E-Book, Deutsch, 447 Seiten
Kendrick The Royal House of Cacciatore - 3-teilige Serie
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-7481-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 447 Seiten
Reihe: eBundleZwischen Herz und Krone
ISBN: 978-3-7337-7481-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
MEIN GELIEBTER, MEIN PRINZ
Auf dem Jetski braust Nico heran, um Ella zu retten. Ihr Märchenprinz hoch zu Ross. Wie gut dieser Vergleich passt, erfährt sie erst viel später. Plötzlich scheint eine gemeinsame Zukunft unmöglich. Ein Märchen ohne Happy End?
NUR EINE HEIMLICHE AFFÄRE?
Lucys heiße Affäre mit Guido Cacciatore ist streng geheim. Dass sie als Bürgerliche für den gut aussehenden Prinzen immer nur die heimliche Geliebte sein wird, hat sie akzeptiert. Bis sie schwanger wird. Wird er sich jetzt zu ihr bekennen?
DIE KRÖNUNG UNSERES GLÜCKS
Als sie mit viel Glamour den Kronprinzen Gianferro Cacciatore heiratet, ist es für Millie wie ein Traum. Bis zu den Flitterwochen! Offenbar dienen die sinnlichen Nächte nur einem Zweck: Ihr Mann will einen Thronerben. Von Liebe spricht er nie ...
Fast ihr ganzes Leben lang hat sich Sharon Kendrick Geschichten ausgedacht. Ihr erstes Buch, das von eineiigen Zwillingen handelte, die böse Mächte in ihrem Internat bekämpften, schrieb sie mit elf Jahren! Allerdings wurde der Roman nie veröffentlicht, und das Manuskript existiert leider nicht mehr. Sharon träumte davon, Journalistin zu werden, doch leider kam immer irgendetwas dazwischen, und sie musste sich mit verschiedenen Jobs über Wasser halten. Sie arbeitete als Kellnerin, Köchin, Tänzerin und Fotografin - und hat sogar in Bars gesungen. Schließlich wurde sie Krankenschwester und war mit dem Rettungswagen in der australischen Wüste im Einsatz. Ihr eigenes Happy End fand sie, als sie einen attraktiven Arzt heiratete. Noch immer verspürte sie den Wunsch zu schreiben - nicht einfach für eine Mutter mit einem lebhaften Kleinkind und einem sechs Monate alten Baby. Aber sie zog es durch, und schon bald wurde ihr erster Roman veröffentlicht. Bis heute folgten viele weitere Liebesromane, die inzwischen weltweit Fans gefunden haben. Sharon ist eine begeisterte Romance-Autorin und sehr glücklich darüber, den, wie sie sagt, "besten Job der Welt" zu haben.
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2. KAPITEL „Millie, du kommst zu spät!“ Über dem Stimmengewirr der plaudernden Gäste konnte Millie deutlich die Verärgerung ihrer Mutter heraushören. Dazu erzogen, ihre Gefühle nur selten zu zeigen, trat sie gewöhnlich sehr beherrscht auf. Aber unter diesen besonderen Umständen – mit einer Tochter, die kurz davor stand, in eine Fürstenfamilie einzuheiraten – konnte auch die Countess aus der Fassung geraten, wenn Millie unzumutbar spät erschien. Millie hatte versucht, unbemerkt in den Blauen Salon zu schlüpfen, in dem sich alle vor dem Mittagessen versammelten. Nur drängten sich die meisten Gäste direkt gegenüber der Tür um die große, eindrucksvolle Gestalt des Prinzen. „Tut mir leid“, sagte Millie und richtete den Blick auf den unbezahlbaren Perserteppich. Denn sie wagte nicht, irgendwo anders hinzusehen. Weil sie schreckliche Angst hatte, zufällig in die gefährlichen dunklen Augen des Prinzen zu sehen. Warum? Weil sie in der ganzen Zeit, die sie gebraucht hatte, um zu duschen und etwas halbwegs Passendes anzuziehen, nur an den schockierend attraktiven Mann hatte denken können – der ihr Schwager werden würde? Und weil sie die Vorstellung nicht verdrängen konnte und sich ausmalte, wie es gewesen wäre, wenn sie sich geküsst hätten. „Einen Prinzen warten zu lassen gehört sich einfach nicht, Millie“, schalt ihre Mutter. Dann fügte sie flüsternd hinzu: „Und hättest du dich nicht schminken können, Liebling? Wenn du willst, kannst du so hübsch aussehen.