Kenealy | Einige Erfahrungen von Lord Syfret | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 13, 184 Seiten

Reihe: Übersinnliche Detektive

Kenealy Einige Erfahrungen von Lord Syfret


1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7565-8088-0
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 13, 184 Seiten

Reihe: Übersinnliche Detektive

ISBN: 978-3-7565-8088-0
Verlag: neobooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



1893 schrieb sie Dr. Janet of Harley Street, die erfolgreich war. Die Hauptfigur ist eine Ärztin, die eine jüngere Frau adoptiert, die aus einer unglücklichen Ehe flieht. In den Jahren 1896-1897 schrieb Kenealy eine Reihe von Geschichten über Lord Syfret. Syfret war ein Aristokrat, der in erschreckende und manchmal übernatürliche Situationen verwickelt wurde. Eine der Syfret-Geschichten war eine gotische Kurzgeschichte mit dem Titel 'Ein schöner Vampir'.

Wurde am 11.04.1859 geboren und starb am 18.11.1938 war eine britische Schriftstellerin, Ärztin, Antifeministin und Eugenikerin. Kenealy engagierte sich im Kampf gegen den frühen Feminismus und prägte den Begriff 'Feminismus ist Maskulismus'. Als Wissenschaftlerin war sie der Ansicht, dass Geschlechtsunterschiede für den Fortbestand der Spezies unerlässlich seien und dass der Feminismus zur Abschaffung der Geschlechtsunterschiede führt.
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V

Zur Mittagszeit war der Speiseraum leer. Es hatte in der Tat einen Exodus gegeben, um Mr. Balfour spielen zu sehen.

Ich hatte mich gerade an meinen Tisch gesetzt und grummelte über das ein oder das andere – in Hotels ist derjenige, der am lautesten grummelt der, der am besten bedient wird – als Mrs. Storch alleine hereinkam. Der Triumph in dem Blick, den sie mir zuwarf, war selbstgefällig bis zur Unverschämtheit. Wenn sie einem anderen Status angehört hätte, hätte sie ihre Ellbogen in die Hüfte gestemmt und mir ein ‚Yeah‘ zugerufen.

Stattdessen bat sie einen Kellner herbei und fragte ärgerlich: „Haben Sie Miss ...“ der Name klang kaum nach ‚Storch‘ – „und Mr. Carvill gesehen?“

„Nein, Ma’am,“ war die Antwort, „nicht seit sie nach dem Frühstück gegangen waren.“

„Nicht seit Sie nach dem Frühstück gegangen waren,“ wiederholte Mrs. Storch extra für mich.

Sie bestellte Champagner. Dann konzentrierte sich ihr Blick auf mich beredter als eine Ansprache hätte sein können. „Wenn das nicht Geschäft bedeutet, mein Herr“, sagte ihr Blick, „Ich danke Ihnen, dass Sie mir gesagt haben, was es bedeutet.“

In diesem Moment hätte ich dankbar sein sollen, wenn ich es nur gekonnt hätte. Ich kam zu der Überzeugung, dass ich nicht ich den Geschmack meines Hummers verdorben haben konnte. Mein Appetit war vergangen. Ich dachte, ich sollte einen Spaziergang über den Golfparcours versuchen.

„Himmel! Sir, wohin in solch einer Eile?“ forderte eine kratzige Stimme. Ich war voll in jemand gerannt, der gerade hereinkam.

Ich verschwendete keinen Atem für die Antwort. Ich griff nach den beiden schwersten Stöcken im Garderobenständer. Einen nahm ich selbst, den anderen drückte ich dem Portier in die Hände.

„Sie kommen mit mir“, sagte ich.

„Meine Lordschaft,“ protestierte er, „ich werde meinen Posten verlieren.“

„Überlassen Sie das mir. Ich habe eine Aufgabe für sie.“

Vielleicht beeindruckte ihn mein Auftreten, denn ohne weitere Einwände umfasste er den Stock und rannte mir nach. Er war ein kräftiger Kerl, wie ich mit Zufriedenheit feststellte.

„Geht es um Mr. Carvill, meine Lordschaft?“ stieß er aus. Er war kaum in Form für das Tempo, dass ich anschlug.

„Ich sorge mich um eine Lady, die heute Morgen mit ihm ausging.“

„Noch nicht zurück seitdem?“

„Nein.“

Der Mann pfiff verstehend.

