Kendrick | Verführ mich - immer wieder | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Kendrick Verführ mich - immer wieder


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-5324-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-5324-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Verträumt blickt Shelley aufs Meer - an diesem Strand hat Drew sie das erste Mal in die Arme genommen. Ob er ihr je verzeihen wird, dass sie ihn damals verlassen hat? Sie versucht, in seinen tiefblauen Augen zu lesen, doch alles, was sie sieht, ist brennende Begierde...



Fast ihr ganzes Leben lang hat sich Sharon Kendrick Geschichten ausgedacht. Ihr erstes Buch, das von eineiigen Zwillingen handelte, die böse Mächte in ihrem Internat bekämpften, schrieb sie mit elf Jahren! Allerdings wurde der Roman nie veröffentlicht, und das Manuskript existiert leider nicht mehr. Sharon träumte davon, Journalistin zu werden, doch leider kam immer irgendetwas dazwischen, und sie musste sich mit verschiedenen Jobs über Wasser halten. Sie arbeitete als Kellnerin, Köchin, Tänzerin und Fotografin - und hat sogar in Bars gesungen. Schließlich wurde sie Krankenschwester und war mit dem Rettungswagen in der australischen Wüste im Einsatz. Ihr eigenes Happy End fand sie, als sie einen attraktiven Arzt heiratete. Noch immer verspürte sie den Wunsch zu schreiben - nicht einfach für eine Mutter mit einem lebhaften Kleinkind und einem sechs Monate alten Baby. Aber sie zog es durch, und schon bald wurde ihr erster Roman veröffentlicht. Bis heute folgten viele weitere Liebesromane, die inzwischen weltweit Fans gefunden haben. Sharon ist eine begeisterte Romance-Autorin und sehr glücklich darüber, den, wie sie sagt, "besten Job der Welt" zu haben.

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2. KAPITEL

Vor der Kurve trat Shelley leicht auf die Bremse ihres schnittigen Autos.

Hier. Genau hier musste es sein. An dieser Stelle war das Meer zum ersten Mal zu sehen. Wenn man die Augen zusammenkniff, konnte man das intensive Blau des Wassers vom matteren des Himmels unterscheiden. Warum hatte das Meer aus der Ferne nur immer eine solch herrliche Farbe, wo es doch aus der Nähe immer so dunkel und trübe wirkte? Shelley gab Gas und fuhr weiter.

Das Auto, mit dem Marco sie anstelle eines Flugtickets überrascht hatte, war neu und ungewohnt. Auch erforderte es nach so langer Abwesenheit ihre ganze Konzentration, wieder auf der linken Seite zu fahren. Seit der Beerdigung ihrer Mutter vor fast zwei Jahren war sie nicht mehr zu Hause gewesen. Es würde sich bestimmt viel geändert haben.

Der Wegweiser nach Milmouth zeigte zwar nach rechts, doch Shelley wollte eigentlich geradeaus weiterfahren. Ihr Elternhaus lag nämlich außerhalb, in einer schmalen Straße mit einfachen Reihenhäusern, in denen keine wohlhabenden Bürger, sondern schlecht bezahlte Arbeiter wohnten.

Shelley hatte sich vorgenommen, als Erstes zum Haus zu fahren, denn sie wollte unbedingt duschen und die Räume, die so lange unbewohnt gewesen waren, gründlich lüften. In letzter Sekunde bog sie dann doch noch rechts ab. Die Neugier auf Milmouth war zu groß. Das Haus konnte warten. Shelley hatte das Meer lange nicht mehr gesehen und verspürte den unwiderstehlichen Wunsch, endlich wieder die salzige, nach Tang riechende Luft einzuatmen und das herrliche Gefühl zu haben, wach und lebendig zu sein.

Drei Jahre war sie in Italien gewesen und hatte sich sehr verändert. War es Milmouth auch so ergangen? Waren alte Gebäude abgerissen und durch moderne ersetzt worden? Wohnten unbekannte Menschen dort, wo früher ihre Freunde gelebt hatten?

Sie hatte keine Schwierigkeiten, im Ortskern einen Parkplatz zu finden, denn es herrschte kaum Betrieb. An einem Sonntagnachmittag war in keiner Stadt viel los und in Milmouth schon gar nicht.

