E-Book, Deutsch, 424 Seiten
Knapp / Söding Glaube in Gemeinschaft
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-451-80237-9
Verlag: Verlag Herder
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Autorität und Rezeption in der Kirche
E-Book, Deutsch, 424 Seiten
ISBN: 978-3-451-80237-9
Verlag: Verlag Herder
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Im Herbst 2013 wurde, angestoßen von Papst Franziskus, eine weltweite Umfrage zur Akzeptanz der kirchlichen Lehre zu Ehe und Familie initiiert. Diese Umfrage scheint nicht recht ins Bild der katholischen Kirche als einer hierarchisch verfassten Gemeinschaft zu passen. Sie ist aber ein Anstoß, das Verhältnis zwischen dem kirchlichen Amt und seiner Autorität sowie den Gläubigen und ihren Glaubens- und Lebensperspektiven neu auszubalancieren. Die Autorität des kirchlichen Amtes steht auf dem Prüfstand; die Rezeption der kirchlichen Lehren im Volk Gottes wird prekär; die Frage nach dem Glauben in der Gemeinschaft der Kirche wird neu gestellt; die Autorität des Gottesvolkes mit seinem Glaubenssinn ist virulent.
Die Beiträge des Bandes zeigen die großen Spannungsbögen, die in der katholischen Kirche neu vermessen werden müssen: Autorität und Gewissen – Gehorsam und Freiheit – Lehramt und Glaubenssinn – Macht und Charisma – Tradition und Innovation. Exegese und Kirchengeschichte, Systematische und Praktische Theologie treten in einen Dialog über die Schlüsselfragen einer Kirche mit Zukunft.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Glaube in Gemeinschaft;1
2;Inhalt;6
3;Autorität und Rezeption in der Kirche. Zur Einführung;12
4;Autorität und Gewissen;18
4.1;Die Autorität der Zeugen – und andere Autoritäten. Ein ekklesiologischer Diskurs über Glaubwürdigkeit;20
4.1.1;1. Der vornehme Ton;20
4.1.2;2. Zeugnis, Erfahrung, Überzeugung;22
4.1.3;3. Zeugnis-Performance;27
4.1.4;4. Ekklesiologische Konstellationen;31
4.2;Hirten-Gewalt?;38
4.2.1;1. Hirtengewalt im Verständnis der Vorkonzilszeit;38
4.2.2;2. Die Vollmacht des Diözesanbischofs nach Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils;42
4.2.2.1;a) Diözesanbischöfe – Verwaltungsbeamte des Papstes?;42
4.2.2.2;b) Ein Blick zurück – Verfassungsrecht auf dem Boden des II. Vaticanum;43
4.2.3;3. Hirten-Gewalt – über wen und über was?;47
4.3;Communio-Primat. Von Benedikt XVI. zu Franziskus: Überlegungen zum Petrusdienst im dritten Jahrtausend;55
4.3.1;1. Der freiwillige Amtsverzicht Benedikts – eine epochale Geste;55
4.3.2;2. Eine neue Situation – eine neue Ausübung des Petrusdienstes?;56
4.3.3;3. Das I. Vatikanum – eine Blockade für den Communio-Primat?;58
4.3.4;4. Mitwirkung der Bischöfe an der Leitung der Gesamtkirche – möglich!;60
4.3.5;5. Der Primat des Papstes im Konzert „patriarchaler Räume“;63
4.3.6;6. Aktuelle Herausforderungen;65
4.3.7;7. Unterwegs zum Communio-Primat – Reformsignale bei Papst Franziskus;66
4.3.8;8. Der eine Glaube und die vielen Gesichter der Kirche;72
4.4;Autorität durch Dienen? Strukturen einer missionarischen Kirche;74
4.4.1;1. Autorität in moderner Gesellschaft;76
4.4.2;2. Autorität in der Kirche;78
4.4.3;3. Kirchliche Autorität in der Gesellschaft;82
