Keyes | Pralinen im Bett | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 448 Seiten

Keyes Pralinen im Bett

Schuhdiebe, Mutterliebe, Seitenhiebe und weitere Tücken des Alltags
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-641-11928-7
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Schuhdiebe, Mutterliebe, Seitenhiebe und weitere Tücken des Alltags

E-Book, Deutsch, 448 Seiten

ISBN: 978-3-641-11928-7
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Urkomische neue Storys und Kolumnen von Marian Keyes
Bereits in ihrem Bestseller 'Unter der Decke' gab Marian Keyes wunderbar witzige Einblicke in ihr Leben. Nun setzt sie nach und verrät alles über die scheußlichsten Unfälle mit künstlichen Fingernägeln, die tolldreisten Behauptungen von Wahrsagern, die Freuden und Tücken des Schuhkaufs, den Zauber von Erdnuss-M&Ms, die irischen Luftgitarrenmeisterschaften und die abgefeimtesten Gewinntechniken beim Weihnachtsbingo.


Marian Keyes, 1963 in Limerick geboren, wuchs in Dublin auf und jobbte nach dem Abbruch ihres Jurastudiums einige Jahre in London, bevor sie mit ihrem Debütroman 'Wassermelone' einen phänomenalen Erfolg landete. Alle folgenden Romane wurden zu internationalen Bestsellern. Zuletzt bei Heyne erschienen: 'Mittelgroßes Superglück' sowie der Kolumnenband 'Ich habe keine Macken ...'.