“ Was bedeutete, dass sie im Moment nicht hübsch aussah. Tja, das ist nur gut so, dachte Millie. Sie wollte nicht, dass er sie auf diese seltsame Art anblickte, sie dazu brachte, diese Dinge zu empfinden und sich zu sehnen, sich zu fragen … „Dann hätte ich mich noch mehr verspätet“, erklärte sie, als plötzlich ein Schatten über sie fiel. Millie wusste sofort, wessen. Sobald der Prinz vor ihnen stehen blieb, erschauerte sie vor Erregung und hoffte, dass ihre Mutter es nicht bemerkte. „Prinz Gianferro“, säuselte die Countess de Vere, so breit lächelnd, wie Millie es noch nie zuvor bei ihrer Mutter erlebt hatte, „ich möchte Ihnen meine jüngere Tochter Millicent vorstellen.“ Weiterhin auf den Boden zu schauen wäre äußerst unhöflich gewesen. Deshalb riskierte es Millie aufzusehen … und blickte direkt in sein Gesicht mit den sehr aristokratischen hohen Wangenknochen und den dunklen Augen, die vor Spott funkelten. Sag, dass wir uns schon kennengelernt haben, dann ist alles okay, flehte sie stumm. Aber er tat es nicht, sondern hob ihre Fingerspitzen an seinen Mund. Und beim flüchtigen Druck seiner Lippen durchrieselte Millie ein Hauch von Verlangen. „Molto lieto“, murmelte er. „Millicent.“ „Millie“, verbesserte sie sofort, während sie ihre Hand seiner Berührung entzog und ihm einen tadelnden Blick zuwarf. Die Furchtlosigkeit kehrte zurück. „Soll ich einen Knicks machen?“ Er lächelte. „Wollen Sie?“ Bildete sie sich das nur ein, oder war es eine Fangfrage, und, du lieber Himmel, wie kam sie überhaupt auf den Gedanken? Der Prinz gehörte Lulu, nicht ihr. Dass er jemals ihr gehören könnte, war völlig unvorstellbar. Sogar wenn Lulu keinen Anspruch auf ihn erhob. Millie nickte und machte mühelos einen sehr graziösen Knicks. Sie hoffte, dass die förmliche Begrüßung den gebührenden Abstand zwischen ihnen schaffen würde. „Perfetto.“ „Ja, das war ein schöner Knicks, Liebling“, lobte ihre Mutter zufrieden, doch leicht irritiert. „Und jetzt entschuldige dich beim Prinzen für deine Verspätung!“ „Ich …“ Übermut blitzte in seinen Augen auf. „Vermutlich hatten Sie etwas Spannenderes zu tun?“ Immer tiefer zog er sie in die Täuschung hinein. Millie überlegte, wie er wohl reagieren würde, wenn sie erwiderte: „Sie wissen genau, was ich gemacht habe.“ Die Antwort blieb ihr erspart, als die Tischglocke läutete. „Mittagessen“, sagte sie höflich. „Vom Gong gerettet“, entgegnete er spöttisch. Millie fiel auf, dass ihre Mutter jetzt noch verwirrter aussah. Wahrscheinlich fragte sie sich verwundert, wie es ihre ungestüme Tochter bloß geschafft hatte, das Interesse des Prinzen länger als eine Sekunde zu fesseln! Beim Mittagessen saßen zwanzig Personen an der Tafel. Wie Millie es vorhergesehen hatte, nahm sie den Platz am entgegengesetzten Ende ein, so weit wie möglich vom Prinzen entfernt. Und ich hoffe, dir schmeckt es, während ich fast an jedem Bissen ersticke, überlegte sie missmutig. Gianferro kostete die Speisen kaum. Ein Gang nach dem anderen wurde aufgetragen, jeder hervorragend, der Rahmen war wunderschön, die Gesellschaft genau so, wie sie sein sollte. Nur dass … Immer wieder schweifte sein Blick zu der jungen Frau am Ende des Tisches. Wie verschieden die Schwestern waren. Lulu wirkte so verwöhnt und makellos zurechtgemacht wie ein internationales Topmodel. Millie hingegen trug ein schlichtes Kleid, das ihren von Natur aus schlanken Körper betonte. Das hellblonde Haar hatte die Jüngere einfach zurückgebunden und war außerdem überhaupt nicht geschminkt. Sie sah so frisch und natürlich aus wie ein Blumenstrauß. Lulu, die neben ihm saß, beugte sich gerade zu ihm, und Gianferro fing einen Hauch ihres teuren französischen Parfüms auf. Unerklärlicherweise verglich er den Duft mit dem erdigen Geruch nach Pferd und Sattelseife im Stall des Guts. „Sie haben Ihren Wein ja noch gar nicht angerührt, Gianferro!