4.4.4;4. Erneuerung kirchlicher Strukturen;84
4.4.5;5. Schlussbemerkung;87
4.5;Von zwei Synoden und einem ökumenischen Konzil. Die Bischofsversammlung von Ephesus 431 und ihre Problematik;88
4.5.1;1. Der Konflikt: Nestorius und die Theotokos;88
4.5.2;2. Die Beratungen in Ephesus;94
4.5.3;3. Die Union von 433;99
4.5.4;4. Die Rezeption des Konzils;102
4.5.5;5. Zusammenfassung;105
5;Gehorsam und Freiheit;108
5.1;Gott spricht – wer hört zu? Auf dem Weg zu einer biblischen Theologie des Wortes Gottes;110
5.1.1;1. Wer fragt?;110
5.1.2;2. Wer spricht?;115
5.1.3;3. Wer hört zu?;126
5.2;Gehorsam und Freiheit bei Thomas von Aquin. Eine relecture;131
5.2.1;1. Erneute Konzentration;131
5.2.2;2. Gehorsam innerhalb der drei evangelischen Räte;133
5.2.3;3. Gehorsam innerhalb der Tugendlehre;135
5.2.3.1;a) Noetische Differenzierung;139
5.2.3.2;b) Gehorsam und Gerechtigkeit;141
5.2.3.3;c) Willenskonformität oder: Gehorsam in Freiheit;144
5.2.4;4. Entäußerung und Erfüllung;149
5.3;Normativität und Freiheit im Gottesdienst. Versuch einer Verhältnisbestimmung im Kontext der Gegenwart;151
5.3.1;1. Gegenwärtige Debatten um Freiheit und Ordnung;151
5.3.2;2. Normativität als eine notwendige Grundlage der Liturgie;155
5.3.3;3. Freiheit als eine notwendige Grundlage der Liturgie;158
5.3.4;4. Ausblick;162
6;Lehramt und Glaubenssinn;164
6.1;Lehramt und Glaubenssinn. Anmerkungen zu einem zunehmend schwieriger werdenden dogmatischen Lehrstück;166
6.1.1;1. Die ‚Zeichen der Zeit‘;166
6.1.2;2. Wider die ‚Häresie der Vergesslichkeit‘;168
6.1.3;3. Offenbarungstheologische Revisionen;173
6.1.4;4. Vom ‚Subjektwerden‘ des Gottesvolkes;175
6.1.4.1;a) Vom passiven Erkenntnisprinzip zur aktiven Eigenschaft;175
6.1.4.2;b) Glaubenssinn und Rezeption;177
6.1.4.3;c) Strukturelle und institutionelle Realitätsdefizite;179
6.1.5;5. Kirchliches Recht und Ekklesiopolitik;181
6.2;Lehramt und Glaubenssinn. Kirchenrechtliche Überlegungen zu einem spannungsreichen Verhältnis – aus aktuellem Anlass;183
6.2.1;1. Der Glaubenssinn des Gottesvolkes;187
6.2.1.1;a) Geistwirken in Individuum und Gesamtkirche;187
6.2.1.2;b) Dynamik von Amt und Gottesvolk;189
6.2.1.3;c) Wahrheit statt Mehrheit;190
6.2.1.4;d) Erkenntnis oder Bekräftigung?;191
6.2.2;2. Rechtliche Berücksichtigung des Glaubenssinns;193
6.2.2.1;a) Gesetzgeberische Zurückhaltung;194
6.2.2.2;b) Glaubenssinnsensitive Strukturen;198
6.2.3;3. Einordnung der aktuellen Phänomene;204
6.2.3.1;a) Dokumentierter Dissens und Nichtrezeption;204
6.2.3.2;b) Theologische Relevanz der Rezeptionsverweigerung;206
6.2.3.3;c) Konträre Meinung als lehrhaft relevante theologische Position;208
6.2.3.4;d) Rechtliche Konsequenzen;211
6.3;Wandlungen des Glaubenssinns. Das Beispiel der Diskussion um die wiederverheirateten Geschiedenen;214
6.3.1;1. Der Glaubenssinn und seine kirchlichen und gesellschaftlichen Kontexte;215
6.3.2;2. Glaubenssinn und wiederverheiratete Geschiedene;219
6.3.3;3. Vom Sensus fidelium zum Consensus fidelium;224
6.4;Kinder im sensus fidei. Ein Versuch, ihren ekklesiologischen Ort zu bestimmen;229
6.4.1;1. Aspekte einer Theologie der Kindheit bei Karl Rahner;231
6.4.2;2. Kinder als Subjekte der Theologie;234
