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Kent | Mord auf Provenzalisch | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 380 Seiten

Kent Mord auf Provenzalisch

Ein Provence-Krimi
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7517-0356-7
Verlag: Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Ein Provence-Krimi

E-Book, Deutsch, 380 Seiten

ISBN: 978-3-7517-0356-7
Verlag: Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Die lebenslustige Britin Penny liebt ihr neues Leben in der Provence. Die Abende riechen nach Lavendel, mittags trifft sie sich mit ihren neuen Freunden zum Essen, und gelegentlich besucht sie exklusive Events in Begleitung des attraktiven Bürgermeisters von St. Merlot wie die Eröffnung einer Galerie in Avignon. Aber unter dem glamourösen Anstrich braut sich ein Skandal zusammen. Und als der umstrittene Maler Roland Doncaster an einer Olive erstickt, fragt Penny sich: War es ein tragischer Unfall oder doch heimtückischer Mord?

Serena Kent ist das Pseudonym des Autorenehepaars Deborah Lawrenson und Robert Rees. Deborah arbeitete als Journalistin für verschiedene Zeitungen, u. a. für The Daily Mail und Woman's Journal, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Robert komponiert und dirigiert Musik für Theaterstücke. Das Ehepaar lebt in Kent und besitzen einen alten Hof in der Provence.