Shelley stieg aus und schloss das Auto ab. Es schien schon so lange her, dass Marco mit seiner Neuigkeit ihre wohlgeordnete Welt auf den Kopf gestellt hatte, und doch war es erst vor zwei Tagen gewesen.

Es war ein klarer, frischer Herbsttag, und der Wind blies ihr die Haare aus dem Gesicht, als sie durch die Straßen mit den gepflegten Häusern und den untadeligen Vorgärten ging. Dann frischte der Wind noch mehr auf, und das Licht wurde intensiver. Shelley atmete tief durch, als sie den Kiesstrand erreicht hatte und das Meer direkt vor sich sah.

Als Kind hatte sie dort gespielt, später dann Mondscheinpartys gefeiert, und hier war es gewesen, wo Drew sie das erste Mal in die Arme genommen und geküsst hatte. Versonnen blickte sie aufs Wasser. Nur das Plätschern der Wellen und das heisere Geschrei der Möwen waren zu hören. Sie wusste nicht, wie lange sie so dagestanden hatte, als ihre Ruhe gestört wurde.

Sie hob den Kopf und sah einen Mann mit Hund auf sich zukommen. Der Hund sprang in die Brandung, lief dann zu seinem Herrchen zurück und bellte, als wollte er ihn zum Spiel auffordern. Der Mann reagierte aber nicht. Er hielt den Kopf gesenkt und schien ganz in seine Gedanken vertieft.

Der Anblick von Herr und Hund rührte Shelley, und sie lächelte. Doch als die beiden näher kamen, hielt sie erschrocken den Atem an. Ihr Herz schlug wie wild, als sich ihre Ahnung bestätigte. Es war Drew!

Er hatte sie noch nicht bemerkt, der Hund dagegen blickte sie an und spitzte die Ohren. Erkannte er sie etwa wieder? Shelley konnte es kaum glauben. „Fletcher!“, rief sie unwillkürlich und pfiff nach ihm. Ohne zu zögern, kam er im vollen Galopp auf sie zugerannt und sprang freudig an ihr hoch. Er legte ihr so ungestüm die Pfoten auf die Schulter, dass sie das Gleichgewicht verlor und recht unsanft auf dem Boden landete. „Fletcher!“, protestierte sie, als er versuchte, ihr das Gesicht zu lecken.

„Duke! Platz!“ Auf Drews Kommando ließ der Hund von Shelley ab und legte sich gehorsam auf den Boden.

Shelley war wie benommen. Duke? Nach Atem ringend, die Beine lang ausgestreckt, saß sie da. Drew stand vor ihr und blickte ungläubig auf sie herab.

„Shelley Turner“, sagte er schließlich.

„Genau die“, antwortete sie und wartete auf seine Reaktion.

„Welch böse Fee hat dich denn zurückgebracht, Kätzchen?“

Mit diesem verletzenden Zynismus hatte sie nicht gerechnet. Sie „Kätzchen“ zu nennen war eine alte Gewohnheit von ihm. Als er es das erste Mal getan hatte, hatte sie sich wie im siebten Himmel gefühlt. Jetzt tat es nur noch weh. „Keine Fee, weder gut noch böse, nur ein Auto.“ Sie lächelte ihn an, obwohl ihr nicht danach zumute war. Drew wirkte wie ein dunkler Racheengel.

„Und was machst du hier?“

„Im Moment? Ich sitze auf dem nassen Boden und friere.“

Seine Miene blieb verschlossen, doch er streckte die Hand aus, die sie dankbar ergriff. Dann beugte er sich vor, umfasste mit der freien Hand ihren Ellenbogen und stützte sie, sodass sie bequem aufstehen konnte, hielt sie danach aber immer noch fest. Er schien zu wissen, dass ihre Beine sie noch nicht wieder trugen.

Shelley hatte Drew seit der Beerdigung ihrer Mutter nicht mehr gesehen. Damals hatte er in der Kirche ganz hinten gestanden. In einem neuen Anzug – niemand in Milmouth hatte sich erinnern können, Drew je im Anzug gesehen zu haben. Er musste ihn sich extra gekauft haben. Shelley war tief gerührt gewesen.

Sie hatten damals kaum miteinander geredet. Shelley hatte ihm für sein Kommen gedankt, und er hatte ihr versichert, wie sehr er ihre Mutter geschätzt habe – was auch stimmte. Er hatte auf der Beerdigung verkrampft gewirkt, so als hätte er ihr offen ins Gesicht sagen wollen, was er von ihr halte, es aber in Anbetracht der Umstände als unpassend empfunden.