„Sieht schlecht aus“, sagte er. „Sein Zimmerbutler sagte gerade gestern Abend, dass er sein Aussehen nicht mag. Er hat einen Bruder in der Psychiatrie. Ich kann wirklich nicht schneller, mein Herr.“

Die Löcher waren eine Sandwüste, mit Bunkern hier und da, Hügeln und künstlichen Wasserstraßen. Der Grund war rau, Miniatur-Hügel und -Gräben mit verschiedenen ebenen Grasflächen fürs ‚putten‘. Keine Seele war zu erblicken. Aber mit diesen unregelmäßigen Formationen hätten wir jeden Moment über sie stolpern können in einer Senke oder hinter einem Sandhügel. Wir behielten uns gegenseitig im Blick und unsere Waffen verdeckt. Unser plötzliches Erscheinen könnte durch einen schrecklichen Zufall die Sache verschlimmern. Wenn in der Tat – wir eilten weiter.

Wäre das Glück nicht auf unserer Seite gewesen, wäre es wohl auch zu diesem unglücklichen Zufall gekommen.

Wir gingen eines der Bankette hoch, als ich ihn lachen hörte. Jetzt wurde es nicht unterdrückt. Es rasselte lang und schrecklich. Es durchschnitt die Stille der Luft. Er hatte die Maske fallen lassen. Ich betete zu Gott, dass wir nicht zu spät waren.

Ich drehte mich um und ergriff den Mann hinter mir bei den Schultern. Ich drückte ihn auf die Knie. Wir krochen schweigend zur Mitte des Hügels. Oben angekommen gerieten sie in Sicht. Sie etwas unter uns an der Kante des sandigen Teils des Abhangs. Ich würde uns unmöglich sein, uns ihnen zu nähern, ohne gesehen zu werden. Es würde unmöglich sein, sie zu erreichen, ohne ihm einige Minuten Vorsprung zu geben, denn der Untergrund war weich und aufgewühlt und es gab eine Senke, in die wir runter und anschließend wieder emporsteigen mussten, bevor wir sie erreichten.

Die arme kleine Bunny saß zusammengekauert mit dem Gesicht in die Richtung, wo wir geduckt die Szene beobachteten. Carvill stand über ihr, seitlich zu uns und ließ sie nicht aus den Augen. Das eine Ende eines Streichriemens [Lederriemen zum Messerschärfen] zwischen den Zähnen, das andere war in seiner linken Hand.

Entlang der gespannten Oberfläche strich er die scharfe Klinge eines mörderisch aussehenden Messers. Ich verfluchte die Umstände. Wir konnten keine Fuß setzen, ohne uns zu erkennen zu geben. Und der kleinste Auslöser mochte ihn das Messer an ihre Kehle setzen lassen.

„Jetzt wirst du niemals die Gelegenheit bekommen, jemandem von meinem Lachen zu erzählen“, sagte er.

Seine Sprache wurde durch den Ring des Streichriemens zwischen seinen Zähnen behindert, aber die Worte klangen deutlich genug zu uns herauf.

„Nein,“ stimmte sie hilflos zu, ihr Blick auf ihn fixiert.

„Es seid ihr Frauen, die alles Unheil in die Welt bringen“, fuhr er argumentierend fort. „Mann muss euch los werden.“

Sie hatte keine andere Antwort als ein undeutliches Stöhnen.

Er drehte sie gewaltsam um, mit seinem Messer fuchtelnd. „Was hast du gesagt?“, forderte er.

„Ich sagte ja“, heulte sie kleinlaut.

„So, wie ich sagte, ich werde dir die Kehle durchschneiden in dem Moment, in dem ich dieses Messer scharf genug habe.“ Dann, „Was hast du gesagt?“ forderte er erneut, die Klinge schwingend.

Ich schätzte die Distanz zwischen uns. Ich erhob mich auf die Knie. Aber ich fürchtete, der geringste Anblick mochte ihn sich auf sie stürzen lassen.

„Ich sagte ja“, antwortete sie widerspruchslos.

Dann, entweder aus reiner Dummheit oder Absicht, fügte die arme Kreatur schwach, „Es wird mein neues Kittelkleid ruinieren, wissen Sie, Mr. Carvill.“

Ich hörte den großen Mann neben mir einen tiefen Atemzug nehmen mit einem Schluchzen wie ein Kind. Ich legte ihm meine Hand warnend auf die Schulter. Carvill hörte auf, sein Messer zu schleifen.

