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Klumpjan | Heiter bis wolkig | Buch | 978-3-9813928-1-4 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 1, 152 Seiten, Paperback, Format (B × H): 134 mm x 217 mm, Gewicht: 208 g

Reihe: Heiter bis wolkig

Klumpjan

Heiter bis wolkig

Leselust statt Alltagsfrust
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-9813928-1-4
Verlag: Edition Paashaas Verlag

Leselust statt Alltagsfrust

Buch, Deutsch, Band 1, 152 Seiten, Paperback, Format (B × H): 134 mm x 217 mm, Gewicht: 208 g

Reihe: Heiter bis wolkig

ISBN: 978-3-9813928-1-4
Verlag: Edition Paashaas Verlag


12 Autoren, 20 Geschichten und Unterhaltung pur!
So unterschiedlich wie die Autoren sind auch die Inhalte - von romantischer Liebesgeschichte bis zum spannenden Reiseabenteuer. Manchmal wird aus Leidenschaft Besessenheit oder aus einer kleinen Alltagslüge ein neues Leben. Es gibt unternehmungslustige Katzen, ein ungewöhnliches Sandmännchen und packende Begegnungen mit dem Tod.
Diese genreübergreifenden Kurzgeschichten werden ihrem Motto gerecht:

Lebenslust statt Alltagsfrust – eben von heiter bis wolkig!

Klumpjan Heiter bis wolkig jetzt bestellen!

Zielgruppe


Erwachsene, Humor, Kurzgeschichtenliebhaber


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Der Pizza-Liebes-Bringdienst 6
Halloween 12
Auf der Suche nach etwas Besonderem 19
Ausgerechnet du 26
Die Vorhersage 31
Nur zehn Minuten für den Tod 34
Die Macht des Meeres 40
Der Zeltschatten 47
Der FKK-Picasso 59
Über den Tod hinaus 73
Ein bisschen Unordnung. 77
Mittagszeit 81
Die Täuschung 86
Ein kleines Verständnisproblem 101
Verbotene Liebe 107
Unerwartet 111
Anna. 114
Mondnacht 133
Ein Katzen-Eigenheim 136
Schlaflos 141

