Killing | Til Schweiger | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

Killing Til Schweiger

Der Mann, der bewegt
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-85445-386-4
Verlag: Hannibal Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Der Mann, der bewegt

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

ISBN: 978-3-85445-386-4
Verlag: Hannibal Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Schauspieler, Regisseur, Produzent: Die erste große Biografie über Deutschlands erfolgreichsten Kino-Mann

Til Schweiger ist ein Star des deutschen Kinos. Von seinem Kaliber gibt es nicht viele. Die Filme, in denen er mitspielte - von der knackigen Sexkomödie "Der bewegte Mann" bis zum heiter-berührenden Familienfilm "Kokowääh" - waren fast alle Kassenhits. Und auch international verschaffte er sich Anerkennung - mit seiner Mitwirkung in Filmen wie "König Arthur" oder "Inglourious Bastards". Doch Schweigers Charme vor der Kamera ist nur eine Seite seiner Persönlichkeit: Der Schauspieler, der ursprünglich Lehrer werden wollte, ist inzwischen als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent nicht minder erfolgreich. Von seinen vielen Fans wird er heiß geliebt. Und in der deutschen Kinoszene genießt Til Schweiger inzwischen großen Respekt. Denn er besitzt die Gabe, fesselnde Stoffe zu entwickeln, die Dinge hinter den Kulissen voranzutreiben und - vor allem - eine Millionenpublikum zu unterhalten.

Am 19. Dezember 2013 wurde der vierfache Vater Til Schweiger 50 Jahre alt. Neben seiner Mitarbeit an mehreren neuen Kinofilmen gibt Schweiger 2013 auch sein Debüt als Hamburger Tatort-Kommissar.

"Til Schweiger: Der Mann der bewegt" ist die erste umfassende Biografie über Deutschlands erfolgreichsten Mann vor und hinter der Kamera. Das Phänomen Til Schweiger: Was treibt ihn an? Was macht ihn so erfolgreich? Wie lebt er den Spagat zwischen seiner immer größer werdenden Filmfamilie und dem Familienvater Schweiger? Wie sehen ihn seine Freunde und Kollegen? Dieses Buch ist eine Mischung aus lebendiger Vita, Interviews und aktuellen Momentaufnahmen. Das Buch über einen Mann, der viel bewegt und ständig in Bewegung ist.

