Main Gebiet. Aus Liebe zur Literatur und vergangenen Zeiten studierte sie Germanistik, Geschichte und Philosophie. Seit ihrem Abschluss arbeitet sie als Privatlehrerin für Englisch und Deutsch.
Nach der Geburt ihrer Söhne entdeckte sie das Schreiben wieder neu und verliert sich seit dem gerne in romantischen Geschichten. 2017 veröffentlichte sie ihr Debüt ›Mann meiner Träume‹, einen historischen Liebesroman zu Zeiten Napoléons I.
Als passionierte Hobbynäherin entwirft und näht sie außerdem historische Kostüme.



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