„Verwirrend! Daran habe ich überhaupt nicht gedacht,“ sagte er. Klein Bunny hatte letztendlich doch etwas Grips. Sie sah ihren Vorteil und schlug Kapital daraus.

„Es ist so dünn“, fuhr sie fort, ihm unschuldig ins Gesicht schauend.“

„Verwirrend,“ brach es gewaltsam aus ihm heraus. „Daran habe ich nicht gedacht. Warum hast kein Dunkleres angezogen?“

„Ich werde es, morgen,“ stimmte sie eifrig zu. „Wir können morgen wiederkommen. Ich werde mein altes blaues Baumwollkleid anziehen, dem macht das gar nichts aus.“

Ihre Stimme brach. Ich konnte an ihrer furchtbaren Blässe den Schrecken erkennen, den sie durchmachte.

„Nein,“ stellte er fest, „Morgen wird es geschehen sein. Man kann dir nicht vertrauen. Und bis morgen müssen es tausend Frauen weniger sein auf der Welt. Es sind sie, die alles Unheil verursachen.“

Aber es lag ein gewisses Unbehagen in seinem Ausdruck. In der Disbalance seines kranken Hirns war der Gedanke an ein ruiniertes Kittelkleid unerfreulich.

Er schärfte das Messer mit einem Ausdruck, der – obwohl verbissen – einen Aspekt von Unentschlossenheit hatte. Er murmelte vor sich hin. Einmal ballte er eine Faust und schüttelte sie gen Himmel, während ihre Pupillen auf ihm ruhten, bis ihr China-Blau schwarzer Horror wurde.

Dann fuhr er fort, seine Position durch Argumente zu unterstützen.

„Du erzählst Lügen – das tun alle Frauen,“ tobte er. „Du verdienst das Schlimmste. Du machst nichts anderes als einen Mann zu täuschen und zu hintergehen.“

„Aber das tu ich nicht“, flehte sie, „Ich erzähle niemals große Lügen, Mr. Carvill, nur manchmal kleine Schwindeleien, die niemandem wehtun. Wirklich, ich tu’s nicht.“

Ihre Stimme brach wieder.

„Es ist eine Lüge, es ist eine Lüge, es ist eine Lüge“, schrie er außer sich. „Das kann man mir nicht ausreden. Wen nicht du, dann tun es andere Frauen, und du must mit dem Rest sterben. Du raubst das Geld von einem Kerl und du willst Schmuck und alles, was du kriegen kannst. Du bist so unendlich gierig.“

Sie streckte ihm zwei zitternde Handflächen entgegen, Handflächen so rosa und kraftlos wie Blüten.

„Ich bin wirklich nicht gierig“, bat sie. „Wirklich, Mr. Carvill, ich nicht. Ich dachte nur, es macht Ihnen nichts aus, wenn ich den Golfball behalte. Sie haben so viele. Und ich habe wirklich nicht erwartet, dass sie mir die Handschuhe geben – nicht, wenn Sie es nicht wollen. Sie liegen falsch, wenn Sie denken, dass ich gierig wäre.“

Er steckte sich die Finger in die Ohren.

„Ich höre nicht zu. Ich kann kein Wort von dem hören, dass du sagst,“ sagte er. Er schlurfte mit den Füßen und summte. „Ich werde es mir nicht ausreden lassen. Ich wünschte nur, diese verdammte Klinge sei scharf genug, und du könntest sehen, wie wenig Auswirkung dein Gerede hat.“

„Eva war die Erste von euch,“ begann er wieder. „Sie war eine Frau und brachte all den Ärger in die Welt. Das kannst du nicht abstreiten.“

„Nein“, sagte sie hoffnungslos. „Das kann ich nicht abstreiten, denn es steht in der Bibel.“

„Nun dann“, rief er, „das macht es fest, und du musst getötet werden.“

Sie flüchtete sich in ihr vorheriges Flehen.

„Es wird mein neues Kleid ruinieren“, heulte sie kläglich.

„Nun, Pech, warum hast kein anderes angezogen“, schrie er.

Plötzlich brach er in Lachen aus.

„Nun“, rief er, „du kannst es ausziehen. Was für...



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