E-Book, Deutsch, 942 Seiten
Kipf / Schauer Fachlexikon zum Latein- und Griechischunterricht
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-8463-5819-1
Verlag: UTB
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 942 Seiten
ISBN: 978-3-8463-5819-1
Verlag: UTB
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Dieses Fachlexikon ist ein bisher einmaliges Nachschlagewerk zum altsprachlichen Unterricht.
Es verbindet erstmals Latinistik, Gräzistik und altsprachliche Fachdidaktik konsequent miteinander und integriert Erkenntnisse anderer für den Latein- und Griechischunterricht wichtiger Disziplinen.
Zahlreiche namhafte Autor:innen aus Universität, Lehrerbildung und Schule behandeln in 110 Lemmata die zentralen Themen des altsprachlichen Unterrichts.
Dazu zählen Bildungsziele, Digitalisierung, Sprach- und Lektüreunterricht, Übersetzung und Wortschatzarbeit, aber auch Artikel zu allen gängigen Schulautoren auf dem neuesten Stand fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Forschung.
Ausführliche Literaturangaben ergänzen jedes Lemma, ein detailliertes Register mit zusätzlichen Schlagwörtern erleichtert die Detailsuche.
Das Lexikon bietet Lehramtsstudierenden, Referendar:innen und Lehrer:innen der Fächer Griechisch und Latein Informationen und Hilfe bei der Unterrichtsvorbereitung zu allen wichtigen Themen ihres Fachs.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Vorwort
Abkürzungen
Abkürzungen wissenschaftlicher Publikationen
Altphilologenverband, Deutscher (DAV)
Aristoteles
Attische Redner
AU im internationalen Vergleich
Aufgaben
Außerschulische Lernorte
Aussprache, Prosodie und Metrik des Lateinischen
Bildungspläne
Bildungswissenschaft(en) und Bildungsforschung
Bildungsziele des Griechischunterrichts
Bildungsziele des Lateinunterrichts
Caesar
Catull
Christliche Literatur
Cicero
Deduktion – Induktion
Denkmodell
Deutschunterricht
Differenzierung
Digitalisierung
Erwachsenenbildung
Fabel
Fachdidaktik
Film
Formale Bildung
Fremdsprachenunterricht
Gegenwartsbezug
Gender Studies
Geschichte der griechischen Sprache
Geschichte der lateinischen Sprache
Geschichte des altsprachlichen Unterrichts
Geschichtsunterricht
Graecum
Handlungsorientierung
Herodot
Homer
Horaz
Humanismus
Inklusion
Inschriften
Interpretation
Kinder- und Jugendliteratur
Klassische Philologie
Komödie, griechische
Komödie, römische
Kompetenzorientierung
Kreativität
Kulturelles Lernen
Latine loqui
Latinum
Lehrgangsformen Latein
Lehrkräftebildung
Lehrwerk
Leistungsmessung
Lektüreunterricht
Lernspiel
Linguistik
Livius
Lukian
Lukrez
Lyrik, griechische
Martial
Medien
Mehrsprachigkeit
Mittellateinische Literatur
Motivation
Naturwissenschaftlicher Unterricht
Nepos
Neulateinische Literatur
Öffentlichkeitsarbeit
Ovid
Petron
Philosophieunterricht
Platon
Plinius der Jüngere
Politikunterricht
Properz
Quintilian
Religionsunterricht
Rezeption
Rhetorik
Roman
Römisches Recht
Sachkunde
Sallust
Satire
Schulgrammatik
Schultheater
Seneca
Sozialformen
Spätantike
Sprachbildung
Sprachunterricht, griechischer
Sprachunterricht, lateinischer
Tacitus
Textausgabe/Lesebuch
Thukydides
Tibull
Tragödie, griechische
Üben
Übersetzen, didaktisches
Übersetzen, literarisches
Unterrichtsentwicklung durch pädagogische Diagnostik
Unterrichtsplanung
Vergil
Visualisierung
Vorsokratiker
Wettbewerbe
Wörterbucharbeit
Wortschatzerwerb
Xenophon
Autorinnen und Autoren
Register
1 Die Aussprache , ,
Zur Aussprache der lat. Laute vgl. Sturtevant 1968:106–176, Leumann 1977:43–181, Allen 1978:11–63, RHH 8 (§ 6), Meiser 2010:52–65, 91–110, Liesner 2012. 1.1 Phone und Phoneme
Mit menschlichen Lauten beschäftigen sich zwei Disziplinen, die Phonetik und die Phonologie. Die Phonetik ist eine naturwiss. Disziplin, die eine präzise Beschreibung aller menschlichen Laute (Phone) sowie von Lauterzeugung, Lautwahrnehmung, Artikulationsart, Artikulationsort, Lautdauer, Lautfrequenz, Lautintensität usw. anstrebt. Dagegen interessiert sich die sprachwiss. Disziplin der Phonologie für die bedeutungsdifferenzierenden (bedeutungsunterscheidenden, distinktiven) Laute (Phoneme) innerhalb eines Sprachsystems. Diese Phoneme identifiziert sie mithilfe von Minimalpaaren, d. h. von Wortpaaren, deren Wörter sich nur in einem einzigen lautlichen Merkmal unterscheiden, aber unterschiedliche Bedeutung haben. Die Einzelsprachen haben unterschiedliche Phoneme und dementsprechend jeweils eigene Phoneminventare. So zeigt das Minimalpaar anus vs. annus (an-nus zu sprechen), dass im Lateinischen Doppelkonsonanz (Langkonsonanz) phonologisch ist (wie auch im Italienischen) – im Gegensatz zum Standarddeutschen (zwischen der standarddt. Aussprache von Suppe als supe und der allenfalls zu expressiven Zwecken verwendeten langkonsonantischen Aussprache sup-pe gibt es keinen Bedeutungsunterschied). Das Minimalpaar anus (Ring) vs. anus (alte Frau) zeigt, dass die Vokallänge im Lateinischen phonologisch ist (wie im Deutschen, aber im Gegensatz etwa zu den romanischen Sprachen). Phone werden zwischen eckigen Klammern ([f]), Phoneme zwischen Schrägstrichen notiert (/f/). Dabei bedient man sich häufig der Zeichen des IPA, des Internationalen Phonetischen Alphabets. Darauf wurde in diesem Artikel zumeist verzichtet. Grapheme werden zwischen Spitzklammern notiert, beispielsweise: „Das Graphem
1.2.1 Die lateinischen Vokale Die menschlichen Laute werden traditionell in Vokale und Konsonanten eingeteilt, die Vokale wiederum in Monophthonge und Diphthonge. Die Vokalquantität ist im Lateinischen wie im Deutschen phonologisch relevant, also bedeutungsunterscheidend. Das Lateinische hat elf Monophthonge, nämlich zehn Vokalphoneme (a, e, i, o, u mit je einer langen und einer kurzen Variante) und einen nicht-distinktiven Vokal (d. h. es gibt keine Minimalpaare), der also kein Phonem, sondern ein Phon ist: ein kurzes ü (wie in Glück), die gerundete Variante des kurzen i (s. u. das Vokaltrapez). Im IPA wird dieses ü mit [?] wiedergegeben. Dieser Laut erscheint in lat. Wörtern in der Umgebung von Labialen (b, p, m) und wurde von den Römern als Sonus medius bezeichnet (Quint. inst. 1,4,8). Zur Wiedergabe dieses Lautes wurden zumeist die Grapheme und , selten (vor allem in griech. Fremdwörtern)
alveolare) /d/ /t/ [th] Velare (Gutturale) /g/ /k/ (geschr. ,