E-Book, Deutsch, 276 Seiten
Reihe: Kulturschock
Keser Reise Know-How KulturSchock Kroatien
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-8317-4917-1
Verlag: Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Alltagskultur, Traditionen, Verhaltensregeln, ...
E-Book, Deutsch, 276 Seiten
Reihe: Kulturschock
ISBN: 978-3-8317-4917-1
Verlag: Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ranka Keser wurde 1966 in Rijeka geboren und stammt mütterlicherseits aus dem Hinterland von Rijeka, väterlicherseits aus Virovitica (Slawonien). Als Dreijährige kam sie mit ihren Eltern zunächst nach München und wuchs dann abwechselnd in bayerischen Dörfern und in München auf. Es war für sie nicht immer unkompliziert, mit dem Namen Ranka Ojurovi? durch die Schuljahre zu kommen, weil sie ihren Namen regelmäßig buchstabieren musste. Zu Hause wurde Kroatisch gesprochen - der ?akavische Küstendialekt und das ?tokavisch aus Slawonien. Als Kind verbrachte sie die Ferien bei Verwandten auf dem Land und in Rijeka. Als junge Erwachsene freundete sie sich im Sommerurlaub mit einem Nachbarn an - den sie später heiratete und mit dem sie immer noch verheiratet ist. Ihr Mann stammt aus Modru? (Lika). Ranka Keser besucht Kroatien bis heute mehrmals im Jahr, manchmal bleibt sie auch für längere Zeit. Ende der 1980er-Jahre lebte sie für anderthalb Jahre dort. Ihr erstes Buch veröffentlichte Keser 1995. Zunächst schrieb sie Bücher für Kinder und Jugendliche, später begann sie, für Erwachsene zu schreiben. Sie veröffentlicht unter ihrem richtigen Namen und unter Pseudonym. Die Handlungen ihrer Romane sind in Deutschland oder Kroatien angesiedelt.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Verhaltenstipps von A bis Z
Alkohol: Feiern ohne Alkohol gibt es schlichtweg nicht. Das Angebot an alkoholischen Getränken ist breit gefächert. Die Schattenseite des leidenschaftlichen Trinkens äußert sich in der Alkoholsucht, die ein gesellschaftliches Problem ist. Jedes Jahr kommen ca. 10.000 Menschen zu Tode, weil jemand betrunken hinterm Steuer saß (siehe „Alte und moderne Süchte“ auf Seite 245). Wenn man Alkohol ablehnt, wird das grundsätzlich akzeptiert, trotzdem sollte man sich auf wiederholte Aufforderungen einstellen, den guten Wein oder Ähnliches doch wenigstens zu probieren.
Anrede: Das (Fräulein) ist in Kroatien zwar noch nicht ausgestorben, klingt aber angestaubt. Nur Mädchen und junge Frauen bis etwa Mitte 20 werden – meist von älteren Personen – noch so genannt. Eine Frau wird mit angeredet, darauf folgt der Nachname. Das Wort für Frau (im Sinne von Dame) ist , wandelt sich aber in der direkten Anrede in . Der Herr heißt , aber in der direkten Anrede sagt man , gefolgt vom Nachnamen. Es wird nicht weniger gesiezt als anderswo, aber man geht ziemlich schnell zum „Sie“ in Kombination mit dem Vornamen über. So heißt es dann zum Beispiel unter Arbeitskollegen, flüchtigen Bekannten oder Nachbarn: „Wie geht es Ihnen, Marko?“ oder „Ich freue mich, Sie zu treffen, Marija.“
Armut: Offensichtliche Armut wird dem Kroatienbesucher nicht entgegenschlagen. Diejenigen, die in großer Armut leben (ca. 8 % mit unter 1300 Kuna Netto pro Kopf, was etwa 180 Euro entspricht) versuchen, sich dies nicht anmerken zu lassen, da es der Stolz dieser Menschen nicht zulässt. Ungepflegte und vernachlässigte Menschen wird man extrem selten antreffen. Im Jahr 2015 waren 391 Personen als obdachlos registriert, was keine erschreckend hohe Zahl ist, doch vermuten Experten eine um einiges höhere Dunkelziffer. Trotzdem landen hier wahrscheinlich auch deshalb weniger arme Menschen auf der Straße als in reichen Staaten, weil die Familie der Betroffenen hilft und sie auffängt. Betteln oder gar aggressives Betteln gibt es seitens der Kroaten äußerst selten. Trotzdem wird man in der Innenstadt oder in Touristenzentren manchmal auf z. B. verarmte Alkoholiker oder Roma-Frauen mit kleinen Kindern stoßen, die betteln.
