Kiesel | Das geheime Leben der Tiere (Arktis) - Die Weisheit der Eisbären | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 208 Seiten

Reihe: Das geheime Leben der Tiere - Arktis

Kiesel Das geheime Leben der Tiere (Arktis) - Die Weisheit der Eisbären

Erlebe die Tierwelt und die Geheimnisse der Arktis wie noch nie zuvor - Kinderbuch ab 8 Jahren
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7320-2307-3
Verlag: Loewe Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Erlebe die Tierwelt und die Geheimnisse der Arktis wie noch nie zuvor - Kinderbuch ab 8 Jahren

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

Reihe: Das geheime Leben der Tiere - Arktis

ISBN: 978-3-7320-2307-3
Verlag: Loewe Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Wege der Eisbären Die Arktis ist wunderschön und voller Geheimnisse. Doch das Leben der Tiere dort ist auch gefährlich. Komm mit auf eine Reise ins endlose Eis! Die Eisbärenkinder Miki und Nuka erblicken das Licht der Welt und fühlen sich an der Seite ihrer Mutter unbesiegbar. Sie können es kaum erwarten, sich auf ihre erste große Reise zu begeben: den Bärengang zum Meer. Eine Wanderung, die Abenteuer, Freiheit und neue Freundschaften verspricht - und zugleich die Gefahren der Arktis mit sich bringt ... Die Arktis ruft Erlebe erstaunliche Wunder der Natur und das aufregende Leben der Tiere - diese Kinderbuch-Reihe entführt Jungen und Mädchen ab 8 Jahren in die verschiedenen Lebensräume der Erde. Ob im tiefen Meer, im dichten Wald oder im grünen Dschungel: In diesen Geschichten erleben Tiere wunderschöne und zugleich bewegende Abenteuer. Die Kinder tauchen in die Welt der Tiere ein, werden für die Vielfalt der Natur begeistert und lernen viel Neues auf den Wissensseiten. Mit berührenden und coolen Schwarz-Weiß-Illustrationen. Lehrreich wie ein Sachbuch und berührend wie ein Disney-Klassiker! Für Fans von Peter Wohlleben und Karsten Brensing. Die Titel sind auf Antolin gelistet.

Anna Lisa Kiesel, geboren 1989 in Graz, hat bereits vor der Schule mit dem Lesen und Schreiben angefangen und seitdem die Füllfeder kaum mehr aus der Hand gelegt. Das Germanistikstudium, das sie im Alter von 15 Jahren begann, ließ sie schnell wieder bleiben, machte stattdessen eine Ausbildung zur Fotografin und arbeitete schließlich als freie Werbetexterin. Mittlerweile hat sie sich ganz den Kinder- und Jugendbüchern verschrieben und wird von ihrer Tochter und ihrem Sohn laufend zu neuen Geschichten inspiriert.

