Kendrick / Bianchin / Howard | Julia Exklusiv Band 226 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 0226, 384 Seiten

Reihe: Julia Exklusiv

Kendrick / Bianchin / Howard Julia Exklusiv Band 226


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-86494-656-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 0226, 384 Seiten

Reihe: Julia Exklusiv

ISBN: 978-3-86494-656-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Scarlett schäumt vor Wut: Ihr Exmann, der Millionär Liam, platzt mitten in ihre Verlobungsfeier und entführt sie! Wieso muss er unbedingt jetzt auftauchen - als sie ein neues Leben mit Henry beginnen will. Doch in Liams Nähe schlägt ihr Herz immer noch wie wild ...



Fast ihr ganzes Leben lang hat sich Sharon Kendrick Geschichten ausgedacht. Ihr erstes Buch, das von eineiigen Zwillingen handelte, die böse Mächte in ihrem Internat bekämpften, schrieb sie mit elf Jahren! Allerdings wurde der Roman nie veröffentlicht, und das Manuskript existiert leider nicht mehr. Sharon träumte davon, Journalistin zu werden, doch leider kam immer irgendetwas dazwischen, und sie musste sich mit verschiedenen Jobs über Wasser halten. Sie arbeitete als Kellnerin, Köchin, Tänzerin und Fotografin - und hat sogar in Bars gesungen. Schließlich wurde sie Krankenschwester und war mit dem Rettungswagen in der australischen Wüste im Einsatz. Ihr eigenes Happy End fand sie, als sie einen attraktiven Arzt heiratete. Noch immer verspürte sie den Wunsch zu schreiben - nicht einfach für eine Mutter mit einem lebhaften Kleinkind und einem sechs Monate alten Baby. Aber sie zog es durch, und schon bald wurde ihr erster Roman veröffentlicht. Bis heute folgten viele weitere Liebesromane, die inzwischen weltweit Fans gefunden haben. Sharon ist eine begeisterte Romance-Autorin und sehr glücklich darüber, den, wie sie sagt, "besten Job der Welt" zu haben.

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1. KAPITEL

„Ich habe keine Lust, über Liam zu reden“, sagte Scarlett, und es kostete sie ziemliche Mühe, gleichmütig zu klingen. Während sie sich einen schwarzen Seidenstrumpf anzog, fügte sie hinzu: „Und schon gar nicht an dem Abend, an dem ich mich mit einem anderen Mann verlobe.“

„Wirklich nicht?“ Camilla lächelte süffisant. „Gedacht hast du aber gerade an ihn. Das sehe ich dir an der Nasenspitze an.“

Scarlett setzte eine lässige Miene auf, eine Miene, die sie oft zur Schau und wie eine Maske trug, hinter der sie sich versteckte. Es gelang ihr sogar, amüsiert zu wirken, als sie die gleichaltrige Camilla, die sie seit ihrem dritten Lebensjahr kannte, ansah. „Ich soll an Liam gedacht haben? Bist du verrückt?“

„Nein, aber du warst verrückt, als du …“

Scarlett hatte genug. „Hör auf, Camilla, und lass mich jetzt bitte in Ruhe, damit ich mich anziehen kann. Sonst komme ich am Ende noch zu spät zu meiner eigenen Party.“

Camilla ging wirklich, und als die Tür hinter ihr zugefallen war, blickte Scarlett auf ihre zitternden Hände. Genügte immer noch die bloße Erwähnung seines Namens, sie so in Aufruhr zu versetzen?

„Verdammt!“, sagte sie gepresst. „Verdammter Liam Rouse!“

Sie nahm das Kleid, das sie sich für ihre Verlobungsfeier gekauft hatte, vom Bügel und betrachtete es kopfschüttelnd. Es war das ideale Partykleid für einen Winterabend – langärmlig, aus schwarzem Samt figurbetont geschnitten und mit einem Überrock aus schwarzem goldgesprenkelten Tüll. Schwarz wie ihr Haar, Gold wie der Schimmer ihrer Augen – perfekt, aber so gar nicht ihr Stil.

Nachdem sie das Kleid angezogen hatte, stellte sie sich vor den Spiegel. Das bin doch nicht ich, dachte sie beim Anblick des verführerischen Geschöpfs, das ihr entgegensah. Sogar ihr Haar wirkte fremd. Normalerweise hing es glatt bis knapp über die Schultern, aber für diesen Abend hatte es der Dorffriseur in große weiche Wellen gelegt. Bernsteinfarben, fast golden, funkelten ihre Augen unter dem dichten schwarzen Pony.

