Kling | Tödliche Entdeckung - Ein Fall für Sullivan: Band 1 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 410 Seiten

Reihe: Florida Crimes

Kling Tödliche Entdeckung - Ein Fall für Sullivan: Band 1

Thriller
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-96655-029-1
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Thriller

E-Book, Deutsch, Band 1, 410 Seiten

Reihe: Florida Crimes

ISBN: 978-3-96655-029-1
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Mord auf hoher See! Der fesselnde nautische Thriller »Tödliche Entdeckung« von Christine Kling jetzt als eBook bei dotbooks. Wann immer ein Schiff vor der Küste Floridas in Seenot gerät, wagt sich Kapitänin Sullivan mit ihrem Schleppkahn in die tosenden Fluten ... Als sie der Notruf einer großen Yacht erreicht, ahnt Sullivan noch nicht, in welche Schwierigkeiten sie geraten wird: An Bord findet sie die Leiche einer jungen Frau - die sich als die neue Freundin ihres Ex-Lovers herauszustellen scheint. Für die Polizei steht fest, dass Sullivan die Frau aus Eifersucht ermordet hat! Der zähen Kapitänin bleibt nichts anderes übrig, als den Mörder selbst zu finden. Doch je näher sie der Wahrheit kommt, desto tödlicher wird die Gefahr, in die sie sich begibt ... »Als weibliche Schleppkahnfahrerin ist Sullivan eine der ungewöhnlichsten Amateurdetektivinnen des Spannungsgenres - und Kling macht sie noch dazu zu einer der liebenswertesten!« Publishers Weekly Jetzt als eBook kaufen und genießen: »Tödliche Entdeckung« von Christine Kling ist der erste von zwei packenden nautischen Thrillern aus der Reihe »Florida Crimes« um die scharfsinnige Kapitänin Sullivan. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Christine Kling segelt seit mehr als 30 Jahren über den Atlantik, den Pazifik und in der Karibik. Diese Leidenschaft inspirierte sie zu den Spannungsromanen um Floridas tougheste Schleppkahnfahrerin, Seychelle Sullivan. Christine Kling hat ein Masterstudium in kreativem Schreiben an der Florida International University abgeschlossen. Ihre Artikel, Essays und Kurzgeschichten erscheinen regelmäßig in zahlreichen Zeitschriften und Sammelbänden. Nachdem sie lange Zeit als Englisch-Professorin am Broward College tätig war, ist sie heute im Ruhestand und lebt an Bord eines Motorseglers. Bei dotbooks veröffentlichte Christine Kling die beiden nautischen Thriller »Tödliche Entdeckung« und »Tödliche Strömung«. Die Website der Autorin: https://christinekling.com/
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Weitere Infos & Material


Kapitel 1


Der Notruf MAYDAY drang auf Kanal 16 durch das Geschnatter einiger Fischer. Ich strich mir ein paar Strähnen aus der Stirn, hielt die Luft an und lauschte. Das VHF-Funkgerät im Ruderhaus war immer laut gestellt, damit ich kein schlechtes Gewissen haben musste, weil mir Funksprüche entgingen. Es ist ein hartes Geschäft, ein Boot zu schleppen und Menschen zu bergen, und falls Funksprüche hereinkamen, um jemanden zu schleppen, musste ich das Signalhorn einschalten und aktiv werden, bevor es die Konkurrenz tat.

Ich war gerade unten in der Toilette und hockte eingezwängt neben der Royal-Spülung, deren Ausstellungsstück auf der Bootsausstellung so wunderbar funktioniert hatte. Nachdem sie installiert worden war, verstopfte sie immer, wenn ich jemandem erlaubte, die Toilette zu benutzen. Eigentlich sollte B. J. heute Morgen kommen, um das verdammte Ding zu reparieren, doch stattdessen kauerte ich jetzt selbst in dieser winzigen Lücke und gab mein Bestes.

Das Funkgerät kreischte wieder: »MAYDAY, MAYDAY, hier spricht die Top Ten

Ich warf den Dichtungsring unter das Duschgitter und stieß mit dem Kopf gegen die Keramikschüssel. Die Top Ten. Neals Boot. Und es war die Stimme einer Frau.

Ich zog meine Beine aus der Lücke und versuchte, mich aus dieser akrobatischen Position zu befreien, die ich eingenommen hatte, um an die Schrauben unten an der Spülung zu kommen. Hoffentlich ist mit ihm alles in Ordnung, dachte ich. Eigentlich hätte er den Funkspruch durchgeben müssen. Da das nicht der Fall war, bekam ich trotz der Hitze in Florida eine Gänsehaut. Wo war er? Obwohl ich mir Sorgen machte, fragte ich mich, wer diese Frau wohl war. Neal war nicht der Eigentümer der Top Ten, einer 30 Meter langen Luxusyacht. Und Neal Garrett, ein gut gelaunter, sonnengebräunter, blauäugiger, stets lächelnder Mann von einsachtzig war der angeheuerte Kapitän und mein letzter Lover.

