E-Book, Deutsch, 361 Seiten, eBook
Reihe: Organisationskommunikation
Klare Kommunikationsmanagement deutscher Unternehmen in China
2010
ISBN: 978-3-531-91947-8
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Eine strukturationstheoretische Analyse Internationaler PR
E-Book, Deutsch, 361 Seiten, eBook
Reihe: Organisationskommunikation
ISBN: 978-3-531-91947-8
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Alle reden von China, und kaum ein deutsches Unternehmen kann sich dem Sog der neuen Wirtschaftsmacht entziehen. Die vorliegende Publikation widmet sich der Frage, wie deutsche Unternehmen in China ihre PR (Schwerpunkt Medienarbeit) organisieren und realisieren. Hierfür wird theoretisch auf den Überlegungen der Strukturationstheorie von Anthony Giddens aufgebaut und ein neuer Ansatz für die Internationale PR-Forschung aufgezeigt. Die angestellten Überlegungen münden in einer umfassenden empirischen Analyse der PR-Handlungen deutscher Unternehmen in China. Kern der Untersuchung sind 56 Experteninterviews mit PR-Managern und General Managern führender deutscher Unternehmen in China und Deutschland.
Dr. Julia Klare hat Kommunikationswissenschaft und BWL an der FU Berlin sowie in Göttingen studiert und an der LMU München promoviert. Während ihres Studiums arbeitete sie einige Zeit in China. Heute ist sie im Management eines großen internationalen Unternehmens tätig.
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Danksagung;6
2;Inhalt;7
3;Abbildungsverzeichnis (inkl. Tabellen);12
4;1 Einleitung;14
5;2 Theoretische Vorüberlegungen;19
5.1;2.1 Kommunikation;19
5.2;2.2 Kultur;25
5.3;2.3 Globalisierung;30
6;3 PR-Theoretische Grundlagen;38
6.1;3.1 Definition von PR;38
6.2;3.2 Öffentlichkeits-Theorie;40
6.3;3.3 PR-Theorie;49
6.4;3.4 PR-Handlungen in verschiedenen Arenen und Foren;62
7;4 Internationale PR-Theorie;69
7.1;4.1 Entwicklung der Internationalen PR-Forschung in Deutschland;69
7.2;4.2 Definition und Systematisierung;70
7.3;4.3 Globale versus Internationale PR;70
7.4;4.4 Erkenntnisse der international vergleichenden PR-Forschung;75
8;5 Strukturationstheoretische Grundlagen;78
8.1;5.1 Grundlagen der Sozialtheorie;78
8.2;5.2 Strukturationstheoretischer Ansatz von Anthony Giddens;86
9;6 Internationale PR aus strukturationstheoretischer Perspektive;101
9.1;6.1 Regeln und Ressourcen von PR-Handlungen;101
9.2;6.2 Organisationsinterne Regeln und Ressourcen;102
9.3;6.3 Organisationsexterne Regeln und Ressourcen;105
9.4;6.4 Konsequenzen für die Internationale PR-Forschung;114
9.5;6.5 Ausblick auf den empirischen Teil: PR-Handlungen deutscher Unternehmen in China;114
10;7 Forschungsleitende Fragen;119
10.1;A. Welche Besonderheiten/Unterschiede zu Deutschland bestehen in China auf der organisationsexternen Strukturebene (Regeln und Ressourcen von PR-Handlungs-räumen)? Im Hinblick auf:;120
10.2;B. Welche Besonderheiten/Unterschiede zu Deutschland bestehen in China auf der;122
10.3;C. Welche Zusammenhänge zwischen identifizierten Besonderheiten/Unterschieden auf der Struktur- und Handlungsebene lassen sich erkennen?;123
11;8 Methodisches Vorgehen;124
11.1;8.1 Methodische Implikationen der Strukturationstheorie;124
11.2;8.2 Literaturrecherche;125
11.3;8.3 Experteninterviews und qualitative Datenanalyse;127
11.4;8.4 Systematische Gegenüberstellung;130
12;9 Durchführung Experteninterviews;131
12.1;9.1 Auswahl der Interviewpartner/Profilbildung;131
12.2;9.2 Realisierte Interviews;132
13;10 Strukturanalyse;137
13.1;10.1 Basisdaten China und Deutschland;137
13.2;10.2 Historischer Hintergrund;138
13.3;10.3 Autoritative Ressourcen;140
13.4;10.4 Allokative Ressourcen;155
13.5;10.5 Handlungsregeln;167
13.6;10.6 Deutungsregeln;198
14;11 Organisation der Internationalen PR;215
14.1;11.1 Unternehmenstätigkeit in China und Bedeutung der PR vor Ort;215
14.2;11.2 Internationale PR-Organisation;216
14.3;11.3 Zusammenarbeit mit PR-Dienstleistern;220
15;12 Teilbereiche der PR;223
15.1;12.1 Anspruchsgruppenkommunikation;223
15.2;12.2 Public Affairs (Governmental Relations/Lobbying);225
15.3;12.3 Gesellschaftspolitische Kommunikation/Medienarbeit;228
16;13 Medienarbeit;230
16.1;13.1 Aufgaben und Ziele;230
16.2;13.2 Adressaten (besondere Schwerpunkte);230