Jetzt wird es aber langsam Zeit, hinunterzugehen und nach Henry zu schauen, dachte sie, als sie durch das gardinenlose Fenster eine Bewegung wahrnahm. Sie sah hinaus in die dunkle Nacht und ließ den Blick über das weitläufige Gelände von Seymour House schweifen, bis er schließlich bei der mächtigen alten Eiche verweilte, deren kahle Äste schwer mit Schnee beladen waren. War da nicht ein Schatten? Furcht ergriff sie, und ihr Herz schlug schneller. Ja, da stand ein Mann …

Scarlett schloss kurz die Augen und sah wieder zu dem großen alten Baum, aber dort war niemand. Natürlich war da niemand! Wer wäre schon so verrückt gewesen, sich in der kältesten Nacht des Jahres unter eine tief verschneite Eiche zu stellen?

Kopfschüttelnd über ihre Schreckhaftigkeit und ihre grundlosen Ängste, verließ sie ihr Schlafzimmer und schritt die breite Treppe hinunter, die in die Eingangshalle führte, wo der Butler ihrem Verlobten Henry gerade den Mantel abnahm. Henrys hellbraunes Haar, das schon etwas schütter wurde, glänzte im Licht des Kronleuchters.

Als er sie bemerkte, blickte ihr Verlobter auf und kratzte sich an der Nase, wie er es in Momenten starker Gefühle – sofern man bei ihm überhaupt von starken Gefühlen reden konnte – gern tat.

Wenn er doch nur diese Kratzerei lassen würde, dachte Scarlett, empfand diesen Gedanken aber sofort als illoyal und lächelte strahlend. „Hallo, Henry!“

„Guten Abend, Scarlett.“ Er räusperte sich, als wollte er eine Rede halten, und blickte sie verzückt an. „Ich muss schon sagen, meine Liebe, dein Kleid ist wirklich – umwerfend.“

„Der Preis war es auch“, antwortete Scarlett trocken.

Henry runzelte die Stirn. „Das ist aber keine sehr nette Art, auf ein Kompliment zu reagieren.“

„Tut mir leid.“ Scarlett seufzte. „Vielleicht liegt es daran, dass du mir gewöhnlich keine machst.“

„Soll das heißen, dass ich es tun sollte?“

Es sollte heißen, dass sie überrascht war, über Henrys romantische Anwandlungen, denn Romantik spielte in ihrer Beziehung keine allzu große Rolle. „Nein, natürlich nicht. Ach Henry, lass uns nicht streiten. Besonders nicht am heutigen Abend.“

„Nein, streiten wollen wir heute bestimmt nicht.“ Henry sah auf sie hinunter. „Komm mit“, sagte er unvermittelt und nahm sie bei der Hand.

„Warum?“

„Das wirst du schon sehen“, meinte er geheimnisvoll.

Bis sie auf der Terrasse waren, sagte er kein Wort. Und dort, im schimmernden Licht des Mondes, blickte er sich erst um, als wollte er sich vergewissern, dass die Luft rein war, bevor er in die Tasche griff und lächelnd ein kleines türkisfarbenes Kästchen herauszog.

Scarlett schauderte, aber das war eher der Kälte zuzuschreiben.

„Na? Bist du nicht neugierig, was drin ist?“

Sie ließ sich auf das Spiel ein. „Sag es mir.“

„Immer mit der Ruhe.“ Henry drohte gespielt mit dem Finger. „Nur nicht so ungeduldig.“ Dann klappte er den Deckel des Kästchens auf, und zum Vorschein kam ein riesiger Diamant, der im Mondlicht seine ganze kalte Schönheit funkelnd entfaltete.

Scarlett fühlte sich wie eine unbeteiligte Beobachterin, als sie zusah, wie Henry den Solitär an ihren linken Ringfinger steckte. Da der Ring etwas zu weit war, rutschte der schwere Stein zwischen ihren gespreizten Fingern durch, sodass nur noch der schmale Goldreif zu sehen war – wie ein Ehering …

Wieder schauderte Scarlett.

„Kein Problem, ich lasse ihn enger machen“, sagte Henry beiläufig. „Ich wollte dich überraschen.“

„Er ist … wunderschön.“ Scarlett war nun doch etwas ergriffen.