Baden/Nacktbaden: Zur Hochsaison sind viele Strände überfüllt. Doch die gute Nachricht: Das Meerwasser ist eines der saubersten in Europa. Die Wasser- und Strandqualität wird regelmäßig mit der „Blauen Flagge“ ausgezeichnet, einer internationalen Umweltauszeichnung. Und die Möglichkeit, nackt zu baden, bietet Kroatien schon seit den 1930er-Jahren, ob in Istrien, der Kvarner-Bucht oder Dalmatien. Doch sollte die Freikörperkultur bitte nur an den dafür vorgesehenen Stränden oder Campingplätzen praktiziert werden. Wer sich aber als Frau an einem normalen Strand oben ohne sonnen möchte, kann das problemlos tun.
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Unter der Woche findet sich immer ein Plätzchen fürs Badetuch
Begrüßung/Verabschiedung: Zur Begrüßung gibt man sich grundsätzlich die Hand und wechselt einen kurzen und kräftigen Händedruck, vermeidet schlaffes und langes Schütteln. Gute Freunde und Verwandte geben sich ein Küsschen links und ein Küsschen rechts auf die Wange. Männer, die nicht verwandt sind, küssen sich ungern, außer es ist Weihnachten oder Neujahr. Der Mann grüßt die Frau zuerst und der Jüngere den Älteren, nie umgekehrt. Diese Reihenfolge wird in Kroatien immer noch beherzigt. Das „dobar dan“ („Guten Tag“) empfindet man in Kroatien nicht als allzu formell. Man begrüßt sich aber auch leger mit „bog“ (in Zagreb und Umgebung mit „bok“), vergleichbar mit dem deutschen „Hallo“, dasselbe Wort gebraucht man auch beim Abschied, entsprechend unserem „Tschüss.“ Die Verabschiedung mit „adio“ ist ebenfalls gebräuchlich. „Auf Wiedersehen“ heißt „dovidenja“.
Beleidigungen: Als Besucher des Landes sollten Sie es vermeiden, Flüche anzuwenden, weil Sie glauben, dass es witzig ankommen könnte. Die Bedeutungen der Flüche sind heftig und äußerst vulgär und man nimmt sie persönlicher, als Sie vielleicht meinen (siehe „Das Fluchen ist eigentlich verpönt“ auf Seite 177).
Bestechung: Korruption ist in Kroatien ein großes Thema. Das Problem betrifft hauptsächlich Justiz, Wirtschaft und Politik und entspricht keineswegs einer in der Gesellschaft allgemein verbreiteten Mentalität. Die Allgemeinheit verurteilt die Korruption aufs Schärfste, da sie unter der Bestechlichkeit der Mächtigen leidet. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass man als Gast in Situationen gerät, in denen man „schmieren“ müsste.
Betrug: Die Wahrscheinlichkeit, dass man „übers Ohr gehauen“ wird, ist nicht größer als in irgendeinem anderen Land. Ein Cafébesitzer in Rovinj sorgte im Frühjahr 2016 mit zwei verschiedenen Preislisten für Schlagzeilen, einer für Touristen und einer anderen für Einheimische. Nicht nur ausländische Medien haben diesen Fall aufgegriffen, auch in Kroatien war er ein Skandal und zog sich durch die Presse. Sollte also eine Rechnung mal nicht stimmen oder etwas doppelt abgebucht worden sein, sollte man erst einmal davon ausgehen, dass ein Fehler passiert ist, bevor man glaubt, betrogen worden zu sein!