16.3;13.3 Medieninteresse/Initiative (aktive/reaktive PR);231
16.4;13.4 Images und Vertrauen;232
16.5;13.5 Themen/Inhalte;233
16.6;13.6 Medienplanung und -selektion;237
16.7;13.7 Foren der Medienansprache;243
16.8;13.8 Episodische Begegnungen, Beziehungen und Netzwerke;244
16.9;13.9 Präsenzveranstaltungen;254
16.10;13.10 Kontrollierte Medien;266
16.11;13.11 Umgang mit journalistischen Handlungs- und Verarbeitungsroutinen;277
16.12;13.12 Erfolgskontrolle;288
16.13;13.13 Differenzierte Betrachtungen;288
16.14;13.14 Tipps für die PR-Arbeit in China;292
17;14 Zusammenfassung Struktur-Handlungs-Zusammenhänge;294
17.1;14.1 Organisation der Internationalen PR;295
17.2;14.2 Teilbereiche der PR;296
17.3;14.3 Medienarbeit;298
17.4;14.4 Überblick Struktur-Handlungs-Zusammenhänge;314
17.5;14.5 Festhalten an PR-Handlungen/Veränderung von Strukturen;315
18;15 Rückblick, Fazit, Ausblick;316
19;Anhang;321
19.1;Kurze Kritik an Hofstede;321
19.2;Ausländische Unternehmensformen in China;323
19.3;Handlungsempfehlungen der interkulturellen Managementforschung – Kurzübersicht;324
19.4;Vor- und Nachteile internationaler und lokaler PR-Agenturen in China;327
19.5;Aufsatz von Li Xiguang (Auszug);328
19.6;Kontextinformationen Interviews;329
20;Literaturverzeichnis;331
Theoretische Vorüberlegungen.- PR-Theoretische Grundlagen.- Internationale PR-Theorie.- Strukturationstheoretische Grundlagen.- Internationale PR aus strukturationstheoretischer Perspektive.- Forschungsleitende Fragen.- Methodisches Vorgehen.- Durchführung Experteninterviews.- Strukturanalyse.- Organisation der Internationalen PR.- Teilbereiche der PR.- Medienarbeit.- Zusammenfassung Struktur-Handlungs-Zusammenhänge.- Rückblick, Fazit, Ausblick.
2 Theoretische Vorüberlegungen (S. 21-22)
Begriffsbestimmungen und Definitionen sind ein notwendiger aber mühseliger Teil der Wissenschaft. Notwendig, da sie eine gemeinsame Verständnisgrundlage für die in der Arbeit zentralen Begriffe und Konzepte bereitstellen. Mühselig, da Phänomene (egal ob dinglich oder abstrakt) niemals allumfassend, sondern immer nur aus einer bestimmten Perspektive beschrieben werden können, unter Vernachlässigung anderer Aspekte und möglichen Erklärungsansätzen. Grundsätzlich lassen sich Phänomene in ihrer Entstehung, in ihrem Wesen und in ihrer Funktion beschreiben. In dem Bewusstsein, dass jede Definition eine Entscheidung für eine bestimmte Perspektive (unter Ausklammerung anderer Aspekte) beinhaltet, werden in Folge die Begriffe Kommunikation, Kultur und Globalisierung sowie im folgenden Kapitel Public Relations (PR) bestimmt.
2.1 Kommunikation
In der PR geht es um das Management von Kommunikation (vgl. Kapitel 3.1). In einem ersten Schritt ist daher zu klären, was Kommunikation ist, welche Funktion Kommunikation erfüllt und welche Unterscheidungen typischerweise vorgenommen werden.
2.1.1 Begriffsbestimmung Kommunikation
Es gibt unzählige Ansätze, Kommunikation zu definieren. Gerne wird in diesem Zusammenhang auf die Merten’sche Begriffssammlung verwiesen, die bereits vor dreißig Jahren 160 Definitionen des Kommunikationsbegriffes aufführte (Merten 1977, S. 168-182, vgl. auch Merten 1999, S. 76-79)6. Etymologisch stammt der Begriff aus dem Lateinischen (communicare) und bedeutet so viel wie ‚mitteilen’ im Sinne von ‚etwas gemeinsam werden lassen’. So handelt es sich bei Kommunikation um einen sozialen Prozess, der häufig mit dem Begriff ‚Interaktion’ gleichgesetzt7 und allgemein anhand einer triadischen Grundkonstellation aus den Elementen Kommunikator, Information und Rezipient beschrieben wird, wobei die verwendete Terminologie variiert (Nöth 2000, S. 235; Merten 1999, S. 54)8.
Vereinfacht lässt sich Kommunikation hiermit bereits darstellen: Der Kommunikator A teilt dem Rezipienten B eine Information C mit9. Beim näheren Hinblicken erweist sich Kommunikation jedoch als wesentlich komplexeres Phänomen. Vor dem Hintergrund individueller Interpretationsvorgänge stellt sich nämlich die Frage, inwiefern eine ‚Informationsübermittlung’ an den Rezipienten im Sinne des Kommunikators überhaupt möglich ist: Er kann sich ja nicht sicher sein, wie die Information vom Rezipienten interpretiert wird.