Unkonventionell wie immer, hatte er zur Trauerfeier keinen Kranz, sondern einen Strauß der Lieblingsblumen ihrer Mutter geschickt: kleine Bergastern, die äußeren Blütenblätter blasslila und die inneren leuchtend gelb wie lauter kleine Sonnen. Beim Anblick dieser Blumen hatte Shelley so weinen müssen, dass sie kaum wieder zu beruhigen gewesen war.

Ihr Herz schlug wie wild vor Aufregung: Drew stand nach so langer Zeit leibhaftig vor ihr. Wie gebannt sah sie ihn an. Sein Gesicht hatte sich verändert, in den Augenwinkeln hatten sich kleine Lachfältchen gebildet. Sein Haar dagegen war immer noch so voll, so zerzaust und von der Sonne gebleicht, wie sie es in Erinnerung hatte.

Er war größer als Marco, er war ungewöhnlich groß und hatte extrem lange Beine. Seine Jeans waren verwaschen, und sein dunkelblauer Pullover hatte genau die Farbe seiner Augen.

Sie musste verrückt gewesen sein, ihn jemals verlassen zu haben. Aber die Vergangenheit ließ sich nicht ändern. Und sein abweisender Blick sagte ihr, dass Drew das auch gar nicht wollte.

„He, Drew“, brachte sie schließlich über die Lippen.

Daraufhin ließ er sie los. Beinahe hätte sie wieder das Gleichgewicht verloren, denn die Absätze ihrer eleganten Schuhe, die in die City von Mailand passten aber nicht an den Strand, waren extrem hoch. Shelley lächelte freundlich. „Vielen Dank für deine Hilfe.“

„Keine Ursache! Der Hund hätte dich nicht anspringen dürfen. Er weiß genau, dass er das nicht tun soll.“

„Ich hätte ihn nicht rufen dürfen.“ Sie blickte auf den Hund und sah, dass es nicht der war, den sie kannte. Er hatte ein viel helleres Fell und war schlanker. „Aber das ist ja gar nicht Fletcher!“, rief sie aus.

„Wie sollte das wohl zugehen? Fletcher war schon alt und steif, als du England verlassen hast. Wie sollte er jetzt herumtollen wie ein Welpe?“

„Er ist ein wunderschönes Tier, Drew. Wie lange hast du ihn schon?“

„Es ist nicht meiner.“ Drew blickte sie kühl an. „Ich führe ihn nur aus.“

„Wem gehört er denn?“, wollte sie spontan wissen, merkte aber sofort, dass es eine neugierige und ungehörige Frage war.

Drew schien das auch zu denken. „Was würdest du sagen, wenn ich dir erklärte, dass er einer netten alten Dame gehört?“

Merkwürdigerweise glaubte sie ihm aufs Wort. „Ich würde dir antworten, dass du ein hilfsbereiter und vorbildlicher Mensch bist und deine Mitbürger sich an dir ein Beispiel nehmen sollten.“

„Wirklich?“, fragte er leise und betrachtete sie eingehend von oben bis unten.

Shelley trat von einem Fuß auf den anderen. Aus Italien war sie es gewohnt, dass sich die Männer nach ihr umdrehten. Dort war es völlig normal, wenn ein Mann eine Frau mit der gleichen Eindringlichkeit betrachtete wie ein schönes Gemälde. Aber Drew sah sie anders an. Er tat, als wäre sie ein Stück Treibgut, das er zufällig am Strand gefunden hatte.

Er schüttelte den Kopf, als traute er seinen Augen nicht. „Was hast du nur mit dir angestellt?“, wollte er wissen.

„Mit mir angestellt?“ Shelleys Empörung war nicht gespielt.

„Du bist ja nur noch Haut und Knochen. Kein Wunder, dass der Hund dich umgeworfen hat.“

Drew schien sie mit voller Absicht beleidigen zu wollen. „Begreifst du denn nicht, dass eine Frau nie zu schlank sein kann …“

„Was für ein Unsinn! Auszusehen, als hätte man schon seit Monaten keine warme Mahlzeit mehr bekommen, ist schon längst nicht mehr angesagt!“

Sah er denn nicht, dass die Designermode, für die Mailand so berühmt war, nur an schmalen Frauen chic und elegant aussah?...



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