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1
Es war ein herrlicher Morgen Ende Oktober. Unter dem saphirblauen Himmel erstreckte sich der wellige Bergrücken des Luberon bis ins Tal, wo sich die Wärme des Sommers noch hielt. Eine ungeheure Stille, einer Kathedrale gleich, lag über den fernen Hügeln. Auf der Terrasse von Le Chant d’Eau atmete Penelope Kite tief ein und strich dann mit dem Bogen über die Saiten ihres Cellos. Der erste Ton war ein Grollen, gefolgt von einem tiefen Brummen. Dann wurde sie mutiger, und der Ton gewann an Klarheit. Wie immer beruhigte sie die Musik. Dabei war ihre innere Unruhe heute gar nicht so schlimm, verglichen mit den ersten Wochen in St Merlot, als sie sich vorgekommen war wie ein Vulkan, der in der Augusthitze ausbrach. Es war erstaunlich, wie schnell sie sich in der kurzen Zeit eingelebt hatte. Der heruntergekommene alte Bauernhof war neu verputzt und frisch getüncht, die elektrischen Leitungen erneuert worden. Vor Kurzem war dann noch ein großer Holzofen geliefert worden, und bald würde sie über zwei neue Badezimmer verfügen. Und was noch schöner war: Sie hatte Freundschaften geschlossen. Sie konnte es kaum noch erwarten, heute Abend den Bürgermeister von St Merlot zum Essen treffen. Diesen charmanten Laurent Millais, der noch dazu so gut aussah, dass einem die Knie weich wurden. Das dritte Mal bringt Glück, hoffte sie. Bedauerlicherweise war bisher immer etwas dazwischengekommen. Dieses Mal schien es gut zu gehen. Er hatte angerufen und die Verabredung bestätigt. Zuerst wollten sie die Eröffnung einer Kunstausstellung in Avignon besuchen, und danach im La Coquillade in Gargas zu Abend essen. Das La Coquillade war ein sehr feines Restaurant und Boutique-Hotel, das inmitten von Olivenbäumen, Teichen und Weingärten lag und für seine romantische Atmosphäre bekannt war. Penelope wurde ganz aufgeregt, dann rief sie sich selbst zur Ordnung. Laurent hielt einfach nur ein Versprechen, das er ihr gegeben hatte, um die Aufklärung der beiden Morde zu feiern, die sich kurz nach ihrer Ankunft im Luberon-Tal ereignet hatten. Kein Grund, sich so zum Narren zu machen. Sie sollte sich auf die Musik konzentrieren. Sie kämpfte gerade mit einer besonders teuflischen Passage, als das vertraute Geräusch von Autoreifen auf Schotter unerwarteten Besuch ankündigte. Kies spritzte zu allen Seiten, während das Auto über die Zufahrt rumpelte und dann mit quietschenden Bremsen zum Stehen kam, ein Geräusch, das weit jenseits der Schmerzgrenze lag. Penelope wusste sofort, wer das war, und spielte weiter, bis sie das unverkennbare Klackern von Stilettos auf Steinfliesen hörte. »Coucou, Penny!« »Bonjour, Clémence.« Clémence Valencourt erschien auf der Terrasse. Sie trug eine wundervolle kurzgeschnittene schwarze Jeans mit einem weißen Seidentop, unter dem sich nicht einmal die Ahnung eines Bauches abzeichnete, wie das in reiferem Alter eigentlich üblich war. Ein Anblick, von dem Penelope nur träumen konnte. Schleifen aus vergoldeten Kostümperlen wurden von einer Jacke gekrönt, die aussah wie von Chanel – und es vermutlich auch wirklich war. Die kleine Pariserin lächelte und zeigte dabei perfekte weiße Zähne. »Das war sehr gut, Penny. Das kenne ich – Rachmaninow? Bitte spiel weiter!« »Also gut, wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gern diese Passage zu Ende üben. Sie ist ein bisschen anspruchsvoll, aber ich habe es fast hinbekommen.« »Impecable. Du spielst zu Ende, und ich werde zuhören und uns einen Kaffee kochen.« Penelope spielte die schwierige Passage noch einige Male, bis der Kaffeeduft zu verführerisch wurde, als dass sie ihn weiter ignorieren konnte. Clémence brachte zwei Becher nach draußen, und sie setzten sich einträchtig an den weißen Kaffeetisch, der neben einem Olivenbaum in einem verzinkten Pflanzkübel stand. Die reine Freude, dachte Penelope, während sie ihr Gesicht der Sonne zuwandte. Es war so großartig, die Luft war immer noch warm genug, dass man mitten im Herbst draußen sitzen konnte. »Penny, ich wusste gar nicht, wie gut du spielst. Du hältst noch einige Überraschungen für uns parat, n’est-ce pas?« Penelope nahm das Kompliment gern an – erst recht von dieser schicken, kultivierten Frau, die eine so unerwartete Verbündete geworden war. »Na ja, ich war früher sogar viel besser, aber das wird schon wieder. Es braucht seine Zeit. Und genau diese Zeit habe ich jetzt. Ich habe mich so lange nach dieser Möglichkeit gesehnt, meine Interessen wieder aufzunehmen. Musik. Gartenarbeit. Vielleicht sogar ein wenig Malerei. Wobei ich nicht mehr gemalt habe, seitdem ich geheiratet habe.« »Ja, Penny, wir sind alle besser dran, sans Ehemann.« Penelope reizte es, sie nach Monsieur Valencourt auszufragen, der so oft unterwegs zu sein schien, aber Clémence fuhr fort, ohne auch nur Luft zu holen. »Eine Malerin bist du auch noch? Mon dieu, was für ein Multitalent ist hier nach St Merlot gekommen!