6.4.3;3. Sensus fidei;237
6.4.4;4. Kleine Propheten. Zur Relevanz des sensus fidei;239
6.5;Reli-Lehrer(in) sein zwischen Lehre und Leere? Wie eine korrelative Theologie das Verhältnis von Theologie und Spiritualität klären könnte. Auch eine Frage nach der Beziehung von Lehramt und Glaubenssinn;242
6.5.1;1. Alltägliche Herausforderungen einer Religionslehrerin/eines Religionslehrers;243
6.5.1.1;a) Angst vor der Lehre und/oder Angst vor der Leere?;243
6.5.1.2;b) Experte oder Moderator?;244
6.5.1.3;c) Fragen auflösen, obwohl es darum geht, mit ihnen zu leben?;244
6.5.2;2. Das ungeklärte Verhältnis von Theologie und Spiritualität;245
6.5.3;3. Korrelative Theologie als möglicher Deuteschlüssel;246
6.5.4;4. Konturen einer korrelativen Theologie für das Thema: Gottes Wirken in der Welt;248
6.5.4.1;a) Prinzip der Hierarchie der theologischen wie existentiellen Wahrheiten oder Zur Relevanz eines Themas;248
6.5.4.2;b) Chiffren identifizieren;249
6.5.4.3;c) Ist die Akeda nicht Beweis der Anti-Hilfe Gottes? – Klärung der Chiffre „Hilfe“ vonseiten der Lebenskonzepte;252
6.5.4.4;d) Theologische Modelle, die Geschichtsmächtigkeit Gottes zu denken – Klärung der Chiffre „Hilfe“ vonseiten der Glaubenstraditio;253
6.5.4.5;e) Wie Gott hilft – Fragen, mit denen es zu leben gilt;254
6.5.5;5. Vom Risiko, existentiell zu sprechen und dem Risiko, es nicht zu tun;258
7;Macht und Charisma;260
7.1;Transformationen des Charismas. Überlegungen zum Buch Numeri vor dem Hintergrund von Max Webers Veralltäglichungstheorem;262
7.1.1;1. Amt und Charisma im Alten Testament;262
7.1.2;2. Funktionale Differenzierungen von Autorität und Legitimitätsdiskurse im Numeribuch;266
7.1.3;3. Veralltäglichung als Schlüsselbegriff;277
7.1.4;4. Veralltäglichungsaspekte im Buch Numeri;282
7.1.5;5. Transformationen des Charisma im Zusammenhang der Formation der Tora im entstehenden Frühjudentum;286
7.2;Das Zeichen des Rabbi. Zur Transformation der Rede von Macht und Allmacht in der Begegnung mit dem besonderen Charisma der Autorität Jesu Christi – ein Beitrag zur Kriteriologie der Glaubwürdigkeit des christlichen Zeugnisses;289
7.2.1;1. Kriterien ihrer Glaubwürdigkeit der des christlichen Zeugnisses;293
7.2.2;2. Das Zeichen des Rabbis oder: Wie ist der allmächtige Gott in der Geschichte auszumachen?;302
7.2.3;3. Fußwaschung und geöffnetes Herz: die Kriterien der Gegenwart Gottes in dieser Welt;306
7.3;Macht und Charisma. Anmerkung zur ekklesiologischen Dialektik des Charismas der Demut im Petrusdienst Benedikts XVI.;308
7.3.1;1. Einleitung;308
7.3.2;2. Geistliches Fundament der Verflechtung von päpstlichem Primat und bischöflicher Kollegialität;311
7.3.2.1;a) Kollegialität als Zeichen der communio;311
7.3.2.2;b) Die innere Grundfeste des Primats: Bereitschaft zur selbstlosen Nachfolge;313
7.3.3;3. Der martyrologische Charakter des Primats;315
7.3.3.1;a) Die Koexistenz der Macht des Gehorsams und des freien Machtverzichtes;316
7.3.3.2;b) Stellvertretung Christi als Teilhabe am Kreuzesschicksal des gehorsamen Christus;318
7.3.3.3;c) Die Macht der christlichen Blutzeugen als geistliche Stärke;320
7.3.4;4. Resümee;322