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Weitere Infos & Material


Das erste Jahr: Familie
Aufbruch
Die Luft kitzelte. Miki spürte es in ihrer Nase und in ihrem Fell. Sie spürte, dass es kalt war. Viel kälter als in der warmen Wurfhöhle, die sie in ihrem ganzen Eisbärenleben noch nie verlassen hatte. Und trotzdem … Die Versuchung, ihre Schnauze aus dem schmalen Durchgang zu stecken, war viel zu groß, um ihr zu widerstehen. Miki robbte ein Stück weiter und ein scharfer Schmerz bohrte sich in ihre Augen. Sie blinzelte. „Aua“, wimmerte das Eisbärenmädchen. Es wollte sich nach seiner Mutter umsehen, aber diese unbekannte Welt dort draußen war viel zu hell für seine kleinen Augen, die bisher nur die Dunkelheit kannten. Gleißendes Sonnenlicht, das auf Millionen und Abermillionen Schneekristalle traf, blendete Miki. „Komm“, hörte sie die Stimme ihrer Mutter vor der Höhle. „Komm und schau dir die Welt an.“ Miki robbte vorwärts. Stück für Stück schob sie sich ins Freie und mit jedem Atemzug gewöhnten sich ihre Augen ein wenig mehr an den Sonnenschein. Weiß. Wohin Miki auch blickte, alles war weiß. Sie spürte ein Kribbeln in ihren Pfoten und wäre am liebsten sofort losgelaufen. Zum Meer, von dem Mama in den letzten Wochen so viel erzählt hatte. Miki stürmte voran, aber sie kam nicht weit. Das Gefühl des weichen Schnees unter ihren Pfoten war so überwältigend schön, dass sie vor Freude einen Purzelbaum schlug. Die kleine Eisbärin drückte ihr Gesicht in das kalte Weiß und sog den herrlichen Duft ein. So roch sie also, diese Welt, durch die Miki schon bald wandern sollte. Zusammen mit Mama und … „Nuka!“ Wie hatte sie bloß Nuka vergessen können? Mit unbeholfenen Schritten tappte Miki zurück zur Wurfhöhle und rief ihren kleinen Bruder ungeduldig. „Ich mag nicht“, ertönte seine Stimme aus der Dunkelheit. „Was magst du nicht?“ „Na, rausgehen. Da ist es kalt und hell und meine Pfoten tun jetzt schon weh und außerdem hat Mama gesagt, dass wir noch hierbleiben, bevor wir zu diesem doofen Meer müssen. Also, warum soll ich jetzt schon nach draußen?“ Nuka stieß ein mürrisches Knurren aus. „Ach, Nuka! Mama hat aber auch gesagt, dass wir uns an die Kälte gewöhnen müssen, und deshalb sollen wir vor der Höhle spielen.“ Miki robbte durch den Tunnel, der hinauf in die gemütliche Schneehöhle führte. Mama hatte sie im letzten Herbst gegraben. Die Geschwister waren hier vor etwa drei Monaten geboren worden und die Höhle schützte sie gut vor der Kälte und vor anderen Tieren. Mittlerweile umfasste das Zuhause sogar zwei Räume, damit die beiden Eisbärenkinder genug Platz zum Spielen und Toben hatten. Doch der Frühling kam allmählich und für die kleine Familie wurde es Zeit, diesen Ort zu verlassen. „Komm mit!“, bettelte Miki und biss ihrem Bruder ins Ohr. „Draußen ist es wunderschön! Alles ist weiß und es glitzert und funkelt …“ „Aber Mama sagt, ich muss heute noch nicht, wenn ich nicht möchte“, erwiderte Nuka stur. „Du bist langweilig.“ Enttäuscht ließ Miki von ihrem Bruder ab. Sollte Nuka doch tun, was er für richtig hielt. Miki aber wartete seit Wochen auf diesen Moment und nichts konnte ihr die Freude über diesen neuen Lebensabschnitt verderben. Nicht einmal Nuka, der jetzt sein Gesicht unter seinen riesigen Tatzen vergrub. Der Eisbärenjunge haderte sichtlich mit sich selbst. Nur wenige Minuten vor ihm war Miki geboren worden, aber dies hatte gereicht, um ihn zum kleinen Bruder zu machen. Zu dem ängstlichen Eisbärenkind, das sich ständig sorgte und lieber in der schützenden Höhle geblieben wäre, als durch das endlose Weiß zu laufen. Während Mamas Erzählungen bei Miki die Neugier entfachten, schreckten sie Nuka ab. Doch der Eisbärenjunge spürte auch etwas anderes in seinem Bauch rumoren. Ärger. Ja, Nuka war verärgert, weil Miki ihn langweilig genannt hatte. Und während das Eisbärenmädchen bereits wieder durch den schmalen Tunnel an die Oberfläche robbte, kroch Nuka in seinen Lieblingswinkel. Wie gut es hier roch. Nach Mama und Miki, nach Geborgenheit und nach Zuhause. „Und dort drüben, Mama? Ist da vielleicht das Meer?“ Miki wuselte zwischen Mamas Beinen herum, sah mal hierhin und mal dorthin und versuchte, das Meer zu entdecken. Die Mutter aber lachte. „Nein, mein Schatz. Du kannst das Meer von hier aus nicht sehen. Es ist viel zu weit weg.“ „Aber wenn ich mich ganz groß mache …“ Miki richtete sich auf. Sie stand auf ihren Hinterpfoten und versuchte, das Gleichgewicht zu halten, doch sie plumpste unbeholfen in den Schnee. Sie nieste, rappelte sich auf und schüttelte sich kräftig. „Können wir nicht heute schon losgehen?“ Sie schlang ihre Pfoten um Mamas Nase. „Nein, mein Schatz.