« Penelope war sich nie sicher, wann die Französin sich über sie lustig machte. »Ich würde nicht behaupten, dass ich eine Malerin bin. Aber ich wollte es immer vernünftig lernen, und dies scheint der perfekte Ort dafür zu sein.« »Ja, Penny, es ist das Licht. Seit Jahrhunderten kommen Malerinnen und Maler deswegen in die Provence.« Penelope zögerte, obwohl sie wusste, dass es besser wäre, sie sagte es jetzt, als dass Clémence es auf anderen Wegen herausfand. »Laurent nimmt mich heute Abend mit auf eine Ausstellung.« Clémence versteifte sich ein wenig. Sie blickte Penelope mit großen Augen hinter einer perfekt frisierten blonden Haarmähne an. »Heute Abend … in Avignon?« Als Immobilienmaklerin im gehobeneren Preissegment unterhielt Clémence ein weitgespanntes Netzwerk. »Ich glaube schon. Er will einen Freund unterstützen – die Presse wird auch da sein. Er liebt es, wenn La Provence ihn erwähnt, oder nicht?« »Er legt es in letzter Zeit sehr darauf an, in der Öffentlichkeit zu stehen, das stimmt. Er wird die neue Ausstellung in der Galerie Gilles de Bourdan eröffnen. Ich habe gehört, dass Nicolas Versanne dort ein paar neue Bilder zeigen wird. Erinnerst du dich an Nicolas und Claudine Versanne? Du hast sie auf Laurents Dinnerparty getroffen. Claudine ist Direktorin im Museum für Ockerfarben in Roussillon. Was für eine hübsche Idee, dich auch mitzunehmen.« »Auch?« Penelope wurde misstrauisch. »Kommst du etwa auch?« »Könnte sein, dass ich vorbeischaue.« Penelope sah schon, wie das vertrauliche Tête-à-Tête mit dem gut aussehenden Bürgermeister wieder in weite Ferne rückte. Sie war sich stets unsicher über den aktuellen Status dieser komplizierten Beziehung zwischen Clémence und ihm. Anfang des Jahres hatten sie eine Affäre gehabt, und vielleicht war es nicht die einzige, doch das schien vorbei zu sein. Penelope hatte in dieser Hinsicht selbst sehr gemischte Gefühle, um es vorsichtig auszudrücken. »Es ist nur die Einladung, die er mir vor Wochen versprochen hat. Du weißt schon, nach all diesen … Unannehmlichkeiten hier im Dorf. Eigentlich wollten wir letzte Woche bereits ausgehen, aber dann hatte einer seiner Freunde ein Problem, sodass er abgesagt hat. Es ist wirklich nett, dass er sein Wort hält.« »Ich sollte dich Freunden vorstellen, die auch Musik mögen.« Clémence schien noch nicht am Ende ihrer Möglichkeiten angelangt zu sein, wenn es darum ging, Penelopes Bekanntenkreis zu erweitern. »Sie machen gemeinsam Musik und sind ständig auf der Suche nach neuen Leuten. Sie treten ab und zu im Luberon auf. Hättest du nicht Lust, mitzumachen?« Penelope hatte solche Auftritte immer schon geliebt. Sie stand gern im Rampenlicht und war süchtig nach dem aufregenden Gefühl, das sie auf einer Bühne überkam. Es war eines der Dinge, die sie am meisten während ihres spießbürgerlichen Lebens in England vermisst hatte. Die Vorstellung, mit einer Gruppe in Frankreich aufzutreten, begeisterte sie sofort. »Das wäre großartig. Ich würde sie gern kennenlernen und hören, wie sie spielen.« »Du hast Glück, Penny, sie geben in ein paar Wochen ein Konzert in Viens. Warum kommst du nicht mit dorthin?« Viens lag etwa fünfzehn Kilometer weit entfernt. Dort lebten die Valencourts in einem prunkvollen palastartigen Haus mit Marmortreppen, mittelalterlichen Steinverzierungen und Wänden voller Wappen alter Adelsfamilien. Bisher hatte Penelope Monsieur Valencourt noch nicht getroffen, und jetzt fiel ihr auf, dass sie nicht einmal seinen Vornamen kannte. Vielleicht würde er da sein. Penelope war fürchterlich neugierig, aber Clémence hatte die Angewohnheit, alle direkten Fragen zu ignorieren. »Das ist wirklich freundlich. Das würde ich gern tun«, sagte Penelope deshalb nur. Manchmal konnte sie sich selbst nicht erklären, warum sie so misstrauisch war, wenn Clémence sich so spröde verhielt. Sie hatte das Herz auf dem rechten Fleck. Es waren nur ein paar Morde nötig gewesen, um das herauszufinden – eine Möglichkeit, die zugegebenermaßen nicht jeder hatte. »Ach, übrigens«, Clémence runzelte die Stirn, »was wirst du anziehen?« Penelope betrachtete ihr altes Kleid von Laura Ashley und die Strickjacke, die bequemen Segeltuchschuhe und die nackten stacheligen Beine, die sie später noch rasieren wollte. »Ich hatte keinen Besuch erwartet.« Ihre ehemalige Immobilienmaklerin verzog das Gesicht zu einer schmerzerfüllten Grimasse,...


Serena Kent ist das Pseudonym des Autorenehepaars Deborah Lawrenson und Robert Rees. Deborah arbeitete als Journalistin für verschiedene Zeitungen, u. a. für The Daily Mail und Woman’s Journal, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Robert komponiert und dirigiert Musik für Theaterstücke. Das Ehepaar lebt in Kent und besitzen einen alten Hof in der Provence.



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