Danksagung 146
Autorenportraits 148


Ulrike Stegemann
Der Pizza-Liebes-Bringdienst
Marie freute sich auf einen ruhigen, entspannten Abend. Bewaffnet mit einer Literflasche Cola und einer Riesentüte Chips schlenderte sie in ihr Wohnzimmer. Sie ließ sich auf ihr Sofa sinken und kuschelte sich in eine Decke ein.
„Ja“, seufzte sie zufrieden. So gemütlich konnte man es aushalten!
Einen Film hatte sie längst in den DVD-Player eingelegt. "Pretty Woman" - einer ihrer absoluten Lieblingsfilme. Sie griff nach der Fernbedienung, die ebenfalls neben ihr auf dem Sofa parat lag. Dann drückte sie den Play-Knopf und lehnte sich zurück. Nichts und niemand könnte ihre wunderbare Feierabendstimmung nun noch zerstören.
Doch dann schrillte vollkommen unverhofft die Haustürklingel. Marie grummelte unzufrieden und beschloss, den Störenfried einfach zu ignorieren. Der wollte sich allerdings nicht so schnell geschlagen geben. Schon beim dritten Mal schien die Klingel regelrecht nach Marie zu kreischen.
"Muss das sein?" Sie pellte sich aus der Decke und rang einen Moment lang mit sich selbst, ob sie tatsächlich aufstehen oder nicht lieber sitzen bleiben sollte. Schließ-lich hatte das ein gemütlicher Abend – ohne jede Störung – werden sollen.
Beim vierten Schrillen verdrehte sie die Augen und raffte sich schließlich auf. Sie schleppte sich missmutig zur Wohnungstür. Unglücklicherweise funktionierte ihre Gegensprechanlage nicht. Ihr Vermieter hatte bisher keine Zeit gefunden, sie zu reparieren oder wenigstens jemanden damit zu beauftragen. Daher drückte Marie gleich auf den Türöffner.
Sie trat auf den Flur hinaus und sah neugierig das Treppengeländer hinunter. Egal, wer der Störenfried war, er konnte sich jetzt schon auf ein Donnerwetter gefasst machen!
Einen Augenblick später tauchte ein junger Mann in Jeans und Polo-Shirt auf. Unter einem Baseball-Cap lugten vereinzelte Strähnen seines haselnussbraunen Haares hervor. Und als er mit schwungvollen Schritten um das Geländereck ging und schließlich Marie zugewandt die letzte Treppenstufe nahm, konnte sie auch endlich einen Blick in sein Gesicht werfen.
Ihr stockte der Atem, als er zu ihr aufsah - direkt in ihre Augen. Deutlich spürte sie, wie ihre Knie weich wurden und nachzugeben drohten. Mit beiden Händen krallte sie sich an dem Geländer fest und versuchte ein halbwegs sicheres Lächeln zu zeigen.
Erst in diesem Moment verschwendete sie einen Gedanken an ihr Aussehen. „Oh, mein Gott“, stöhnte sie leise. Sie stand da vollkommen ungeschminkt, mit wild zusammengebundenen Haaren und steckte in einem alten, ausgeleierten Sweatshirt und einer ebensolchen Jogginghose. Zu allem Überfluss prangten an ihren Füßen riesengroße Tigerkrallen-Plüschschuhe. Sie wollte auf der Stelle im Erdboden versinken.
Bevor sie jedoch weiter darüber sinnieren konnte, hatte der Typ sie auch schon erreicht und hielt ihr einen Pizza-Karton unter die Nase. Den hatte sie bislang vollkommen übersehen.
"Einmal Peperoni-Pizza", sagte er mit einer verführerisch tiefen Stimme.
Marie glotzte ihn verständnislos an.
"Wie?"
Er grinste. Offensichtlich hatte er ihre liebeskranken Blicke längst registriert. "Ich bringe die bestellte Pizza."
"Ich hab keine Pizza bestellt", stammelte Marie, und wollte sich im gleichen Moment auf die Zunge beißen. War es nicht vollkommen gleichgültig, ob sie die Pizza tatsächlich bestellt hatte oder nicht? Sie hätte sie einfach annehmen können. Von diesem netten Boten. Und viel-leicht … Sie schüttelte sich. Nein, es war absolut idiotisch, diesen Gedanken weiter zu verfolgen.
Da öffnete sich urplötzlich die Tür ihrer Nach-barswohnung. Ein helles Lachen erklang, gefolgt von einem verzückten Gesicht, das Maries Nachbarin Linda gehörte.
"Oh, meine Pizza ist da! Wie schön. Ich sterbe schon vor Hunger." Dabei vollführte Linda eine übertrieben theatrali-sche Geste.
Der Pizza-Bote stimmte in ihr Lachen mit ein. Es war kaum zu übersehen, dass er ihr eng anliegendes Hosenanzug-Outfit als weitaus aufreizender empfand als die ausgeleierte Jogging-Tigerkrallen-Kombination von Marie.
