Kinsale | Eine eigensinnige Lady | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 439 Seiten

Kinsale Eine eigensinnige Lady

Roman
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-96655-717-7
Verlag: venusbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Roman

E-Book, Deutsch, 439 Seiten

ISBN: 978-3-96655-717-7
Verlag: venusbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Eine englische Rose, die in der Wüste erblüht: Der historische Liebesroman »Eine eigensinnige Lady« von Laura Kinsale jetzt als eBook bei venusbooks. Das glanzvolle Syrien im Jahre 1839. Ihre Mutter, eine exzentrische englischen Lady, war als Königin der Wüste bekannt - doch nach ihrem Tod ist die junge Zenia Stanhope ganz auf sich allein gestellt. Es gibt nur eine Möglichkeit für sie, in die Heimat ihrer Familie zurückzukehren: Sie muss sich als syrischer Junge verkleiden, um die gefahrvolle Reise riskieren zu können. So begegnet Zenia dem wagemutigen Abenteuer Arden Mansfield. Er bietet dem vermeintlichen Jungen seinen Schutz, wenn dieser ihn durch die Wüste führt. Obwohl sie auf keinen Fall enttarnt werden darf, kann Zenia ihre Gefühle für den attraktiven Viscount schon bald kaum noch verbergen. Auch Arden kann nicht fassen, wie sehr er sich zu dem seltsam schönen Jungen hingezogen fühlt. Aber kann Zenia es wagen, ihm ihr Geheimnis zu verraten? Jetzt als eBook kaufen und genießen: Die historische Romanze »Eine eigensinnige Lady« von Laura Kinsale wird alle Fans von Regency-Romantik und der Serie »Bridgerton« begeistern. Lesen ist sexy: venusbooks - der erotische eBook-Verlag.

Nach ihrem Masterabschluss an der University of Texas war Laura Kinsale als Geologin tätig, bis sie begann, Romane zu schreiben. Ihre Bücher standen mehrfach auf der Auswahlliste für den besten amerikanischen Liebesroman des Jahres und stürmten immer wieder die Bestsellerlisten der New York Times. Die Autorin lebt mit ihrem Mann David abwechselnd in Santa Fé/New Mexico und Texas. Bei venusbooks erscheinen von Laura Kinsale: »Eine eigensinnige Lady« »Victorian Hearts - Der Kuss des Marquess« »Victorian Hearts - Ein Gentleman zum Verlieben« »Die Leidenschaft des Dukes« »In den Fängen des Piraten«