Ich kroch rückwärts aus der Toilette und war in drei langen: Schritten im Ruderhaus. Der Küstenwach- und Rettungsdienst von Fort Lauderdale hatte den Funkruf erhalten und versuchte jetzt, Kontakt zu der Frau aufzunehmen, um die Position des Schiffes zu orten. Ihre Übertragung wurde mehrmals vom Verkehr gestört, und die Frau wurde von Minute zu Minute hysterischer. Der Notruf MAYDAY darf nur durchgegeben werden, wenn ein Menschenleben in Gefahr ist. Wusste sie das? Ich erkannte ihre Stimme nicht, aber ich hatte im Downtowner gehört, dass Neal jetzt mit irgend so einem jungen Mädchen zusammen war, das er dort in der Kneipe kennengelernt hatte. Wo war Neal?

Ich wischte mir die Hände an meiner abgeschnittenen Jeans ab und warf den Deckel des Werkzeugkastens mit den Bootsschuhen zu. Am liebsten hätte ich mich in ihre Übertragung gemischt, um nach Neal zu fragen, aber das war natürlich gegen die Vorschriften. Die Leute von der Küstenwache konnten mitunter richtig wütend werden. Manchmal hatte es den Anschein, als müssten sie den Geburtsnamen jeder Frau wissen, ehe sie die Art eines Notfalls bestimmen konnten.

»Wie viele Personen sind an Bord?«

»Niemand«, sagte sie. »Auf jeden Fall im Moment. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Bitte ... Es kommt immer näher.«

Schließlich fragte er sie, was für ein Problem sie habe. Das Boot, sagte sie, treibe auf große weiße Gebäude zu. Dann brach sie das Gespräch ab, und er bekam keine Antwort mehr.

Das ist ja eine große Hilfe, dachte ich, als ich den Peilsender einschaltete, das Funkgerät lauter stellte und aus dem Ruderhaus hinausging. Von ihrer Beschreibung her konnte sie überall irgendwo auf der hundert Meilen langen Strecke zwischen Palm Beach und Coconut Grove sein, wo große weiße Gebäude am Ufer standen.

Ich sprang über die Reling meines Schleppers auf den Deich und lief über den Rasen zu meinem Cottage, um abzuschließen. B. J., der für mich als Handwerker arbeitete und der beste Decksmann war, den ich kannte, war nirgendwo zu sehen. Die Fensterläden vor der Bibliothek des großen Hauses, in der er gestern gearbeitet hatte, waren geschlossen. Ich lief ums Haus herum.

Ich hatte B. J. kennen gelernt, als ich noch als Rettungsschwimmerin unten am Strand von Lauderdale arbeitete. Er war ein großer Samoaner, und er surfte oft nach der Arbeit mit ein paar anderen Rettungsschwimmern. Als wir uns eines Nachmittags vorgestellt wurden, gehörte er zu den wenigen, die bei meinem Namen stutzten.

»Hm ... Seychelle«, sagte er. »Ist das nicht der Name einer Insel?«

Als ich ihm erklärte, dass mein Vater seine Kinder alle nach Inseln benannt hatte, wollte er wissen, ob ich eine Schwester namens Pago Pago habe.

Ich ging zum Tor, doch sein Kleinlaster stand nicht in der Einfahrt. Es war nicht einfach, so eine riesige Yacht wie die Top Ten allein ins Schlepptau zu nehmen, aber ich hatte keine Zeit, noch länger auf ihn zu warten.

Ich schloss die Haustür ab und suchte Abaco, meine schwarze Labrador-Hündin. Sie kroch unter ihrem Bougainvillea-Strauch neben dem Haus hervor und sprang durch das Tor am Deich.

Gordas Caterpillar-Dieselmotor hallte wie ein nahender Donner über den Fluss. Ich warf die Festmacherleine aufs Gras hinterm Deich und stellte das Gas so ein, dass ich die höchste Geschwindigkeit mit dem geringsten Aufkommen an Kielwasser erreichte. Anschließend schrieb ich ins Logbuch, dass wir am Donnerstag, dem 18. März, um 9.18 Uhr unterwegs waren. Abaco legte sich auf ihren Platz am Bug. Der Wind klappte ihre Ohren nach hinten, und die Zunge hing ihr aus dem Maul.