7.4;Kirche Neu Denken;324
7.4.1;1. Konziliare Perspektive;324
7.4.2;2. Franziskanische Akzentsetzung;325
7.4.3;3. Kirchliche Vollzüge;332
7.4.4;4. Die epikletische Gestalt der Kirche;334
7.4.5;5. Die Kirche als Subjekt der Epiklese;336
7.4.6;6. Auf dem Weg zu einer pneumatologischen Ekklesiologie;338
7.5;Sündige Kirche oder Kirche der Sünder?;340
7.5.1;1. Das kirchenkritische Interesse an einem idealisierten Kirchenbild;340
7.5.2;2. Eine These K. Rahners und ihre Kritik durch W. Kardinal Kasper;342
7.5.3;3. Freiheitsverlust nach innen und Ressentiment nach außen;342
7.5.4;4. Die Ambivalenz des biblischen Monotheismus;346
7.5.5;5. Die Überwindung der Sünde im Medium des „Fleisches“;348
7.5.6;6. Der Rückfall der Jünger in die Mechanismen der Sünde;349
7.5.7;7. Konsequenzen;352
8;Tradition und Innovation;356
8.1;Tradition und Innovation? Ekklesiologische Erwägungen zur Rezeptionsgeschichte des Zweiten Vatikanischen Konzils;358
8.1.1;1. Kontinuität und Tradition – die konziliare Eröffnung eines ekklesiologischen Diskurses;358
8.1.2;2. Kirche und Welt – die konziliare Grammatik des Traditionsdiskurses;360
8.1.3;3. Eine Grammatik theologischer Traditionsinnovation: die Pluralität der Orte und Gegenwarten in der Darstellung des Glaubens;364
8.1.4;4. Traditionskontinuierung als Innovation – das Zweite Vatikanische Konzil als Diskurs;369
8.2;Zwischen Anpassung und Neugestaltung. Die Reform des Kirchenrechts als Konzilsrezeption;373
8.2.1;1. Die Vorgaben Paul VI.;375
8.2.2;2. Die Leitlinien der Codexreform;379
8.2.3;3. Der Codex, übersetzende Rezeption des Konzils;385
8.2.4;4. Zusammenschau;388
8.3;Kirche als Ergebnis interaktiver Wertschöpfung. Innovationstheologische Seitenblicke auf Betriebswirtschaftslehre und Zweites Vatikanisches Konzil;390
8.3.1;1. „Ein Gebirge ist in Bewegung“;390
8.3.2;2. Produktdurch Prozessinnovation: Jüngste Beispiele pastoraler Aufbrüche;393
8.3.3;3. Interaktive Wertschöpfung: Einsichten betriebswirtschaftlicher Innovationsforschung;399
8.3.4;4. Die Produktion von Theologie als Prozess Interaktiver Wertschöpfung: Das Zweite Vatikanische Konzil;402
8.4;Mit Kindern Eucharistie und Abendmahl feiern. Lernwege in der Ökumene durch konfessionelle Innovationen in der einen Tradition;406
8.4.1;1. Zugänge: Facetten einer ökumenisch motivierten Fragestellung;406
8.4.1.1;a) Eine literarische Annäherung;406
8.4.1.2;b) „via empirica“ einander als Geschwister anerkennen – eine Lösung?;407
8.4.1.3;c) Die gewählte Fragestellung;408
8.4.2;2. Das innovative Votum für die „Frühkommunion“ (Pius X.);411
8.4.2.1;a) Die Grundanliegen von Pius X.;411
8.4.2.2;b) Eucharistie der Kinder und Liturgische Reform im Umfeld des Zweiten Vatikanischen Konzils;413
8.4.3;3. Abendmahl mit Kindern – Initiativen in den evangelischen Kirchen;414
8.4.3.1;a) Synodale Wegweisungen im 20. Jahrhundert;414
8.4.3.2;b) Offene Fragen;416
8.4.4;4. Mit Kindern Eucharistie feiern – ein Lehrstück in der ökumenischen Hermeneutik;417
8.4.4.1;a) Eine Kontroverse im 16. Jahrhundert?;417
8.4.4.2;b) Bleibende Aufgaben angesichts ökumenischer Konvergenzen und Differenzen;419
9;Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter;421