“ Ein Stups genügte und Miki purzelte zurück in den Schnee. Die Mutter drückte ihren Kopf gegen Mikis Bäuchlein und das Eisbärenmädchen strampelte und trat mit aller Kraft, um sich zu befreien. „Du bist stark“, lobte Mama sie und leckte Miki liebevoll über den Kopf. „Aber wir müssen trotzdem noch hierbleiben. Eure Pfoten müssen sich ans Wandern gewöhnen und eure Haut kennt die eisige Kälte nicht, denn sie hat den Wind noch nie gespürt.“ „So schlimm ist es gar nicht“, protestierte Miki. „Heute nicht.“ Mamas Blick verriet, dass kein Drängen und Betteln, kein Jammern und Winseln ihre Meinung ändern würde. Sie würden weiterhin in der Nähe der Wurfhöhle bleiben, in der Nuka hockte, um sich vor der Welt zu verstecken. Miki knirschte mit den Zähnen. Nein, so hatte sie sich diesen Tag, den sie so sehr herbeigesehnt hatte, wirklich nicht vorgestellt. „Nukaaaaa! Nuuuuukaaaaaa! Nuka, Nuka, Nuka! Komm, spielen. Bitte, bitte, bitte.“ Miki ließ nicht locker. „Bist du ein Eisbär oder ein Angstbär?“ Die Worte hallten durch den Gang der Wurfhöhle und bis zu Nukas feinen Ohren. Er knurrte. Leise und doch laut genug, dass seine Schwester es vernehmen konnte. Jetzt wusste sie, dass sie den wunden Punkt ihres Bruders gefunden hatte. Nuka hatte also tatsächlich Angst. Angst vor dem Licht, vor dem Wind, vor der Weite, vor dem Leben. „Ja, wahrscheinlich ist es ohnehin besser, wenn du in der Höhle bleibst“, sagte Miki teilnahmslos. „Hier draußen können nur die stärksten Bären bestehen. Und du …“ Sie machte eine Pause, um ihrem Bruder Zeit zu geben, über ihre Worte nachzudenken. Nuka war nicht schwach. Er war zwar der Jüngere, aber an Kraft war er Miki keineswegs unterlegen und mit der Zeit würde er wachsen, bis er seine ältere Schwester um ein gutes Stück überragen würde. Jetzt aber hinderte Nuka seine eigene Angst daran, diese Stärke zu sehen. Miki witterte das. Sie sah sich nach ihrer Mutter um, die zufrieden in einer Schneemulde lag und die Augen geschlossen hatte. „Mama und ich gehen auf jeden Fall bald los. Vielleicht noch heute“, fuhr Miki fort. „Stimmt gar nicht“, rief Nuka. Es klang, als stünde er jetzt am anderen Ende des Tunnels. „Mama würde mich niemals zurücklassen.“ „Bist du dir sicher?“, fragte Miki. „Einen Angstbären wie dich kann sie vielleicht nicht brauchen.“ Sie wartete auf eine Antwort, doch Nuka schwieg. Wenn Miki den Atem anhielt, glaubte sie, sein Herz rasen zu hören. Vielleicht war es aber auch ihr eigenes, schließlich war alles so aufregend. Sie wollte am liebsten einen Schneehügel nach dem anderen erklimmen, um nachzusehen, was dahinterlag. Aber ohne ihren Bruder hatte sie darauf keine Lust. „Tschüss, Nuka“, rief Miki. „Wir gehen jetzt.“ Das Eisbärenmädchen wandte sich um und stapfte los. Sie kam sich ein bisschen gemein vor, Nuka so anzuschwindeln, aber was hätte sie sonst tun sollen? Sie musste den kleinen Angstbären endlich aus der Wurfhöhle locken. Plötzlich tauchten in dem Tunnel drei schwarze Punkte auf. Nukas Nase, die auf- und abhüpfte, weil er so heftig schnupperte, und seine Augen, die er vor Schreck weit aufgerissen hatte. „Nein“, rief er panisch. „Wartet auf mich! Ich kann laufen und die Sonne macht mir auch nichts aus und …“ Er purzelte aus dem Tunnel, stolperte über seine eigenen Pfoten und blieb benommen im Schnee liegen. Das helle Licht blendete ihn, so wie es auch Miki für kurze Zeit die Sehkraft geraubt hatte. Nuka schnüffelte und Miki sah, wie eine unbändige Neugier durch seinen Körper wuselte. „Riecht nach … kalt“, stellte er fest. „Ist das nicht herrlich?“ Miki hatte keine Geduld mehr. Sie stürzte sich auf ihren Bruder, fixierte ihn mit ihren Vorderpfoten auf dem Boden und biss ihm spielerisch ins flauschige Fell. Nuka quietschte und die Eisbärenmutter hob den Kopf, um die beiden Jungen bei ihrem wilden Spiel zu beobachten. Sie wirkte zufrieden, aber ihre Augen ließen die tiefe Erschöpfung erkennen, die die Strapazen der vergangenen Monate hinterlassen hatten. Die Eisbärin riss das Maul weit auf und gähnte. Als Nuka sie aus dem Augenwinkel erblickte, sagte er: „Mama sieht nicht so aus, als wollte sie losziehen. Hast du gelogen?“ „Vielleicht“, gab Miki zu. „Na warte“, grummelte Nuka. Er nahm all seine Kraft zusammen und schleuderte Miki in hohem Bogen von sich weg. Das Eisbärenmädchen schnappte nach Luft. Nuka sprang auf sie und zerrte wie wild an ihrem Ohr. „Aua!“, quietschte Miki erbost. „Nicht so grob.“ Mama schob Nuka mit der Schnauze zur Seite. „Aber Miki hat …“, begann Nuka und wollte gerade erzählen, dass seine Schwester ihn angeschwindelt hatte, da strömte ihm ein verlockender Duft in die Nase. „Milch“, wisperte er, während er sich in das warme Fell seiner Mutter schmiegte. Nuka hatte immer Hunger. In den ersten Wochen hatte er Mamas Zitzen kaum losgelassen und sein Bauch war von der reichhaltigen Milch...



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