“, schalt Lulu. „Ich trinke tagsüber niemals Alkohol.“ „Wie langweilig!“ Sie schnitt eine Grimasse. „Warum denn nicht?“ „Ich muss einen klaren Kopf behalten.“ „Doch wohl nicht immer? Ist es denn nicht nett, auch mal am Nachmittag … ganz entspannt zu sein?“, fragte sie und warf ihm einen koketten Blick zu. Gianferro wusste genau, was sie andeutete, und stellte fest, dass es ihn … empörte. Oder ich suche nur nach einem Grund zur Empörung, gestand er sich ehrlich ein. Weil es um mehr ging als eine anzügliche Bemerkung. Was Frauen anbelangte, war er Experte. Nachdem er Lulu an diesem Tag in ihrer gewohnten Umgebung erlebt hatte, sagte ihm das Gefühl, dass er sie nicht heiraten konnte. Ja, sie war bildschön, selbstsicher und charmant. Aber ihr Benehmen empfand er schon als bedrohlich und fordernd wie das einer Raubkatze, seit er das Haus betreten hatte. Und obwohl er diese Eigenschaft bei einer Geliebten bewunderte, wünschte er sich eine sanftere Ehefrau. Jetzt warf Lulu das Haar zurück und spielte mit ihrer Halskette. Verführerisch, das war ja gut und schön. Nur hatte er instinktiv noch etwas anderes erkannt, und er war sicher, dass ihn sein Gefühl nicht trog. Sicher war Lulu keine Jungfrau mehr! Während Millie … Als er wieder zum Ende der Tafel sah, stellte Gianferro fest, dass ihr verwirrter, beunruhigter Blick auf ihn gerichtet war. Gianferro schaute ihr direkt in die großen blauen Augen. Und sie biss sich auf die Lippe, bevor sie sich ruckartig abwandte. Wieder spürte er das Pochen eines so primitiven Verlangens, das sich anfühlte wie etwas, das weit über das Sexuelle hinausging. „Gianferro?“ Höflich lächelnd widmete er sich seiner Tischnachbarin. „Ja?“ „Möchten Sie, dass ich Sie heute Nachmittag auf dem Gut herumführe? Ihnen wirklich alles zeige, meine ich?“ Lulus Blick war unverhohlen einladend. „Hier gibt es alle möglichen verborgenen Schätze.“ Sofort wappnete sich Gianferro. Immer hatte er sein Leben im Griff gehabt und den richtigen Weg gewählt. Doch plötzlich lag die Route, der er in der letzten Zeit gefolgt war, nur noch verschwommen vor ihm. Die stillschweigende Vereinbarung zwischen Lulu und ihm würde niemals in Worte gefasst werden. Da er ihr noch keinen Antrag gemacht hatte, konnte es auch keine offene Zurückweisung geben. Natürlich würde Lulu merken, was los war, und sie würde enttäuscht sein. Aber eine kleine Verletzung zum jetzigen Zeitpunkt bot die bessere Alternative. Sonst ließen sie sich auf etwas ein, das niemals funktionieren konnte. Am besten reiste er noch heute ab, ohne zurückzublicken. Doch gerade als sein Entschluss feststand, wurde Gianferro bewusst, dass er zufällig auf einen neuen Pfad gestoßen war, der unerwartet deutlich vor ihm lag. Gewissermaßen hatte er diesen Weg schon eingeschlagen. „Wollen wir fürs Dessert die Plätze tauschen?“, fragte die Countess de Vere. Gianferro nickte. „Ja, ich hätte gern die Gelegenheit, mich mit Ihren beiden Töchtern zu unterhalten.“ Es war unbestreitbar ein Befehl, auf keinen Fall wollte Millie Zeit mit dem Prinzen verbringen – oder etwa doch? Aber Millie kannte ihre Pflichten. Deshalb setzte sie sich, bemüht lächelnd, neben ihn, versuchte, die rebellische Miene ihrer Schwester zu ignorieren, und überlegte, was in aller Welt sie sagen sollte. Oder was er sagen würde. Spöttisch neigte er sich zu ihr und fragte leise: „Warum haben Sie mich angelogen, Millie? Warum haben Sie behauptet, eine Pferdepflegerin zu sein?“ Auf gar keinen Fall konnte sie ihm gestehen, dass er sie total aufgewühlt und konfus gemacht hatte. Er würde sie für verrückt halten! „Das war einfach eine spontane Entscheidung.“ Er zog die Augenbrauen hoch. „Handeln Sie oft impulsiv?“ „Manchmal“, gab Millie zu. „Und Sie?“ Sein Lächeln wurde wieder so wehmütig wie...