Buch, Deutsch, 556 Seiten, 2 Bände, Textband: 320 Seiten, Tafelband: 236 Seiten, Format (B × H): 235 mm x 315 mm, Gewicht: 3363 g
Reihe: Katalog der illuminierten Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek in München
Buch, Deutsch, 556 Seiten, 2 Bände, Textband: 320 Seiten, Tafelband: 236 Seiten, Format (B × H): 235 mm x 315 mm, Gewicht: 3363 g
Reihe: Katalog der illuminierten Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek in München
ISBN: 978-3-89500-060-7
Verlag: Reichert Verlag
Den beschreibenden Teil ergänzt ein umfangreicher Tafelband, in dem jede Handschrift mit charakteristischen Teilen ihres Buchschmucks durch mindestens eine Abbildung dokumentiert ist. Damit wird das ganze Spektrum der Überlieferung für weitere vergleichende Studien zugänglich gemacht. Künstlerisch hochstehende Malereien und Zeichnungen stehen neben Initialen unterschiedlichen Niveaus und Schmuckreichtums. Auch einfachster ornamentaler Buchschmuck, der oft für Lokalisierungsfragen aufschlußreich sein kann, findet hier seinen Platz. Die Initialen sind im Umfeld der zugehörigen Schrift in aller Regel in Originalgröße abgebildet, um den direkten Vergleich von Schrift und Buchschmuck mit anderen Handschriften zu erleichtern.
Die in der Bayerischen Staatsbibliothek erhaltenen illuminierten Handschriften des 13. Jahrhunderts zeichnen sich durch die Vielfalt der Buchgattungen und die thematische Breite ihrer Bildthemen aus. Gegenüber der vorangehenden Zeit macht sich die Zunahme weltlicher Stoffe bemerkbar. Einen besonderen Schwerpunkt des Bestandes bilden die frühen illustrierten deutschen Epenhandschriften, unter denen die Handschriften des „Tristan“ Gottfrieds von Straßburg (Cgm 51) und des „Parzival“ Wolframs von Eschenbach (Cgm 19) die kostbarsten und bedeutendsten sind. Singulär in ihrer Zeit sind hinsichtlich Inhalt und Buchschmuck auch die berühmten „Carmina burana“ (Clm 4660). Im Bereich der deutschen Buchmalerei des 13. Jahrhunderts stellen städtische Malwerkstätten einen neuen Faktor dar. Sie zeichnen unter anderem für die Mehrzahl der erhaltenen Psalterien verantwortlich, unter denen sich ausgesprochene Luxushandschriften befinden. Zwei davon tragen noch die originalen Hornplatteneinbände (Clm 2640, Clm 2641). Von professionellen Malern der Würzburger Schule stammt die Illustration des hebräischen Bibelkommentars des Rabbi Salomo ben Isaac (Cod. hebr. 5). Die Handschrift zählt zu den frühesten illustrierten hebräischen Handschriften aus dem aschkenasischen Bereich, gleichzeitig wird mit ihr die Tätigkeit christlicher Maler für jüdische Auftraggeber dokumentiert. Unter den zahlreichen Handschriften aus klösterlichen Scriptorien und Malschulen sind die der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts angehörigen Beispiele aus dem Benediktinerkloster Scheyern, vor allem die großartigen Miniaturen des Matutinalbuchs (Clm 17401) hervorzuheben, die einen eindrucksvollen Kontrast zu der bilderlosen, strengen, höchst disziplinierten Kunst des schwäbischen Zisterzienserklosters Kaisheim bilden. Größere Handschriftenbestände von mehr oder weniger ausgeprägtem Gebrauchscharakter waren 1803 bei der Säkularisation aus dem bayerisch-schwäbischen Klosterbesitz in die Münchener Hof- und Zentralbibliothek, die Vorgängerin der Bayerischen Staatsbibliothek, gekommen. Daraus erklärt sich die Dichte der im Katalog ausgebreiteten Überlieferung.
Katalog der illuminierten Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek in München
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Deutsche Geschichte Deutsche Geschichte: Regional- & Stadtgeschichte
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtswissenschaft Allgemein Historiographie
- Interdisziplinäres Bibliothekswesen, Informationswissenschaften Archivierung, Konservierung & Digitalisierung