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Til Schweiger ist zu Hause. Er hat Platz genommen in seinem Lieblingssessel, halb liegend, die Beine angewinkelt auf dem Polster. Es ist ein Möbelstück wie aus einem Katalog für Menschen mit Übergröße. Der Hausherr kuschelt sich auf der breiten weichen Fläche, beim Reden zappelt er manchmal hin- und her, und etwa alle zehn Minuten greift er zum ebenfalls überdimensionierten Holztisch, um sich die nächste Zigarette aus einer von drei Packungen zu fischen. Er trägt eine bequeme Stoffhose und ein Sweatshirt, das unter den Armen Löcher hat. Die Bartstoppeln, die markanten Falten um den Mund und die Augen, die hinter zwei dünnen, messerscharf geschnittenen Schlitzen verborgen liegen – ein durchaus vertrautes Profil aus vielen Schweiger-Auftritten. In diesem Moment, ohne Kameralicht, sitzt mir ein Mann gegenüber, der erst vor einer halben Stunde aufgestanden ist. Er kämpft noch gegen einen Kater, doch er wirkt überhaupt nicht zerknirscht, sondern sehr entspannt. „Heute mache ich nichts mehr“, sagt er. Ein Satz, den Til Schweiger, der Schauspieler, Regisseur, Produzent und allgegenwärtige Medienstar, selten sagt. Man kennt ihn vor allem als Mann in ständiger Unruhe. Am Tag zuvor hatte der Norddeutsche Rundfunk in ein Hamburger Kino eingeladen, um vorab in einer Sondervorstellung den Pilotfilm des neuen Tatort-Kommissars Nick Tschiller (Til Schweiger) zu präsentieren. Es wurde ein langer Abend, bei dem die Schauspieler, das Produktionsteam, die NDR-Oberen, Freunde und Journalisten einen äußerst gelungenen Einstand feierten. Dabei lösten sich auch Spannungen, die sich im Vorfeld von Schweigers Fernseh-Ermittler-Premiere aufgebaut hatten. Der Kinostar war bei einer Veranstaltung von einem Reporter gefragt worden, was er denn an dem TV-Klassiker für verbesserungswürdig halte. Naja, den mehr als dreißig Jahre alten Vorspann könne man vielleicht mal modernisieren, sagte Schweiger beiläufig, der als erfahrener Produzent solche Dinge durchaus beurteilen kann. Die Folge: Helle Aufregung in den Medien, bei Fernsehmachern, auch unter den Schauspielerkollegen, die für andere ARD-Sendeanstalten ermitteln. Er sei ein anmaßender Star, der dem NDR seine hohen Gagen und Drehbedingungen diktieren wolle, hieß es in manchen Presseberichten über Til Schweiger. In der merkwürdig überhitzten Debatte zeigte sich vor allem, wie sehr der Quotenrenner Tatort eine heilige Kuh des öffentlich-rechtlichen Fernsehens ist. Es ist das Terrain von Senderbossen, Abteilungsleitern und schwerfälligen Presseabteilungen. Ein Terrain, auf dem sich der Hollywood-erfahrene Schauspieler und Filmemacher Til Schweiger – nach seinen Anfängen in der Lindenstraße und einigen frühen Fernsehfilmen – lange nicht bewegt hat. Er muss sich auf eine andere Produktionsweise umstellen, was er tut, weil es ihn enorm reizt, einen Kommissar nach seinen Vorstellungen zu verkörpern. Unangepasst, leidenschaftlich, nicht so deutsch, moralisierend und Derrick-mäßig wie vieles im Fernsehkrimi-Genre. Mit dem Regisseur Christian Alvart, der schon international gearbeitet hat (u.a. Pandorum mit Dennis Quaid in der Hauptrolle), findet er einen Gleichgesinnten, der Tschillers ersten Fall um Morde im brutalen Menschenhändler- und Zuhältermilieu stilsicher umsetzt. Willkommen in Hamburg heißt die Startfolge. Und der Titel bekommt eine schöne Vieldeutigkeit. Denn im März 2013, als sein erster Tatort in der ARD ausgestrahlt wird, wohnt Til Schweiger erst seit einigen Tagen in seinem neuen Hamburger Haus. Die vergangenen Jahre hatte er weitgehend in Berlin verbracht. Oder unterwegs in Hotels. Nun aber möchte er wieder näher bei seinen vier in Hamburg zur Schule gehenden Kindern sein. Eine ähnliche Ausgangslage wie bei Kommissar Nick Tschiller: Der machte zwar einen exzellenten Job bei einer SEK-Einheit in Frankfurt. Doch seine 15-jährige Tochter Lenny ist mit ihrer Mutter nach Hamburg gezogen. Und um ihr nahe zu sein, bewirbt er sich beim LKA der Hansestadt – Abteilung Organisiertes Verbrechen. Lenny wird von Schweigers 15-jähriger Tochter Luna gespielt. Es ist Til Schweigers zweiter Versuch, sich seinen Lebensmittelpunkt in Hamburg zu schaffen. Der erste war ziemlich schnell gescheitert. Im Jahr 2004 war die sechsköpfige Familie nach mehrjährigem USA-Aufenthalt in eine Villa im Stadtteil Niendorf gezogen, doch schon nach einem Jahr verkündeten Til und Dana Schweiger ihre Trennung. Das neue Domizil liegt nun ganz in der Nähe der anderen Schweiger-Villa, die noch immer von Dana und den Kindern bewohnt wird. Auch beim Vater haben nun alle vier Kinder ihre Zimmer. Valentin und Luna, die Älteren, sind mehr oder weniger fest eingezogen. Freundin Svenja wohnt mit im Haus. Die Kuschelecke, in der Til Schweiger sitzt, war eine der Vorgaben an seine Architekten. Er hat sie als lichtdurchfluteten Erkerraum an das zweistöckige Backsteingebäude aus den Dreißigerjahren anbauen lassen. Neben dem riesigen Sessel, dem Til-Thron, gibt es unter den Fenstern extrabreite Sitzflächen. Hier liegen verstreut Bücher und die aufgeschlagene Mappe eines Drehbuches herum. Es ist für Til Schweiger Arbeitsplatz und Ort zum Relaxen in einem: „Hier mich auszubreiten, und den Abend dann langsam mit einem Glas gut gekühlten Weißwein einzuleiten, das ist ein wunderbares Gefühl.