„Ja, das finde ich auch!“ Henry zog sie an sich und wollte sie küssen, aber Scarlett wandte genau in diesem Moment den Kopf, weil sie glaubte, hinter sich etwas gehört zu haben, sodass seine Lippen ihre linke Wange berührten.

Er lachte befangen und drückte einen schnellen Kuss auf ihren Mund, bevor er sie wieder freigab. „Keine Angst, Mädel, ich werde dich mit diesem Zeug schon nicht allzu sehr belästigen.“ Er senkte die Stimme. „Über kurz oder lang werden wir uns zwar um einen Erben kümmern müssen, aber überbewerten wollen wir diesen ganzen Schweinkram doch nicht.“

Scarlett sah ihren Verlobten nur an. Seine Worten hatten sie getroffen wie ein Schlag. „Dieses Zeug.“

„Dieser ganze Schweinkram.“ Sie schluckte, denn Sex mit Henry war ein Thema, das sie bis jetzt nur zu gern ignoriert hatte. Sex mit irgendeinem anderen als Liam war unvorstellbar. Aber wenn sie mit Henry erst verheiratet wäre …

„Keine Sorge“, fuhr Henry fort, „dass ich als Ehemann keine großen Forderungen stellen werde, habe ich dir ja schon gesagt. Und nun lass uns reingehen, ein Glas Champagner trinken und deinen Ring herumzeigen.“

Sie fühlte sich etwas elend, als sie sich von ihm wieder hineinführen ließ, und die erste Person, die ihnen über den Weg lief, war Scarletts Stiefvater.

„Schönen guten Abend, Sir Humphrey!“, rief Henry überschwänglich. „Wollen Sie mal einen tollen Klunker sehen?“

„Zeig her, Scarlett!“ Sir Humphrey begutachtete den Ring. „Gerade die richtige Größe, Henry! Gute Geldanlage. Wo haben Sie ihn gekauft?“

„Bei Tiffany’s“, sagte Henry strahlend. „Getreu Ihrer Empfehlung, Sir Humphrey.“

„Gute Wahl!“ Sir Humphrey klopfte Henry anerkennend auf die Schulter.

„Gefällt er dir, Scarlett?“

„Und ob.“ Lächelnd sah sie ihren Stiefvater an, und da fiel ihr plötzlich auf, wie alt er wirkte und wie tief die Falten waren, die sich in sein Gesicht gegraben hatten. Dass er geschäftliche Probleme hatte, wusste sie. Er hatte zwar nie direkt mit ihr darüber gesprochen, aber sie hatte Gerüchte gehört, dass seine Firma nicht so gut laufe, wie sie es sollte. Die Rezession hatte auch vor den Seymours nicht haltgemacht.

Scarlett war schon aufgefallen, dass das Dach von Seymour House dringend einer Reparatur bedurfte, wofür anscheinend das Geld fehlte. Andererseits gab Sir Humphrey – vor allem seit er in den Adelsstand erhoben worden war – Unsummen für Personal aus, was in ihren Augen in diesem Umfang nicht nötig gewesen wäre.

Warum ihr Stiefvater sich für ihre Verlobungsparty, der ein noch viel rauschenderes Hochzeitsfest folgen sollte, so in Unkosten stürzte, hatte sie sich auch schon oft gefragt. Aber jedes Mal, wenn sie ihn darauf angesprochen hatte, hatte er im Brustton der Überzeugung nur gesagt: „Adel verpflichtet.“

Scarlett hätte mit der kostspieligen Hochzeit gern gewartet, bis sich die finanzielle Lage etwas entspannt hätte, aber Sir Humphrey hatte hartnäckig darauf bestanden, sie so bald wie möglich abzuhalten, denn er wollte seine Stieftochter glücklich und in geordneten Verhältnissen lebend sehen. Von ihrer Mutter, die Sir Humphrey abgöttisch liebte und die ihm jeden Wunsch von den Augen ablas, hatte sie sich schließlich überreden lassen, einem frühen Hochzeitstermin zuzustimmen.

Als die Gästeschar einzutrudeln begann, verscheuchte Scarlett ihre Gedanken und setzte ein strahlendes Lächeln auf. Mäntel wurden abgelegt, und zum Vorschein kamen festlich schimmernde Roben in leuchtenden Farben, die in heiterem Kontrast zu den schwarzen Smokings der männlichen Gäste standen. Der Adel...



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