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Ich shoppe, also bin ich
Wenn Sie gern einkaufen, gibt es dafür keinen besseren Ort als New York. Dort kriegt man einfach alles. Hier ein paar Highlights von meinem letzten Aufenthalt. Erste Station: Saks Fifth Avenue
Da sich der Aufzug ganz hinten im Gebäude befand, mussten wir einen Spießrutenlauf durch die Kosmetikabteilung überstehen. Mein Herzallerliebster warf einen nervösen Blick auf das überintensiv duftende Gedränge – die Horden umherschwirrender Menschen in eleganter Dienstkleidung, die nur darauf warteten, uns mit »Nu« besprühen zu können, die Hauttherapeuten und -therapeutinnen im weißen Kittel, die uns mit ihren Sonderangeboten auflauerten – und machte ein ängstliches Gesicht. »Augen zu und durch!«, empfahl ich. »Was du auch tust, nimm auf keinen Fall Blickkontakt auf.« Ich stürzte mich ins Gewühl, mein Herzallerliebster heftete sich an meine Fersen. »Zieh den Kopf ein, zieh den Kopf ein!«, zischte ich, aber ich konnte das Unvermeidliche nicht verhindern. »Herr des Himmels! Es hat mich erwischt«, jaulte er. »Ist es sehr schlimm?«, fragte ich. Er beschnüffelte sich. »Paul Smith für Damen. Hätte schlimmer kommen können.« Wir arbeiteten uns weiter vor, umtost von einer Kakophonie verführerischer Stimmen. Hallo, junge Frau, wollen Sie unsere neuen Frühlingsfarben ausprobieren? Hierher, hierher! Bei einem Einkauf über 75 Dollar bekommen Sie einen Lippenstift gratis! Achten Sie nicht auf die da drüben, wie wär’s mit uns, gerade sind unsere niedlichen Reisesets eingetroffen. Aber wir präsentieren unseren neuen Concealer, der wird Ihr LEBEN verändern … Schließlich erreichten wir die Aufzüge. »Lieber Gott«, seufzte mein Herzallerliebster und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Hier geht’s ja zu wie auf einem marokkanischen Bazar.« Wie ich bei Miu Miu rausgeschmissen wurde
Es gibt viele todschicke Läden in New York, aber die Angestellten sind oft gar nicht nett. Jedenfalls nicht zu mir. Eine Stammkundin gab mir den Tipp, immer ein grimmiges, gelangweiltes Gesicht zu machen, hoch erhobenen Hauptes dahinzuschweben, keinerlei positive Emotionen zu zeigen und sich vor allem und um keinen Preis lächerlich zu machen. Mit meinem Herzallerliebsten, meiner Schwester und meiner Freundin im Schlepptau betrat ich Miu Miu, wo mein Blick als Erstes auf meine Lieblingsstiefel fiel – ich trug sogar zufällig gerade ein Paar davon –, um fünfzig Prozent herabgesetzt. Von einer Halbpreis-Hysterie ergriffen, beschloss ich, mir neue Stiefel zu kaufen. Aber zuerst musste ich an dem Paar, das ich anhatte, die Größe überprüfen. Also hob ich das Bein und hielt meinem Herzallerliebsten den Fuß hin, damit er nachschauen konnte, was auf der Sohle stand. Während er meinen Knöchel auf seine Augenhöhe brachte (der Mann ist groß!), spürte ich, dass ich das Gleichgewicht verlor, und begann wild zu hopsen und mit den Armen um mich zu schlagen. Meine Schwester packte mich, wurde aber ebenfalls Opfer der tückischen Schwerkraft, woraufhin Anne-Marie uns wieder in die Vertikale zu bringen versuchte, aber ebenfalls in den Strudel geriet. Ein paar qualvolle Sekunden lang schwebten wir zwischen Stehenbleiben und Umfallen, dann intervenierte mein Herzallerliebster, aber das vereinte Gewicht von drei Frauen war auch für ihn zu viel, und so gingen wir alle vier in einem Gewirr von Gliedmaßen, Mänteln und Handtaschen im Zeitlupentempo zu Boden. O mein Gott, ich liege bei Miu Miu auf dem Boden! Mein Herzallerliebster weigert sich, Victorias Secret zu betreten
Er weigerte sich einfach. Ohne auch nur zu sagen: »Bitte zwingt mich nicht.« Wie angewurzelt blieb er unter der Tür stehen, starrte auf die endlose Steppe von Unterwäsche, die sich vor ihm ausbreitete, teilte mir mit, dass keine Macht der Welt ihn dazu bringen würde, diesen Laden zu betreten, und das war’s dann. Zwar sagte ich ihm, man würde ihn viel eher für einen Perversling halten, wenn er draußen rumhing, aber auch dieser Hinweis stieß auf taube Ohren. Ich brannte darauf zu sehen, ob das ganze Theater gerechtfertigt war. In der Werbung hatte ich den Eindruck gewonnen, dass Victorias Secret der glatte Wahnsinn war, aber als ich einem von den Nachthemden zu nahe kam und es knisterte und an mir klebte, war ich mir nicht mehr so sicher. Trotzdem kaufte ich zwei BHs – einer rosa, einer lila. Als ich später meiner Schwester von der Unternehmung berichtete, sagte sie voller Abscheu: »O Gott, du hast doch hoffentlich nichts gekauft, oder?« Ich bekannte mich zu meinen farbigen Büstenhaltern. »Tja«, entgegnete sie, »stell dich damit aber lieber nicht zu dicht an eine offene Flamme.« Das hellseherische Verkaufspersonal bei Bloomingdales