Kinsale Eine eigensinnige Lady jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Kapitel 1
Syrien, 25. Juni, 1839 Reverend Mr. Thompson war begreiflicherweise von Schauder erfaßt. Angesichts der menschlichen Gebeine, die vor dem Grabschacht auf einem Haufen lagen, dauerte es eine Weile, bis er sich wieder beruhigt hatte. Der Totenschädel lag obenauf. Beleuchtet war die gespenstische Szenerie lediglich von zwei Wachsstöcken, die in den Augenhöhlen des grinsenden Dinges stickten. Seltsame Schatten tanzten auf dem Holzsarg, und ringsum reihten sich die finsteren Gesichter der wild aussehenden mohammedanischen Diener. Der Reverend hatte sich im Irrgarten der Festung Dar Joon verlaufen. Es war bereits zwei Stunden nach Mitternacht gewesen, als die Diener, alle mit Turban und langen, herunterhängenden Schnurrbärten, den Sarg anhoben, um Lady Hester Stanhope zu ihrer letzten Ruhestätte zu tragen. Nur wenige Augenblicke war Mr. Thompson zurückgeblieben. Er wollte sich die Bestattungsriten der Church of England noch einmal vergegenwärtigen, damit die Zeremonie ohne unschickliche Verzögerung und lästiges Nachschlagen in seinen Unterlagen vonstatten gehen konnte. Das war jedoch höchst unklug gewesen. Sobald sich nämlich der Trauerzug mit den Fackeln und Laternen vom Hof aus in Bewegung gesetzt hatte und in Lady Hesters dschungelähnlichem Garten verschwunden war, blies ein heftiger, heißer Windstoß die Fackel des amerikanischen Missionars aus und ließ ihn in tiefster Dunkelheit zurück. Er mußte sich durch ein Labyrinth verschlungener Pfade tasten. Das Stimmengemurmel hob an und verebbte, und der schwache Schein einer Fackel verschwand immer wieder hinter einem Mauerabschnitt oder einer Wegbiegung. Er war geraume Zeit umhergeirrt, über Wurzelwerk gestolpert und hatte sich durch wuchernde Jasminranken gekämpft, bis er endlich zum Grabtempel kam. Der makabre Anblick, der sich ihm bot, versetzte ihm einen gehörigen Schrecken. Aber Mr. Moore, der englische Konsul, trat an seine Seite und sagte mit beschwichtigender Geste und Blick auf die Gebeine: »Beachten Sie ihn einfach nicht. Es ist nur ein Franzose.« »Ach so.« Mr. Thompson rollte die Augen und blickte den Konsul wie ein unruhiges Pferd an. »Es ist Kapitän Loustenau«, flüsterte Mr. Moore. »Ich habe ihn herausgelegt, um für sie Platz zu machen. Der Ärmste war hier zu Besuch, bekam Bauchschmerzen und wurde ganz plötzlich dahingerafft. Liegt Jahre zurück. Sie wollte seine sterblichen Überreste unbedingt hierbehalten.« Er zuckte mit den Achseln. »War ein fauler Schmarotzer, sagt man. Aber genau nach ihrem Geschmack, wenn Sie wissen, was ich meine.« Mr. Thompson gab einen verneinenden Laut von sich. »Er war jung und sah gut aus«, erklärte Mr. Moore. »Ach so«, erwiderte Mr. Thompson unsicher. »Zu ihrer Zeit war der alte Barker Konsul«, fügte Mr. Moore in vertraulichem Ton hinzu, »und der pflegte zu sagen, Michael Bruce sei das bestaussehende Mannsbild, das je auf Gottes Erdboden gewandelt sei.« »Tatsächlich?« Mr. Moore sah ihn amüsiert an. »Er war ihr Geliebter, wissen Sie?« Mr. Thompson schürzte die Lippen. »Hat ihn doch glatt in ihr Bett gelockt, da war er dreiundzwanzig. Und sie muß wohl vierunddreißig, fünfunddreißig gewesen sein, mindestens. War damals schon eine eingefleischte Junggesellin. Haben gemeinsam die ganze Türkei und Syrien bereist. Und stolz war sie, wie ein Lord. Hat sich einen Dreck um die Meinung anderer geschert. Lief ständig in Hosen herum und saß so breitbeinig im Sattel wie ein türkischer Pascha. Heiraten wollte sie Bruce nie, obwohl er sie angefleht haben soll. Sie zog es vor, allein hier zu leben. Der alte Barker sagte, sie hätte damit ganz schön geprahlt. Sie tat so, als sei es eine edle Tat, ihn wegzuschicken. Er sollte nach Hause zurückkehren und zu Ehren kommen.« Mr. Moore schüttelte den Kopf. »Um so bedauerlicher, daß er es nie zu etwas gebracht hat.« »Ich verstehe«, sagte Mr. Thompson, »wie außergewöhnlich.« Die zwei Männer blickten starr auf den Sarg. Beide dachten sie an den nackten weißen Körper. Nach einem scharfen Tagesritt von Beirut hatten sie den Leichnam entdeckt, der in der schwülen Hitze schon zu verfaulen begann. Mr. Thompson hatte das Gefühl, er müsse irgend etwas über den Lohn der Sünde sagen, aber dann fand er, daß dieses dramatische Ende Strafe genug sei. Mutterseelenallein unter fremden Nichtchristen zu sterben, inmitten all des Plunders und der Trümmer dieser Wüstenfestung, das schien ihm Strafe genug für eine Übertretung, die vor mehr als fünfundzwanzig Jahren geschehen sein mußte. Mr. Moore konnte kaum glauben, daß die schrullige alte Hester Stanhope, die verrückte Königin der Wüste, einmal die Macht besessen hatte, einen Weiberhelden wie Bruce zu ihrem Sklaven zu machen. Obgleich Mr. Moore Lady Hester zu ihren Lebzeiten nie persönlich kennengelernt hatte, wußte er sehr