Ich hoffte, dass Neal wieder aufgetaucht war, wo immer er auch gewesen war, und sich der Notruf erledigt hatte. Doch bis ich etwas Gegenteiliges hörte, würde ich richtig Gas geben. Die Top Ten war eine speziell angefertigte Broward-Yacht mit einem Wert voll etwa fünf Millionen Dollar. Bei den heutigen Preisen könnte der neue Besitzer allerdings froh sein, zwei oder drei Millionen für das Schiff zu bekommen. Wenn jedoch die Gefahr bestand, dass sie strandete, könnte der Bergungslohnanspruch eine Summe betragen, von der ich nur träumte.

Seitdem ich abgelegt hatte und unterwegs war, hatte ich keinen Funkspruch mehr gehört, aber ich wusste genau, dass Perry Greene schon um neun Uhr morgens mit seinem Handfunkgerät und seiner Dose Bud an der Bar von Flossie's Bar & Grill saß. Als ich mit Höchstgeschwindigkeit den New River hinunterfuhr, steuerte Perry seine Little Bitt, einen neun Meter langen Schlepper, den Dania-Cutoff Canal hinunter.

Perry Greene trug schmierige T-Shirts und Hosen, die so zerrissen waren, dass nackte Haut zu sehen war, denn er verzichtete auf Unterwäsche. Sein IQ war so hoch wie die Temperatur im Winter nach dem Durchzug einer Kaltfront, und er hatte mir in letzter Zeit schon zu viele Jobs streitig gemacht. Die Little Bitt war immer hoch beladen mit schmierigen Leinen, alten Hanffendern und verschiedenen kaputten Motorteilen, aber Perry wusste, wie man das meiste aus einem Motor herausholte, und sein Schiff war schnell. Ich gab noch mehr Gas. Bei einer Schiffsbergung ging es nach dem Motto: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Wer zuerst zur Stelle war, machte das Geschäft. Diesmal wollte ich mir den Job nicht von Perry streitig machen lassen.

Der Küstenwach- und Rettungsdienst von Lauderdale rief wieder über Funk die Top Ten. Die Frau hatte schon lange nicht mehr auf ihren Ruf geantwortet. Plötzlich war ihre schwache Stimme zu hören, aber die Übertragung war so klar, dass ich fast das Gefühl hatte, sie wäre nur ein paar Hundert Meter von mir entfernt.

»Mein Gott, bitte helfen Sie mir ... bitte ...«

Dann folgte Stille. Die Übertragung war beendet, und das Funkgerät schwieg einige Sekunden. Als sich die Stimme des Küstenwachmanns wieder meldete und den Namen des Bootes in seiner monotonen Stimme nannte, zuckte ich zusammen, denn ihre Stimme war nicht mehr zu hören. Am liebsten wäre ich in meinen kleinen Whaler gesprungen und dorthin gerast, um zu sehen, was da los war. Meine Gorda hatte zwar einen sehr starken Dieselmotor, aber sie konnte auf keinen Fall wie ein Dingi über die Wellen gleiten. Allerdings hätte ich mit dem Whaler nicht viel ausrichten können, wenn sich die große Luxusyacht in der Brandungszone befand.

Die Fahrt den Fluss hinunter hatte noch nie so lange gedauert wie an diesem Morgen. Bei günstiger Strömung lag mein Anlegeplatz gut zwanzig Minuten vom Hafeneingang entfernt, aber da ich gegen die steigende Flut ankämpfen musste, zogen die Hafenmarkierungen noch langsamer an mir vorbei. Obwohl es noch sehr früh war, überlagerte der Gestank des Flusses schon den Duft der frisch gemähten Rasen und der blühenden Bäume auf den Grundstücken der Millionärsvillen auf beiden Seiten des Flusses. So hatte es am New River in Fort Lauderdale nicht immer gestunken. Ich erinnerte mich sogar daran, dass Kinder von der Davie Bridge Tarpons angelten und die Krabben, die die Bewohner in ihren Fallen fingen, nicht diese tödliche Dosis Quecksilber aufwiesen. Da die Landwirtschaft jedoch heutzutage immer mehr Düngemittel einsetzte und Hunderte an Bord ihrer Yachten lebten und ihre ganzen Abwässer über Bord kippten, gab es Tage wie an jenem Morgen, an denen der Fluss ein richtiges Bakterienbecken war.

Schließlich fuhr ich an der Mündung des New River nach Süden und steuerte auf den Eingang zum Port Everglades zu. Für einen Montag herrschte auf dem Intracoastal Waterway ziemlich viel Verkehr, und ich musste vor der 17th Street Bridge warten. Obwohl die Gorda weiterfahren konnte, ohne dass eine Brücke geöffnet werden musste, zwang mich der starke Verkehr oft, das Tempo zu...



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