Anne-Marie erzählte mir, das Verkaufspersonal bei Bloomingdales sei hellseherisch veranlagt. Bestimmt meint sie, die Leute sind so fit, dass man sie beinahe für hellseherisch halten könnte, dachte ich. Mein Herzallerliebster und ich gingen also zu Bloomingdales und fragten einen der Angestellten – ohne uns allzu große Hoffnungen zu machen – nach Klamotten von Eileen Fisher. Ohne das geringste Zögern bestätigte der Mann nicht nur, dass Bloomingdales ihre Kollektion führte, sondern gab uns auch noch die genauen Koordinaten (dritter Stock, im hinteren Drittel, begrenzt von Marc Jacobs im Norden, Aqua im Osten und DKNY im Süden). In Anbetracht der Tatsache, dass Bloomingdales die Ausmaße eines kleinen Landes hat, glaubte ich zunächst, der Verkäufer hätte sich einen Scherz auf unsere Kosten erlaubt, aber wir machten uns trotzdem auf den Weg in den dritten Stock. Als wir von der Rolltreppe traten, blieben wir eine Sekunde lang stehen und versuchten uns zu orientieren. »Wo –«, begann ich, kam aber nicht weiter, weil ein junger Mann, ungefähr fünf Meter von uns entfernt, uns zurief: »Sechseinhalb Meter rechts, bei Aqua links abbiegen, dann finden Sie Eileen Fisher auf der dritten Insel!« Nervös starrte ich ihn an. »Nun gehen Sie ruhig!«, beharrte er. Unsicher folgten wir seinen Anweisungen, wobei wir uns ständig über die Schulter umblickten, fanden die Sachen aber schließlich genau an der Stelle, die er uns beschrieben hatte. Woher hatte er gewusst, was wir suchten? Die einzige Lösung, die mir einfiel, waren Walkie-Talkies. Vielleicht hatte der Mann unten ihn angefunkt und ihm gesagt, er solle uns erwarten. Vielleicht schickt Bloomingdales seine Angestellten aber auch zu irgendwelchen Kursen, in denen sie ihre hellseherischen Talente trainieren. Wie ich von der Verkäuferin bei Clinique ausgelacht wurde
Ehrfürchtig näherte ich mich dem Altar der Kosmetika – Reihe um Reihe silberzylindrischer Schönheit – und erklärte mein Anliegen: ein dunkelbrauner Highlighter. Ich hatte ihn bei meiner Schwester gesehen und bewundert, und sie hatte ihn bei Clinique gekauft. Da das Mädel mit dem Hochglanzgesicht noch nie von etwas Derartigem gehört hatte, fügte ich hinzu, soweit ich mich erinnere, sei der Name »Sugar Sugar«. »Oh! Sugar Sugar!«, rief sie. »O ja, das kenne ich, na klar.« Für einen Moment erbebte sie unter einer stummen, unterdrückten Heiterkeit. »Das ist ein Trendartikel.« »Was heißt das?« »Er ist so was von … OUT!« Die Furcht erregende Frau bei Prada
Ich liebe Prada. Nicht so sehr die Klamotten, die samt und sonders für unterernährte Dreizehnjährige gemacht sind, aber die Schuhe und Handtaschen lösen in mir ein geradezu unerträgliches Begehren aus. Soll heißen, ich LIEBE diese Sachen. Vor die Wahl zwischen dem Weltfrieden und einer Prada-Handtasche gestellt, würde ich echt ins Schwitzen kommen. (Ich bin nicht stolz darauf, aber es entspricht den Tatsachen.) Jedenfalls stiegen mein Herzallerliebster und ich in den zweiten Stock hinauf, um uns die Accessoires anzuschauen. Am liebsten hätte ich mich auf den Boden geworfen und angesichts all der Schönheit geweint, aber mein Herzallerliebster erinnerte mich rechtzeitig an das Debakel bei Miu Miu, und ich schaffte es, mich zusammenzureißen. Aber dann sah ich sie. Die Handtasche. Die Handtasche. DIE Handtasche. Meine lieben Leser, ich habe sie gekauft. Bei einer Verkäuferin namens Elena, einer Russin, die vermutlich noch nie in ihrem Leben so schnell eine Provision verdient hat. Danach war ich richtig in Fahrt und beschloss, nach den dazu passenden Sandalen Ausschau zu halten. Leider gab es sie nicht in meiner Größe. Unbeirrt schleppte Elena trotzdem das Modell an, natürlich erfolglos. Also brachte sie mir Sandalen, die annähernd zur Handtasche passten, und dann solche, die überhaupt nicht passten. Und mir passten sie auch nicht. Aber man konnte Elena wirklich nicht vorwerfen, dass sie es nicht versucht hätte, und sie ließ mich auch erst – und nur sehr widerwillig – gehen, als eindeutig klar war, dass ich ganz bestimmt nichts mehr von ihr kaufen würde. Im Erdgeschoss blieb ich noch einmal stehen und bewunderte müßig ein paar Reisetaschen, als plötzlich Elena wieder auftauchte, und zwar direkt vor meiner Nase. Irgendwie schaffte sie es, sich zwischen mich und die Reisetasche zu drängen. »Möchten Sie kaufen?« Ich antwortete: Nein danke, wir seien schon auf dem Weg hinaus, aber dann merkten wir, dass es im Untergeschoss noch eine Herrenabteilung gab. Wir gingen hinunter, und als mein Herzallerliebster einen Schuh in die Hand nahm, kam sofort ein gut aussehender junger Mann auf ihn zu und fragte ihn, ob er den Schuh in der richtigen Größe bringen sollte. Gerade öffnete ich den Mund, um zu antworten (mein Herzallerliebster ist in einem...


Keyes, Marian
Marian Keyes, 1963 in Limerick geboren, wuchs in Dublin auf und jobbte nach dem Abbruch ihres Jurastudiums einige Jahre in London, bevor sie mit ihrem Debütroman "Wassermelone" einen phänomenalen Erfolg landete. Alle folgenden Romane wurden zu internationalen Bestsellern. Zuletzt bei Heyne erschienen: "Mittelgroßes Superglück" sowie der Kolumnenband "Ich habe keine Macken ...".



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