Bürokratie: Wer eine Immobilie kaufen möchte, wird zwangsläufig auf ein Problem stoßen, über das die Kroaten seit Jahren schimpfen: die komplizierte und zähe Bürokratie. Wer Behördengänge erledigen muss, braucht Zeit und Nerven. Der Verwaltungsapparat wird von den Bürgern als unnötig kompliziert empfunden und kritisiert. In den Behörden hängen Informationen zu den erforderlichen Unterlagen, Kosten und Fristen aus. Zudem werden die bürokratischen Vorgänge laufend überarbeitet. Trotzdem werden sie noch lange nicht als gelungen betrachtet, weder von der Bevölkerung noch von potenziellen Investoren aus dem Ausland. Wegen der , wie die Bürokratie auch genannt wird, verwerfen viele Kroaten den Plan, sich selbstständig zu machen. Im Kontakt mit der Justiz braucht man ebenfalls Zeit und Geduld. Unzählige Verfahren sind unbearbeitet. Gerichtsverfahren laufen manchmal über mehrere Jahre.
Bura: Der böige Fallwind (auch bekannt unter der Bezeichnung „Bora“) tritt entlang der Küste und auf den Inseln auf. Dieser Wind erreicht im Spätherbst und Winter manchmal Geschwindigkeiten von bis zu 220 km/h und ist auch im Sommer nicht zu unterschätzen. Die Bura hat in Kroatien schon Schornsteine zum Einsturz gebracht und Dächer beschädigt. In den Sommermonaten braucht die Bura zwei bis drei Tage, bis sie sich beruhigt. In dieser Zeit sind die Brücken gesperrt. Fahren Sie also nicht eigenmächtig über kleine Brücken! Und gehen Sie während dieser Zeit nicht schwimmen, segeln oder wandern!
Bußgeld: Auch in Kroatien muss man seine Knöllchen fürs Falschparken bezahlen. Sollte man das als Ausländer nicht tun, kann es sein, dass man irgendwann Post bekommt. Der Betrag dürfte dann um einiges höher sein als ursprünglich, da Bearbeitungs- und Mahngebühren hinzukommen. Beim Autofahren mit einem Alkoholspiegel ab 0,5 Promille wird es ernst, die Bußgelder bewegen sich bei 0,5 bis 1,0 Promille zwischen 1000 und 3000 Kuna. Bei einem höheren Promillewert ist die Strafe entsprechend höher.
Drogen: Wer meint, seinen Urlaub mit Cannabis versüßen zu müssen, der stelle sich die Frage, ob es die Scherereien wirklich wert ist. In einem Land, dessen Sprache man nicht spricht, festgenommen zu werden, kann Geld, Zeit und Nerven kosten. Kroatien kämpft mit einem Drogenproblem und synthetische Drogen schießen wie Pilze aus dem Boden. Für den Eigenbedarf gilt Drogenbesitz als Vergehen, nicht als Straftat, aber bei Dealern drückt man nicht mal ansatzweise ein Auge zu. Besonders hart wird gegenüber Personen durchgegriffen, die Drogen an Minderjährige oder vor Schulen „verticken“. Sie erhalten eine mehrjährige Gefängnisstrafe.
Einkaufen: Es gibt in Kroatien alles, was das Herz begehrt. Nach Shoppingmeilen und einem muss man nicht lange suchen. Wer auf seine gewohnten Produkte nicht verzichten möchte, kann diese problemlos auch in Kroatien kaufen – bei dm, Müller, Lidl, Deichmann – die Preise hier sind aber teilweise um einiges...