viel über sie, bedingt durch ihren Ruf und die erbarmungslosen Fehden mit den englischen Konsuln, ihn selbst eingeschlossen – mit dem Effekt, daß er hierher, in ihren Einflußbereich, versetzt worden war. Dennoch konnte sich Mr. Moore Lady Hester nur als eine in die Jahre gekommene Einsiedlerin vorstellen, die Prophezeiungen machte, sich in die Angelegenheiten der Konsuln einmischte und von ihrem ›Allerheiligsten‹ aus, ihrer unbezwingbaren Feste, gehässige Briefe verschickte, worin sie wegen ihrer Schulden Gift und Galle spie. »Sie war schon höllisch verschroben, sage ich Ihnen, und Haare hatte sie auf den Zähnen …« »Gott sei ihrer armen Seele gnädig«, meinte darauf der Missionar sanft. »Amen«, sagte Mr. Moore. »Besser, wir bringen es bei der Hitze rasch hinter uns.« Mr. Thompson hatte sich inzwischen gesammelt, nahm das Gebetbuch und begann zu lesen. Während die lauten, eindringlichen Worte im Grabtempel widerhallten, näherte sich im flackernden Lichtschein ein weiterer Engländer. Der Konsul warf ihm einen höflichen Blick zu, dann sah er wieder andächtig zu Boden. In der Annahme, es handle sich um einen Trauernden, der mit der Verblichenen eng verbunden war, hielt Reverend Thompson im Gebet inne und erwartete, daß der Zuspätgekommene näher an den Sarg herantreten würde. Doch der Mann kam nicht nach vorn, sondern blieb statt dessen ein wenig abseits stehen. Er war von großem, stattlichem Wuchs, trug Stiefel und einen englischen Jagdrock, und am Gürtel, quer über der Brust, hing eine Pulverflasche. Sein Haar war so schwarz wie das offene Grab. Im schwachen Licht waren die Augen rabenschwarz, und seine Ausstrahlung erschien Mr. Thompson, der ohnehin schon schwache Nerven hatte, auf äußerst beunruhigende Art und Weise satanisch. »Lord Winter«, flüsterte ihm Mr. Moore zu. Da der Name dem amerikanischen Missionar nichts sagte und Lord Winter Mr. Thompsons freundliches Kopfnicken nur mit einem starren Blick erwiderte, fuhr der Geistliche mit der Bestattungszeremonie fort. Dem Reverend saß noch immer der Schreck in den Gliedern, doch er tröstete sich damit, daß dieses bizarre Begräbnis – zusammen mit einigen anderen Erlebnissen bei den Unwissenden im Orient, die er in seinem Tagebuch festgehalten hatte – wenigstens einen ansehnlichen Band mit Reiseerinnerungen abgeben würde, wenn die Zeit reif dafür war. Was Lord Winter betraf, so war an ihm trotz der ungewöhnlichen Szene nicht die geringste Spur von Überraschung oder Abscheu zu entdecken. Der Leichnam wurde in würdiger Stille beigesetzt. Nur das unterdrückte Schluchzen einer schwarzen Dienerin war zu hören. Neben ihr stand schweigsam und aufrecht ein junger Beduine. Die verfilzten Haare fielen ihm bis auf die Schultern, und seine schmutzigen Füße waren nackt. Mit dem Krummdolch an der Seite und der altertümlichen Muskete über der Schulter wirkte er wie ein junger Panther, der geradewegs aus der Wüste kam. Lord Winters suchender Blick verweilte einen Moment lang auf dem Beduinen, seinen mädchenhaften, kajalgeschminkten Augen, den vollen Lippen und dem aparten Kinn, das den jungen arabischen Nomaden eigen ist. Lord Winter kannte die Beduinen und zweifelte deshalb nicht daran, daß diese äußerliche Zartheit eine Täuschung und der Junge ein zäher Bursche war, in dem das Zeug zum kaltblütigsten Banditen steckte. Doch er war nicht der Mann, nach dem Lord Winter Ausschau hielt. Offenbar zog es diese bestimmte Person vor, der Bestattung nicht beizuwohnen. Viscount Winter dachte jedoch nicht länger darüber nach, da er wußte, daß sich solch ein Individuum hütete, sich in die Festung Dar Joon vorzuwagen, wenn Fremde aus dem Okzident anwesend waren. Höhnisch grinsend verfolgte Lord Winter, wie der Konsul den Union Jack auseinanderfaltete und über Lady Hesters Sarg legte. Von all ihren Feinden waren ihr die Missionare und englischen Konsuln am verhaßtesten gewesen. Schon der Gedanke, mit der britischen Nationalflagge ins Grab gelegt und von einem christlichen Geistlichen beerdigt zu werden, hätte sie rasend gemacht. War es auch purer Zufall, daß der Viscount bei Lady Hesters Begräbnis zugegen war – er hatte auf ihrer Bergfestung eine private Angelegenheit zu erledigen -, so bedauerte er doch, sie vor ihrem Tod nicht mehr besucht zu haben. Ein melancholisches Lächeln lag auf seinem Gesicht. Nein. Wenn er gewußt hätte, daß es mit ihr zu Ende ging, hätte er mit den wildesten Beduinen Dar Joon gestürmt, und Lady Hester wäre im Kampf gefallen. Das hatte sie sich immer gewünscht. Sie hatte es ihm selbst gesagt. So hätte er es machen sollen. Kaum war die Bestattung vollzogen, die Gebeine des Franzosen neben Lady Hesters Sarg gelegt und das Grabportal geschlossen, da trat Mr. Moore zu Lord Winter und reichte ihm die Hand. »Guten Abend, Mylord. Oder besser gesagt, guten Morgen. Ein...



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