“ Durch die Fenster kann man drei Gärtner bei ihren Pflanzarbeiten beobachten. Hier haben alle Häuser große, durch hohe Hecken abgegrenzte Grünflächen. Es ist eine ruhige Nachbarschaft im Stadtteil Nienstedten, der in den Elbvorort Blankenese übergeht. Reederei-Besitzer im Ruhestand, Akademiker-Familien, Kaufmanns-Witwen, die zu Bridge-Abenden einladen. In diesem Milieu haben in der Vergangenheit oft Hamburger Tatort-Kommissare, von Manfred Krug bis Robert Atzorn, ermittelt, um missgünstige Erben oder aus der Bahn geworfene Bürgersöhne als Mörder zu überführen. Nick Tschiller alias Til Schweiger ist kein Kommissar, der am goldenen Klingelknopf läutet, um zu fragen: „Haben Sie ein Alibi für gestern Abend zwischen 21 und 24 Uhr?“ Er tritt vielmehr Türen ein, flucht laut „Fuck“, schert sich wenig um Dienstvorschriften, wenn es um Leben und Tod geht. Nick Tschiller ist ein gradliniger Bulle mit großem Herz. Ein Held, der auch auf die große Kinoleinwand passen würde, schlagkräftig, witzig und unberechenbar, einer, der die Tatort-Reihe mit ihren unterschiedlichen Ermittlern und gelegentlich überambitionierten Stoffen bereichert – und auch für ein jüngeres Publikum attraktiv macht. Mit 12,5 Millionen Zuschauern erzielte Willkommen in Hamburg die beste Einschaltquote auf dem sonntagabendlichen Tatort-Sendeplatz seit zwanzig Jahren. „Ein verdammt guter, grober, lässiger Action-Star“, schreibt Die Zeit. Nach dem Premieren-Erfolg ist Til Schweiger sehr erleichtert. Er, der erfolgreiche Kinomacher, hat bewiesen, dass die Marke Til Schweiger auch zur Prime-Time im Fernsehen funktioniert. Und Hamburg, sein Einsatzgebiet, ist auch sein neues altes Privatrevier. Das Haus ist weitgehend eingerichtet. Von den elegant gestalteten Berliner Loftwohnungen oder verspielten Single-Behausungen in seinen Filmen ist das Schweiger-Ambiente weit entfernt. Er bevorzugt den hellen und luftigen Landhausstil, eine Art gehobenes IKEA-Wohnen, durchsetzt mit individuellen Akzenten. Ein Bild der Kunstikone Joseph Beuys am großen Esstisch zum Beispiel – das würde man nicht unbedingt bei ihm vermuten. Bücherwände gibt es nicht. Der belesene Lehrersohn hatte schon immer ein Problem mit Menschen, die zu sehr mit ihrer Bildung prahlen. Seine Eltern nimmt er davon aus, ihnen ist er bis heute unendlich dankbar für das, was sie ihm mitgegeben haben. Allerdings: Als gemütlich hat er das Wohnzimmer seiner Jugend nicht unbedingt empfunden – es war zugestellt mit Bücherregalen und hatte keinen Platz für eine große Couchgarnitur oder ein Sofa zum Herumlümmeln. Ein Bild von Herbert und Monika Schweiger jüngeren Datums, auf denen sie sehr entspannt und sympathisch lächeln, hängt in der Küche. Diese wird im Gegensatz zu mancher Promi-Vorzeige-Designerküche sogar täglich benutzt, denn der Hausherr kocht gerne, auch Imbisse zwischendurch, und er bewirtet noch lieber abends viele Gäste. Die Eltern waren auch schon zum Antrittsbesuch da und freuen sich über das neue Zuhause ihres Sohnes und ihrer Enkelkinder. Die unternehmungsfreudigen Pensionäre kommen gerne für ein paar Tage nach Hamburg. Dort erleben sie ihren Sohn, der es sich so eingerichtet hat, dass er jeder Zeit auch zu Hause arbeiten kann. Im Erdgeschoss befindet sich ein kleines Studio mit Schnittplatz, damit Schweiger in der Lage ist, einen Film in jeder Projektphase zu bearbeiten. Und auch die Mitarbeiter aus seiner in Berlin ansässigen Produktionsfirma Barefoot Films können in zwei, bis drei Stunden bei ihm sein, wenn es wichtige Dinge zu besprechen gilt. Seinen Vater Herbert, den früheren Deutsch- und Geschichtslehrer, fragt Til Schweiger gerne um Rat, wenn er in Bezug auf einen Stoff oder eine bestimmte Drehbuchstelle unsicher ist. Hier Papa, lies mal. Til Schweiger wirkt in den stundenlangen Gesprächen, in denen er über seine Kindheit, seinen Weg als Schauspieler und Filmemacher sowie seine...


Killing, Uwe
Uwe Killing schreibt seit 30 Jahren über Kino und Popkultur. Als Chefredakteur leitete er Magazine wie FHM, MAXIM und MAX. Heute lebt er als freier Autor in Berlin und Wien, arbeitet u.a. für das SZ-Magazin und den Playboy. Killing, Jahrgang 1961, kennt Til Schweiger aus vielen Begegnungen, für sein Buch hat er zusätzlich Weggefährten, Kollegen und Insider der deutschen Kinoszene befragt. Von Uwe Killing erschien zuletzt bei Hannibal das Buch „Dreckige Spaghetti“, das die Geschichte und die populären Mythen des Italo-Western aufblättert.



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