"Na, dann … kann ich ja wieder rein gehen." Sie drehte sich abrupt um und verschwand wieder in ihrer Wohnung. Für einen Moment hielt sie inne. Sie lehnte sich mit dem Rücken gegen die geschlossene Tür und lauschte. Linda lachte schon wieder. So ein selbstverliebtes Weib! Wütend wollte sie zurück in ihr Wohnzimmer stampfen. Auf dem Weg blieb sie jedoch an ihrem Wandspiegel hängen. Sie betrachtete sich darin. Ihr Gesicht glühte förmlich und ihre rotbraunen Locken standen wild zu allen Seiten ab, als wären sie einer Explosion zum Opfer gefallen. Natürlich war ihre Nachbarin Linda da um einiges netter anzusehen.
Seufzend ging sie in ihr Wohnzimmer. Allerdings ließ sie sich nicht gleich wieder auf ihr Sofa sinken, sondern warf zunächst noch einen Blick aus dem Fenster. Von dort aus hatte sie eine gute Sicht auf die Straße vor dem Haus. Das knallrote Auto des Pizza-Bringdienstes stand noch immer dort unten. "Giovannis Pizza" stand in weißen Lettern darauf. Marie konnte sich daran erinnern, dass sie erst vor kurzem einen Flyer von Giovanni in ihrem Briefkasten gefunden hatte.
Der gut aussehende Bote verließ das Haus. Er stieg je-doch nicht gleich in das Auto, sondern drehte sich noch einmal um und blickte an dem Haus hinauf. Marie fühlte sich ertappt und trat vom Fenster zurück.
An diesem Abend würde sie gewiss keine Ruhe mehr finden. Ihr Herz klopfte wie wild. Tausende von Schmetterlingen tanzten Rumba in ihrem Bauch. Immer wieder sah sie das verschmitzt lächelnde Gesicht des Boten vor sich. Selbst "Pretty Woman" schaffte es nicht, sie auf andere Gedanken zu bringen. Schließlich schaltete Marie das Fernsehgerät ab und verkroch sich ohne die geplante Entspannungskur im Bett.
Doch auch in ihren Träumen wiederholte sich immer wieder die gleiche Szene. Zuerst sah sie Jemanden in Jeans und Polo-Shirt die Treppenstufen hinauf gehen, dann dieses strahlende Gesicht. Am Ende stand er direkt vor ihr. Der Pizza-Karton war plötzlich verschwunden. Ihr Bote beugte sich vor, strich ihr sanft über die Wange. Seine Lippen näherten sich den ihren. Ihr wurde heiß und kalt zugleich. Doch gerade in diesem Moment kitzelten sie die ersten Sonnenstrahlen an der Nase und rissen sie jäh aus dem Schlaf.
Schlecht gelaunt schlug sie die Augen auf. Sie hätte lie-ber noch eine Weile geträumt, aber nun war sie hellwach und all ihre Fantasien dahin.
Ob sie den Pizza-Boten jemals wiedersehen würde? Sie musste ganz einfach! Aber wie sollte sie das am besten anstellen? Natürlich! Es fiel ihr wie Schuppen vor die Au-gen. Der Flyer von Giovanni! Irgendwo in ihrem Altpapier musste er sich versteckt halten. Marie kämpfte sich durch den Stapel, der in einem Karton in ihrer Küche lag. Natürlich musste sie lange suchen und natürlich befand sich der Flyer ganz unten, doch schließlich hielt sie das zerknitterte Papier wie eine Trophäe in die Höhe. Heute würde es Pizza geben!
Als sich der Zeiger der Uhr endlich gen sechs Uhr am Abend neigte, entschied Marie, dass der richtige Zeitpunkt gekommen war. Nervös griff sie nach dem Telefon und wählte mit zitternden Fingern die Nummer. Es tutete nur zweimal, bis abgehoben wurde. Sie bestellte eine Peperoni-Pizza. Keine Frage!
Dieses Mal würde sie nicht überrascht sein. Sie wusste, dass der Pizza-Bote bald an ihrer Haustür klingen würde. Bis dahin hatte sie noch eine gute Weile, um sich zurecht zu machen. Von ihrer Nachbarin Linda würde sie sich ganz sicher kein zweites Mal die Show stehlen lassen.
Sie schlüpfte in eine hautenge Jeans und ein ebenso hautenges -obendrein leicht durchsichtiges - Top. Ihre Locken ließ sie offen auf die Schultern fallen. Ein letztes Mal betrachtete sie sich eingehend im Spiegel, da klingelte es auch schon. Voller Vorfreude drückte sie auf den Summer, öffnete die Tür und trat hinaus in den Flur. Wie schon am vergangenen Abend entdeckte sie nach wenigen Augenblicken den Boten mit dem Baseball-Cap. Seine Augen zeigten ein freudiges Strahlen, als er sich ihr zudrehte und die letzten Stufen hinauf stieg. Wieder kam er knapp vor ihr zum Stehen.
"Einmal Peperoni-Pizza?", fragte er mit einem spitzbübi-schen Grinsen.
"Dieses Mal bist du bei mir genau richtig."
Und ein Funkeln in seinen Augen zeigte ihr, dass er das Gleiche dachte.



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